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Die Astronomie (von griech. ἀστρονομία, astronomía, "Beobachtung der Sterne", entstanden aus altgr. ἄστρον [ástron], „Stern, Gestirn“, und νόμος [nómos], „Brauch, Gesetz“), ist die Wissenschaft von den Gestirnen. Sie untersucht mit naturwissenschaftlichen Mitteln die Eigenschaften der Objekte im Weltall, also Himmelskörper (Planeten, Monde, Sterne einschließlich der Sonne, Sternhaufen, Galaxien und -haufen), der interstellaren Materie und der im Weltall auftretenden Strahlung. Darüber hinaus strebt sie nach einem Verständnis des Universums als Ganzes, seiner Entstehung und seinem Aufbau.
Obwohl sie nur an wenigen Schulen Unterrichtsfach ist, findet die
Astronomie und ihre Forschungsergebnisse in der Öffentlichkeit viel
Interesse und ist ein weit verbreitetes Hobby (siehe Amateurastronomie). Dies hängt einerseits mit dem "erhebenden" Eindruck zusammen, den der Sternhimmel auch bei freisichtiger Beobachtung macht, andrerseits mit ihrer thematischen Vielfalt, der Berührung philosophischer Fragen und dem Konnex mit der Raumfahrt.
Astronomie ist nicht mit Astrologie zu verwechseln (griech. ἀστρολογία, astrología, "Sternenkunde"), die in der Antike die gleiche Wortbedeutung wie Astronomie hatte.
Geschichte der Astronomie
Geschichte der Astronomie
Die Astronomie gilt als eine der ältesten Wissenschaften.
Die Anfänge der Astronomie liegen wahrscheinlich in der kultischen
Verehrung der Himmelskörper. In einem jahrtausendelangen Prozess
trennten sich zunächst Astronomie und Naturreligion, später Astronomie, Meteorologie und Kalenderrechnung, im ausgehenden Mittelalter dann Astronomie und Astrologie. Wesentliche Meilensteine für unser Wissen über das Weltall waren die Erfindung des Fernrohrs vor etwa 400 Jahren, das die kopernikanische Wende vollendete, sowie später im 19. Jahrhundert die Einführung der Fotografie und Spektroskopie. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts haben Astronomen mit der unbemannten und bemannten Raumfahrt die Möglichkeit die Erdatmosphäre zu überwinden und ohne ihre Einschränkungen zu beobachten, also in allen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums.
Dazu kommt erstmals die Möglichkeit, die untersuchten Objekte direkt zu
besuchen und dort andere als nur rein beobachtende Messungen
durchführen. Parallel dazu werden immer größere Teleskope für bodengebundene Beobachtungen gebaut.
Die astronomische Wissenschaft unterteilt sich im Allgemeinen nach
den untersuchten Objekten, sowie danach, ob die Forschung theoretischer
oder beobachtender Natur ist. Wichtige grundlegende Fachgebiete sind
die Astrophysik, die Astrometrie und die Himmelsmechanik, ihre wichtigsten Untersuchungsgebiete die Physik des Sonnensystems, insbesondere die Planetologie, die Galaktische Astronomie, die die Milchstraße und ihr Zentrum erforscht, die Extragalaktische Astronomie, die den Aufbau anderer Galaxien und ihrer aktiven Kerne, oder Gammablitze als die energiereichsten Vorgänge im Universum untersucht, sowie die relativistische Astrophysik, die sich etwa mit Schwarzen Löchern beschäftigt. Die Stellarastronomie untersucht Geburt, Entwicklung und Tod der Sterne. Die Kosmologie hat die Geschichte und die Entstehung des Universums zum Gegenstand, während die Kosmogonie die Geschichte unseres eigenen Sonnensystems beschreibt. Die Integration vieler Methoden bringt es mit sich, dass man die Beobachtende Astronomie immer weniger nach benutzten Wellenlängenbereichen einteilt (Radioastronomie, Infrarotastronomie, Visuelle Astronomie, Ultraviolettastronomie, Röntgenastronomie und Gammaastronomie),
weil die Forschergruppen und (im Idealfall) auch der einzelne
Wissenschafter Informationen aus allen diesen Quellen heranziehen kann.
Das derzeit neueste Fachgebiet ist die Exoplanetologie.
Die engeren Methoden der klassischen Astronomie sind als Positionsastronomie mittels der Astrometrie und der Himmelsmechanik den Aufbau des Weltalls zu erklären und die Himmelskörper zu katalogisieren (Sternkatalog, Ephemeriden), und in der Astrophysik die Physik des Weltalls und der Objekte darin zu erforschen. Daneben kann die Raumfahrt als experimentelle Astronomie angesehen werden, und die Kosmologie als theoretische Disziplin.
Mit der Astronomie sehr eng verbunden sind die Physik und die Mathematik, die Fachgebiete haben sich vielfach befruchtet und sind auch im Astronomie-Studium
als Einheit zu sehen. Das Universum erweist sich in vielen Fällen als
Laboratorium der Physik, viele ihrer Theorien können nur in seinen
Weiten und an heißen, energiereichen Objekten getestet werden. Nicht
zuletzt waren die aufwändigen Berechnungen der Astronomie Triebfeder
bis hin zur modernen numerischen Mathematik und der Datenverarbeitung.
Traditionell ist die Zusammenarbeit der Astronomie mit der Geodäsie (Astrogeodäsie, Orts- und Zeitbestimmung, Bezugsysteme, Navigation), mit der Zeit- und Kalenderrechnung (Astronomische Chronologie sowie mit der Optik (Entwicklung astronomischer Instrumente und Sensoren). Instrumentell und methodisch sind auch starke Bezüge zur Technik, Raumfahrt und Mathematik gegeben (Messgeräte, Satellitentechnik, Modellierung von Bahnen und Himmelskörpern). Geodätische Methoden werden auch zur Bestimmung des Gravitationsfeldes sowie der Figur anderer Himmelskörper angewandt.
In den letzten Jahrzehnten ist auch die Zusammenarbeit der Astronomie mit der modernen Geologie und der Geophysik immer wichtiger geworden, da sich das Arbeitsgebiet der Geowissenschaften mit Teilen der Planetologie deckt. Die Mineralogie analysiert die Gesteine der Erde mit ähnlichen Methoden wie jene anderer Himmelskörper. Die Kosmochemie als Teil der Chemie untersucht die Entstehung und Verteilung der chemischen Elemente und Verbindungen im Universum und die chemische Evolution, die Exobiologie die Umstände von Entstehung und Existenz von Leben außerhalb der Erde.
Des Weiteren kommt es zunehmend zu interdisziplinärer Forschung mit ursprünglich eher geisteswissenschaftlich ausgerichteten Disziplinen der Wissenschaft:
Die Astronomiegeschichte als Teil der Geschichtswissenschaften untersucht die Geschichte der Astronomie. Bauten und Funde aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit werden vermehrt in astronomischem Zusammenhang interpretiert (Archäoastronomie). Da sich die Astronomie außerdem im Rahmen der Kosmologie
mit den Fragen nach der Entstehung, der Entwicklung und dem Ende des
Universums beschäftigt, gibt es darüberhinaus Schnittpunkte zu Theologie und Philosophie.
Sternwarte
Eine Sternwarte (oder ein Observatorium v. lat.: observare = beobachten) ist heutzutage ein Ort mit wissenschaftlichen Instrumenten, oft Teleskopen, für die Beobachtung des Weltraums.
Merkmale
Roque de los Muchachos Observatorium
Das Erscheinungsbild einer heutigen Sternwarte ist in der Regel
durch eine oder mehrere Kuppeln gekennzeichnet, die einerseits zur
Beobachtung geöffnet und in die gewünschte Richtung gedreht werden
können, andererseits aber im geschlossenen Zustand das darunter
aufgestellte Instrument schützen. Die Instrumente selbst (vor allem die
Teleskope) sind zum Schutz vor Erschütterungen auf eigenen, vom übrigen
Gebäude getrennten Sockeln montiert. Der Begriff Observatorium wird auch noch für Satelliten,
die Teleskope tragen, verwendet. Typischerweise befinden sich mehrere
Teleskope bzw. Instrumente auf einem Satelliten, die meist alle
dasselbe Ziel beobachten, seltener auch getrennt gesteuert werden
können.
Eine Sternwarte, die hauptsächlich zum Zweck von Führungen und der Erwachsenenbildung betrieben wird, nennt man auch Volkssternwarte. Ein ähnliches Ziel wie Volkssternwarten verfolgen Schulsternwarten und werden gelegentlich auch gemeinsam betrieben. Weiters gibt es auch Privatsternwarten, die von einzelnen Amateurastronomen
oder Vereinigungen betrieben werden, und in Einzelfällen ebenfalls der
Öffentlichtkeit Beobachtungsmöglichkeiten bieten. Sternwarten sind
nicht mit Planetarien
zu verwechseln. In ersteren kann man tatsächliche Objekte beobachten,
während letztere die Himmelsobjekte künstlich projizieren.
Im weiteren Sinn werden auch Bauwerke, die durch ihre besondere Konstruktion die Festlegung bestimmter astronomischer Besonderheiten, wie z.B. den Tag der Wintersonnenwende, ermöglichen, als Observatorien bezeichnet. Bei dieser Art von Bauwerken, die zumeist einer vorgeschichtlichen Phase der verschiedensten Kulturen zuzurechnen sind, handelt es sich meist um sogenannte Sonnenobservatorien, da von hier aus vor allem der Lauf der Sonne beobachtet wurde. Siehe z.B. Kreisgrabenanlage von Goseck oder Stonehenge.
Seit geraumer Zeit ist überdies das Interesse auf “mobile” Ausführungen weltweit gewachsen. Mobile Sternwarten wie die in [1]Japan
werden zu Bildungszwecken in Schulen und Universitäten genutzt. Dabei
wird in einem extra dafür präparierten Fahrzeug (LKW, Hänger, Bus oder
dergleichen) ein Teleskop verbaut, welches durch ein Stabilisations-
bzw. Entkoppelungssystem mit dem Fahrzeug verbunden wurde und das
Teleskop sodann durch eine Kuppel bzw. ein Schiebedach zu
Beobachtungszwecken hinausfährt. Ein etwas größeres Projekt beschäftigt
sich mit einer Schulungs- und Forschungseinrichtung, welche im Westen
von Österreich entstehen soll. Project Sirius Alpha [2] ist ein außerordentlich gewagtes Unterfangen mit einem Entkoppelungssystem[3], jedoch für die Zukunft gewappnet, da viele Einrichtungen [4],
die wissenschaftlich genutzt werden, bereits „mobil“ ausgeführt wurden.
Hierzu hat der Projektleiter dieser „mobilen Sternwarte“ ein Forum [5]
in die Welt gerufen, welches den Trend solcher Einrichtungen aufzeigt.
In Zukunft wird mehr Augenmerk solchen Innovationen gewidmet werden und
es gilt, die Nutzer solcher dafür zu sensibilisieren.
Geschichte
Megalith-Observatorium in Nabta-Playa
Die derzeit als ältestes datiertes Observatorium der Vorgeschichte geltende Anlage ist eventuell die Kreisgrabenanlage von Goseck aus dem 5. Jahrtausend v. Chr.. Der Megalith-Kreis in Nabta-Playa in der Nubischen Wüste könnte auch in diese Zeit fallen. Andere Anlagen stammen aus Zeiten ab ca. 3000 v. Chr. (Stonehenge). Das Cheomseongdae-Observatorium in Korea ist das älteste im Fernen Osten. China hat eine lange Tradition im Bau von Observatorien. In der Tang-Dynastie
wurden 20 Sonnenobservatorien für die Erstellung des Da Yan Kalenders
729 A.D. errichtet, wobei 10 Observatorien entlang des 114. Grades
östlicher Länge von Zentralasien bis Hue verteilt wurden, um die Kugelgestalt der Erde zu überprüfen. Die Yuan-Dynastie ließ für den Shou Shi Kalender 1281 27 Großobservatorien erbauen, wobei das Gaocheng-Observatorium nahe Dengfeng in der Henan-Provinz noch gut erhalten ist. In Peru befindet sich das 2300 jahre alte Chanquillo-Observatorium, das aus 13 Türmen auf einem Berggrat besteht.
Im Spätmittelalter
und der Zeit danach entstanden die ersten Vorläufer der „klassischen“
Sternwarten. Sie beheimateten Instrumente zur Vermessung von
Sternörtern, z.B. Quadranten oder Astrolabien. Beispiele sind das Observatorium Rasad-e Khan von Nasir Al-din al-Tusi, die Sternwarte des Ulug Beg, Schloss Uranienborg und Stjerneborg, die Sternwarten Tycho Brahes oder die Jantar Mantars des Maharajas Jai Singh II..
Nach Erfindung des Teleskops 1608
entstanden dann die ersten Sternwarten im heutigen Sinne. Diese waren
zunächst Teile physikalischer Kabinette, wie sie von Adligen und
anderen Gönnern nach und während der Aufklärung
unterhalten und gefördert wurden. Es handelte sich oft um ausgebaute
Dachgeschosse, angebaute Türme oder dergleichen. Eigenständige
Sternwartenbauten wurden oft als Türme ausgeführt, wie die Mannheimer Sternwarte. In diese Zeit fällt auch zum Beispiel der Bau des Royal Greenwich Observatory 1675. Die erste Sternwarte, bei der die Instrumente in ein ebenerdiges Gebäude gestellt wurden, war die Seeberg-Sternwarte, die 1790 in Betrieb genommen wurde. Die erste Schulsternwarte Deutschlands wurde 1872 im ostsächsischen Bautzen gegründet.
Für die Qualität der Beobachtung ist ein möglichst dunkler Himmel wichtig. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts
waren Sternwarten mit konkurrenzfähiger Forschung nahe oder sogar in
Städten die Regel, oft auch um dem Geldgeber, im allgemeinen dem
lokalen Fürstenhof, nahe zu sein. Das Anwachsen der Städte und der damit verbundene Lichtsmog, der die Beobachtungen in zunehmendem Maß beeinträchtigte, führte im 20. Jahrhundert zu einem Ausweichen in immer abgelegenere und vom Lichtsmog noch nicht betroffene Gebiete wie etwa in Gebirgen, zunächst in näher gelegene Gebirge wie die Pyrenäen oder die Alpen und schließlich in Gebiete weit abseits größerer Ansiedlungen und mit klarer und ruhiger Luft, wie etwa auf dem Mauna Kea auf Hawaii oder in der Atacama-Wüste in Chile.
Gleichzeitig ermöglichte der technologische Fortschritt die
Anfertigung immer größerer Teleskope, die immer schwächere Lichtmengen
auffangen können und so Beobachtungen in immer größere Tiefen des
Weltalls erlauben. Auch diese Instrumente gelangen durch die natürliche
Unruhe der Luft an Grenzen. Leistungsfähige Adaptive Optiken
sind zwar in der Lage, diesen Nachteil fast vollständig zu korrigieren,
aber üblicherweise nur in sehr kleinen Bildfeldern. Ein Ausweg bot sich
in der Konstruktion von Weltraumteleskopen, die Beobachtungen außerhalb
des störenden Einflusses der Atmosphäre ermöglichen wie etwa das Hubble-Weltraumteleskop. Darüber hinaus wurden Weltraumteleskope entwickelt, um Beobachtungen in Spektralbereichen zu ermöglichen, die vom Boden aus unzugänglich sind, wie etwa im fernen Infrarot oder im Bereich der Röntgenstrahlung. Abendrot Das Abendrot ist eine durch
Streuung verursachte Rotfärbung des Himmels
Abendstern Als Abendstern bezeichnet
man den Planeten Venus, wenn er am Abend kurz vor
oder nach Sonnenuntergang im Westen zu sehen ist. Die Venus steht dann
östlich von der Sonne und geht nach ihr
unter. Sie ist so hell, daß sie bereits kurz vor Sonnenuntergang gesehen
werden kann. Siehe auch Morgenstern.
Aberration des Lichts (jährliche) ateinisch "aberrare" (abirren); Aberration ist die "vektorelle
Addition" von (endlicher) Geschwindigkeit des Lichts und Geschwindigkeit der
Erde auf ihrer Bahn um die Sonne (30 km/s).
Trifft ein Lichtstrahl die Mitte des Objektives, wandert der
Lichstrahl weiter zum Okular. Während dieser Zeit wandert die Erde mitsamt
unserem Teleskop aber ein Stückchen weiter und der Lichtstrahl trifft
nicht mehr in die Mitte des Objektives. Das Teleskop muß um einen
winzigen Winkel verschoben werden. Aberration des Lichts
(tägliche) Rotation der Erde, am
Äquator 465 m/s, an den Polen gleich 0
Aberration des Lichts
(säkulare) Geschwindigkeit des
Sonnensystems (20 km/s) in Ri. Hercules.
Absorptionslinien edes chemische Element, welches in Gasform gebracht und
durchleuchtet wird, zeigt bestimmte, nur ihm zugehörende dunkle Linien im
Spektrum, die Absorptionslinien.
Gefunden wurden sie von Joseph
von Fraunhofer, welcher für seine fehlerfreien, optischen Linsen das
Glasherstellungsverfahren verbessern wollte und die Brechungseigenschaften der
Glasstücke gründlich prüfte.
Dringt Licht in ein Medium ein, so wird ein Teil des Lichtstroms
vom Medium zurückgehalten. Dieser Vorgang heißt Absorption.
Wenn kühles Gas vor einer Lichtquelle liegt, erscheinen
dunkle Linien im Spektrum. Bestimmte Lichtwellenlängen werden durch
chemisch identische Substanzen in der kühleren Quelle absorbiert. An zwei
markanten Stellen im Spektrum ist kein Licht und keine Farbe vorhanden, an
dieser Stelle wurde das Licht absorbiert.
An diesen beiden dunklen Absorptionslinien, welche im
ultravioletten Bereich - gerade noch sichtbar - liegen, sind bei weit
entfernten Galaxien in Richtung rot verschoben. Ihre Wellenlänge ist
größer geworden, da sie weiter von uns entfernt sind. Aus der
Größe der Rotverschiebung kann die Entfernung berechnet werden.
Absolute Helligkeit Alle Sterne haben eine unterschiedliche Entfernung zu uns, ihre
tatsächliche Helligkeit entspricht also nie der scheinbaren Helligkeit,
mit der sie uns erscheinen. Die absolute Helligkeit ist die Helligkeit, die ein
Stern in einer Entfernung von 10 pc haben würde.
Siehe auch "Helligkeit der
Sterne" und "Scheinbare
Helligkeit". Achernar Achernar (Alpha Eri) ist der Hauptstern im Sternbild Eridanus.
Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 0,5 mag und ist 78 Lichtjahre
entfernt. Farbe: blauweiss.
Der Name Achernar entstammt der arabischen Sprache und bedeutet
"Ende des Flusses". Achondrite Achondrite sind eine bestimmte Sorte von Steinmeteoriten. Man
unterscheidet zwischen Chondriten, Achondriten und Sideroliten.
Etwa 7% der Steinmeteoriten sind Achondriten. Sie weisen keine
Chondren, also keine Kügelchen auf. Man unterteilt sie in Ca-arme und
Ca-reiche Meteorite. Ihr Erscheinungsbild ähnelt dem von irdischem Basalt,
ihre Identifikation ist schwierig. Man hat das Erstarrungsalter der Achondriten
untersucht und gefunden, dass sie älter als der irdische Basalt sind, ca.
4,4 - 4,6 Milliarden Jahre. Demnach müssen sie von ausserhalb zu uns
gekommen sein. adaptive Optik Die adaptive Optik ist ein
neuatigesVerfahren zur Eliminierung-Verminderung der Luftturbulenzen. Die
Turbulenzen in unserer Atmosphäre führen zu einem "Verschmieren" der
Sternpunkte. Der Teleskopspiegel wird mit Hilfe von vielen hundert
hydraulischen Stützen diesen Luftturbulenzen "nachgeführt", der
Spiegel also ständig anpasst.
Adler Sternbild, (lat. Aquila,
Kurzbezeichnung Aql),siehe Aquila.
Akkretion Der Begriff stammt aus dem
Lateinischen, accretio bedeutet Zunahme. Unter der Akkretion versteht man das
Aufsammeln von Materie.
Akkretionsscheibe
Akkretionsscheiben sind Ansammlungen von interstellarem Gas und
Staub um z.B. neu entstandene Sterne oder um Weisse Zwerge in
Doppelsternsystemen. Akkretionsscheiben rotieren um den zentralen Punkt.
Schnell rotierende Gasmassen flachen sich ab, wie man z.B. bereits bei dem
Planeten Jupiter sieht. Im Extremfall drücken sie sich zusammen zu einer
Scheibe.
Akkretionsscheiben bilden sich auch um
Schwarze Löcher. Wenn das Schwarze
Loch Materie - z.B. Sterne oder Gas und Staub - anzieht, zwingt sie diese in
eine Akkretionscheibe, welche sich rasend schnell um das Schwarze Loch bewegt,
bevor sie "geschluckt" wird. Die dabei entstehenden Magnetfeldlinien ordnen
sich entlang der Rotationsachse und können zu Jets führen, d.h.
Material wird entlang der Feldlinien wieder ausgespuckt. Aktive Galaxie Galaxien, in welchen
gewaltige Energieausbrüche stattfinden. Unter die aktiven Galaxien fallen
Seyfert- und Radiogalaxien sowie Quasare.
Albedo Die Himmelskörper, die
kein eigenes Licht aussenden, z.B. die Planeten und deren Monde, werden von der
Sonne angestrahlt und reflektieren dieses Licht. Unter der Albedo versteht man
das Rückstrahlvermögen eines Himmelskörpers, also das
Verhältnis von empfangenem zu reflektiertem Licht.
Aldebaran Aldebaran (Alpha Tau) ist der Hauptstern im Sternbild Stier,
lat. Taurus. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 0,9 mag und ist 68
Lichtjahre entfernt. Farbe: orange- blassrosa.
Der Name Aldebaran stammt aus der arabischen Sprache und
bedeutet "der Nachfolgende". Alderamin Alderamin (Alpha Cep) ist der Hauptstern im Sternbild Cepheus.
Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 2.4 mag und ist 45 Lichtjahre
entfernt. Farbe: weiss.
Der Name Alderamin stammt aus dem Arabischen und bedeutet soviel
wie "rechter Arm". Algol
Veränderliche
Der EA (kommt von Eclipsing binary, Type Algol)- oder Algol-Typ
ist ein Bedeckungsveränderlicher, welcher allein auf die gegenseitige
Sternbedeckung zurückzuführen ist. Die Leuchtkraft der beiden Sterne
ändert sich dabei nicht.
Man vermutet, da es sich bei dem Algol-Typus um weit getrennte
Komponente handelt. Diese leuchten lange im normalen Licht und haben dann
steile Minima. Bestehen die beiden Komponenten aus sehr unterschiedlich
leuchtenden Sternen, kommt es zu Haupt- und Nebenminimas.
Beta Persei, von den Arabern der Name Algol (Ras Al Ghul)
gegeben, ist in der griechischen Mythologie das Haupt der Medusa. Perseus
tötete Medusa, eine der drei Gorgonen, von denen die schrecklichste die
Medusa war. Schlangen ringelten sich um ihren Kopf und ihre Anblick
versteinerte jeden Sterblichen. Offensichtlich war bereits den Griechen der
veränderliche Charakter des Sterns Algols bekannt. Im arabischen
heißt "Ras al Ghul" Teufelshaupt.
Die erste schriftliche Aussage über die veränderliche
Helligkeit wissen wir von dem italienischen Astronomen Geminiano Montanari, um
1667. 1728 erkannte John Goodricke die
Regelmäßigkeit und den logischen Grund der Veränderung.
Alle zwei Tage, 20 Stunden, 48 Minuten und 56 Sekunden sinkt die
Helligkeit von Algol auf ein Minimum von 44% ihrer ursprünglichen
Helligkeit. Die Bedeckung dauert 10 Stunden.
Der zweite Stern wurde erst 1978 spektroskopisch nachgewiesen.
Das Algolsystem ist 100 Lichtjahre von uns entfernt. Die hellere Komponente ist
ein weißer Stern in der Wasserstoffbrennphase. Er hat 100fache
Sonnenleuchtkraft, der Durchmesser beträgt 4 Millionen km, seine Masse bei
3,5 - 4 Sonnenmassen. Der schwächere Begleiter hat ungefähr die Daten
unserer Sonne. Beide Komponenten sind etwa 10 Millionen Kilometer voneinander
entfernt.
Almagest m 2. Jhd. v. Chr. legte der griechische Astronom Ptolemaios in
seinem Sternatlas "Amalgest" 48 Sternbilder fest. Sie entstanden zum
größten Teil aus der griechischen Mythologie, teilweise waren sie
aber auch der älteren babylonischen Kultur entlehnt.
Ptolemaios stützte sich dabei auf den Sternkatalog des
Hipparch von Nikaia. Er fügte weitere
Sterne hinzu und zwecks vollständiger Katalogisierung des Himmels
fügte er weitere Sternbilder zu den bisherigen hinzu. Alphard Alphard (Alpha Hya) ist der Hauptstern im Sternbild
Wasserschlange, lat. Hydra. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 2.0
mag und ist 90 Lichtjahre von uns entfernt. Farbe: orange.
Der Name Alphard entstammt der arabischen Sprache - al-fard -
bedeutet "der Einsame in der Schlange". Alpheratz Alpheratz (auch Sirrah, Alpha And) ist der Hauptstern im
Sternbild Andromeda. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 2.0 mag und
ist 90 Lichtjahre von uns entfernt. Farbe: blau-weiss.
Der Name Alpheratz entstammt der arabischen Sprache - al Surrat
al Faras - heisst übersetzt "Pferdenabel". Altar Sternbild, (lat. Ara,
Kurzbezeichnung Ara), siehe Ara.
Atair Atair (Alpha Aql) ist der Hauptstern im Sternbild Adler, lat.
Atair. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 0,8 und ist 16 Lichtjahre
von uns entfernt. Farbe: weiss.
Der Name Atair entstammt der arabischen Sprache - atair-
bedeutet "fliegender Adler". Analemma Im Laufe eines
Jahres sinkt und steigt der Bogen, den die Sonne im Laufe eines Tages
beschreibt. Zum Sommer zu steigt die Sonne hoch am Himmel, und gegen Winter
steht sie nur flach über dem Horizont.
Der höchste Punkt der Bahn steigt und sinkt nicht nur im
Lauf eines Jahres, sondern er "oszilliert" nach rechts und links. Dabei ist der
Ausschlag nach rechts (ein Verfrühen in der Zeit) im Frühling und
Herbst zu vermelden. Umgekehrt gibt es ein Nachhinken (Ausschlag nach links)
zur Sommer- und Winterzeit. Würde man die Position der Sonne jeden Tag zur
exakt gleichen Zeit (z.B. 12 Uhr mittags) in einer einzigen Aufnahme
darstellen, so ergäbe sich die nebenstehende "Acht". Nur wenn man dies um
12 Uhr mittags tut, ergäbe sich eine aufrechte Acht, deren (lange)
Symmetrieachse senkrecht zum Horizont steht (wie in der gezeigten Abbildung). Die Aufnahme wurde dem Buch entnommen: Die Erscheinungen am
Sternenhimmel" von Hermann von Baravalle, Verlag Freies Geistesleben GmbH,
Stuttgart, 1962.
Andromeda Sternbild,
Kurzbezeichnung And,
Sternbild der nördlichen Hemisphäre, die Andromeda
kulminiert im Herbst. Einige schöne Galaxien kann man in der Andromeda
bewundern, natürlich M31 mit ihren Nachbargalaxien, NGC 891.
Das Sternbild führt sich zurück auf die Sage der
Andromeda, Tochter des Königs Cepheus und seiner Gemahlin Cassiopeia. Sie
sollte einem Meeresungeheuer geopfert werden, Perseus errettete sie. Andromeda Galaxie
Die Andromeda-Galaxie ist die einzige Galaxie, welche wir mit
bloßem Auge am nördlichen Sternenhimmel beobachten können.
Selbst in kleineren Teleskopen ist sie ein imposanter Anblick. Man nimmt die
Entfernung zu ca. 2,1 Millionen Lichtjahren an.
Die Andromeda-Galaxie ist eine
Sterneninsel, ähnlich unserer Milchstraße. In ihr fand Hubble die
Cepheiden, pulsierende Sterne, mit denen er zum ersten Mal die Entfernung eines
Objektes bestimmte, welches sich nicht in unserer Milchstraße
befindet.
Die Andromeda gehört wie unsere Milchstraße zu der
Lokalen Gruppe, einer Anzahl von Galaxien,
von denen wir annehmen, daß sie zusammengehören. Darunter auch die
Galaxien M 33, große und kleine Magellansche Wolke.
Beobachtet man die Andromeda in unterschiedlichen
Wellenlängen, erhält man eine Reihe von interessanten Informationen.
Im Infrarotlicht sieht man die Gebiete, in
denen noch heute in der Andromeda Sterne geboren werden. Sie konzentrieren sich
in der galaktischen Mitte und in Teilen der Spiralarme.
Betrachtet man das Zentrum im
Röntgenlicht, so sieht man
intensiv strahlende Sterne, fast alle sind Doppelsterne.
Und im Radiobereich kann
man erkennnen, daß das Band der Galaxie rotiert. Die roten Randgebiete
strömen von uns weg, die blauen Bereiche kommen auf uns zu, die Galaxie
rotiert also von rechts nach links.
Antares Antares (Alpha Sco) ist der Hauptstern im Sternbild Skorpion,
lat. Scorpius. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 1.1 mag und ist
500 Lichtjahre von uns entfernt. Farbe: rot.
Der Name Antares bedeutet soviel wie "Gegenspieler des Mars"
oder "Rivale des Mars". Antennengalaxien NGC 4038/39 sind zwei Galaxien im Sternbild Rabe, lat.
Corvus. Die beiden Galaxien kollidieren derzeit miteinander. Dadurch bildeten
sich zwei dünne Materieschweife, die sich wie Antennen aus dem Kern der
verschmelzenden Galaixen weit in den Weltraum hinausstrecken.
Antlia Sternbild (dt. Luftpumpe), Kurzbezeichnung Ant
Antlia ist wie die meisten Sternbilder des südlichen
Himmels nicht durch Mythen, sondern durch die Kartographierung im 18. Jhd.
entstanden. Ebenso wie Pyxis, der Schiffskiel, ist Antlia eine Schöpfung
des französischen Astronomen Nicolas de Lacaille.
Antlia ist ein kleines, unscheinbares Sternbild, es enthält
keine Sterne, die heller als mag 4 haben, drei Galaxien sind in ihr zu
beobachten. Apex Der Name stammt aus dem
lateinischen und bedeutet Spitze. Unter dem Apex versteht man den Zielpunkt der
Sonne, auf den sie sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 20 km/sec. zu bewegt.
Er liegt im Sternbild Hercules.
Aphel Den sonnenfernsten Punkt
der Umlaufbahn von
Planeten, Kometen und Asteroiden bezeichnet man als Aphel.
Apogäum Der Punkt in der Umlaufbahn
eines Satelliten oder des
Mondes, der von der Erde am weitesten entfernt
ist, wird Apogäum genannt. Der erdnahste Punkt wird
Perigäum genannt.
Apus Sternbild (dt.
Paradiesvogel), Kurzbezeichnung Aps, Das Sternbild ist ein altes Sternbild,
es wurde bereits von Johann Bayer 1603 in seiner Uranometria erwähnt. Er
muss von Seefahrern über dieses Sternbild unterrichtet worden sein, denn
der Apus ist ein Sternbild ganz in Nähe des südlichen Pols.
Aquarius Sternbild (dt. Wassermann),
Kurzbezeichnung Aqr. Das Sternbild steht zur Herbstzeit am nördlichen
Himmel. Im Sternbild stehen zwei Kugelsternhaufen, mehrere Galaxien sowie der
berühmte Helix-Nebel ( NGC 7293) und der kleinere aber reizvolle
Saturn-Nebel (NGC 7009).
Äquinoktium Tagundnachtgleiche, d.h.
sowohl der Tag als auch die Nacht sind gleich lang. Dies geschieht, wenn die
Sonne am 21.3 (zum Frühlingsanfang) und zum 23.9. (zum Herbstanfang) durch
den Himmelsäquator läuft.
Aquila Sternbild (dt. Adler), Kurzbezeichnung Aql
Sternbild des nördlichen Himmels im Sommer. Der Adler
enthält eine Menge interessanter Objekte, Doppel- und Mehrfachsterne sowie
einige Planetarische Nebel. Ara Sternbild (dt. Altar),
Kurzbezeichnung Ara steht am südlichen Sternenhimmel und kulminiert im
Sommer.
Ariel Mond des Planeten
Uranus. Entdeckt 1851 von
Lassell, Durchmesser 1.000 km.
Aries Sternbild (dt. Widder), Kurzbezeichnung Ari,
es steht zwischen der Andromeda, dem Walfisch, den Fischen und
dem Stier und kulminiert spät im Jahr.
Im Aries stehen viele schöne Doppel- und
Mehrfachsterne. Arctur Arctur(us) (Alpha Boo) ist der Hauptstern im Sternbild
Bärenhüter, lat. Bootes. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit
von 0.0 mag und ist 37 Lichtjahre von uns entfernt. Farbe: orange.
Der Name Arcturus stammt aus dem griechischen und bedeutet
"Bärenhüter". Argelander, Friedrich Wilhelm (1799-1875) Friedrich Wilhelm August Argelander wurde am 22. März 1799
in Memel, Preussen geboren. Durch Friedrich Wilhelm Bessel zur Astronomie
gebracht, wurde Argelander 1820 dessen Assistent an der Königsberger
Sternwarte.
1822 promovierte Argelander mit einer Arbeit über die
Sternbeobachtungen Flamsteeds und sechs Jahre darauf bot man ihm eine Professur
in Finnland an. In den Folgejahren entstand seine "Uranometria nova", ein
Sternatlas, der nur Sterne enthielt, welche mit blossem Auge sichtbar waren.
Insbesondere die Helligkeitsvergleiche und Schätzungen machten diesen
Katalog berühmt. Es entstand die "Argelandersche
Stufenschätzungsmethode" zur Helligkeitsbestimmtung.
1845 ging die Bonner Sternwarte in Betrieb, ab 1852 erstellte
Argelander von dort einen Sternkatalog - die sogenannte "Bonner Durchmusterung"
- welche 1883 veröffentlicht wurde.
Argelander starb am 17. Februar 1875.
Ariel Ariel ist ein Uranusmond, 1851 entdeckt von Lassell. Bisher hat
man 21 Uranusmonde gefunden, jedoch stehen weitere Aspiranten an. Alle
Uranusmonde erhielten Namen nach Shakespeare Gestalten.
Radius |
580 km |
Masse |
1,27 * 1021kg |
Abstand zum Planeten |
191.240 km |
Ariel scheint nur selten von Meteoriten bombardiert worden zu
sein, seine Oberfläche besitzt wenige Krater. Gewaltige Aktivitäten
im Innern des Mondes könnten jedoch zu einer Art Überflutung der
Oberfläche geführt haben und dadurch die Krater ausgelöscht
haben. Zumindest glauben die Astronomen, dass in jüngerer Zeit eine solche
Umwandlung stattgefunden hat. Allerdings bleibt offen, welches Material sich
bei den tiefen Temperaturen dieses sonnenfernen Mondes verflüssigen
könnte.
Einen weiteren Hinweis auf die gewaltigen aktiven Zeiten sind
die Risse und Spalten, welchen dem Mond sein heutiges Aussehen geben. Aschgraues Mondlicht Der Mond strahlt kein eigenes Licht aus, sondern reflektiert
lediglich das Licht der Sonne. Da der Winkel, unter dem wir ihn von der Erde
aus sehen, täglich wechselt, sehen wir manchmal eine voll beschienene
Seite, manchmal nur einen Teil und zeitweise ist der Mond überhaupt nicht
auffindbar. Unser Trabant wechselt - von uns aus beobachtet - ständig
seine Erscheinungsgestalt.
Diese scheinbare Formveränderung - also die Mondphasen -
reichen über Vollmond, linksgeneigte (abnehmende) Sichelform, Neumond
(Unsichtbarkeit), rechtsgeneigte (zunehmende) Sichelform bis wieder hin zum
Vollmond. Der Lauf dieses sogenannten synodischen Monats beträgt 29,53
Tage.
Die von der Sonne abgewandte, also nicht beschienene Seite, ist
trotzdem von der Erde ganz schwach auszumachen. Dieses Phänomen entsteht
durch das Sonnenlicht, welches die Erde zum Mond und von dort wieder
zurückspiegelt. Bereits Leonardo da Vinci erkannte diesen faszinierenden
Zusammenhang. Assoziation Unter Assoziationen
versteht man die vermehrte Häufung eines Sterntypus; sie haben z.B.
gleiche oder ähnliche spektrale Eigenschaften. Bekannt sind ca. 100
Assoziationen, sie befinden sich vorwiegend in den Spiralarmen unserer Galaxis.
Assoziationen können aus 10 aber auch aus bis zu 1.000 Sternen bestehen.
Man findet Assoziationen, welche einen Durchmesser von 30 bis zu 200 pc
haben.
Asteroiden Asteroiden sind kleine
Planeten mit einem geringen Durchmesser. Sie können bis zu ca. 1.000 km
haben. Abertausende von ihnen ziehen in einem Mahlstrom um die Sonne, ihre Bahn
liegt zwischen Mars und Jupiter. Siehe Kleinplaneten
Asteroidengürtel Die inzwischen widerlegte Titius-Bode-Regel besagte, dass die
Abstände zwischen den Planeten auf eine einfache Formel gebracht werden
könnnen. Nur zwischen den Planeten Mars und Jupiter fehlte nach der Regel
ein Planet und dieser wurde Ende des 18. Anfang des 19. Jhd.´s intensiv
gesucht. Gefunden hat man keinen Planeten, aber viele einzelne Kleinplaneten,
welche auf einem Mahlstrohm um die Sonne herumdümpeln. Hier die ersten
entdeckten vier Kleinplaneten:
|
Ceres |
1801 |
Piazzi |
|
Pallas |
1802 |
Olbers |
|
Juno |
1804 |
Harding |
|
Vesta |
1807 |
Olbers |
Astrologie Pseudowissenschaft, die von sich behauptet, persönliche
Schicksale, zukünftige Ereignisse, Lebensumstände etc. aus dem Lauf
der Sterne, insbesondere der Planeten und Sternbilder ableiten zu
können.
Die Astrologie versucht das Himmelsgeschehen (z.B.
Konstellationen) mit irdischen Ereignissen in Verbindung zu bringen. Sie
versucht aus bestimmten himmlischen Geschehnissen Vorhersagen für die
Menschen herauszulesen. Astronomie ist die Stern- und
Himmelskunde und eine exakte Naturwissenschaft. Der Astronom beobachtet,
forscht, der Astrologe deutet.
Astronomische
Dämmerung Die astronomische Dämmerung beginnt und endet, wenn die
Sonnenmitte 18º unter dem Horizont ist; auch schwache Sterne sind mit dem
bloßen Auge sichtbar
Siehe auch bürgerliche
Dämmerung und nautische
Dämmerung. Astronomische Einheit Als eine Astronomische
Einheit (kurz "AE") bezeichnet man den mittleren Abstand Erde-Sonne =
149.598.000 km = ca. 149,6 Mio. km. Sie wird als Längeneinheit bei
Entfernungen im Sonnensystem verwendet. Atair Hellster Stern des
Sternbilds Adler (lat. Aquila). Der Name stammt aus dem arabischen und bedeutet
"Fliegender Adler". Entfernung 16 Lj, Farbe: weiss. Seine visuelle
Helligkeit liegt bei 0m.8, damit ist er einer der hellsten Sterne am
nördlichen Himmel. Atair kulminiert im Sommer.
Ataxite
Der berühmteste Vertreter der Ataxite
ist der Hoba Meteorit in Namibia. Ansonsten sind Ataxite sehr selten. Ataxite
haben eine feinkörnige Struktur, sie enthalten überwiegend Nickel. In
ihnen findet man weder Neumannsche Linien oder Widmanstättensche Figuren.
Dafür haben sie oft breite Bänder und zeigen manchmal farbige
Abstufungen.
Siehe auch Eisenmeteorite
Atmosphärische
Erscheinungen Optisch reizvolle Erscheinungen
am Himmel, am Tag und in der Nacht. Die verschiedenen atmosphärischen
Erscheinungen - wie z. B. Polarlichter -
finden in unserer Atmosphäre statt, also sowohl in den unteren als den
oberen Schichten, welche unsere Erde umgeben.
Auflösungsvermögen Unter dem
Auflösungsvermögen eines Teleskops versteht man seine
Trennschärfe. Sie wird definiert durch das Trennvermögen zweier eng
beieinander liegender Sterne.
Auriga
Sternbild (dt. Fuhrmann, Kurzbezeichnung Aur), es kulminiert
am nördlichen Sternenhimmel im Spätherbst. Auriga kann man gut an dem
markanten Fünfeck erkennen, es liegt über dem Stier.
Bereits in Mesopotamien identifizierte man die
Sternkonstellation als einen Fuhrmann, teilweise mit einer Ziege
dargstellt. Äussere Planeten Darunter versteht man die
Planeten, welche sich weiter von der Sonne entfernt befinden wie die Erde. Das
sind Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Plut.
Azimut Azimut bezeichnet einen
Horizontalkreis von 360 Grad. Aziumutale Winkel werden von NORD - beginnend bei
O Grad - über OST (90), SÜD (180) und WEST (270) gemessen oder
gezählt. Die Höhen- oder Vertikalkomponete nennt man Elevation (in
den USA Altitude = Höhe) und wird von Horizont zu Horizont von 0 - 180
Grad gezählt oder gemessen.
AXAF Amerikanischer Satellit mit
einem Wolter Röntgenteleskop an Bord. Siehe auch
CHANDRA
Aurora Australis Aurora Australis ist eine
andere Bezeichnung für die Polarlichter am Südhimmel. Sie
entstehen, wenn Ströme von Elektronen aus
Aurora Borealis Aurora Borealis ist eine
andere Bezeichnung für die Polarlichter am nördlichen Himmel.
Baade,
Walter (1893-1960) Deutscher Astronom, welcher vorwiegend am Mount Wilson
Observatorium arbeitete. Baade entdeckte, dass die Sterne im Zentrum der
Andromeda Galaxie sich von denen in den Spiralarmen unterschieden, er
führte den Begriff der "Sternpopulation I und II" ein. Baade erkannte
auch, dass die Cepheiden der beiden
Populationen eine andere Beziehungen zwischen Helligkeit und Schwankungsperiode
haben.
Bärenhüter Sternbild (lat. Bootes),
Kurzbezeichnung Boo, siehe auch Bootes.
Bahn Als Bahn bezeichnet man den
Weg eines Himmelskörpers in einem Gravitationsfeld, gewöhnlich ein
geschlossener Orbit um einen zentralen Punkt. Bei den Planeten ist es die
Sonne. Die Komponenten eines Doppelsterns
haben einen gemeinsamen Brennpunkt. Größe, Form und Orientierung
lassen sich aus den Bahnelementen berechnen.
Bahnknoten Schnittpunkt der Mondbahn
mit der Ekliptik. Aufsteigender Bahnknoten:
Der Mond überquert die Ekliptik von
Süden nach Norden. Absteigender Bahnknoten: Der Mond überquert die
Ekliptik von Norden nach Süden. Die Bahnknoten werden auch Drachenpunkte
genannt.
Barlowlinse Sie wird zwischen Okularauszug und Okular gesteckt und
verdoppelt oder verdreifacht die Brennweite des Teleskopes und somit die mit
einem gegebenen Okular erreichte Vergrößerung.
Es gibt verschiedene Arten von Barlowlinsen, sinnvoll sind nur
solche mit Bezeichnungen wie "achromatisch", da sie aus mehreren Linsen
bestehen. So werden die bei jedem Durchgang durch eine einzelne Linse
entstehenden Farbsäume um Sterne vermieden. Barnards Stern Ein roter
Zwergstern in 6 Lichtjahren Entfernung. Er hat mit 10,3
Bogensekunden pro Jahr die größte Eigenbewegung und ist nach Proxima-Centauri
der sonnennahste Stern. Er wurde 1916 von Edward Barnard endeckt.
Bayer,
Johannes (1572-1625) 1603 erstellte der deutsche Jurist und Astronom Hohann Bayer
(1572-1625) einen Sternatlas namens Uranometria Nova. Er fügte 12 neue
Sternbilder des südlichen Himmels hinzu. Durch Johannes Hevelius kamen
dann weitere 7, durch den Franzosen Lacaille nochmals 14 südliche
Sternbilder hinzu.
Bayer verdanken wir nicht nur den Beginn der Aufzeichnungen der
Sternbilder, er begann auch alle Sterne eines Sternbildes der Helligkeit nach
zu klassifizieren. Den hellsten Stern gab er den griechischen. Buchstaben
Alpha, der zweithellste Stern erhielt den Buchstaben Beta und so weiter. Becher Sternbild, (lat. Crater),
Kurzbezeichnung Crt siehe Crater
Bedeckungsveränderliche Unter Bedeckungsveränderlichen versteht man
Doppelsternsysteme, deren Umlaufsystem so mit unserem Blickwinkel
zusammenfällt, daß die Komponenten auf ihrer Umlaufbahn sich
gegenseitig überdecken. Dadurch kommt es zu größeren und
kleineren Minimas.
Solche Doppelsternsysteme sind selbst in den größten
Teleskopen nicht auflösbar, man spricht deshalb auch von photometrischen
Doppelsternen.
Bei diesen Systemen variieren nicht die Leuchtkraft, der Radius
oder die Oberflächentemperatur, sondern nur die scheinbare Helligkeit, die
unser Auge empfängt. Man kennt weit getrennte und sehr enge Systeme. Die
Umlaufperioden der Bedeckungsveränderlichen liegen zwischen einer halben
Stunde und mehreren Jahren.
Zu diesen Sternen gehören Algol
Veränderliche, Beta Lyrae
Veränderliche und W-UMa
Veränderliche. Bell Burnell, Jocelyn Engländerin, entdeckte
1967 noch als Studentin den ersten Pulsar. Der Leiter des Projektes, Antony
Hewish erhielt dafür den Nobelpreis (siehe auch das
Interview auf der
Interview Seite).
Bessel, Friedrich Wilhelm
(1784-1846)
Geboren am 22. Juli 1784 in Minden, Sein Vater "subalterner
Beamter", er war eines unter 9 Kindern. Nach Schulproblemen (in Latein) Lehre
im Handelshaus Kulenkamp, Arbeitsstunden täglich von 8 bis 20 Uhr.
Die Wiederkehr des Halleyschen
Kometen nutzte Bessel, aus alten Daten von 1609 eine Bahn des Kometen zu
berechnen und dem berühmten ortsansässigen Astronomen
Olbers vorzulegen.
"Als ich meine Arbeit über den Cometen von 1607 beendigt
und sauber geschrieben zu Papier gebracht hatte, faßte ich mir ein Herz,
schnitt Olbers, den ich eine Straße langsam hinabgehen sah, durch
Betretung einer Nebenstraße und größerer Eile den Weg ab und
bat ihn um die Erlaubnis, ihm einen geringen astronomischen Versuch, den ich
gewagt hätte, vorlegen zu dürfen" (Bessel, F.W., Abhandlungen,
Bd. 1, Leipzig 1875-76, S. XIX)
Bessel wird Leiter der Privatsternwarte von Hieronymus
Schröter in Lilienthal; es folgen etliche Publikationen, dadurch macht er
sich, der nie eine Universität besucht hat, einen Namen in der
Wissenschaft. 1810 als 26jähriger zum Professor der Universität
Königsberg berufen.
Auf der Suche nach der Sternparallaxe schlägt Bessel 61 Cygni vor.
Gründe: zirkumpolar, Doppelstern, Eigenbewegung läßt auf einen
nahen Stern schließen.
Am 18 August 1837 beginnt Bessel mit der Parallaxenmessung an 61
Cygni. Sie dauert bis zum 2. Oktober 1838, es werden 2.900 Messungen
durchgeführt. Er bestimmt die Entfernung von 61 Cygni mit 10,3 Lichtjahren
(heute 10,9 Lj.).
Bessel starb am 17. März 1846 in Königsberg. Wenige
Monate nach seinem Tod wurde der Planet Neptun
entdeckt, er hatte diesen Planeten vorhergesagt. Die Polhöhenschwankung,
welche er vorhergesagt hatte, wurde 1888 bestätigt. Ebenso bestätigte
sich seine Vorhersage, daß der Stern Sirius einen kleinen Begleiter haben
muß. Beta
Lyrae Veränderliche
Die Beta Lyrae Veränderliche haben nicht nur einen
Bedeckungs-, sondern auch einen Rotationslichtwechsel. Die beiden Komponenten
sind so eng beieinander, daß sie zu einer Verformung der Sternkörper
führt und teilweise auch zu einem Materieaustausch.
Die mittlere Periodenlänge liegt bei Beta Lyrae
Veränderlichen bei ca. 1,5 Tagen. Im Gegensatz zu den
Algol-Veränderlichen zeigen Beta Lyrae Veränderliche kein konstantes
Normallicht. Die Lichtkurve verläuft in einer Art Wellenlinie und zeigt
keine so markanten Minima. Meist haben sie zwei gleich große Maxima,
welche von einem kleinen Minima gefolgt werden. Beta Pictoris Beta Pictoris ist ein massereicher, heisser Stern, welcher in
einer Entfernung von 63 Lichtjahren steht.
Um diesen Stern wurde 1983 mit Hilfe des Infrarotsatelliten IRAS
eine Staubscheibe entdeckt und 1984 am Las Campanas Observatoriums (Chile)
erstmals sichtbar gemacht. Dieses Bild in inzwischen legendär und hat
Astronomiegeschichte geschrieben.
Weitere Untersuchungen lassen vermuten, dass sich im Staubring
um Beta Pictoris derzeit ein Planetensystem bildet. Beugungsgitter Beugungsgitter werden
verwandt, um Spektren der Sterne zu gewinnen. Dabei wird auf eine Glasplatte in
sehr engen Abständen hunderte von parallelen Linien geritzt. Es entsteht
so ein Gitterspektrograph, welcher mittels Lichtbeugung das einfallende Licht
eines Objektes in ein Spektrum zerlegt.
Bewegungshaufen
Bipolare Nebel haben eine zweipolige
Struktur. Es handelt sich bei ihnen um Nebel, welche durch eine dunkle Linie
(oder ähnlichem) in zwei Teile geteilt. Der auslösende Stern steht im
Zentrum zwischen den zwei sich in entgegengesetzter Richtung ausbreitender
Nebelblasen.
Allerdings bezeichnet "bipolar" nicht nur die optische Form des
Nebels, sondern man vermutet auch ein spezielles Stadium von gerade
entstandenen Sternen dahinter.
Sehr junge, meist leuchtkräftige Sterne mit den
Spektralklassen O und B durchlaufen einen Prozess, in dem sie einen sehr
starken stellaren Wind ausstrahlen. Da diese jungen, heissen Sterne noch in der
Gaswolke stehen, in der sie soeben entstanden sind, blasen sie mit ihrem
intensiven, von den Polarregionen ausgehenden Sternenwind Hohlräume in die
umgebende Gas- und Staubwolke, pusten Blasen in diese Wolken, fegen den Raum um
ihre Polarregionen frei. Diese Hohlräume werden durch die Strahlen des
jungen Sternes innen angeleuchtet.
Vermutlich verhindert die Anwesenheit einer dichten
Molekülwolke, welche den àquator des neuen Sterns umgibt, dass der
Sternenwind und die Strahlung radial abgegeben wird. Sie können folglich
nur ine einem eng begrenzten Kegel an den Polen die dichte Molekülwolke
durchdringen.
Analog zu den Emissions- und Reflexionsnebel unterscheidet man
zwischen bipolaren Emissions- und Reflexionsnebel. Regt die ausgesandte Energie
des jungen Sterns den blasigen Nebel zum Selbstleuchten an, entsteht ein
bipolarer Emissionsnebel. In bipolaren Reflexionsnebel strahlt der neue Stern
lediglich die Staubwolke seiner ehemaligen Geburtsstätte an. Blazare
Blazare, oder aktive Galaxienkerne. Wenn in Galaxienkernen ein
Schwarzes Loch existiert, wird die
angezogene Materie zuerst in eine Akkretionsscheibe um das Loch geleitet. Diese
Materie ist extrem heiß und stürzt mit immenser Geschwindigkeit auf
diese Scheibe.
Dabei werden enorme Mengen an elektromagnetischer Strahlung
freigesetzt, vor allem Röntgen- und Gammastrahlen, also hochenergetische
Strahlung. Außerdem werden aus dem Galaxienzentrum Jets mit fast
Lichtgeschwindigkeit ausgestoßen. Diese energiereiche Jetstrahlung ist
auch im optischen Bereich zu beobachten. Die Jets, welche radial zum Beobachter
gerichtet sind, nennt man einen Blasar (von blaze, blenden).
Als COMPTON 1991 zwei
nahestehende Blasare, 3C 273 (1,8 Milliarden Lj Entfernung) und 3C 279 (4,6
Milliarden Lj.) beobachtete, fand er, daß der letztere bedeutend heller
erschien. Vermutlich sendet dieser Quasar unwahrscheinliche Energie im
Gammabereich aus. Diese Jets sind vermutlich rein zufällig in Richtung
Erde ausgerichtet
BlauverschiebungBewegt sich ein Objekt auf einen Betrachter zu, werden die
ausgesandten Licht- oder Schallwellen komprimiert, die Wellen werden so zum
blauen Ende des Spektrums verschoben.
Gut erklären kann man das beim allseits bekannten
Dopplereffekt im Straßenverkehr: Die sich dem Beobachter nähernde
Sirene eines Krankenwagens klingt höher als bei still stehendem Auto, weil
die ausgesandten Schallwellen komprimiert werden. Entfernt sich der Wagen vom
Beobachter, klingt die Sirene tiefer, die Schallwellen werden
auseinandergezogen. Bogenminute Ein Kreis hat 360 Grad, 1
Grad hat 60 Bogenminuten. Eine Bogenminute enspricht also 1/60 Grad und ist
eine Maßeinheit für den Winkelabstand zweier Objekte.
Bogensekunde Ein Grad hat 60
Bogenminuten, eine Bogenminute entspricht 60 Bogensekunden. Damit ist eine
Bogensekunde 1/60 Bogenminute oder 1/3600 Bogengrad. Sie ist eine
Maßeinheit für den Winkelabstand zweier Objekte.
Boksche Globulen Kleine, dunkle
Materieblasen, welche als Sternentstehungsgebiete interpretiert werden und nach
ihrem Entdecker benannt wurden.
Bootes Sternbild (dt. Bärenhüter), Kurzbezeichnung
Boo, Bootes ist ein Sommersternbild des nördlichen Sternenhimmesl. Sein
hellster Stern ist Alpha Boo, Arctur.
Brahe, Tycho
(1546-1601) Tycho Brahe wurde am 14. Dezember 1546 in Dänemark geboren.
Zuerst für die Laufbahn eines Juristen vorgesehen, war er jedoch von einer
partiellen Sonnenfinsternis zu fasziniert, dass der 14jährige eine
astronomische und naturwissenschaftliche Laufbahn einschlug.
Am 11. November 1572 entdeckte Brahe einen hellen Stern, der
zuvor dort nicht zu sehen war. Er hatte eine Supernova entdeckt.
1576 bot ihm der dänische König die Insel Hveen an,
wo Brahe ungestört seinen astronomischen Beobachtungen nachgehen konnte.
Während der folgenden 21 Jahren, von 1576 bis 1597, lebte und arbeitete er
mit seiner Familie, seinen Schülern und Assistenten auf der Insel Hveen.
Es entstanden die Sternwarten Uranienburg und Sternenburg; auf der letzteren
waren die Instrumente unterirdisch angelegt, damit der Wind Beobachtungen und
Messungen nicht störte. Komplettiert wurden die astronomischen
Einrichtungen durch mechanische Werkstätten, einer Druckerei und ein
chemisches Laboratorium. Insgesamt standen auf Hveen 28 astronomische
Instrumente mit teilweise riesigen Ausmaßen. Brauner Zwerg
Braune Zwerge entstehen wie Sterne durch kollabierende
Gaswolken. Jedoch gelingt es ihnen nicht, die Masse zu erreichen, die
nötig wäre, um in ihrem Innern die zentrale Maximumtemperatur zu
erreichen, welche zum Wasserstoffbrennen führt.
Ein Brauner Zwerg leuchtet trotzdem (rötlich), nur viel
schwächer und verstärkt im infraroten Licht. Auf grund seiner
Gravitation verdichtet sich der Braune Zwerg und diese Gravitationsenergie wird
in Wärmeenergie umgewandelt. Ein Brauner Zwerg leuchtet deshalb am Anfang
seines Lebens schwächer, später verblasst er und wird anschliessend
zu einem Schwarzen Zwerg.
Die Obergrenze für Braune Zwerge liegt bei 0,07 bis 0.09
Sonnenmassen und die Untergrenze liegt bei 0,01 bis 0,02 Sonnenmassen. Oberhalb
wird er zum Stern, unterhalb zum Planeten. Br. Zwerge sind die Brücke
zwischen Sternen und Planeten und außerdem Kandidaten für die
Dunkle Materie, d.h. Quelle von
Schwerkräften, die nicht von leuchtender Materie ausgeht.
Die Suche nach Braunen Zwergen gestaltet sich schwierig, weil
sie so schwach leuchten. Deshalb für die astronomischen Detektoren
lediglich in der Nachbarschaft der Sonne aufzufinden. 1963 philosophiert Shiv
Kumar erstmals über das fehlende Bindeglied zwschen Stern und Planet. 1975
wird von Jill C. Carter erstmals der Begriff "Brauner Zwerg" verwendet. 1995
wird der erste Braune Zwerg gefunden, um den Stern Gliese 229. Brennpunkt und
Brennweite Wenn man mit einer Lupe (=Linse) Papier zum brennen bringen
will, muß man sie in einem bestimmten Abstand zum Papier bringen, im dem
der entstehende Lichtpunkt am kleinsten und am stärksten konzentriert ist.
Der Abstand zum Papier ist die Brennweite der
Lupe, der entstehende scharf gebündelte Lichtpunkt der
Brennpunkt.
Genauso funktionieren auch astronomische Optiken: ein Spiegel
oder eine Linse bündeln Licht, im Brennpunkt vergrößert der
Beobachter das entstehende Bild mittels eines Okulares nochmals.
Seine großen Verdienste liegen in der bisher unerreichten
Genauigkeit der astronomischen Messungen sowie in seinen theoretischen
Abhandlungen. Unter anderem beschäftigte er sich lange Jahre mit der
genauen Vermessung des Planeten Mars.
Er verstarb am 24. Oktober 1601 in Prag, wo er seit seiner
Verstoßung aus Heimat und Insel als kaiserlicher Hofastronom tätig
war. Caelum Sternbild, (dt.
Grabstichel), Kurzbezeichnung Cae
Calar Alto Deutsch-spanisches
Observatorium auf den 2.168 m hohen
Sierra de los Filabres im Süden von Spanien.
Callisto Der Name ist der
griechischen Mythologie entlehnt, Callisto war eine der Gelieben des
Göttervaters Zeus (römisch "Jupiter").
Camelopardalis Sternbild, (dt. Giraffe),
Kurzbezeichnung Cam Sternbild des nördlichen Himmels, bereits 1613
eingeführt durch Petrus Kaerius. Relativ unscheinbares Sternbild,
östlich von Cassiopeia gelegen. Enthält nur wenige Sterne, welche
heller als 4m.5 sind. Camelopardalis enthält einige Offene
Sternhaufen, Reflexionsnebel und Galaxien. Das Sternbild ist zirkumpolar.
Cancer Sternbild, (dt. Krebs),
Kurzbezeichnung Cnc. In der griechischen Mythologie wurde der Krebs von der
Göttermutter Juno geschickt, um Herakles beim Kampf mit der Hydra zu
stören. Herakles zertrat jedoch den Krebs, als dieser ihn in die Zehen
zwickte. Daraufhin setzte Juno den Krebs als Sternbild an das Firmament. Der
Krebs ist das schwächste Sternbild der Tierkreissternbilder, er
enthält als hellsten Stern Beta Cnc mit 3m.5 in einer
Entfernung von 200 Lj. Der Hauptstern heißt Acubens und hat die
Helligkeit von 4m.3 .Das wohl berühmteste Objekt im Cancer ist
M 45, die Praesepe (dt. Krippe), ein offener
Sternhaufen von etwa 50 Sternen.
Canes Venatici Sternbild, (dt. Jagdhunde), Kurzbezeichnung CnV.
Entstanden ist das Sternbild im Jahr 1687 aus Sternen, welche
zuvor dem Großen Bären zugeordnet wurden. Auf alten Sternkarten ist
zu sehen, wie die Jagdhunde vom Bärenhüter (Bootes) an der Leine
gehalten werden und wie sie in Richtung des Bären zerren.
Hauptstern in Canes Venatici ist Cor Caroli, er wurde zu Ehren
König Karls I. von England benannt. Berühmtestes Objekt in den
Jagdhunden ist die Doppelspiralgalaxie M 51 in einer Entfernung von 15 Mio.
Lichtjahren. Canis
Maior Sternbild, (dt.
Großer Hund), Kurzbezeichnung CMa. Der Große und der Kleine
Hund werden als Jagdhunde des Orion
interpretiert. Sie folgen dem Orion am nächtlichen Winterhimmel. Hellster
Stern im Canis Maior ist Sirius, der Hundsstern.
Er ist der hellste Stern am Himmel und hat einen kleinen Begleiter, einen
Weissen Zwerg. Das Sternbild enthält
unzählige Offene Sternhaufen, einen
Planetarischen Nebel und einige wenige
Nebel und Galaxien.
Canis
Minor Sternbild, (dt. Kleiner
Hund), Kurzbezeichnung CMi. Der kleine Hund ist der zweite Begleiter des
Jägers Orion. Das Sternbild steht nord-östlich des großen
Hundes. Sein Hauptstern ist Procyon. Zusammen mit den Sternen Aldebaran,
Castor, Capella, Rigel und Sirius bildet er das Wintersechseck. Nur wenige,
schwache Galaxien sind in diesem Sternbild aufzufinden.
Canon, Annie Jump (1863-1941) gehörte zu
den Rechnerinnen, welche als Hilfskräfte an der
Harvard Sternwarte unter
Pickering arbeitete. Von Canon stammt die
ursprüngliche Spektralsequenz "O-B-A-F-G-K-M", welche noch heute Grundlage
für die Spektraluntersuchungen bildet. 1938, als sie 75 Jahre alt war,
wurde sie mit dem Titel eines Astronomie-Prfessors geehrt.
Canopus Stern, wissenschaftliche Bezeichnung Alpha Car.
Name ist der griechischen Mythologie entlehnt. Canopus war der
Steuermann der Argo, mit der Jason und die Argonauten auf der Suche nach dem
Goldenen Vlies waren.
Canopus ist der Hauptstern des Sternbilds Carina. Nach Sirius
ist Canopus der hellste Stern am Firmament, allerdings nur von der
südlichen Hemisphäre zu sehen. Visuelle Helligkeit von
-0m.73. Carina Sternbild, (dt.
Schiffskiel), Kurzbezeichnung Car
Capricornus Sternbild, (dt. Steinbock), Kurzbezeichnung Cap.
Relativ schwaches und unscheinbares Sternbild östlich vom
Sagittarius aufzufinden. Das Sternbild enthält wenige helle Sterne und
kulminiert im späten Sommer. Capella Stern, wissenschaftliche
Bezeichnung Alpha Aur. Hauptstern im Sternbild Auriga (dt. Fuhrmann).
Capella ist einer der hellsten Sterne des nördlichen Himmel. Zusammen mit
den Sternen Rigel, Sirius, Procyon, Castor und Aldebaran bildet er das
Wintersechseck. Capella (lateinisch) heißt auf deutsch "kleine
Ziege".
Cassegrain-Teleskop Nach seinem Erfinder
Cassegrain benanntes Spiegelteleskop mit einem
konvex hyperbolisch geschliffenen Fangspiegel. Das einfallende Licht wird daran
gespiegelt und durch ein mittiges Loch im Hauptspiegel zum Auge
geführt.
Cassini .......
Cassini-Teilung Die Lücke zwischen den
A- und B- Ringsystemen des Saturn. Sie wurde
1675 von Giovanni Cassini entdeckt. Bei gutem Seeing durch ein Teleskop zu
beobachten. Die Aufnahmen der Voyager-Sonde
zeigen, daß es keine wirkliche Lücke ist, sondern mehrere enge Ringe
enthält.
Cassiopeia Sternbild, (dt. Kassiopeia). Kurzbezeichnung Cas.
Der Name ist entlehnt aus der griechischen Mythologie,
Cassiopeia ist die Mutter der Andromeda und die Sage erzählt, dass die
eitle und selbstsüchtige Mutter zur Strafe an den Himmel gesetzt wurde und
niemals im Meer baden darf (gehört in unseren Breitengraden zu den
zirkumpolaren Sternbildern). Erkennbar ist
das Sternbild durch die Anordnung seiner hellsten Sterne, sie bilden ein "W",
genannt das Himmels-W. Castor Stern, wissenschaftliche Bezeichnung Alpha Gem.
Hauptstern im Sternbild Gemini (dt. Zwillinge). Castor und der
zweite Stern "Pollux" ("Pollux" ist die römische, "Polydeukes" die
griechische Bezeichnung)", waren in der griechischen Sagge Zwillingssöhne,
von denen Pollux unsterblich, Castor jedoch sterblich war. Als Castor im Kampf
tödlich verwundet war, wollte Pollux nicht weiterleben. Sie wurden
daraufhin beide an den Himmel gesetzt.
Castor ist ein dreifaches Doppelsternsystem in einer Entfernung von 47
Lichtjahren. Zusammen mit den Sternen Capella, Rigel, Sirius, Procyon und
Aldebaran bildet er das Wintersechseck.
Castor ist der 23. hellste Stern am Himmel und hat eine Mag von
1m.7. Pollux, mit der Bezeichnung Beta als zweithellster Stern im Sternbild
Zwillinge ist heller mit einer Mag von 1m.1. Chandrasekhar, Subrahmanyan (1910-1995) Geboren am 19. Oktober 1910
in Lahore, verliess Chandrasekhar 1930 sein Heimatland und setzte seine Studien
der Physik in Cambridge, England fort. In den 18 Tagen auf See - von Madras
nach Southampton - schrieb Chandrasekhar physikalische Weltgeschichte. Er
berechnete und fand die Grenzmasse für Weisse Zwerge, die Chandrasekhar-Grenze. Sie
brachte ihm nach 54 Jahren heftigster Anfechtungen den Nobelpreis. Subrahmanyan
Chandrasekhar starb am 21. August 1995 in Chicago.
Chandrasekhar
Massegrenze Die nach dem indischen
Astrophysiker benannte und von ihm endeckte Massengrenze, nach der ein
Weißer Zwerg nicht mehr als 1,4 Sonnenmassen haben kann.
CHANDRA Im Juli 1999 ins All gebrachtes
Röntgenteleskop. 22,5 to schwer,
13,5 m hoch und außerdem 2,8 Milliarden Dollar teuer, ist CHANDRA der
Nachfolger der erfolgreichen Röntgensatelliten ROSAT und EINSTEIN. CHANDRA wurde zu Ehren des
amerikanisch-indischen Astrophysikers und Nobelpreisträger Subrahmanyan
Chandrasekhar (1910-1995) umgetauft, das Röntgenobservatorium hiess zuvor
AXAF.
Charon Mond des Planeten Pluto,
entdeckt von James Christy 1978. Charon hat einen Durchmesser von 1.270
km.
Chiron Vor etlichen Jahren wurde ein seltsames Objekt entdeckt, welches
man Chiron nannte. Es wurde zum Begründer einer neuen Objektgruppe, die
man heute Zentauren nennt.
Centauren galten in der griechischen Mythologie als
ungebärdige Gesellen, halb Mensch halb Tier. Diese Zwitterstellung passt
gut zum Objekt Chiron. Denn zuerst glaubte man an einen Asteroiden, also einen
Kleinplaneten. Später jedoch, als Chiron der Sonne näher kam,
entwickelte er eine Koma wie nur Kometen sie besitzen.
Chiron ist also auch ein Zwitter, ein Gesteinsbrocken, der aus
Gestein und aus Eis besteht und vermutlich aus den Anfängen unseres
Sonnensystems stammt.
Chiron bewegt sich zwischen Saturn und Uranus um die Sonne. Er
hat einen Durchmesser von 80 bis 95 km. Centaurus Sternbild, (dt. Kentaur),
Kurzbezeichnung Cen. Der Name stammt aus der griechischen Mythologie. Unter
Kentauren verstand man Fabelwesen, der Oberkörper war menschlich, der
Unterkörper der eines Pferdes.
Cepheiden Veränderliche Sterne,
bei welchen die Pulsationsrate mit der
Leuchtkraft zusammenhängt. Galten lange Zeit als "Standardkerzen" im
Weltall. Mit Hilfe von identifizierten Cepheiden in den
Magellanschen Wolken wurde erstmals die
Entfernung zu diesen Galaxien bestimmt und bewiesen, dass sie nicht Teil
unserer Galaxis sind.
Cepheus Sternbild, (dt. Kepheus), Kurzbezeichnung Cep.
Cepheus und Cassiopeia galten in der griech. Mythologie als die
Eltern von Andromeda, welche zum Wohle des Landes Äthiopien dem
Meeresungeheuer geopfert werden sollte und von Perseus gerettet wurde.
Das nördliche Sternbild steht im Band der
Milchstraße. Hauptstern ist Alderamin, ein weißer Stern der
Magnitude 2m.4. Das Sternbild enthält viele Sternhaufen, Nebel
und interessante Doppelsterne. Ceres Planetoid, oder Kleinplanet.
Der Name Ceres (griech. Demeter) entstammt der römischen
Mythologie, Ceres war die Göttin der Erde, der Fruchtbarkeit und des
Wachstums.
1801 war Ceres von Piazzi in
Palermo entdeckt worden, inzwischen sind mehrere Tausend von ihnen bekannt. Der
Kleinplanet hat einen Durchmesser von etwa 1.000 km und einen Sonnenabstand von
ca. 2,55 bis 2,95 AE. Seine Zusammensetzung ähnelt den kohlenstoffhaltigen
Chondriten. Ceplecha
Der tschechische Astronom Ceplecha entwickelte in den 50er
Jahren das Verfahren, mittels mehrerer Kamerastationen den nächtlichen
Himmel fotografisch zu überwachen.
Durch das Zusammenspiel mehrere Aufnahmen und mit Hilfe der
trigonometrischen Parallaxe konnte anschließend die korrekte Flugbahn des
Meteors sowie die Aufprallstelle des Meteoriten berechnet werden.
Dieses Verfahren wurde 1959 erstmals angewandt, als fünf
Bruchstücke des Meteoriten Pribram fotografisch aufgezeichnet wurden.
Ceplecha berechnete die exakte Flugbahn und wies damit nach, dass der
Ursprungsort des Meteoriten im Asteroidengürtel zu finden war. Die
fünf Bruchstücke des Meteoriten hatte man bereits vorher gefunden.
In Amerika führte das gleiche Verfahren 1970 zur
Rekonstruktion der Bahn des Meteoriten Lost City. Die Wissenschaftler fanden
auf Grund der Bahnberechnungen das Hauptbruchstück des Meteoriten nur 800
m von der berechneten Aufschlagstelle entfernt. Der Ursprung des Meteoriten lag
ebenfalls eindeutig im Asteroidengürtel.
Der dritte Meteoritenniedergang, welcher auf Grund von
Bahnberechnungen seine Herkunft aus dem Asteroidengürtel bewies, geschah
in Innisfree, Kanada 1977. Auch hier fand man durch Fotografie der Leuchtspuren
neun Überreste des Meteoriten und konnte seine Herkunft aus dem
Asteroidengürtel beweisen.
Cetus Sternbild, (dt. Walfisch),
Kurzbezeichnung Cet. In Cetus sah die griechische Mythologie das Ungeheuer,
dem die Königstochter Andromeda geopfert werden sollte. Getötet wurde
es vom herbeieilenden Perseus. Der berühmteste Stern im Cetus ist
Omicron Ceti ein Veränderlicher, auch Mira Ceti
genannt, die Wunderbare.
Chamaeleon Sternbild, (dt.
Chamäleon), Kurzbezeichung Cha. Chamaeleon ist ein kleines Sternbild
nahe dem südlichen Pol. Das Sternbild wurde von niederländischen
Seefahrern geschaffen und von Johannes Bayer
übernommen.
Chemischer Ofen Sternbild, (lat. Fornax),
Kurzbezeichnung For, siehe Fornax.
Chicxulub Krater Glaubt man den Geowissenschaftlern, dann hat sich vor ca. 65
Millionen Jahren auf der Erde etwas Aussergewöhnliches ereignet. Innerhalb
einer kurzen Zeitspanne starben ¾ aller Lebewesen, darunter die
Dinosaurier, welche 145 Millionen Jahre die Erde bevölkert und beherrscht
hatten. Dieses weltweite Sterben geschah innerhalb kürzester Zeit und ist
nicht auf irgendwelche Degenerationserscheinungen zurückzuführen.
Viele Theorien wurden geboren und wieder verworfen. Heute glaubt
man an eine weltweite Klimakatastrophe, welche die Nahrungsgrundlage der
Lebewesen vernichtete und sie so zum Sterben verurteilte. Wie und wodurch diese
Klimakatastrophe entstand, war lange Zeit ein Rätsel. Die Theorie vom
Aufprall eines kosmischen Körpers mit riesigen Ausmassen führt die
jahrelange Konzentration an Staub in der Atmosphäre als Grund für das
Sauriersterben an.
Das klingt alles sehr einleuchtend, war aber lange Zeit nicht
beweisbar. 1978 untersuchte der amerikanische Geologe Alvarez in den
italienischen Bergen die geologischen Schichten. Er fand dabei eine schmale,
nur wenige Zentimeter breite Lehmschicht, welche sich zwischen Kreidezeit und
Tertiär befand, also 65 Millionen Jahre alt war. Alvarez brachte Proben
dieser seltsamen Lehmschicht zu seinem Vater, einem Astrophysiker und
Nobelpreisträger. Dieser erahnte die Bedeutung des Fundes und liess die
Probe sofort analysieren.
Man fand in der unscheinbaren Lehmschicht das Edelmetall
Iridium, ein untrügliches Zeichen für einen Meteoritenabsturz.
Iridium kommt in der Erdkruste sehr selten vor. Es hat sich in der
Frühzeit der Erde mit Eisen verbunden und ist mit ihm in den Kern der Erde
gewandert.
Eine tausendfach höhere Konzentration von Iridium in der
Lehmschicht kann nur bedeuten, dass ein Meteorit auf die Erde gefallen war und
für Überschwemmungen riesigen Ausmasses gesorgt hat. Dies
bewahrheitete sich auch, als man weltweit nach der Lehmschicht suchte und sie
in über 100 Bohrungen vorfand.
Ein weiteres Indiz für die Meteoritentheorie entdeckte der
amerikanische Geologe Bohar. Aus der Lehmschicht analysierte er
Quarzsandkörnchen mit mikroskopisch kleinen, parallelen Bruchlinien. Sie
entstehen ausschliesslich bei extremen Schockwellen. Und eine extremere
Schockwelle wie der Aufprall eines hundert Tonnen schweren Meteoriten auf die
Erde kann man sich vorerst nicht vorstellen.
Ausserdem fanden die Wissenschaftler in der Zwischenschicht sog.
Tektide. Darunter versteht man Glaskügelchen, welche bei extremer Hitze
aufgeschmolzen und geformt werden.
Kein Wunder, dass man nach diesen Erkenntnissen eifrig nach
einem Krater mit den entsprechenden Ausmassen auf der Erde suchte. 100 bis 150
km Durchmesser sollte er schon haben und das Alter von ca. 65 Mio. Jahre musste
auch entsprechen.
Erfolgversprechendster Impaktkrater ist der Chicxulub-Krater im
Golf von Mexiko. Man fand ihn auf dem Meeresboden vor der Halbinsel Yucatan.
Chicxulub ist 170 km im Durchmesser und unglaubliche 45-60 km tief.
Neueste Untersuchungen fanden drei konzentrische Krater, mit 80,
100 und 170 km Durchmesser. Der äussere Krater könnte durch
nachbrechendes Gestein entstanden sein, der innere Krater entstand vermutlich
durch Zurückfedern des Untergrundes. Der mittlere Krater mit dem Ausmass
von 100 km Durchmesser scheint auf die ursprüngliche Grösse des
Meteoriten hinzuweisen.
Demnach prallte vor 65 Millionen Jahren im Golf von Mexiko ein
Meteorit mit einer Grösse von 10-14 km auf die Erde.
Chladni, Ernst
Friedrich Der Wittenberger Physiker Ernst Florens Friedrich Chladni
(1756-1827) trug als Erster wissenschaftlich belegte Meteoritenfälle
zusammen, untersuchte und erkannte den Zusammenhang zwischen Meteoren,
Meteoroiden und Meteoriten.
In seinen Publikationen vertrat Chladni die These, dass es sich
bei den "fliegenden Steinen" um Irrläufer aus dem All handeln müsse.
Seine Veröffentlichungen finden aber nicht überall Anerkennung,
sondern trafen auf Häme und Spott: So spottet der Göttinger Professor
Georg Christoph Lichtenberg über Chladni: "Es sey ihm bey dem Lesen der
Schrift anfangs so zu Muthe gewesen, als wenn ihm selbst ein solcher Stein am
Kopf getroffen hätte". Chondrite Meteoritenart aus Stein, welche recht häufig auftritt. Man
unterscheidet zwischen Kohligen Chondriten, Enstatiten und gewöhnlichen
Chondriten.
Chondrite haben ihren Namen nach dem griechischen Wort für
"Saatkorn". Sie verdanken diesen Namen den winzigen, oft Millimeter- bis
erbsengroßen Kügelchen, welche in der Grundmasse des Meteoriten
eingebettet sind. Diese Kügelchen bezeichnet man als Chondrite.
Die Grundmasse des Meteoriten besteht hauptsächlich aus
Olivin, Pyroxen, Plagioklas, Troilit.
Chondrite entstanden vermutlich durch Kondensation während
des Urnebels, wobei hier die Theorien von einer gleichmässigen bis
abrupten Abkühlung variieren. Andere Wissenschaftler vermuten eine
Aufschmelzung und anschliessende Erstarrung von festen Mineralkörnern
durch äusserlich hohe Energieeinwirkungen auf den solaren Urnebel, z.B.
Blitze. Chromosphäre Die Chromosphäre ist eine schmale Schicht über der
Photosphäre der Sonne. Darüber liegt die Korona. Der Name leitet sich
aus dem griechischen "Chroma" (Farbe), ab.
Die Schicht kann unterschiedlich dick sein, zwischen einigen bis
10.000 km. Die Temperatur steigt von 4.200 K bis zu mehreren 100.000 K,
wohingegen die Dichte abnimmt. Grund für die ansteigende Temperatur ist
bis heute nicht schlüssig bekannt.
Circinus Sternbild, (dt. Zirkel),
Kurzbezeichnung Cir Kleines Sternbild am südlichen Himmel,
eingeführt von Nicolas Louis de
Lacaille.
Cirrus-Nebel Nebel im Sternbild Cygnus
(Schwan). Der Nebel ist vermutlich der Überrest einer vor 300.000 Jahren
stattgefundenen Supernova.
CNO-Zyklus Ein im Innern von Sternen
stattfindender Prozess. Kohlenstoff wird zu Stickstoff, Stickstoff zu
Sauerstoff. Auch bekannt unter "Bethe-Weizsäcker-Zyklus".
Columba Sternbild, (dt. Taube),
Kurzbezeichnung Col. 1952 von Petrus Plancius in 1592 erschaffen. Einzig
erwähnenswerter Stern ist Alpha Columbae mit dem bezeichnenden arabischen
Namen Phact (Ringeltaube).
Columbia ......
Coma Berenices Sternbild, (dt. Haar der Berenike), Kurzbezeichung Com.
Die ptolemäische Königin Berenike versprach ihre Haare
abzuschneiden, wenn ihr Gemahl siegreich und unversehrt aus einem Kampf
hervorgehen sollte. Als sie ihre Haare im Tempel der Göttin weihte, waren
sie am Tag darauf verschwunden. Und am Firmament war eine neue Sterngruppe
entstanden.
Zwischen Bootes und Leo gelegen ist Coma Berenice ein
unscheinbares Sternbild, welches im Mai gegen 24 Uhr kulminiert. Im Sternbild
stehen viele, schöne Galaxien sowie der Coma-Haufen. Corona Australis Sternbild, (dt.
Südliche Krone), Kurzbezeichnung CrA
COMPTON ........
Coma-Haufen m Sternbild Coma steht der
sog. Comahaufen, eine Ansammlung von etwa 1.000 Galaxien. Entfernung etwa 400
Lichtjahre.
Cordoba-Durchmusterung Die Bonner Durchmusterung
von 1862 enthält 324.189 Sterne. Sie wurden von
Friedrich Wilhelm Argelander
durchgeführt. Die anschliessende Ergänzung katalogisierte Sterne bis
zur Deklination von -23°. Im Anschluss daranerfolgte die
Cordoba-Durchmusterung für Sterne unterhalb von -23°. In ihr sind
613.953 Sterne enthalten.
Corona Borealis Sternbild, (dt. Nördliche Krone), Kurzbezeichnung CrB.
In der griechischen Mythologie wird die Nördliche Krone in
Verbindung zum Königreich von Kreta und dem Ungeheuer Minotaurus gebracht.
Ariadne, die dem Theseus aus dem Labyrinth herausgeholfen hatte und
anschliessend von ihm verlassen zu werden, stürzte sich ins Meer. Ihr zu
Ehren wurde die Krone an den Himmel gesetzt.
Corona Borealis enthält einige wenige interessante Objekte,
u.a. zwei seltene veränderliche Sterne. Cor Caroli Stern im Sternbild Canes
Venatici. Ehemals gehörte der Stern zum Sternbild Robur Carolinum, welches
heute nicht mehr gebräuchlich ist.
Corvus Sternbild, (dt. Rabe),
Kurzbezeichnung Crv. Corvus, Crater und Wasserschlange sind Hauptgestalten
einer griechischen Sage, sie wurden deshalb gemeinsam an den Himmel
versetzt. Das Sternbild besteht aus vier rautenförmig angeordnete
Sterne gut am Frühlingshimmel erkennbar. Berühmtestes Objekt sind die
Antennengalaxien, NGC 4038/4039.
Cunitz, Maria lebte von 1610 bis 1664.
Mit Kepler führte sie einen regen Briefkontakt und konnte ihn auf auch
Rechenfehler aufmerksam machen.
Crab-Nebel Berühmter Nebel mit dem ersten aufgefundenen
Neutronenstern im Sternbild Taurus
(Stier).
Erstmalig erwähnt wurde er von chinesischen Astronomen, welche
im Jahr 1054 an dieser Stelle des Himmel einen hell aufleuchtenden Stern
entdeckten, einen sogenannten Gaststern.
In den chinesischen Annalen ist zu lesen, daß der Stern
wochenlang (vielleicht sogar monatelang) zu beobachten war, daß er sogar
so hell war, daß man ihm am hellichten Tag sehen konnte. Dann verschwand
er für Jahrhunderte aus dem Blickfeld der Astronomen, bis 1731 der
englische Astronom John Bevis das inzwischen erfundene Teleskop an diese Stelle
des Himmels richtete und ein seltsames, inzwischen flächig ausgedehntes
Objekt fand, in welchem sich Schnüre aus Gas und Staub verwirbeln und vor
dem Hintergrund des Nebels hervorleuchten.
1758 entdeckte Charles Messier
auf seiner Suche nach Kometen das nebelige Fleckchen im Sternbild Stier. Und
weil er diese nicht andauernd mit neu erscheinenden Kometen verwechseln wollte,
erstellte er seinen berühmten Katalog der nebeligen Objekte. Der
Crab-Nebel erhielt in ihm den ersten Platz, M(essier) 1 wird er heute noch
genannt.
Dem englischen Lord Rosse verdankt
der Nebel seinen heutigen Namen, Crab (Krebs-)Nebel, weil sich die Schnüre
und Streifen aus Gas und Staub wie "Krabbenbeine" in der leuchtenden Schale
ausbreiten. Das war 1844.
1939 erkannte der Astronom John Duncan, daß sich der Nebel
konstant ausdehnt und nach seinen Berechnungen vor 766 Jahren an einem
zentralen Punkt innerhalb des Nebels entstanden sein mußte. So kombiniert
errechnete sich der Zeitpunkt der himmlischen Explosion und die Astronomen
fanden heraus, daß es sich vermutlich um das Ereignis handeln
müsste, welches von den chinesischen Astronomen im Jahr 1054 aufgezeichnet
worden war.
1942 entdeckte der deutsche Astronom Walter Baade, daß ein auffälliger Stern
nahe des Zentrums der Ort der Entstehung der Nebelfäden sein könnte.
Dort muß sich das Zentrum der "Krabbe" befinden.
Sechs Jahre später entdeckten die Astronomen, daß der
Crab-Nebel einer der stärksten Radioquellen des Universums ist. 1954
entdeckte man die mächtigen Magnetfelder der "Krabbe", 1963 wurden
erstmalig Röntgenstrahlen, welche von der Krabbe ausgehen, gemessen.
Der Pulsar im Herzen von M 1 ist nicht nur der berühmteste,
sondern auch der jüngste und der heißeste unter den bisher 700
bekannten Pulsaren. Bei dem Pulsar handelt es sich um einen Neutronenstern,
welcher sich in rasanter Fahrt um seine Achse dreht. Etwa 30 mal pro Sekunde
überstreicht der emittierte Strahl wie ein Leuchtturmfeuer über
unseren Planeten. 6.000 Lichtjahre ist der Pulsar von uns entfernt. Und die
Gashülle des Crab-Nebels dehnt sich mit einer Geschwindigkeit von 1.000 km
in der Sekunde ins Weltall aus. Crater Sternbild, (dt. Becher),
Kurzbezeichnung Crt.
Crux Sternbild, (dt. Kreuz des
Südens), Kurzbezeichnung Cru. Sehr kleines, südliches Sternbild
aber mit einer Fülle von astronomischen Objekten. Offene Sternhaufen,
Doppel- und Mehrfachsterne sowie der Dunkelnebel "Kohlensack".
Cygnus Sternbild, (dt. Schwan), Kurzbezeichnung Cyg.
In vielen alten Kulturen wird die eindrucksvolle Formation der
Sterne als ein Vogel interpretiert. Die griechische Sage interpretiert den
himmlischen Schwan mit dem Göttervater Zeus, als dieser sich in einen
Schwan verwandelte, um zu seiner Geliebten Leda zu gelangen.
Der Schwan steht inmitten der Milchstraße. In ihm sind
sehr viele interessante Objekte für den Sternfreund. Albireo, der
Schwanzstern ist ein Doppelsternpaar mit unterschiedlichen (gelb und blau)
Komponenten. Das Sternbild enthält 28 Offene Sternhaufen, 11 planetarische
Nebel, aber keine Galaxien.
Berühmte Nebel sind der Nordamerika-Nebel, der
Pelikan-Nebel und der Cirrus-Nebel. Dactyl Dactyl ist der Satellit
(Mond) des Asteroiden (243) Ida. Er wurde von der Raumsonde Galileo im Jahre
1993 entdeckt und war das erste beobachtete Objekt seiner Klasse. Dactyl ist
etwa 1,6 x 1,4 x 1,2 km groß und hat eine Dichte von 2,2 bis 3,0
g/cm³. Bei seiner Entdeckung hatte er einen Abstand von ca. 100 km zu Ida.
Dall-Kirkham-Teleskop Das DK-Teleskop ist eine
Variante des Cassegrain und besteht aus einem konkaven ellipsoidalen
Hauptspiegel und einem konvexen Fangspiegel, dessen Oberfläche
sphärisch ist. Dieser ist leichter zu testen als ein hyperbolischer
konvexer Spiegel.
Diese Konstruktion wurde unabhängig von Horace E. S. Dall
(1901-86) und Alan R. Kirkham entwickelt. Dämmerung Die Dämmerung ist der
Zeitraum, in dem das Tageslicht zu- oder abnimmt. Sie wird verursacht durch die
Brechung des Sonnenlichts an Staubteilchen in der Erdatmosphäre und durch
die Luftmoleküle. Die Länge der Dämmerung hängt von der
scheinbaren Sonnenbahn ab. In höheren Breiten dauert die Dämmerung
länger.
Man unterscheidet die bürgerliche (Sonne weniger als 6°
unter dem Horizont), die nautische (Sonne zwischen 6° und 12° unter dem
Horizont) und die astronomische Dämmerung (Sonne zwischen 12° und
18° unter dem Horizont). Deep Sky engl.: 'Tiefer Himmel', das
Universum außerhalb unseres Planetensystems. Sterne, Sternhaufen, Nebel
und Galaxien werden als DeepSky Objekte bezeichnet.
Deep Space
Network, DSN Netzwerk aus drei
Radioantennen mit 70 m Durchmesser zur Kommunikation mit Raumsonden. Die
Standorte sind: Goldstone, Kalifornien; Tidinbilla, Australien und Robledo in
Spanien. Durch diese Standorte kann immer mindestens eine dieser Antennen
Signale von Sonden empfangen oder senden
Deferent Im Weltsystem des
Ptolemäus wurde die Bewegung der Himmelskörper mit Hilfe von Kreisen
beschrieben. Einer dieser Kreise ist der Deferent.
dE-Galaxie Elliptische Zwerggalaxie
(engl.: dwarf Elliptical)
Deimos Deimos ist der
äußere der zwei Marsmonde, der seinen Planeten in einer mittleren
Entfernung von 23459 km in 1,262 Tagen umkreist. Er hat eine
unregelmäßige Form, ist 15 x 12 x 11 km groß und steht immer
mit derselben Seite zum Mars. Diese 'gebundene Rotation' hat auch der Erdmond.
Deimos, dessen Oberfläche von Kratern übersät ist, wurde 1877
von A. Hall entdeckt. Die größten Krater auf Deimos sind
Voltaire und Swift, sie haben Durchmesser von etwa 1,3 km. Beide
Marsmonde, Phobos und Deimos, sind möglicherweise eingefangene
Asteroiden.
Deklination Winkelentfernung eines
Gestirns nördlich oder südlich vom Himmeläquator. Die
Winkelentfernung in Grad wird nach Norden positiv bis +90º, nach
Süden negativ bis -90º gezählt. Der Äquator ist die Linie
mit der Deklination 0°..
Deklinationsachse Die Achse einer
äquatorialen Montierung, mit der ein Fernrohr in Deklination (Nord-Süd-Richtung) bewegt werden
kann. Diese Achse steht senkrecht zur Polachse.
Delphinus Sternbild (dt. Delphin),
Kurzbezeichnung Del. Der Delphin ist ein kleines, rautenförmiges
Sternbild, unterhalb Cygnus (Schwan) gelegen.
Delta Der vierte Buchstabe im griechischen Alphabet,
bezeichnet oft den vierthellsten Stern in einem Sternbild.
Delta-Aquariden Die Delta-Aquariden sind
ein Meteorschauer mittlerer Aktivität zwischen dem 15. Juli und dem 20.
August. Der Radiant liegt nahe des Sterns Delta im Sternbild Aquarius
(Wassermann).
Delta-Cephei Sterne Die Cepheiden Sterne sind
bekannt geworden als Meßindex für Entfernungen im Weltall. Es
handelt sich bei ihnen um pulsierende Riesensterne, von denen etwa 700 in
unserer galaxis bekannt sind. Die Perioden ihre Pulsation liegen zwischen 2 und
50 Tagen. Ihre Leuchtkraft ist enorm und sie sind noch in weit entfernten
Galaxien zu identifizieren und dienen dadurch der Entfernungsbestimmung.
Die klassischen Cepheiden sind in der galaktischen Ebene und den
Spiralarmen vorhanden und sie kommen in den Magellanschen Wolken vor. Es
handelt sich bei ihnen um junge Objekte.
Zwischen Leuchtkraft und Periode der Helligkeitsschwankung
besteht ein sehr enger Zusammenhang. Aus diesem Zusammenhang kann durch
Vergleich mit bereits bekannten Cepheiden eine Entfernungsbestimmung
durchgeführt werden.
Die ersten Untersuchungen der Helligkeitsperiode wurde von
John Goodricke im Jahr 1784
durchgeführt. Er beobachtete den Stern d Cephei und notierte die
Helligkeitsschwankungen. d Cephei ändert seine Helligkeit innerhalb von
5,37 Tagen, sie schwankt dabei um 1,9 Größenklassen.
Die Beziehung zwischen Leuchtkraft und Periode wurde von
Henrietta Leavitt gefunden als sie in den Jahren 1908-12 Cepheiden in der
kleinen Magellanschen Wolke beobachtete, die alle eine ähnliche Entfernung
haben mussten. Ihr fiel auf, das die Periode in Beziehung zur mittleren
scheinbaren Helligkeit stand und, da alle sich in derselben Entfernung
befanden, diese Beziehung auch für die absoluten Leuchtkräfte gelten
musste. Shapley stellte fest, das dieses Verhältmis ein unschätzbares
Werkzeug zur Entfernungsbestimmung war. Delta-Scuti-Sterne Eine Untergruppe der
veränderlichen Sterne, den RR-Lyrae sehr ähnlich. Sie zeichnen sich
durch eine sehr kurze Periode von 0,5 bis 8 Stunden aus und zeigen dabei einen
geringen Lichtwechsel von unter 1 mag. Ihre Spektralklasse ist A bis frühe
F. Der Prototyp wurde 1935 von Fath beschrieben, die Bezeichnung wurde
später von Breger (1979) vorgeschlagen und allgemein
akzeptiert.
Deneb Alpha Cygni,
Größe 1,25m. Deneb ist ein A2 Überriese mit der
60.000-fachen Sonnenleuchtkraft und der 25-fachen Sonnenmasse. Mit einer
Entfernung von etwa 1500 Lj ist er der entfernteste Stern der ersten
Größenklasse. Mit den Sternen Wega in der Leier und Atair im Adler
formt er das Sommerdreieck.
Der Name leitet sich aus dem alt-arabischen Al Dhanab al
Dajajah ab, was soviel wie 'Der Schweif der Henne' bedeutet. Am Himmel gibt
es in diesem Zusammenhang noch andere Deneb, wo immer ein Tier einen passenden
namen für seinen Schwanz brauchte. Zwei Beispiele sind Denebola (Beta Leonis) und Deneb
Kaitos (Beta Ceti). Deneb
Kaitos Beta Ceti (Cetus,
Walfisch). Der Stern hat eine Größe von 2,0m und eine 40-fache
Sonnenleuchtkraft, er steht in einer Entfernung von etwa 60 Lj. Etwa 3°
süd-südöstlich steht die große, aber schwach leuchtende
Galaxie NGC 247 (8,9m).
Denebola Beta Leonis,
Größe 2,1m. Der Stern ist ein A3 Zwergstern und steht in einer
Entfernung von 40 Lj.
Desdemona Desdemona ist ein kleiner
Mond des Uranus von etwa 60 km Durchmesser, der seinen Planeten in einer
Entfernung von 62700 km in nur 0,47 Tagen umrundet. Er wurde 1986 auf
Aufnahmen der Sonde Voyager 2 entdeckt.
Despina Despina ist ein kleiner
Mond des Neptun von etwa 180 km Durchmesser, der seinen Planeten in einer
Entfernung von 52500 km in nur 0,333 Tagen umrundet. Er wurde 1989 auf
Aufnahmen der Sonde Voyager 2 entdeckt.
Detektor Ein Detektor ist an einem
Instrument der Teil, der für Strahlung oder Partikel empfindlich ist. Es
kann sich dabei z. B. um das Auge, einen fotografischen Film oder um einen CCD
handeln.
Deuterium Deuterium ist ein Isotop
des Wasserstoffs, das im Atomkern neben dem Proton noch ein Neutron hat. Seine
relative Atommasse ist mit 2,014102 nahezu doppelt so groß wie die von
normalem Wasserstoff. Der Anteil von Deuterium am irdischen Wasserstoff
beträgt nur 0,0156%. Da Deuterium nicht in Sternen produziert wird nimmt
man an, das es schon während des Urknalls entstand. Ein weiteres
Wasserstoffisotop ist das radioaktive Tritium.
Diamantring Der Diamantring ist ein
Phänomen, das kurz vor oder nach einer totalen Sonnenfinsternis auftritt.
Dabei scheint Sonnenlicht durch Täler am Mondrand und erzeugt brilliante
Punkte entlang des Mondrandes.
Dichotomie Als Dichotomie wird der
Moment bezeichnet, in dem eine Planetenscheibe exakt zur Hälfte beleuchtet
ist. Dieser Begriff wird exklusiv für die Planeten Merkur und Venus
verwendet, beim Mond heissen diese Phasen erstes bzw. letztes
Viertel.
Dichte Als Dichte wird das
Verhältnis von Masse zu Volumen bezeichnet. Wasser z. B. hat die Dichte 1
(g/cm³, t/m³). In der Astronomie wird oft die mittlere Dichte
angegeben, sie bezeichnet das Verhältnis der Gesamtmasse zum
Gesamtvolumen. So hat die Erde eine mittl. Dichte von 5,52 und Saturn von 0,69.
Die Dichte im Weltall kann sehr unterschiedlich sein, sie
variiert von 10-20 kg/m³ für interstellares Gas bis zu
1017 kg/m³ in Neutronensternen. Die mittl. Dichte im Universum
ist etwa 10-27 kg/m³. Differentielle
Rotation Rotation von
unterschiedlichen Gebieten eines Systems mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten. Die Erde als fester Körper rotiert
gleichmäßig. Gasförmige Planeten wie Jupiter und Saturn sowie
die Sonne rotieren so, das ihre äquatornahen Gebiete sich schneller
bewegen als die in höheren Breiten. Siehe auch: galaktische Rotation
dI-Galaxie Irreguläre
Zwerggalaxie (engl.: dwarf Irregular).
Dione Dione ist mit einem
Durchmesser von 1120 km der viertgrößte Satellit des Saturn. Dieser
Mond läuft auf einer Umlaufbahn von 377400 km Radius in 2,737 Tagen einmal
um den Saturn und teilt seine Bahn mit der wesentlich kleineren Helene
D-Linie Eine kräftige
Doppel-Linie des Natriums im Spektrum bei 589,0 bzw. 589,6 nm (gelb). Sie wurde
von Fraunhofer bei dessen Untersuchung des Sonnenspektrums mit dem Buchstaben D
bezeichnet und ist relativ stark in Spektren kühlerer Sterne. Sie zeigen
sich in Absorption in Spektren sehr weit entfernter Sterne, verursacht durch
Natrium im interstellaren Medium.
Dobsonians (=Newton-Bauart,
Dobson Montierung) Diese Teleskopklasse
zeichnet sich durch eine sehr einfache, kostengünstige Montierung aus.
Meistens lagert das Instrument schwenkbar in einer Art Holzkiste und diese
wiederum auf einer Drehplatte. Eine sehr einfache und preiswerte Art,
große astronomische Geräte kostengünstig und ohne viel Aufwand
zu betreiben. Es ist benannt nach John Dobson, einem am. Amateurastronomen.
Dobsons werden gewöhnlich ab 6" angeboten. Man kriegt zwar
das größte Teleskop mit der größten Öffnung für
sein Geld, muß aber in Kauf nehmen, daß man wirklich nur beobachten
damit kann. Bei hohen Vergrößerungen wird es schwierig, ein Objekt
ruhig in der Bildmitie zu halten. Mit den Dobsons ist das Aufsuchen von
Objekten schwieriger als bei parallaktisch oder azimutal montierten Teleskopen
(man kann schlecht am Tubus entlangpeilen).
Für manche könnten 6"-Dobsons (15 cm Öffnung)
eine Alternative zu den von uns vorgestellten Einsteigerteleskopen bis EUR
500,- sein. Größere Geräte sind wegen der automatisch
längeren Brennweiten und der damit größeren Tubuslänge
für Anfänger etwas schwierig in der Handhabung. Die
Möglichkeiten zum Ausbau sind sehr begrenzt, Fotografieren ist
unmöglich. Dollond, John . Dollond wurde am 10.
Juni 1706 in Spitalfields geboren. Bis etwa 1752 arbeitete er als Seidenweber
in seiner Heimatstadt und gründete dann eine optische Werkstatt, in der er
mit seinem Sohn Peter (1730 - 1820) zusammenarbeitete. John erfand 1753 das
Heliometer und 1757 das achromatische Objetiv durch die Verwendung von Kron-
und Flintglas. Obwohl das Prinzip schon vorher bekannt, aber nur wenig
verbreitet, war wird Dollond als Erfinder genannt. John Dollond starb am 30.
November 1761.
Der Name Dollond ist möglicherweise von D’ Hollande
abgeleitet, dem Land, in dem die Familie möglicherweise ihren Ursprung
hatte. Der protestantische Vater von John hatte Frankreich verlassen
müssen und war nach England geflohe
Dominion Observatorium Das Dominion
Astrophysikalische Observatorium (DAO) befindet sich in Kanada, nahe Victoria
(British Columbia). Es hat als Hauptinstument einen Reflektor mit 1,8 Meter
Durchmesser. Bei seiner Einweihung im Jahre 1918 war es das größte
Teleskop der Erde, heute ist es mit einem modernen Spiegel ausgerüstet.
Ein weiteres Teleskop mit 1,2 Meter Durchmesser arbeitet seit 1962. Das
hauptarbeitsgebiet ist die Spektroskopie.
Das Dominion Radio Astrophysikalische Observatorium (DRAO)
befindet sich in der Nähe von Penticton, (British Columbia). Die
Instrumente sind eine Antenne mit 26 m Durchmesser und ein Interferometer mit 7
Antennen von 9 m Durchmesser, die auf einer 600 m langen Strecke in Ost-West
Richtung positioniert werden können. Donati, Komet Der italienische Astronom
Giovanni Battista Donati (1826-73) entdeckte den Kometen (C/1858 L1) am 2. Juni
1858. Im September des Jahres war den Komet -1m hell und erreichte seine
größte Erdnähe am 9. Oktober (0,5 AE). Dabei zeigte er einen
stark gekrümmten Schweif, für den der Komet berühmt ist. Seine
stark exzentrische Umlaufbahn (0,996) sorgt für eine Periode von etwa 2000
Jahren.
G.B. Donati entdeckte insgesamt 6 Kometen, widmete sich aber
1860 der Spektroskopie. 1868 veröffentlichte er zwei Arbeiten über
die Sonne, ihre Entfernung zur Erde und ihre physikalische Struktur. 1872
errichtete er ein eigenes Observatorium. Doppelhaufen Doppelter Sternhaufen, zwei
offene Sternhaufen, die dicht beieinander stehen. Die bekanntesten Vertreter
sind h & chi im Perseus.
Doppelsterne Im allgemeinen bezeichnet
man als Doppelstern zwei Sterne, die an der Himmelskugel dicht benachbart sind
(optischer Doppelstern).
Im speziellen besteht ein Doppelstern aus zwei Sternen, die auf
Grund ihrer gegenseitigen Massenanziehung eine physische Einheit bilden
(physischer Doppelstern).
Die optischen Doppelsterne sind ohne wesentliches Interesse
für die Astronomie, da sie von der Erde aus gesehen rein zufällig
dicht beieinander stehen, wogegen die physischen Doppelsterne einen geringen
räumlichen Abstand voneinandner haben und sich um einen gemeinsamen
Schwerpunkt bewegen.
Die physischen Doppelsterne sind also keine optische
Täuschung, wie es bei optischen der Fall ist.
Die massereichere Komponente eines physischen Doppelsterns, oder
wenn dies nicht feststellbar ist, die heller Komponente, wird als Hauptstern
bezeichnet, die masseärmere bzw. die lichtschwächere Komponente, als
Begleiter. Physische Doppelsterne sind weitaus häufiger als erwartet im
Universum vorzufinden. Von den mit bloßem Auge sichtbaren Sternen sind
nur etwa 40 % Einzelsterne. Insgesamt dürfte sich etwa jeder zweite Stern
des Milchstraßensystems in einem physischen (Doppel- oder Mehrfachstern)
befinden.
Manche Doppelsterne stehen so dicht beieinander, das sie nur
durch spezielle Methoden zu erkennen sind. Insbesondere spektroskopische
Untersuchungen zeigen die Doppelsternnatur durch Variationen im Spektrum: die
Linien erscheinen phasenweise doppelt und sind jeweils nach rot oder blau
verschoben (Dopplereffekt). Aus dem Betrag dieser
Verschiebung kann auf die Umlaufgeschwindigkeiten, Perioden und andere
Eigenschaften geschlossen werden. Doppler,
Christian J. C.
J. Doppler wurde am 29. November 1803 in Salzburg geboren. Neben seinen
Arbeiten über den von ihm entdeckten Dopplereffekt (1842) veröffentlichte er Arbeiten
über die Farben von Doppelsternen im Jahr 1843
und einen Kommentar dazu in 1850 als Erwiderung auf einen kritischen Text von
Buys-Ballot. Die Farben der Doppelsterne führte Doppler
fälschlicherweise auf ihre Bewegung relativ zur Erde zurück.
Er war Professor für Mathematik und Geometrie an der
technischen Universität in Prag und später erster Direktor des
physikalischen Instituts in Wien. C. J. Doppler starb in Venedig am 17.
März 1853. Der Kleinplanet (3905) Doppler und ein 110 km großer
Krater auf dem Mond sind nach ihm benannt. Dopplereffekt Bei Schall- und bei
Lichtwellen kann man folgenden Effekt wahrnehmen: Nähert sich die Schall-
oder Lichtquelle, werden die ausgehenden Wellen komprimiert, der Ton ist
höher und die Lichtwellen zum blauen Spektrum hin verschoben. Entfernt
sich die Quelle, tritt der umgekehrte Effekt ein, der Ton wird tiefer und das
Licht wird zum roten Ende des Spektrums verschoben. Dieser Effekt wurde von
Doppler im Jahr 1842 entdeckt und ist nach ihm benannt.
Auf diesem Effekt beruhen sehr viele Messungen in der
Astronomie, die bekannteste ist wohl die 'Rotverschiebung' der Galaxien. Sie
ist umso stärker, je weiter die Objekte von uns weg sind.
Doppelsterne, die mit Fernrohren nicht zu trennen
sind, weil sie zu dicht beieinander stehen, zeigen sich im Spektrum durch die
rot- bzw. blauverschobenen Spektrallinien.
Auch der Nachweis von Planeten bei anderen Sternen gelang durch
die Ausnutzung des Dopplereffekts. Diese sehr geringen Änderungen der
Geschwindigkeiten im Bereich von wenigen Metern pro Sekunde sind aber nur mit
großem instrumentellem Aufwand zu messen. Doradus Südl. Sternbild
Schwertfisch, Kurzbezeichnung Dor, bei etwa RA 5h
21m Dec -60° 10'. In diesem Sternbild liegt ein
großer Teil der 'Großen Magellanschen Wolke' und der komplexe helle
Nebel 30 Doradus (Tarantel-Nebel, NGC 2070).
Dorsum, Dorsa Ein Bergrücken auf
einem Planeten oder Mond, z.B. Dorsum Buckland (Mond) oder Schiaparelli Dorsum
(Merkur). Rückensysteme werden mit dem Plural 'Dorsa' bezeichnet, z.B.
Dorsa Smirnov (Mond).
Drache Sternbild (lat. Draco),
Kurzbezeichnung Dra, siehe auch Draco.
Drachenpunkte siehe
Bahnknoten
Draco Sternbild (dt. Drache),
Kurzbezeichnung Dra. Das Sternbild des Drachen ist sehr alt, bereits die
Babylonier und die Chinesen identifizierten die hoch am nördlichen
Sternenhimmel sich um den Polarstern windenden Sterne als einen Drachen.
Draconiden Der Meteorstrom tritt
Anfang Oktober auf und hat seinen Radianten im Sternbild Drache (Draco). Der
Komet, der für diesen Strom verantwortlich ist, ist Giacobini-Zinner mit
einer Periode von 6,24 Jahren. Dadurch kommt es im Abstand von 6 bis 7 Jahren
auch zu einer gesteigerten Aktivität des Meteorstroms. Im Jahre 1933
konnten über 300 Objekte pro Minute gesehen werden. Da das Maximum sehr
spitz ist, kann es durch schlechtes Wetter oder Tageslicht unbeobachtbar
sein.
Dreieck Sternbild (lat.
Triangulum), Kurzbezeichnugn Tri. Kleines Sternbild südöstlich der
Andromeda. Die Galaxie M33 steht etwa 4° westl. von Alpha Tri, dem Stern an
der Spitze des Dreiecks.
Iota Tri (2h 12,5m; +30° 18')ist ein
Doppelstern (3,8" Abstand) mit einem merklichen
Farbkontrast (G5 & F6). Beide Komponenten sind wiederum Doppelsterne, die
allerdings nur spektroskopisch nachgewiesen werden können. DSN siehe Deep Space Network.
Dubhe Alpha Ursa Majoris, der
obere (nördliche) der beiden hinteren Kastensterne im großen Wagen.
Er ist ein Riesenstern der Größe 1,8m, Spektralklasse K0 und hat
einen Begleiter 4ter Größe, der ihn in 44 Jahren umkreist.
Dumbbell-Nebel am.: Hantelnebel (M27, NGC
6853). Planetarischer Nebel in Form einer Sanduhr im Sternbild Füchschen
(Vulpecula). Etwa 6' x 15' groß und 7,6m hell.
Dunkle Materie Materie, die
möglicherweise 90% der Gesamtmasse des Universums ausmacht, aber
unbeobachtbar bleibt. Nur durch ihre Gravitation kann sie entdeckt werden.
Untersuchungen von Galaxien zeigen, das sie oft einen unsichtbaren Halo an
Materie haben, der die sichtbare Masse um mehr als das zehnfache
übersteigt. Auch die Neutrinos tragen möglicherweise zu der
unsichtbaren Masse bei.
Dunkelnebel Noch zu Beginn unseres
Jahrhunderts nahmen die meisten Astronomen an, dass sich der Raum zwischen den
Sternen als unendliche Leere darstelle, dass sich dort praktisch "Nichts"
befände. 1904 entdeckte jedoch der Göttinger Astronom Johannes Franz
Hartmann (1865-1936) bei der Beobachtung des Doppelsterns Delta Orionis Absorptionslinien, die sich
nicht einordnen liessen. Hartmann fand einige Linien, die erstaunlicherweise
nicht an der periodischen Verschiebung teilnahmen, die durch die Eigenbewegung
der Sterne verursacht werden. Also mussten sie von einem anderen Objekt
ausgehen, welches sich zwischen Doppelstern und Erde befinden und sich nicht im
sichtbaren Licht zeigten.
Der Amerikaner Edward E. Barnard (1857-1923) untersuchte
daraufhin die Milchstrasse und er fand eine riesige Anzahl an Dunkelwolken. Es
handelte sich bei ihnen nicht um "Löcher im Sternengetümmel" sondern
um vorgelagerte Wolken aus Staub und Gas, die das Licht der dahinterliegenden
Sterne verdecken.
Von Barnard stammt der erste große
Katalog der Dunkelnebel, deshalb tragen viele Barnards Namen mit einer
fortlaufenden Ziffer, so z.B. heisst der "Snake-Nebel" B 72.
Dunkle Materie im Weltall besteht überwiegend aus
molekularem Wasserstoff. Da ultraviolettes Licht und Röntgenstrahlung
durch die dichten Dunkelwolken nicht hindurchdringen können, sind sie im
Innern kalt (ca. 10 K) und können sich auf Grund ihrer Gravitation
zusammenziehen und zu Keimzellen neuer Sterne werden. Durchmusterung Als Durchmusterung
bezeichnet man die systematische Beobachtung von Objekten in großen
Arealen am Himmel, in extremen Fällen am gesamten Himmel. Am bekanntesten
ist die 'Bonner Durchmusterung', die von Argelander begonnen wurde. Der Begriff
Durchmusterung wird auch im englischsprachigen Raum verwendet.
Dwingeloo Ort in Holland, etwa 60 km
südwestlich von Groningen. Dort wird seit 1956 ein 25 m Radioteleskop
betrieben. In einer Durchmusterung wurden so Galaxien entdeckt, die im
optischen durch den Staub unserer Milchstrasse verdeckt sind. Die erste ihrer
Art wurde 1994 entdeckt und Dwingeloo 1 genannt. Es ist eine Balkenspirale in
etwa 10 Millionen Lj. Entfernung.
"Echo"
des Urknalls 1965 beschäftigten
sich die Physiker Arno Penzias und Robert Wilson von den Bell Telephone
Laboratories mit einer neuen Radioantenne. Die Antenne sollte die
Radiokommunikation mit dem neuen Telstar-Satelliten übernehmen.
Aber es machte sich bei einer Wellenlänge von 7,35 cm ein
störendes Hintergrundrauschen bemerkbar, welches sich weder lokalisieren
noch abstellen ließ.
Der Zufall wollte es, daß sich eine Forschergruppe um
Robert Dicke ganz in der Nähe mit dem Urknall und seinem Widerhall
beschäftigte. Die beiden Forscherteams kamen zusammen und die Ursache des
Hintergrundrauschens stellte sich als das gesuchte "Echo des Urknalls", die
kosmische Hintergrundstrahlung heraus. Echelle-Gitter Echelle, frz.: Leiter. Ein
Gitter mit relativ grober Teilung (50 bis 100 Linien pro mm). Durch die wenigen
Linien erzeugt das Gitter viele, sich überlappende Spektren, die getrennt
werden müssen, bevor sie auf den Detektor
treffen. Echelle-Gitter sind leichter zu fertigen als Gitter mit dichteren
Linien, erfordern aber einen komplexeren Spektrographen.
Echelle-Spektrograph Ein Spektrograph, in dem
mit einem Echelle-Gitter Spektren hoher
Auflösung gewonnen werden. Die Trennung der sich überlagernden
Spektren wird mit einem Prisma oder einem 'Grism' vorgenommen, die die Spektren
nebeneinander auf den Detektor bringen. Bei der Verwendung von CCD-Detektoren
wird die Fläche optimal ausgenutzt. Diese Konstruktion wird in der
Astronomie für hochaufgelöste Spektren bevorzugt.
Eddington, Arthur S. (1882-1944) Arthur Stanly Eddington,
englischer Physiker und Astronom. Erfoschte den inneren Aufbau der Sterne
mittels der Atomtheorie. Entdeckte unter vielem anderen die
Masse-Leuchtkraft-Beziehung (1924), setzte sich für Einstens
Relativitätstheorie ein und bewies 1919, daß Schwerkraft Licht
ablenkt.
Eddington-Grenze Die theoretische Obergrenze
für die Leuchtkraft eines Sterns bei gegebener Masse, bei der der
auswärts gerichtete Strahlungsdruck auf der Sternoberfläche gerade
die einwärts gerichtete Gravitation ausgleicht. Die Eddington-Grenze
für die Sonne liegt bei ihrer 30.000-fachen Leuchtkraft. Die Obergrenze
für die Masse eines Sterns liegt danach bei etwa 120 Sonnenmassen. Benannt
nach A. S. Eddington.
Egerton, Winnifred die erste Frau, die ein
Doktorat in Astronomie erhielt.
Eigenbewegung Die scheinbare Bewegung
eines Sterns aufgrund seiner Bewegung relativ zur Sonne. Der Stern mit der
größten bekannten Eigenbewegung ist Barnards Pfeilstern mit
10,3” im Jahr. Die meisten jährlichen Eigenbewegungen sind kleiner
als 0,1”/Jahr. Von ca. 300 Sternen sind Eigenbewegungen größer
als 1”/Jahr bekannt.
Die Eigenbewegung (EB) eines Sternes ist von der Erde aus
meßbar. Allerdings vollzieht sich diese Bewegung in so winzigen
Schritten, daß sie lange Zeit nicht beachtet wurde.
Es war Edmond Halley, der 1718
zum ersten Mal die Eigenbewegung von Sternen notierte. Halley verglich aktuelle
Sternpositionen von Sirius, Arktur und Prokyon mit denen in alten
Sternatlanten. So erkannte er, daß die Sterne ihre Positionen wesentlich
verschoben hatten und durchaus eine Eigenbewegung hatten.
Die Eigenbewegung gibt nur Auskunft über die von der Erde
meßbare Bewegung eines Sternes. Nicht darin enthalten ist die Bewegung,
die der Stern eventuell im Raum von uns weg oder zu uns hin
vollführt.
Effektive Brennweite Die scheinbare Brennweite,
die ein optisches System erzeugt. Zum Beispiel kann die Brennweite eines
Teleskops durch hinzufügen von Linsen verkürzt (Shapley-Linse) oder
verlängert (Barlow-Linse) werden. Auch in einem Cassegrain-Teleskop wird
die Brennweite des Hauptspiegels durch den konvexen Fangspiegel
verlängert.
Bei der Fotografie in Okularprojektion erscheint das Bild
größer als es das Fernrohr alleine erzeugen könnte. Die
effektive Brennweite errechnet sich zu x = (d/fok)-1, wobei d der
Abstand der Filmebene zur Feldblende im Okular ist und fok die
Brennweite des Okulars. Die Brennweite des verwendeten Fernrohrs mit dem Faktor
x multipliziert ergibt die effektive Brennweite. Effektivtemperatur Symbol
Teff oder Te. Die Temperatur eines
'Schwarzen Strahlers', der die gleiche Energie pro Flächeneinheit abstahlt
wie ein gegebenes Objekt, z.B. ein Stern.
Effelsberg Ort in der Eifel und
Standort des größten frei beweglichen Radioteleskops in Deutschland.
Der Durchmesser ist 100 Meter.
Einschlagkrater Vertiefung in einer
Oberfläche, die durch das Auftreffen eines Körpers bei hoher
Geschwindigkeit entsteht. Einschlagkrater gibt es auf allen inneren Planeten
und ihren Monden, mit Ausnahme von Io. E. können Größen von
wenigen Mikrometern bis zu tausenden von Kilometern haben.
Einstein, Albert
(1879-1955) Deutsch-Schweizer Physiker,
bekannt für die von ihm entwickelte Relativitätstheorie.
Einsteinkreuz Effekt einer
Gravitationslinse, bei der das weiter entfernt liegende Objekt an 4 Stellen um
die Linse herum abgebildet wird.
EINSTEIN HEAO-2, ("High Energy
Astrophysical Observatory") Röntgensatellit, beinhaltete vier Instrumente,
HRI ("High Resolution Imaging Detector"), IPC ("Imaging Proportional Counter")
sowie zwei unterschiedliche Spektrometer, SSS und FPCS. EINSTEIN wurde am 13.
November 1978 gestartet und arbeitete erfolgreich bis zum April 1981.
Einsteinring Einsteinring oder
Mikrogravitationslinsen-Effekt: "Sterne lenken das Licht der hinter ihnen
liegenden Sterne ab" ( Einstein).
Wenn ein Stern in Sichtrichtung zu uns vor einem anderen Stern
vorbeizieht, lenkt er das Licht des dahinterliegenden Sterns ab. Es entstehen
mehrere Bilder oder ein Ring. Aus der Intensität der
Helligkeitsverstärkung des Vordergrundsternes kann man auf seine Masse
schließen.
Seit Mai 1986 wird weltweit durch einen Aufruf von Paczynski die
Suche nach dem Mikrogravitationslinsen-Effekt verstärkt
durchgeführt. Einsteinturm Turm der
Astrophysikalischen Instituts Potsdam. Er dient der Sonnenbeobachtung und wurde
vom Architekten Erich Mendelsohn in den Jahren 1919 bis 1924 gebaut.
Eisenmeteorite Eisenmeteorite erkennt man
an ihrer schwarzen Schmelzkruste aus schwarzem Eisenoxyd. Durch lange
Verweildauer auf der Erdoberfläche ist diese Kruste verrostet, hat eine
bräunliche Farbe. Ausserdem verraten sie sich durch ihr hohes
Gewicht.
Hält man einen Magneten an einen Eisenmeteoriten, reagieren
die überwiegend metallenen Komponenten des Meteoriten. Eisenmeteorite
bestehen aus Legierungen von Eisen und Nickel, so wie sie auf der Erde nicht
natürlich vorkommen. Nachweis von Nickel in einem Meteoriten ist ein Indiz
für seine Echtheit. Eisenmeteoriten unterteilt man nach ihren unterschiedlichen
Strukturen in Hexaedrite, Oktaedrite und Ataxite. Um diese Klassifizierung
durchführen zu können, muss der Meteorit durchgeschnitten, poliert
und geätzt werden.
Eisenmeteoriten unterteilt man nach ihren unterschiedlichen
Strukturen in Hexaedrite, Oktaedrite und Ataxite. Um diese Klassifizierung
durchführen zu können, muss der Meteorit durchgeschnitten, poliert
und geätzt werden. Ekliptik Scheinbare Bahn der Sonne
um die Erde. Die Ekliptik ist die Ebene, in der sich die Erde um die Sonne
bewegt. Sie ist gegen den Äquator um 23,5° geneigt. In ihrer Nähe
laufen auch alle Planeten um die Sonne, wobei Pluto die größte
Abweichung davon zeigt (17,1°).
Ekliptikale
Koordinaten Im ekliptikalen
Koordinatensystem wird als Fixpunkt der Frühlingspunkt auf der Ekliptik
angenommen. Die Länge (lambda) wird ostwärts auf der Ekliptik
angegeben (0°-360°), senkrecht dazu die ekliptikale Breite (beta).
Obwohl älter als das äquatoriale System wird es nur selten zur Angabe
von Positionen von Körpern im Planetensystem verwendet.
Elara Elara ist ein kleiner Mond
des Jupiter von etwa 76 km Durchmesser, der seinen Planeten in einer Entfernung
von 11.737.000 km in 259,7 Tagen umrundet. Er wurde 195 durch den
Astronomen Charles Dillon Perrine (1867-1951) entdeckt.
Elektromagnetische
Strahlung Das elektromagnetische
Spektrum umfasst alle Strahlung vom langwelligen Radiobereich (Frequenz
104, Wellenlängeca. 3 x 104 m) bis hin zur
Gammastrahlung (Frequenz 1022, Wellenlänge ca. 3 x
10-14 m). El. Strahlung breitet sich im Vakuum mit
Lichtgeschwindigkeit aus. Nur ein kleiner Bereich der Strahlung ist für
uns ohne Hilfsmittel sichtbar: das Licht.
Elektron Negativ geladenes
Elementarteilchen. Wenn heißes Gas vor einer Lichtquelle liegt, treten
helle Linien im Spektrum auf. Elektronen springen von höheren Umlaufstufen
auf die niedrigste Stufe zurück und emittieren dabei Licht.
Element, chemisches Auf der Erde und im
Weltraum gibt es über 100 verschiedene chemische Elemente, das leichteste
ist Wasserstoff. Das schwerste natürlich vorkommende Element ist das Uran,
weitere konnten künstlich hergestellt werden. Alle natürlichen
Elemente konnten auch im Weltall nachgewiesen werden. Bis auf wenige Elemente
(Wasserstoff, Helium, Lithium) stammen alle schweren chem. Elemente aus
Prozessen, wie sie in Sternen ablaufen (Kernfusion). Ab dem Eisen können
diese sogar nur während einer Supernova-Explosion erzeugt werden.
Element, optisches Ein optisch wirksames Teil
in einem System. Ein achromatisches Standardobjetiv besteht aus zwei Linsen,
also zwei optischen Elementen. Okulare und Teleobjektive können aus sehr
vielen opt. Elementen bestehen, die oft in Gruppen zusammengefasst werden.
Elementarteilchen Fundamentale Bausteine der
Materie. Man unterscheidet zwei Gruppen, die Hadronen, die wiederum aus Quarks
bestehen, und die Leptonen, die keine weitere Struktur zu haben scheinen.. Die
bekanntesten Hadronen sind das Proton und das Neutron. Das Elektron gehört
zu den Leptonen wie auch das Neutrino.
Elemente, Bahn Sechs Größen,
die die Form, Größe und Lage einer Umlaufbahn beschreiben.
E-Linie Eine Fraunhofer-Linie bei
527 nm im Spktrum, verursacht durch die Elemente Eisen und Kalzium.
Ellipse Eine geschlossene Kurve,
ähnlich einem flachgedrückten Kreis. Fast alle Himmelskörper
bewegen sich auf elliptischen Bahnen, mit dem Mutterkörper in einem
Brennpunkt der Ellipse. Der größte Durchmesser ist die 'große
Achse', der kleinse Durchmesser die 'kleine Achse'. Oft werden die halben
Achsen angegeben, also die 'große Halbachse' (a) und die 'kleine
Halbachse' (b).
Der Abstand der beiden Brennpunkte geteilt durch die große
Achse ergibt die Exzentrizität e der Ellipse. Ist e=0, dann
liegt ein Kreis vor. Der Komet Halley bewegt sich auf einer Bahn mit
e=0,967, folgt also einer sehr langgestreckten Ellipse.
Ellipsoid Ein Körper oder eine
Oberfläche, die von einer rotierenden Ellipse beschrieben werden kann.
Annähernde Beispiele für Ellipsoide sind zum Beispiel Linsen
(Gemüse, oblater E.) oder ein Luftschiff (prolater E.).
Elliptische Galaxie Eine Galaxie, die keine
Struktur wie Spiralarme zeigt. E. Galaxien werden nach ihrer Form
unterschieden, runde werden mit E0 bezeichnet, stark elliptische mit
E7
Elnath beta Tauri, ein
blau-weißer Riese der Größe 1,65m, Spektralklasse B7. Der
Stern steht in etwa 130 Lj Entfernung.
Elongation Die Winkelentfernung
zwischen der Sonne und einem Planeten von der Erde aus gesehen. Der Winkel kann
zwischen 0 und 180° liegen, jeweils östlich oder westlich der Sonne.
Die Elongation 0° wird als Konjunktion, eine von 180° als Opposition
angegeben. Ist die Elongation genau 90°, so spricht man von einer
Quadratur. Die inneren Planeten können nur Elongationen von max. 28°
(Merkur) bzw. 47° (Venus) erreichen, sie stehen nie in Opposition.
Eltanin gamma
Draconis, ein gelblicher Riese der
Größe 2,23m, Spektralklasse K5. Der Stern steht in einer Entfernung
von etwa 100 Lj.
Emission Die Abstrahlung von
elektromagnetischer Strahlung (z.B. Licht) von einem angeregten Atom oder
Molekül.
Emissionslinine Angeregte Atome oder
Moleküle geben ihre Energie nur in genau definierten Bereichen ab. Nimmt
man z.B. von einem leuchtenden Gasnebel ein Spektrum auf, so zeigen sich im
sichtbaren Bereich helle Linien. Die bekannteste ist wohl die H-alpha Linie im
roten Bereich bei 656,3 nm. Durch Analyse von diesen Spektern kann festgestellt
werden, welche chem. Elemente in diesen Regionen
vorhanden sind, da jedes Element seine spezifischen Emmisionslinien zeigt.
Emissionsnebel Gasnebel im Weltall, dessen
Materie zum Leuchten angeregt wird. Sie werden oft durch nahe und junge Sterne
angeregt, die einen großen Teil ihres Lichts im UV-Bereich abstrahlen.
Diese Strahlung regt die Atome und Moleküle im Gasnebel zum Leuchten an.
Bekannte Emissionsnebel sind der 'Große Orionnebel' (M42) oder der
'California-Nebel'. Aber auch die planetarischen Nebel sind Emissionsnebel.
Andere Formen der Anregung sind Zusammenstöße von schnell
strömendem Gas mit anderer Materie. Spektren von E. zeigen Linien, die die
Identifikation der chem. Elemente erlauben. Da ein großer Teil der Nebel
aus Wasserstoff besteht ist die rote Linie des Elements bei 656 nm (H alpha)
eine der bekanntesten. Andere, lange Zeit unbekannte Linien, wurden einem neuen
Element 'Nebulium' zugeordnet. Später stellte sich heraus, das diese
Linien von Gasen nur im Vakuum emittiert werden und unter normalen
Umständen nicht nachzuweisen sind. Diese Linien werden auch als 'verbotene
Linien' bezeichnet.
Emissionsspektrum Ein Spektrum eines
heißen Gases, das helle Linien zeigt, siehe Emissionslinie.
Enceladus Enceladus, ein Saturnmond
von etwa 500 km Durchmesser, der seinen Planeten in einer Entfernung von
238.000 km in 1,37 Tagen umkreist. Er wurde schon 1789 von W. Herschel
entdeckt.
Encke, Komet Der Komet mit der
kürzesten bekannten Periode von nur 3,3 Jahren. Er wurde 1786 zum ersten
Mal von dem franz. Astronomen Méchain entdeckt und 1795 von Caroline
Herschel wiederentdeckt. Zwei weitere Male entdeckte ihn Pons in den Jahren
1805 und 1818. Das es sich um immer den gleichen Kometen handelte bewies
J. F. Encke durch Rechnungen 1819. Nach ihm wurde der
Komet benannt.
Encke, Johann Franz Johann Franz Encke wurde am
23. September 1791 in Hamburg geboren. Sein Vater war Johann Michael (1749-95),
seine Mutter Marie, geb. Misler (1755-1811). Ab 1811 studierte Encke Mathematik
in Göttingen als Schüler von C.F. Gauss. Im Mai 1816 ging er nach
Seeberg bei Gotha um am dortigen Observatorium zu arbeiten.1822 wurde er
Direktor des Observatoriums und ging 1825 als Dirketor an das Observatorium in
Berlin. Dort überwachte er die Konstruktion der neuen Gebäude
zwischen 1832-35. 1844 wurde er ordentlicher Professor an der Universität
Berlin mit dem Recht, Vorlesungzu halten ohne vorher ein Doktorat erworben zu
haben.
Bekannt wurde Encke durch die Berechnung einer Kometenbahn.
Encke folgte einem Vorschlag von J.-L. Pons, der einen der drei im Jahre 1818
entdeckten Kometen für einen bereits bekannten aus dem Jahr 1805 hielt.
Der Komet hatte eine Periode von 3,3 Jahren und Encke sagte seine
Wiederkehr für 1822 voraus. Er wurde von K. Ruemker in Australien
beobachtet. 1825 bekam Encke Besuch in Seeberg von K. Knorre, mit dem er
zusammen den Kometen in diesem Jahre beobachtete..
Diese Arbeit von Encke wurde von der 'Astronomical Society' in
London mit der Goldmedaille 1823 gewürdigt. In diesem Jahr heiratete Encke
Amalie Becker (1787-1879), Tochter eines Buchhändlers. Encke starb in
Spandau am 28. August 1865. Neben dem Kometen trägt auch ein Mondkrater
seinen Namen. Eine im Jahre 1838 entdeckte Teilung zwischen dem A- und F-Ring
des Planeten Saturn trägt ebenfalls seinen Namen (Encke-Teilung). Englische Montierung Teleskop-Montierung, bei
der das Fernrohr in einem Rahmen hängt. Dieser Rahmen wird auf zwei
Pfeilern getragen, die in Nord-Süd-Richtung stehen. Bei dieser Art der
Montierung kann der Pol nicht beobachtet werden. Das 2,5 Meter Hooker-Teleskop
auf dem Mount Wilson ist so montiert.
Eos Kleinplanet (221) Eos, ca.
112 km Durchmesser, entdeckt durch J. Palisa im Jahr 1882
Ep-Galaxie Elliptische
pekuliäre (seltsame) Galaxie.
Ephemeride Eine Tabelle mit den
vorhergesagten Positionen eines Himmelskörpers zu bestimmten Zeiten.
Sammlungen von Ephemeriden werden noch teilweise als Jahrbücher
herausgegeben.
Epimetheus Epimetheus, ein Saturnmond
von etwa 140 x 120 x 100 km Größe, der seinen Planeten in einer
Entfernung von 151.400 km in 0,694 Tagen umläuft. Er wurde 1980 von Walker
auf Aufnahmen der Sonde Voyager entdeckt.
Epizykel Im Ptolemäischen
System ein kleiner Kreis, dessen Mittelpunkt auf einem größeren
Kreis, dem Deferent, umläuft. Epizykel
wurden verwendet, um die Bewegung der Planeten zu beschreiben, ohne die
Bedingung zu verletzen, das nur kreisförmige Bahnen erlaubt waren.
Epoche Epoche wird der Zeitraum
genannt, für den angegebene Koordinaten gelten. Diese Angabe ist
notwendig, weil sich Koordinaten wegen der Präzession ändern. Derzeit
sind die meisten Sternkarten für die Epoche 2000.0 gefertigt, ältere
gelten für die Epoche 1950.0.
Epsilon Fünfter Buchstabe des
lateinischen Alphabets.
Epsilon Aurigae Ein
bedeckungsveränderlicher Stern mit einer sehr langen Periode von 27,16
Jahren. Der Hauptstern ist ein sehr leuchtkräftiger F2-Überriese, der
für die Dauer von 610 Tagen von einem dunklen Objekt verdeckt wird. Dabei
kann es sich um eine Staubscheibe handeln, die um den zweiten Stern liegt. Die
Größe fällt von 2,9m auf 3,8m ab, die nächste Bedeckung
beginnt 2009.
Equuleus Sternbild Füllen,
Kurzbez. Equ. das zweitkleinste Sternbild am Himmel. Der hellst Stern, Alpha
Equulei, ist Kitalpha mit einer Größe von 3,9m.
Eratosthenes Griechischer
Wissenschaftler, bestimmte als erster den Umfang der Erde.
Erfle-Okular Weitfeld-Okular
(65°-70°) aus 3 Linsen, von denen zwei oder drei auch Gruppen
(Linsenkombinationen) sein können. Entwickelt 1917 durch H. Erfle
Eridanus Sternbild, Kurzbezeichnung
Eri. Das sechstgrößte Sternbild bezeichnet einen Fluß, der
sich vom Äquator aus weit nach Süden ersteckt. Der hellste Stern ist
Achernar mit 0,56m bei einer Entfernung von etwa 85 Lj.
Eros Kleinplanet (433) Eros,
enteckt am 13. August 1898, unabhängig voneinander durch A. Charlois in
Nizza und G. Witt in Berlin. Eros ist etwa 36 x 15 x 13 km groß und
rotiert in 5,27 Stunden.
Eruptiv Veränderliche Eruptiv-Veränderliche
haben keinen regelmäßigen, sondern einen abrupten, in
unregelmäßigen Zeitabständen wiederkehrenden
Helligkeitsanstieg.
Die Zeitdauer zwischen Ausbrüchen ist um so länger,
desto heftiger die Helligkeitsveränderungen sind. Der Helligkeitsanstieg
ist bei den Eruptiv Veränderlichen meist mit einem Masseausstoß
verbunden. Dieser kann als kontinuierliche Masseausströmung oder als der
Abstoß der Sternhülle erfolgen.
Eruptiv Veränderliche sind nicht so häufig im Weltraum
anzutreffen wie die regelmäßig Veränderlichen. Unter den
Eruptiv Veränderlichen findet man die UV Ceti Sterne, R Corona Borealis
Sterne, die RW Aurigae Sterne, T Tauri Sterne sowie die verschiedenen Novae
Typen. ESA Abk. für
European Space Agency, Europäische
Raumfahrtagentur.
Eskimo-Nebel Planetarischer Nebel NGC
2392 im Sternbild Zwillinge. Der Nebel in 3000 Lj Entfernung hat einen Gasring,
der ihn wie den Pelzkragen eines Eskimo-Parkas aussehen lässt.
ESO Abk. für
European Southern Observatory, Europäische
Südsternwarte. Die Hauptverwaltung der ESO ist in Garching bei
München, die Teleskope stehen in Chile, Südamerika.
Eta Siebenter Buchstabe im
lateinischen Alphabet.
Eta-Aquariden Bekannter
Meteroritenschauer, der durch den Kometen Halley verursacht wird. Das breite
Maximum liegt um den 5 Mai herum.
Eta Carinae Ein variabler Stern von
6,5m, der 1843 die Größe -0,8m erreichte und seit dem über
Jahrzehnte Helligkeitsschwankungen zeigt. Der Stern liegt etwa 8000 Lj entfernt
und ist möglicherweise der massivste bekannte Stern mit einer 100-fachen
Sonnenmasse. Der Stern ist nicht direkt beobachtbar, da er in einem dichten
Nebel eingebettet liegt.
Etalon Zwei parallele Glasplatten,
zwischen denen das Licht mehrfach hin- und herläuft, bis es das System
verlässt. Die dabei auftretenden Interferenzen führen zu einem
Strahl, der nur noch Licht bestimmter Wellenlängen enthält. Sind die
Platten in ihrem Abstand verstellbar, so kann die gewünschte
Wellenlänge eingestellt werden. Dieser Typ wird im
Fabry-Perot-Interferometer eingesetzt.
Eunomia Kleinplanet (15) Eunomia,
entdeckt am 29. Juli 1851durch A. de Gasparis in Neapel.
Europa 1. Kleinplanet (52) Europa,
entdeckt am 4. Februar 1858 durch H. Goldschmidt in Paris. Benannt nach der
Tochter des Agenor, König von Phönizien.
2. Europa ist mit 3126 km Durchmesser ein großer Mond des
Jupiter. Er umläuft seinen Planeten in einem Abstand von 670.900 km und
benötigt dafür 3,551 Tage. Er wurde schon 1610 von G. Galilei als
einer von vier Monden entdeckt. siehe auch: Galileische Monde. EUVE Extreme
UltraViolett Explorer, Satellit zur Beobachtung im Bereich
der UV-Strahlung.
Evershed Effekt Ein auswärts
gerichteter Fluss von Materie aus der Umbra eines Sonnenflecks heraus in die
Penumbra und manchmal darüber hinaus. Der Effekt kann spekroskopisch
beobachtet werden. Benannt nach dem englischen Astronomen John Evershed
(1864-1956).
Exosat Ein Satellit der
ESA zur Beobachtung von Röntgenstrahlung. Das Teleskop
wurde im Mai 1983 gestartet und funktionierte bis 1986.
Explorer Eine Serie von
amerikanischen Raumsonden. Der erste Explorer wurde am 31. Januar 1958
gestartet und war der erste erfolgreiche am. Satellit überhaupt. Mit ihm
wurden die Van-Allen-Gürtel entdeckt.
Extinktion Verlust von Sternenlicht
beim Durchgang durch die Atmosphäre. Sie bertägt bei 50°
Zenitdistanz etwa 0,1m, bei 80° schon 1,0m.
Die interstellare E. wird verursacht durch das Gas und den Staub
zwischen den Sternen, sie ist abhängig von der Richtung, in der man
beobachtet. In der galaktischen Ebene ist sie am stärksten, da hier viel
Materie das Licht schwächt. Die interstellare E. ist im blauen
stärker als im roten Licht. Exzentrizität Maß für die Form
einer Ellipse. Die numerische Exzentrizität
für eine Ellipse liegt zwischen >0 und <1.
Faber-Jackson-Beziehung Eine Beziehung zwischen
der der Helligkeit von elliptischen Galaxien und der Geschwindigkeitsdispersion
ihrer Sterne. Diese Beziehung spielt eine Rolle in der Entfernungsbestimmung
von Galaxien. Siehe auch Tully-Fisher.
Fabricius, David (1564-1617) D.
Fabricius wurde 1564 in Esens geboren, er war protestantischer Pfarrer und
Astronom. Er entdeckte als erster einen veränderlichen Stern (Mira, 1596).
Zusammen mit seinem Sohn Johannes beobachtete er auch Sonnenflecken und
erstellte die erste Karte von Ostfriesland. D. Fabricius starb in Osteel bei
Aurich.
Fabricius, Johannes (1587-1615), Sohn von David
Fabrizius. Mitentdecker der Sonnenflecken und der Rotation der Sonne
(1611).
Fabry-Perot
Interferometer Instrument für die
Untersuchung von hochaufgelösten Spektren von ausgedehnten Objekten wie
Galaxien und Nebeln. In einem Fabry-Perot-Interferometer findet
Vielfachreflexion zwischen zwei durchlässigen, einseitig verspiegelten und
parallel zueinander ausgerichteten Platten statt (Etalon). In Abhängigkeit von ihrem Abstand
gibt es nur für eine Wellenlänge eine konstruktive
Interferenz.
Fackel Aufhellung in der
Photosphäre der Sonne. Netzartig, flächig oder auch punktförmig.
Fakeln sind um Bereich der Randverdunkelung am Besten zu Beobachten.
False nucleus engl.: falscher Kern. Der
Punktförmig erscheinende, hellste Berich des Kometenkopfes. Dabei handelt
es sich nicht um den tatsächlichen Kern.
Farben-Helligkeits-Diagramm (FHD) Ein Diagramm in dem
Sterne in Abhängigkeit von Leuchtkraft und Farbindex aufgetragen sind. Auf der senkrechten Achse
wird die absolute Helligkeit, auf der waagerechten Achse der Farbindex
aufgetragen. Siehe auch Hertzsprung-Russel-Diagramm.
Farbindex Die Differernz der
Helligkeit eines Sterns bei zwei verschiedenen Wellenlängen, gemessen
durch festgelegte Filter. Der Wert ist abhängig von der spektralen
Verteilung im Sternenlicht, also der 'Farbe' des Sterns. Damit ist der
Farbindex ein Wert für die Farbe eines Sterns und auch seiner Temperatur.
Im heute üblichen UBV-System wird der Farbindex meist als
Differenz der Helligkeiten (Größen) B-V angegeben, wobei Filter B
einer Wellenlänge von 440 nm und Filter V einer von 550 nm
entspricht. Farbfilter Farbfilter werden meist
in das Okular geschraubt und ermöglichen bei Planeten- beobachtungen ein
kontrastreicheres Bild. Benutzt man bei Mars einen Rotfilter, so werden die
dunklen Gebiete viel deutlicher sichtbar. Auch in der Photometrie werden Filter
eingesetzt (UBVRI-System).
Farrum, pl.: Farra Geologische Formation,
die bislang nur auf der Venus gefunden wurde. Pfannkuchenförmige
Aufwölbung auf der Oberfläche.
F-Linie Blaugrüne (486,13
nm) Linie des Wasserstoffs im Spektrum. Die Bezeichnung mit Buchstaben wurde
von Fraunhofer eingeführt.
Feinstruktur Einzelne Spektrallinien
können bei hoher Dispersion noch in Komponenten aufgetrennt werden, die
durch das Magnetfeld des Atoms selbst erzeugt werden. Die Feinstruktur ist bei
der gelben Natriumlinie (D-Linie) sehr
offensichtlich (Abstand 0,6 nm). Bei Wasserstoff ist sie so fein (0,006 nm),
das sie in Sternen nicht mehr beobachtet werden kann. Hyper-Feinstruktur sind
entsprechend feinere Details in einer Spektrallinie. Siehe auch:
Zeemann-Effekt.
Feldblende Eine den
Gesichtsfeldwinkel begrenzende Blende im Strahlengang des Okulars.
Feldlinse Eine am Ort des reelen
Bildes angeordnete Linse im Strahlengang des Okulars; die Linse, die dem
Objektiv am nächsten ist.
Feldstern Ein einzelner Stern im
Bereich (im Feld) eines Sternhaufens, diesem aber nicht angehört. Siehe
auch Offene Sternhaufen.
Fernrohr 1. Telescopium.
Sternbild des Südhimmels zwischen Schütze und südlicher Krone.
Es wurde 1752 von Lacille als Tubus Astronomicus eingeführt und
verfügt nicht über auffällige Sterne.
2. Instrument, das Licht sammelt und eine vergrößerte
Ansicht des betrachteten Objekts zulässt. Ein F. hat ein Objektiv, das
entweder ein Spiegel oder eine Linse sein kann, welches in der Brennebene ein
Bild des betrachteten Objekts erzeugt. Dieses Bild wird dann mit einer Lupe
(Okular) betrachtet. Feuerkugel Ein Meteor, dessen
Helligkeit die Maximalhelligkeit der Venus (-4,7m) übertrifft. Auch Bolid
genannt .
FIRST Abk. für Far
InfraRed and Submillimeter Space Telescope,
früherer Projektname für das
Herschel
Space Observatory.
Filament Protuberanz auf der
Sonnenfläche.
Filter Optisches Element, das
nur einen bestimmten Teil des Spektrums passieren lässt und den Rest
abblockt. Farbige Glasfilter lassen das Licht ab oder bis zu einer bestimmten
Wellenlänge hindurch (Kantenfilter), Interferenzfilter lassen nur Licht
eines bestimmten Wellenlängenbereichs passieren. Diese Interferenzfilter
gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, von 'Breiten' von 100 nm bis zu
sehr schmalbandigen mit 3 nm und darunter.
Auch Neutralfilter finden Verwendung, insbesondere bei der
Sonnen- und Mondbeobachtung. Fixsterne In den alten Kulturen
waren die Eigenbewegungen der Sterne nicht beobachtbar und deshalb nicht
bekannt. Da sich im Laufe eines Menschenlebens die Ortsveränderung eines
noch so schnellen, nahen Sternes nicht bemerkbar macht und nicht mit
bloßem Auge zu beobachten ist, betrachtete man die Sterne als "fix".
FK siehe Fundamental-Katalog
Flamsteed, John (1646-1719) engl.
Astronom, Pfarrer. Erster königlicher Astronom. Er erstellte einen
Sternkatalog mit bis dahin unerreichter Genauigkeit.
Flares Flares oder
chromosphärische Eruptionen: Nur im Spektrohelioskop oder im
H-Alpha-Filter zu sehen. Es handelt sich bei ihnen um intensive
Strahlungsausbrüche, welche sich in der Chromosphäre abspielen.
Flare-Sterne Siehe
UV-Ceti Sterne
Flash-Spektrum Spektrum der
Chromosphäre der Sonne, das nur kurz vor dem 2. oder kurz nach dem 3.
Kontakt bei einer totalen Sonnenfinsternis gewonnen werden kann.
Fleming, Williamina
Paton (1857-1911) Astronomin
am Observatoriums der Harvard Colleges in Boston. Sie entwickelte ein Schema
zur Klassifikation von Sternen entsprechend ihrer spektralen
Eigenschaften.
Fliegende Schatten Ein sich bewegendes Muster aus meist
wellenförmigen Schattenbändern, das kurz vor und kurz nach der
Totalität bei einer Sonnenfinsternis sichtbar wird. Sie entstehen durch
Interferenz des nur noch von einem schmalen "Spalt" ausgehenden Sonnenlichts
mit Turbulenzen in der Atmosphäre.
Flintglas Spezialglas für die
Herstellung optischer Elemente mit hohem Brechungsindex
Flora (Asteroid) Asteroid Nr. 8. Er wurde
am 18. Oktober 1847 von J. R. Hind entdeckt und nach der römischen
Göttin der Vegetation benannt.
Flora-Gruppe Gruppe von Asteroiden
deren große Bahnhalbachse zwischen 2,1AE und 2,3AE liegt. Sie sind
möglicherweise Trümmer eines größeren Asteroiden. Benannt
wurden sie nach dem Astroiden (8) Flora der als erster dieser Gruppe entdeckt
wurde.
Fluoreszenz Absorbiert ein Atom oder
Molekül Energie in Form von Strahlung (Photonen) oder Stöße, so
kann ein Elektron auf ein höheres Niveau (höhere Bahn im Bohrschen
Atommodell) angehoben werden. Normalerweise verweilt das Elektron nur sehr kurz
in diesem angeregten Zustand (ca. 10-8 s) und fällt unter
Aussendung von Strahlung wieder auf das Grundniveau hinunter.
Unter bestimmten Bedingungen geschieht der letzte Vorgang in
zwei Schritten über ein Zwischenniveau. Dadurch wird dann ein Photon
niederer Energie ausgesandt. So kann z.B. ein Molekül mit unsichtbarer
UV-Strahlung angeregt werden, aber leuchtet dann im sichtbaren Licht. Diesen
Vorgang nennt man „Fluoreszenz“.
Ist das Elektron auf diesem Zwischenniveau über
längere Zeit (bis über einige Minuten) stabil und fällt dann
erst auf das Grundniveau herab, so „speichert“ das Molekül die
Strahlungsenergie und sendet sie erst nach der Bestrahlung ab. Diesen Vorgang
nennt man „Phosphoreszenz“.
Fluorit Genauer Calcuimfluorit
CaF2. Wird als Material für optische
Elemente verwendet. Brechungsindex n=1,434
Focalreducer (oder
Shapley-Linse) Hat den umgekehrten
Effekt einer Barlow-Linse, sie verringert die Brennweite eines Gerätes.
Populär vor allem bei SC-Teleskopen, Brennweitenverkürzung von f/10
auf f/6,3 bedeutet hier kürzere Belichtungszeiten bei Fotografien und
Überblick über größere Himmelsfelder.
Nachteil: Das Gesichtsfeld wird zum Rande hin
dunkler Fokus lat.: Brennpunkt
Formalhaut Hauptstern des
Sternbildes Südlicher Fisch. Helligkeit 1,19m, Spektralklasse A3,
Entfernung etwa 20 Lj.
Fornax Sternbild, (dt.
Chemischer Ofen), Kurzbezeichnung For.
Das Sternbild wurde 1752 von Nicolas Louis de Lacaille als Fornax Chemica, als
chemischer Ofen eingeführt. Damit wollte er Antoine Laurant Lavoisier, den
Vater der modernen Chemie ehren.
Das Sternbild enthält wenige helle Sterne, viel
interessanter sind die unzähligen Galaxien und Galaxiengruppen. Foucault-Test Prüfmethode
für Spiegel, bei der sich Punklichtquelle mit Messerschneide im
Krümmungsmittelpunkt des Spiegels befindet. Anhand der beobachtbaren
Muster kann die Form des Spiegels mit hoher Genauigkeit bewertet werden. Bennat
nach dem Erfinder Leon Foucault (1819-68)
Fowler, William Alfred (1991-1995)
Amerikanischer Physiker. Er erhielt 1983 den Nobelpries für Phyisk
"für theoretische und
experimentelle Studien der Kernreaktionen, die für die Bildung der
chemischen Elemente im Weltall von Bedeutung sind."
Fp-Stern Ein Stern der
Spektralklasse F mir Besonderheiten (engl.: peculiar) im Spektrum.
Franklin-Adams-Karten Fotografischer
Himmelsatlas des engl. Anateurastronomen John Franklin-Adams (1843-1912), der
zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstellt wurde. Er umfasst 206 Gebeiete von
15° x 15° und deckt so den ganzen Himmel ab. Die Aufnahmen wurden von
Godalming, England und Johannesburg, Südafrika, aus gemacht und zeigen
Sterne bis zu 17m. Der Atlas diente als Grundlage für eine ganze Reihe von
Katalogen.
Fraunhofer, Joseph von (1787-1826) Deutscher
Physiker, Entdecker der Fraunhofer-Linien.
Fraunhofer-Linien Dunkle Linien im
Spektrum. Sie entstehen, wenn Atome aus dem Kontinuumslicht die zur Anregung
ihrer Elektronen notwendigen Energiebeträge absorbieren. Die Linien wurden
1814 von Fraunhofer im Sonnenspektrum entdeckt. Die stärksten Linien
bezeichnete er mit den Buchstaben A-H.
F-Stern Stern der Spektralklasse
F. Weisslich-gelb, Oberflächentemperatur 6400-7000K. z.B. Procyon.
Fuhrmann Sternbild (lat. Auriga),
siehe Auriga.
Fundamentalsterne Fundamentalsterne sind
Sterne, deren Positionen mit höchster Präzision vermessen werden.
Diese Positionen werden zur Bestimmung weiterer Sternpositionen
verwendet.
Bei der Positionsbestimmung von Fundamentalsternen müssen
sämtliche Reduktionselemente
herausgerechnet werden.
Fundamentalkataloge ind Kataloge mit
Fundamentalsternen. Sie enthalten wenige Sterne, aber diese sind mit
äusserster Präzision vermessen worden und zwar für eine
bestimmte Epoche. Wir benützen derzeit den Katalog FK4.
GC |
General Catalogue, 1950.0 |
Boss |
1936/37 |
33.000 Sterne |
N30 |
Catalogue of Standard Stars 1950.0 |
Morgan |
1952 |
|
FK 4 |
Vierter Fundamentalkatalog |
Fricke |
1963 |
1.500 Sterne |
FK 5 |
Part I The Basic Fundamental Stars |
Fricke |
1988 | Fusion Kernverschmelzung.
Energiequelle der Sterne.
FWHM Full-Width Half-Maximum:
Beschreibt die Ausdehnung eines Objektes ohne scharfe Kanten in einem Bild. Die
"volle Breite" des Objektes bei der Hälfte seiner Maximalhelligkeit. Wird
auch auf Spektrallinien angewand, hier wird die Breite der Linie in nm bei
halber Höhe des 'Peaks' angegeben.
Galaxien Galaxien sind
Sternansammlungen gigantischen Ausmaßes. Zusammengehalten durch die
Anziehungskraft untereinander, können sie Milliarden von Sternen
enthalten.
Galaxienhaufen
Galaxien stehen in Haufen zusammen. Sie sind nicht
regelmäßig im Weltall verstreut, sondern bilden Klumpen und Linien;
Verbundsysteme, welche dauerhaft zu sein scheinen.
Wenn dem nicht so wäre, würden wir im Weltall einzeln
dahin driftende Galaxien sehen. Dies ist aber nicht der Fall. Die klumpigen
Strukturen scheinen stabil zu sein. Unter den Galaxien, obwohl sie alle
unterschiedliche Geschwindigkeiten haben und wie Mücken in einem Schwarm
nach allen Richtungen schwirren, scheint es keine Ausreißer zu geben.
Computersimulationen (im Zeitraffertempo) ergaben, daß die
gravitatorischen Kräfte der visuellen Materie niemals ausreichen
würden, um einen solchen Haufen zusammenzubinden. Beispiel Coma-Haufen,
800 Mitgliedgalaxien, große Streuungen der Einzelgeschwindigkeiten,
mittlere Entfernungsgeschwindigkeit von uns 7.500 km/s.
Zwicky nahm an, daß sich
der Haufen nicht auflöst, also stabil ist. Der Verbund der 800 Galaxien
wird durch das Gravitationsfeld aller Galaxien zusammengehalten. Daraus konnte
Zwicky eine mittlere Dichte berechnen, welche nicht mit der sichtbaren Masse
übereinstimmt.
Daraus folgerte Zwicky, daß sich zwischen den Galaxien des
Coma Haufens dunkle Materie befindet, die diesen Effekt der Stabilität
bewirkt. Die mittlere Dichte des Coma Haufens berechnet sich zu etwa 400 mal
größer als die sichtbare Materie.
GALILEO Jupiterraumsonde, Oktober
1989 gestartet. Flog zweimal an der Erde und einmal an der Venus vorbei, um das
Schwerefeld zur Beschleunigung zu nutzen. Photografierte im Vorbeiflug die
Asteroiden Gasphra (Okt. ´91) und Ida (Aug.´93). Die Umlaufbahn um
Jupiter erreichte die Sonde 1995. Er setzte eine Sonde zur Erkundung der
Jupiteratmosphäre aus.
GALILEO GALILEI .........
Galileische Monde Die 1610 von Galileo
Galilei endeckten vier größten Mode des Jupiter Io, Europa, Ganymed
und Kallisto. Die Monde sind bereits in einem guten Fernglas zu erkennen. in
einem Teleskop können nicht nur die Stellungen der Monde, sondern auch die
Vorübergänge beobachtet werden. Dabei kann sogar der Schatten des
Mondes auf Jupiter beobachtet werden.
Gammabursts Kurze, extrem starke Gamma-Blitze aus allen Richtungen des
Universums. Im optischen Bereich hat man bisher kein Pendant gefunden. Man
vermutet, daß sich die kurzlebigen Gammabursts eventuell in
Neutronensternen abspielen. Ein weiteres Problem ist, daß man die
Entfernung der Bursts bisher nicht kennt.
Der erste Gamma Burster tauchte im Sternbild Sagittarius im
Sommer 1995 auf. Eine ganze Serie hochenergetische Blitze im
Gammastrahlenbereich, sie begannen mit 30 sec. langen Strahlungsausbrüche,
18 Mal die Stunde. Die Ausbrüche verlangsamten sich, einige Monate
später waren es nur noch ein Ausbruch per Stunde. Dazu kam aus dem
gleichen Bereich eine kontinuierlich strahlende Hochenergiequelle. Ein
burstender Star wird von einem kleineren Stern mit weniger als Sonnenmasse mit
einer Zeitdifferenz von 12 Tagen umkreist. Gammastrahlen-Astronomie
Die Gammastrahlen sind die kürzesten Strahlen im
elektromagnetischen Spektrum. Sie beginnen bei etwa 0,1 Angström und
reichen bis zu 0,000001 Angström (zwischen einem Zehntel und einem
Millionstel A).
Je kurzwelliger eine Strahlung ist, desto energiereicher ist sie
auch. Die Photonenenergie ist um so stärker, je kurzwelliger die Strahlung
ist.
Als Entdecker der Gammastrahlung gelten Becquerel (1903
Nobelpreis) und Paul Villard, welcher um 1900 eindeutig die Zugehörigkeit
der Gammastrahlen als elektromagnetische Wellen erkannte.
Gammastrahlung ist so energiereich, daß sie meterdicke
Bleiplatten durchdringen kann. Die ersten Gammastrahlen aus dem All wurden 1912
entdeckt, als man nach der Höhenstrahlung (Kosmische Strahlung) forschte.
Es war wieder militärische Forschung, welche die Gammastrahlenastronomie
vorwärts trieb.
Mittels Vela-Satelliten, in denen Detektoren für
Gammastrahlen montiert waren, versuchte man in den 60er Jahren
Gammastrahlenblitze zu erfassen. Sie entstehen, wenn oberirdische
Kernwaffenexperimente gezündet werden. Die Großmächte der Erde
hatten ein Übereinkommen geschlossen, wonach diese Experimente nicht mehr
durchgeführt werden sollten. Die Velasatelliten mit ihren
Gammastrahlendetektoren sollten die Einhaltung dieser Konvention
überwachen.
1967 entdeckte man trotzdem solche Blitze, sie stammten aber
eindeutig aus dem Weltall. Die nur einen Bruchteil von Sekunden andauernden
Gammaausbrüche im Weltall stammen von explodierenden Schwarzen
Löchern, aus dem Zentrum unserer Milchstraße sowie aus Pulsaren und
Quasaren erhält man Gammabursts. Der Crab-Nebel M 1 sowie die Quasare
3C273 und Cygnus X-1 stoßen Gammastrahlen aus. Ebenso ist Geminga und
SS433 im Cygnus ein Gammastrahler.
Die neuesten Aufnahmen mit dem HST beweisen endgültig,
daß die Gammastrahlen, welche zwischen 1 bis zu 100 Sekunden dauern kann,
nicht aus unserer Galaxis stammen. Die Strahlung eines solchen Gamma-Bursts ist
so mächtig, daß sie der gesamten Strahlung unserer Sonne im Laufe
ihres Le-bens von 10 Milliarden Jahren entspricht. Als Ursprung der
Gammastrahlung nimmt man z.B. Kollisionen von zwei Neu-tronensternen oder mit
einem Schwarzen Loch an.
Ganymed ............
Gasnebel .............
Gebundene Rotation Die Umdrehung eines
Körpers um sich selbst dauert ebensolange wie die Umdrehung dieses
Körpers um seinen Mutterkörper. z.B. befindet sich der Erdmond in
einer gebundenen Rotation, d.h. er zeigt uns immer dieselbe Seite. Fast alle
Monde unseres haben eine gebundene Rotation. Sie wird durch Gezeitenreibung
hervorgerufen.
Geminga Im Jahr 1972 entdeckte der europäische SAS-2 Satellit im
Gammabereich eine Energiequelle im Sternbild Zwillinge. Das italienische
Forscherteam, welches es sich zur Aufgabe gemacht hatte, diese Energiequelle
auch im optischen Bereich zu finden, gab dieser Quelle den Namen Geminga (von
Gemini und Gamma Ray Source). Außerdem bedeutet Geminga in der Mundart
der Mailänder "abwesend sein", ein Wortspiel also.
An der Stelle, an der Geminga im Gammabereich strahlte, befand
sich ein winziges Lichtpünktchen, so klein, als ob man eine Kerze auf dem
Mond beobachten würde. Erst 1992 wurden amerikanische Forscher
fündig. Sie fanden im Datenmaterial von Rosat an dieser Stelle einen
Pulsar mit 0,237 Sekunden Rotationsdauer, einen Pulsar. Damit ist Geminga ein
recht langsamer Pulsar, der schon lange rotiert, man vermutet, daß
Geminga bereits 320.000 Jahre alt ist.
Als man die Entfernung von Geminga bestimmte, fand man,
daß er eine Ortsverschiebung aufwies, uns also recht nahe sein muß.
Geminga ist der nächste Pulsar zu uns, er steht in 47 Lichtjahren
Entfernung. Gemini Sternbild (dt. Zwillinge),
Kurzbezeichnung Gem, Sternbild der südlichen Hemisphäre, kulminiert
im Winter, zwischen Auriga, Orion und Cancer gelegen. Das Sternbild
enthält den berühmten "Eskimo-Nebel", NGC 2392, ein
Planetarischer.
geozentrisch auf das Zentrum der Erde
bezogen, die Erde im Zentrum
Gesichtsfeld Hat man zwei Okulare
gleicher Brennweite aber mit unterschiedlichem Okulardurchmesser, so zeigt das
Okular mit größerem Durchmesser bei gleicher Vergrößerung
ein größeres Stück vom Himmel, es hat ein größeres
Gesichtsfeld. Daher werden Okulare mit großem Durchmesser bevorzugt. Es
gibt verschieden Konstruktionsarten von Okularen, die mit mehr oder weniger
vielen Linsen ein mehr oder weniger großes Gesichtsfeld erreichen.
Gezeiten ........
Giraffe Sternbild, (lat.
Camelopardalis), Kurzbezeichnung Cam siehe
Camelopardalis
Grabstichel Sternbild, (lat. Caelum),
Kurzbezeichnung Cae siehe Caelum
Granulation Unregelmäßige,
körnige Struktur der Sonnenoberfläche. Sie sind in etwa 700 km
groß, Lebensdauer ca. 8 min. Die Granulen sind der Ausdruck für die
unter der Sonnenoberfläche stattfindenden Konvektion. Innerhalb von 0,9
km/sec. brodelt die Masse nach oben, kühlt sich wieder ab und sinkt nach
unten, macht Platz für neuere, heiße Materie.
Gravitationsgesetz Gravitation ist diejenige Kraft, die ein Körper infolge der
Anziehung von Massen ausgesetzt ist.
Das Newtonsche Gravitationsgesetz sagt aus, daß die von
einem Körper auf einen anderen Körper ausgeübte Kraft in der
Richtung beider Körper wirkt und proportional dem Produkt ihrer Massen
dividiert durch das Quadrat ihres gegenseitigen Abstandes ist. Gravitationslinsen
Wenn zwei Galaxien genau in Sichtlinie hintereinander liegen,
die erste also die dahinter liegende genau verdeckt, wirkt die erste als
Gravitationslinse. Ihre Schwerkraft verzerrt das Licht der verdeckten Galaxie,
läßt ihr Abbild daneben erscheinen und verzerrt außerdem das
Licht zu kreisförmigen Bögen.
Bis 1995 hat man 25 Gravitationslinsen gefunden, d.h. es gibt
enorme, dunkle Materie im Weltall, welches sich nur auf diese Art und Weise
auffinden läßt. "Jede Art von Materie verbiegt den Raum", und
"linsenähnliche Wirkung eines Sterns" waren die Erkenntnisse und
Vorhersagen von Einstein. Allerdings sagte er auch, "Selbstverständlich
gibt es keine Hoffnung, dieses Phänomen direkt zu beobachten".
Hier irrte Einstein. Einstein dachte dabei aber an einen Stern,
Fritz Zwicky antwortete 1937 mit einem Artikel, in dem er diese Idee auf
Galaxien übertrug. Er hatte auch die Idee, diese Möglichkeit für
die Massenbestimmung der Gravitationslinse anzuwenden. Allerdings blieb dies
alles Theorie, da die Möglichkeiten der Astronomie zu diesem Zeitpunkt
keine geeigneten Maßnahmen und Messungen zuließ.
Erst 1979 fanden die Astronomen zwei nahe nebeneinanderstehende
Quasare, von de-nen sie annahmen, daß es sich um ein und dasselbe Objekt
handeln könnte. Beide Quasare zeigten genau gleiche, zwillingshafte
Spektren und waren lediglich 6 Bogensekunden voneinander entfernt.
Ein Jahr später entdeckte man auf Aufnahmen eine Galaxie,
welche sich genau zwischen den beiden Abbildungen befand und deren Entfernung
zur Erde mit der Hälfte der Quasarentfernung bestimmt werden konnte. Man
hatte die Gravitaitonslinse gefunden.
Der Galaxienhaufen Abell 2218 zieht vor einer anderen Galaxie
durch unsere Sichtrichtung und verursacht Sicheln, Ringe, Bögen, Arclets.
Abell 2218 ist ca. 3 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt. Gravitationswellen .......
Gregorianischer
Kalender ........
Großer Hund Sternbild, (lat. Canis
Maior), Kurzbezeichnung CMa siehe Canis
Maior.
Grus Sternbild, (dt. Bezeichung
Kranich), Kurzbezeichnung Gru.
H I
Neutraler
Wasserstoff
H II Einfach ionisierter
Wasserstoff
H II-Region Gebiete, in denen der interstellare Wasserstoff in
überwiegend ionisiertem Zustand auftritt. Die Ionisierung erfolgt meist
durch die Strahlung heißer Sterne (O- und B-Sterne)
H-alpha Linie Eine starke
Fraunhofer-Linie im Sonnenspektrum mit einer Wellenlänge von 6562,79
Angstroem. Das H-alpha-Licht wird ausgestrahlt, wenn wenn das Elektron eines
angeregten Wasserstoffatoms von der dritten auf die zweite Schale
zurückfällt. Im H-alpha-Licht sind sehr viele Erscheinungen der
Sonnenoberfläche zu bobachten.
Haar der Berenike Sternbild, (lat. Coma
Berenices), Kurzbezeichung Com, siehe auch Coma Berenices.
Hadley-Rille Interessante lunare
Formation in der Nähe des Apeninn-Gebirges. Sie war Ziel der Apollo 15
Mission. Die Rille wurde durch dünnflüssige Lava gebildet.
Halley,
Edmond (1656-1742) Edmond Halley wurde am 29. Oktober 1656 in einer kleinen Stadt
in der Nähe Londons geboren. Imponierend war seine wissenschaftliche
Vielseitigkeit:
- so verfaßte er - 22jährig - nach einer
zweijährigen Seereise einen Katalog des südlichen Sternenhimmels |
- er untersuchte das Magnetfeld der Erde, maß die
Abweichungen des magnetischen vom geographischen Nordpol |
- er schlug vor, das Alter der Erde nach dem
Versalzungsgrad der Weltmeere zu bestimmen, (man glaubte damals, daß die
Erde ca. 6.000 Jahre alt sei) |
- er vermaß den Abstand Erde-Sonne aufgrund eines
Merkur-Durchganges vor der Sonnenscheibe |
- er schuf ein Verfahren, womit er auf See die
Längenbestimmung ermöglichte |
- er untersuchte im Auftrag des englischen
Königshauses die Befestigung von Seehäfen |
- er gründete eine Gesellschaft, welche mittels
Taucherglocken gekenterte Schiffe bergen sollte |
- er entwickelte Sterbetafeln, führte
Untersuchungen zur Rentenversicherung durch |
- er fertigte eine Weltkarte, auf der alle Winde
(einschließlich der Monsune und Passate) verzeichnet waren |
- er war außerdem Mitglied der Royal Society,
Redakteur einer wissenschaftlichen Zeitschrift und |
- von 1720 an Direktor der Sternwarte Greenwich. |
Unsterblich wurde Halley jedoch durch seine
Kometenbeobachtungen. Er erkannte, daß die Kometen sich nicht gradlinig
am Himmel bewegen, sondern durch die Gravitation in langgestreckte elliptische
Bahnen gezwungen werden. Demnach müssen Kometen, wenn sie nach der
Sonnenumkreisung wieder in das dunkle, unendliche Weltall zurückgeflogen
sind, eines Tages wiederkehren.
So beobachtete er im Jahr 1682 einen Kometen, zu welchem er
Unterlagen aus den Jahren 1607 und 1531 fand. Die Ähnlichkeit der
Kometenbeschreibung ließ ihn vermuten, daß es sich um den gleichen
Schweifstern handeln müsse. Halley prophezeite eine Wiederkehr dieses
Kometen für das Jahr 1758, welche auch eintraf. So erhielt dieser Komet
posthum seinen Namen und er kehrt noch immer - im Zyklus von 76 Jahren - zur
Sonne zurück. Das letzte Mal war er für uns im Jahr 1986 zu sehen.
Halley verstarb am 14. Januar 1742 in Greenwich. Halo
Im Messier Katalog als Nr 27
geführt, gehört dieser
planetarische Nebel zu den beliebtesten Beobachtungsobjekten der Amateur-
astronomen. Er ist mit 7,6 mag der hellste planetarische Nebel des
Nordhimmels.
Seine Entfernung schätzt man zwischen 500 bis 900
Lichtjahre.
Der Hantel-Nebel besteht aus dem Gas der äusseren
Hülle eines Sterns, der auf Grund von Alterungsprozessen im Sterninnern
diese Hülle explosionsartig abgestossen hat. Dieser Stern ist heute noch
in der Mitte des Nebles zu beobachten.
Der Nebel expandiert mit einer Geschwindigkeit von 27 km/s,
woraus sich sein Alter auf circa 48.000 Jahre schätzen lässt. Hauptreihe Linie im Hertzsprung-Russel-Diagramm, auf der sich
ca. 95% aller Sterne befinden. Im Zentralbereich dieser Sterne findet die
Fusion von Wasserstoff zu Helium statt.
Harvard-Klassifikation Einteilung der Sterne in
Spektralklassen. Die Klassen wurden nach absteigender Effektivtemperatur mit
den Buchstaben O,B,A,F,G,K,M bezeichnet. Zur Bestimmung wurden Spektren
verwendet, da bestimmte Spektrallinien genaue Rückschlüsse auf die
Temperatur ermöglichen. Die Klassifikation wurde 1922 von der IAU
anerkannt.
Harvard Observatorium ......
Hayashi-Linie Linie im
Hertzsprung-Russel-Diagramm, die die Grenze zwischen vollkonvektiven Sternen
und instabilen Zustände kennzeichnet. Bei vollkonvektiven Sternen
geschieht der interne Wärmetransport rein durch Konvektion ohne
begleitende Wärmestrahlung. Sterne, die bei gleicher Leuchtkraft eine
höhere effektive Temperatur besitzen, sind nicht stabil. Sie kollabieren
im freien Fall, bis sie wieder einen stabilen Zustand erreicht haben.
HdC Sterne Hydrogen-deficient Carbon
Stars. Kühle Überriesensterne. Ihre Entstehung ist nicht
vollständig geklärt. Möglicherweise entstehen sie aus
Riesensternen, die ihren gesammten Wasserstoff verloren haben. Auch die
Verschmelzung von weissen Zwergen könnte zu Ihrer Entstehung
führen.
HEAO High Energy Astrophysics
Observatory: Eine Reihe von drei satellitengestützten
Röntgenobservatorien. HEAO-2 ist auch unter dem Namen Einstein
bekannt.
Helene Ein 1980 von P. Laques
und J. Lecacheus entdeckter Saturnmond. Der nur ca. 33km große Mond
befindet sich auf der gleichen Umlaufbahn wie Dione an deren führendem
Lagrangepunkt.
Heliozentrisches
Koordinatensystem Koordinatensystem, dessen
Ursprung im Sonnenmittelpunkt liegt.
Heliometer Instrument zur Messung
sehr kleiner Winkel. Hauptsächlich zur Messung von Sternparallaxen
eingesetzt.
Heliosphäre Gebiet um die Sonne, in
dem die Wirkungen des Sonnenwindes gegenüber dem interstellaren Meduim
überwiegen.
Heliostat Spezielles
Sonennteleskop. Das Teleskop selbst ist feststehend. Das Sonnenlicht wird von
einem nachgeführten Spiegel in die Optik gelenkt.
Helium Element Nr. 2. Zeichen
He. Ein farb- und geruchloses Edelgas. Es hat die niedrigste Schmelztemperatur
aller Elemente. Helium kommt nach Wasserstoff am zweithäufigsten im
Universum vor. Es wurde 1868 von Sir Joseph Norman Lockyer im Sonnenspektrum
entdeckt und deshalb Helium von griechisch helios (Sonne) benannt.
Heliumbrennen Kernfusion von Helium zu
Sauerstoff und Kohlenstoff. Heliumbrennen tritt erst in einer späteren
Entwicklungsphase der Sterne auf. Für die Fusion sind Temperaturen von
mind. 150 000 000 Kelvin notwendig
Helix-Nebel Der mit 400 - 450 Lj
Entfernung nächste planetarische Nebel. Er trägt die Nr. NGC 7293.
Der Helixnebel erscheind ca. 770 Bogensekunden groß, das entspricht
ungefähr dem halben Monddurchmesser.
Helligkeit der Sterne
Alle Sterne haben eine unterschiedliche Entfernung von uns,
ihre tatsächliche Helligkeit ist also nie gleich ihrer scheinbaren
Helligkeit, es sei denn, der Stern stünde im Abstand von 10 Parsec (das
sind 33 Lichtjahre) von uns entfernt.
Diesen Abstand legte man nämlich als Norm fest, umter der
man die absolute Helligkeit eines Sternes versteht. Stünden alle Sterne in
der gleichen Entfernung von uns, dann würde die scheinbare mit der
absoluten Helligkeit übereinstimmen. Diese absolute Helligkeit eines
Sterns wird mit einem hochgestellten, großen M (für lat.
"Magnitudo") bezeichnet. Die scheinbare Helligkeit bezeichnet man mit einem
kleinen hochgestellten m.
Als Eichmaß dient der Polarstern, dem man die
Größe 2m,12 gab. Leider stellte sich später heraus, dass der
Polarstern ein leicht veränderlicher Stern ist, sich also nicht besonders
gut für Eichzwecke eignet.
Das System der scheinbaren Helligkeit beruht auf visueller
Beobachtung und wurde erstmals von dem griechischen Astronomen
Hipparch von Nicaia durchgeführt. Er
unterteilte die Sterne in sechs Größenklassen (Magnitudo) ein.
Die hellsten Sterne erhielten die Größenklasse 1,
die zweithellsten Sterne die Klasse 2 und so weiter bis zu den gerade noch mit
bloßem Auge sichtbaren Sternen der Größenklasse 6. Henderson, Thomas Thomas Henderson (1798-1844), schottischer Astronom, arbeitete
1831/32 in der Sternwarte am Kap der Guten Hoffnung. Aufgabengebiet: Bestimmung
von Sternpositionen, bes. Sirius und Alpha Centauri.
Nach England zurückgekehrt erkannte er, dass mit seinen
Vermessungen zusätzlich eine Parallaxenbestimmung durchgeführt werden
könnte und er liess deshalb weitere Vermessungen in Johannesburg
durchführen. (Die Suche nach der Parallaxenverschiebung von nahen Sternen
hatte zum damaligen Zeitpunkt höchste Priorität und war zum
Wettbewerb der Astronomen geworden.).
Diese Zeitverzögerung (oder Unschlüssigkeit) brachte
ihn um den Ruhm, die erste Parallaxe bestimmt zu haben. F. W. Bessel lag mit
seiner Entfernungsbestimmung des Sterns 61 Cygnis nur wenige Monate vor ihm.
Henry-Draper-Katalog Ein 1918-1924 am Harvard College Observatory
zusammengestellter Katalog von 225 300 Sternspektren. Basis der
Harvard-Klassifikation. Sterne aus diesem Katalog tragen die Bereichung HD. Herbig-Haro-Objekte Nebel in der Nähe
junger Sterne. Sie entstehen, wenn die vom Stern ausgehenden Jets mit dem
interstellaren Gas zusammentreffen. Dabei wird das Gas erhitzt und zum Leuchten
angeregt. Die Herbig-Haro-Objekte wurden von Geore Herbig und Guillamero Haro
auf Fotos von NGC 1999 entdeckt.
Herkules Sternbild des
nördlichen Himmels. Benannt wurde es nach der bekannten griechischen
Sagengestalt Herakles, dessen lateinischer Name Herkules lautet. Es handelt
sich um das fünftgrößte Sternbild. In ihm befindet sich der
berühmte Kugelsternhaufen M13.
Herschel, Caroline Caroline Lucretia Herschel lebte von 1750 bis 1848. Die
Schwester des berühmten Uranus-Entdeckers wurde nach dem Tod ihres Vaters
von Herschel nach England geholt. Sie sollte ihm bei der Führung des
Haushalts beistehen.
Sie wurde aber mehr und half ihm bei allen astronomischen
Arbeiten, half Spiegel schleifen, führte Buch, wenn er am Teleskop stand
und entdeckte selbst mehrere Kometen.
Als Herschel heiratete, konnte Caroline sich mehr der
Astronomie widmen, da sie nicht mehr durch Hausarbeiten gehindert wurde. Sie
nahm sich aber bald darauf der astronomischen Erziehung des Herschel Sohnes
John an, der bald in die Fussstapfen seines Vaters treten sollte.
Caroline Herschels Entdeckungen wurden aber letztendlich doch
gewürdigt. Sie erhielt vom englischen König eine kleine Pension,
sodass sie erstmals für sich selbst sorgen konnte. Nach dem Tode ihres
Brudes kehrte sie nach Deutschland zurück und erstellte aus den Unterlagen
ihres Bruders einen Nebelkatalog aus 2.500 Objekten. Dafür erhielt sie die
Goldmedaille der Royal Astronomical Society und wurde 1835 zum Ehrenmitglied
ernannt. Herschel, Friedrich Wilhelm (1738-1822), war ursprünglich ein Musiker. Er wanderte
nach England aus und beschäftigte sich in seiner Freizeit mit Astronomie.
Dabei schliff er Spiegel, experimentierte mit Material und Größe.
Seine berühmteste Entdeckung, den Planeten Uranus
beschreibt er so: "Am Dienstag, den 13. März beobachtete ich zwischen zehn
und elf Uhr abends die Sterne in der Umgebung von eta Geminorum als ich auf
einen Lichtpunkt stieß, der größer als die übrigen Sterne
schien."
Zuerst dachte Herschel an einen Kometen, bis ihm klar war,
dass dieses kleine Pünktchen der siebte Planet unseres Sonnensystems ist.
Zu Ehren des englischen Königs wollte Herschen den neuen Planeten nach ihm
benennen, aber getreu der Liste der Planeten, welche alle nach Göttern
benannt wurden, bürgerte sich der Name "
Uranus " ein.
Herschel, der bisher als Amateur geforscht hatte und sich
seinen Lebensunterhalt als Musiker verdiente, wurde von König Georg zum
Hofastronomen ernannt und mit einem Gehalt belohnt. Herrad von Landsberg Äbtissin des
Klosters Hohenburg (Elsaß). Sie verfasste eine Ostertafel für die
Jahre 1175 bis 1707, beschäftigte sich insbesondere mit Kalenderfragen.
Diese schrieb sie nieder in ihrem Hauptwerk "Hortus Deliciarum".
Hertz (Hz) Maßeinheit der
Frequenz. 1Hz entspricht einer Schwingung pro Sekunde.
Hertzsprung, Einar (1873-1967)
Dänischer Astronom. Aus seinen Arbeiten und denen des amerikanischen
Astronomen Henry Norris Russel wurde das Hertzsprung-Russel-Diagramm
entwickelt.
Hertzsprung-Russel
Diagramm Ein Diagramm, in dem
Sterne in Abhängigkeit von Leuchtkraft und Spektralklasse aufgetragen
sind. Auf der senkrechten Achse wird die absolute Helligkeit, auf der
waagerechten Achse die Spektralklasse aufgetragen.
Hesperos Griechische Bezeichnung
für den Abendstern, d.h. den Planeten Venus.
Hevelius, Johannes (1611-1687)
Danziger Astronom. Er machte umfangreiche teleskopische Beobachtungen mit
zum Teil sebst gebauten Fernrohren. Als Ergebnis seiner Mondbeobachtungen
erscheint 1647 sein Werk "Selenographia sive lunae descritio" (Selenographie
oder die Beschreibung des Mondes). Dieses wurde zum "Standardwerk". Er
versuchte in der Folgezeit, das Rätsel des wahren Aussehens des Saturns zu
lösen, was ihm jedoch nicht gelang. Beim Merkurdurchgang vor der
Sonnenscheibe am 03. Mai 1661 gelang ihm die Bestimmung seines
Winkeldurchmessers mit 11,8" gegenüber dem wahren Wert von 13" ziemlich
genau. Er gab einen Sternkatalog mit den Positionen von 1545 Sternen heraus,
von den etwa 600 zuvor noch nicht bestimmt worden waren. Einige der von ihm
eingeführtern Sternbilder werden heute noch verwendet. Er starb vor
Vollendung seines "Kataloges der Gestirne und den Atlas des Himmels". Das Werk
wurde von seiner zweiten Frau, Elisabeth Hevelius, fortgestetzt.
Hevelius, Elisabeth Elisabeth Hevelius,
geborene Koopmann, lebte von 1647-1693. Sie war die Ehefrau des Johannes
Hevelius und wichtigste Mitarbeiterin ihres Mannes. Nach seinem Tod setzte sie
seine Studien fort.
Hexaedrite Eine Gruppe der Eisenmeteorite. Hexaedrite findet man seltener
als Oktaedrite. Ihren Namen erhielten sie auf Grund ihrer
würfelförmigen Spaltbarkeit. Hexaedrite enthalten weniger Nickel und
konnten keine Widmanstättensche Figuren ausbilden. In ihnen findet man
aber sog. Neumannsche Linien, welche mehrere Zentimeter lang sein
können.Siehe auch Eisenmeteorite.
Hind's Nebel NGC 1555, Nebel um T
Tauri. Der Nebel wurde von John Russel Hind am 11. Oktober 1852 entdeckt. Die
Helligkeit des Nebels ändert sich im Laufe von Jahren oder Jahrzehnten
unregelmäßig. Der verursachende Mechanismus ist noch nicht genau
bekannt.
Hintergrundstrahlung,
kosmische
Kurz nach dem Urknall bestand das Universum aus einem Gemisch
aus Grundbausteinen, Quarks, Elektronen, Neutrinos, Antiteilchen. Diese Masse
hatte eine Temperatur von ca. 1013 Kelvin. Alles war unglaublich dicht
gedrängt, Strahlung und Teilchen konnten sich nicht frei im Raum bewegen.
Erst nach ca. 300.000 Jahren Expansion und einer
Abkühlung auf 5000 K wurde eine große Zahl von Photonen frei, welche
sich seitdem frei bewegen. Photonen sowie neu gebildete Materie hatten zu
diesem Zeitpunkt eine Temperatur von 5000 K und die Strahlung damit eine
Wellenlänge von 3 Mikrometern.
Durch das Alter des Universums und seiner Expansion errechnet
sich die Abkühlung des Gases, sie wurde von dem Astronomen Gamov mit etwa
3 K und ihre Wellenlänge mit 5,5 Millimeter vorhergesagt.
Siehe auch "Echo des Urknalls". Hipparch von Nikaia Ca. 190 - 125 v. Chr., fertigte den ersten Sternkatalog der
Antike mit über 1.000 Sternpositionen und Helligkeitsangaben, entdeckte
eine Nova (um 134 v. Chr.) und vermaß die Entfernung Erde-Mond zu 59
Erdradien (heute 60,4 ER). Hipparch berechnete außerdem den
Monddurchmesser zu 3/11 Erdradien und fand heraus, daß die Entfernung
Erde-Mond nicht gleich ist und daß sich der Mond nicht immer mit gleicher
Geschwindigkeit um die Erde bewegt.
Hipparch von Nikaia ist zudem der Namensgeber des
Vermessungssatelliten HIPPARCOS. HIPPARCOS Start: August 1989 von Kourou. Ein Kurzschluß in einem
Antriebsmotor konnte nicht rechtzeitig behoben werden, deshalb erreichte der
Satellit nicht die vorgesehene Höhe, Ergebnisse trotzdem
äußerst erfolgreich. Betreut werden die Messungen von HIPPARCOS
durch INCA (Input Catalogue Consortium).
Hauptaufgabe: Herstellung eines Sternenkataloges bis Sterne
13. Größe; -Vermessung von Positionsdaten sowie
Parallaxenberechnung. HIPPARCOS kann bis zu 1 Millionstel " messen. Insgesamt
vermaß die Sonde 118.000 Sterne, vorwiegend in unserer Galaxis, aber auch
in der LMC und SMC, der Quasar 3C273 stand auf dem Programm, 48 Kleinplaneten
in unserem Sonnensystem sowie die drei Monde Europa, Iapethus und Titan. H-Linie Fraunhoferlinie von CaII
bei 3968 Angstroem.
Hoba-Meteorit Der größte
bislang gefundene Meteorit. Seine Masse beträgt mehr als 50 Tonnen und
sein Volumen 9 Kubikmeter. Den Namen erhielt er nach seinem Fundort, der
Hoba-Farm bei Grootfontein in Namibia. Er besteht hauptsächlich aus Eisen
82% und Nickel 16%. Der Hoba-Meteorit soll vor ca. 80 000 Jahren eingeschlagen
sein.
Holmberg-Radius Eine Radiusdefinition von
Galaxien. Er ist durch die Isophote (Kurve gleicher Helligkeit) mit einer
Helligkeit von 26,5mag pro Quadratbogensekunde im B-Band definiert. Dies
entspricht etwa 1 bis 2 Prozent der Himmelshelligkeit. Vereinfach gesagt, gibt
er den Bereich einer Galxie an, aus dem das meiste Licht kommt.
Hooker-Teleskop Das erste 100-Zoll
Teleskop. Es wurde 1917 auf dem Mt. Wilson in Betrieb genommen. Benannt wurde
es nach dem Millionär John D. Hooker, der die Gelder für den
Hauptspiegel bereitstellte.
Horizontalast Ein im
Hertzsprung-Russel-Diagram von Kugelsternhaufen in Erscheinung tretender, links
vom Riesenast liegender Bereich. Die dort befindlichen Sterne haben
während ihres Riesenstadiums starke Masseverluste erlitten.
Horologium Ein 1752 von Lacaille
eingefühtrtes Sternbild. Der deutsche Name lautet Pendeluhr. Keiner seiner
Sterne ist heller als 4 mag. Es ist wegen seiner südlichen Lage und den
schwachen Sternen von Mitteleuropa aus nur schwer zu erkennen.
Hubble, Edwin Powell
|
Edwin Hubble am 48 Zoll
Spiegelsteleskop des Mount Palomar Observatoriums |
(1889-1953) Edwin Hubble studierte
ursprünglich Rechtswesen in Chicago und Oxford und wandte sich erst
später der Astronomie zu. Von 1914-1917 war er am Yerkes-Observatory der
Universität Chicago tätig, an dem er auch seinen Abschluß
machte. 1919 ging er an das Mount-Wilson-Observatory. Dort wurde er später
auch Forschungsdirektor. 1924 gelang ihm als erstem die Bestimmung der
Entferung zum Andromeda-Nebel. Damit war erstmals dessen extragalaktische Natur
nachgewiesen. 1948 wechselte er zum Mt.-Palomar und leitete dort die
Forschungsarbeiten mit dem 5m-Spiegelteleskop. Er entwickelte eine
Klassfikation für Galaxien. Seine wohl wichtigste Entdeckung ist die
Beziehung zwischen der Entfernung einer Galaxie und ihrer
Fluchtgeschwindigkeit, ein wichtiger Baustein in der Theorie des sich
ausdehnenden Universums.
Hubble-Klassifikation Eine von Edwin Hubble
1936 eingeführe Klassifikation von Galaxien nach ihrem äusseren
Erscheinungsbild. Normale Spiralen: Sa, Sb, Sc Balkenspiralen: SBa,
SBb, SBc Elliptische Galaxien: E0 - E7 Irreguläre Galaxien:
Irr Das System wurde im Laufe der Zeit leicht erweitert, um auch seltenere
Galaxienarten aufnehmen zu können.
Hubble Space
Teleskop
Das erste Großteleskop im Erdorbit. Es wurde nach
dem Astronomen Edwin Hubble benannt, da eine Hauptaufgabe des Teleskops die
Verbesserung des Wertes der Hubble-Konstante sein sollte. Direkt nach seiner
Inbetriebnahme 1994 stellte sich jedoch heraus, das ein Fehler in der Optik
vorlag und das Telekop nur unscharfe Bilder lieferte. Erst durch den Einbau
einer Korrekturoptik gelang es, die volle Leistungsfähigkeit zu erreichen.
Seit dem liefert das Hubble Space Telescope neben wichtigen Daten auch immer
wieder beeindruckende Bilder.
Hubblekonstante siehe
Rotverschiebung Die
Hubble-Konstate ist das Verhältnis zwischen dem Abstand und der
Geschwindigkeit, mit denen sich zwei Körper voneinander entfernen. Der
Kehrwert gibt das Alter des Universums an.
h und chi Persei "Doppelsternhaufen" im
Sternbild Perseus. Zwei dicht bei einander stehende offene Sternhaufen. Schon
mit blossem Auge als länglicher, verwaschener Lichtfleck erkennbar,
offenbart sich ihre volle Schöheit erst beim Anblick durch einen starken
Feldstecher oder ein Teleskop mit geringer vergößerung.
Hundsstern/Hundsstage
Hauptstern des Sternbildes "Großer Hund". Sirius nannte
man deshalb in den alten Kulturen "Hundsstern".
Der heliakische Aufgang des Sirius - also zusammen mit der
Sonne - bedeutete in griechisch-römischer Zeit, dass die sogenannten
Hundstage bevorstanden. Sirius Aufgang liegt etwa um den 10. Juli, es standen
somit die heißesten Tage und Wochen des Jahres bevor. Sie konnten
Dürre, Hungersnot, Wassermangel, verseuchtes Wasser und somit Krankheiten
und Seuchen bringen.
Diese Katastrophen, welche ganze Dörfer und Landschaften
in Mitleidenschaft zogen, bezogen die Menschen auf die jährliche
heliakische Wiederkehr des Sirius. Sirius war ein Unglücksstern und man
musste sich vor diesen Zeiten und dem unheilvollen Einfluss des funkelnden
Hundsauges hüten. Und da Sirius der Hauptstern im Sternbild "Großer
Hund" ist, nennen wir heute noch heiße Tage "Hundstage".
Siehe auch Sirius. Huygens-Okular Okular aus zwei
plankonvexen Linsen unterschiedlicher Brennweite, deren Planflächen zum
Auge zeigen. Das Bild entsteht innerhalb des Okulars zwischen Feld- und
Augenlinse. Die Bauform ist nicht chromatisch korrigiert, so dass
Farbsäume auftreten .
Huygens-Sonde Ein Teil der
Cassini/Huygens Mission. Die Sonde soll 2004 beim Saturn ankommen. Die
Hygens-Sonde wird sich von der Cassini-Sonde trennen und soll voraussichtlich
am 15. Januar 2005 auf dem Saturnmond Titan landen. Huygens ist die erste
europäische Mission ins äussere Sonnensystem.
Hydra Lang ausgedehntes,
größtes Sternbild, welches über dem Himmelsäquator beginnt
und bis zu -30° reicht. In der Hydra steht der offene Sternhaufen M 48
sowie der Planetarische Nebel NGC 3242, in Amateurkreisen gerne "Jupiters
Geist" genannt. Der deutsche Name lautet Wasserschlange. Einziger heller Stern
ist der Hauptstern des Sternbildes, Alphard (Der Alleinstehende). Ansonsten
besteht die Hydra nur aus lichtschwachen Sternen. Die Sechseckfigur des Kopfes,
südlich des Krebses, erleichtert das Auffinden ein wenig.
Hydrostatisches
Gleichgewicht Zustand einer Gaswolke,
bei der der Gasdruck genau so groß wie der Gravitationsdruck ist. Die
Wolke dehnt sich weder aus, noch zieht sie sich zusammen.
Hydrus Sternbild (dt. Kleine
Wasserschlange), Kurzbezeichnung Hyi. Sternbild der südlichen
Hemisphäre. Enthält drei helle Sterne, die in Form eines "L"
angeordnet sind. Es wurde 1603 von Johann Bayer eingeführt.
Hypatia Hypatia (ca. 370-415 n.Chr.), Tochter des Theon von
Alexandrien in Ägypten, lehrte in ihrer Heimatstadt Astronomie und
Mathematik. Sie beschäftigte sich mit vielen Werken ihrer Zeit, schrieb
Abhandlungen und Aufsätze.
Im Gegensatz zu dem damaligen Frauenbild führte sie ein
freies und selbständiges Leben. Sie bezahlte dies mit ihrem Leben. Hyperbel Geometrischer Ort aller
Punkte einer Ebene, für die der Betrag der Differenz der entfernungen von
zwei festen Punkten konstant ist.
Hyperboloid Fläche zweiter
Ordung. Ein Hyperboloid entsteht duch die Rotation einer Hyperbel um eine ihrer
Achsen. Bei Rotation um die x-Achse entsteht ein zweischaliges, bei Rotation um
die z-Achse ein einschaliges Hyperboloid
Hyperion Ein 1848 von William Bond
entdeckter Saturnmond mit unregelmäßger Form. Er hat keine
gewöhnliche Rotation sondern "taumelt". Deshalb treten bei ihm starke und
unregelmäßige Helligkeitsschwankungen auf. Bei Hyperion handelt es
sich möglicherweise um ein Stück eines ehemals größeren
Körpers.
Hypersensibilisierung Verfahren zur
Empfindlichkeitssteigerung fotografischer Emulsionen. Dabei wird der Film bei
hohem Druck über mehrere Stunden einer "Forming Gas" genannten Gasmischung
ausgesetzt.
Infrarotastronomie Bei Untersuchungen der Wärmeverteilung im Sonnenspektrum
(er wollte Filter gegen die allzu große Hitzestrahlung der Sonne
entwerfen) fand der Astronom F.W. Herschel die unterschiedlichen Temperaturen
der Spektralfarben. Rot hatte eine höhere Temperatur als die anderen
Farben.
Aber oberhalb des roten Bereiches, wo sich keine Farbe mehr
abbildete, ließ sich eine noch höhere Temperatur messen. Damit war
Herschel die Entdeckung der infraroten Strahlung gelungen, welche den Bereich
von 0,001 bis 1 mm belegt.
Bei der Anwendung der Infrarottechnik gibt es allerdings einige
Probleme zu lösen. Unsere Atmosphäre läßt lediglich einige
kleinere Bereiche des infraroten Lichtes durch. Besonders die Luftschichten,
bestehend aus Wasserdampf und Kohlendioxyd, absorbieren große Teile der
infraroten Strahlung.
Um trotzdem zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen, arbeiten die
Astronomen auf hohen Bergen (z.B. Mouna Kea in Hawaii, auf dem Gornergrat in
der Schweiz), mittels mit Helium gefüllter Ballons (welche bis zu 50 km
Höhe fliegen können), mit Detektoren in Flugzeugen oder - und das ist
die beste Lösung - mit Infrarot-Satelliten (z.B. dem IRAS, "Infrared
Astronomical Satellite", welcher 1983 gestartet wurde) oder mit ISO, dem
Satelliten, welchem leider das Kühlmittel ausgegangen ist.
Ein weiteres Problem ist nämlich die Tatsache, daß
alle warmen Objekte im Infraroten strahlen, also auch Gegenstände unseres
täglichen Lebens und die Astronomen selber. Außerdem stört die
Hintergrundstrahlung des Weltalls. Die "Infrarotastronomie gleicht dem
Erkunden einer schwach leuchtenden Kerze in einem glühenden Ofen".
Für die Astronomen bedeutet dies, daß Teleskope,
Zusatzgeräte und sie selbst irgendwie abgeschirmt werden müssen, weil
sie sonst die Ergebnisse verfälschen können. Man kühlt daher
Instrumente und Zusatzgeräte und stellt gegen äußere
Einflüsse gekühlte Schirme auf. Nach Behebung all dieser Probleme
fand man bei einer ersten Durchmusterung des Himmels auf Anhieb 5.500 Sterne,
welche im Infraroten strahlten. Man fand kühle Sterne, welche von
riesigen, im Infrarot leuchtenden Staubschichten umgeben sind. Es handelt sich
dabei vermutlich um Sterne, welche soeben erst im Entstehen begriffen sind.
Ionisation Absorbiert ein Atom bzw.
ein Molekül so viel Energie, dass ein oder mehrere Elektronen
herausgeschleudert werden, spricht man von der Ionisation des Atoms bzw. des
Moleküls. Die dazu notwendige Energie kann durch Strahlung oder durch
Stöße übertragen werden. Im letzteren Fall spricht man von
Stoßionisation.
Ionosphäre Absorbiert ein Atom bzw.
ein Molekül so viel Energie, dass ein oder mehrere Elektronen
herausgeschleudert werden, spricht man von der Ionisation des Atoms bzw. des
Moleküls. Die dazu notwendige Energie kann durch Strahlung oder durch
Stöße übertragen werden. Im letzteren Fall spricht man von
Stoßionisation.
Ionosphäre Die Ionosphäre oder
die Thermosphäre ist der Teil unserer Atmosphäre, die n etwa 90 km
Höhe beginnt. Die Strahlung aus dem Weltall heizt und ionisiert die
Luftteilchen der Ionosphäre. Deshalb bekommt sie Eigenschaften, die z.B.
die Reflektion von Radiowellen ermöglicht. Die Ionosphäre endet nicht
abrupt, sondern geht langsam in den interplanetarischen Raum über.
IRAS Infrarotteleskop ("Infrared
Astronomy Satellite), welches seit Anfang der 90er Jahre im Weltraum
stationiert ist.
ISO Name: ISO,
Hersteller/Betreiber: ESA, Europäische
Weltraumbehörde
Start: 1993 Öffnung: 60 cm Erdumlaufbahn: 39.000 km
Erfasste Wellenlänge: zwischen 2 und 200 Mikrometer
Kühlung: Für die Beobachtung der dunklen
Materiewolken muß das Teleskop auf enorme Kältegrade
herungergekühlt werden. Die Materiewolken haben selbst bis zu minus 250
Grad, das Teleskop wird dann auf minus 260 bis minus 270 Grad
heruntergekühlt.
Aus diesem Grund befindet sich an Bord von ISO zwei Tanks mit
einem Fassungsvermögen von jeweils 750 l. In Tank 1 werden 50 kg
flüssiger Wasserstoff (-252 Grad C) und in Tank 2 105 kg flüssiger
Wasserstoff mit minus 252 °C aufbewahrt.
ISO wird nicht mehr benützt, das Kühlmittel ist
verbraucht. Jagdhunde Sternbild, (lat. Canes
Venatici), Kurzbezeichnung CnV, siehe Canes
Venatici.
Jeans, James Sir James Hopwood Jeans wurde am 11.9.1877 in Southport geboren
und starb am 16.9.1946 in Dorking. Jeans war als Mathematiker, Physiker und
Astronom tätig. 1905 wurde Jeans Prof. in Princeton, und ab 1910 lehrte er
in Cambridge (USA).
eans arbeitete auf astrophysikalischem Gebiet über die
Dynamik der Sternsysteme, die Theorien des inneren Aufbaus der Sterne und
über kosmogonische Probleme. Jupiter
|
Er ist der größte und schwerste Planet in
unserem Sonnensystem, sogar größer und schwerer als alle anderen
Planeten zusammengenommen. Er war der erste Planet, den Galilei durch sein
Teleskop beobachtete. Er wird von 16 Monden umkreist von dem vier bereits in
einem kleinem Fernglas zu sehen sind.
Auf der Aufnahme ist der Schatten
von Io auf Jupiter zu erkennen. |
Name ist der römischen Mythologie entlehnt, Jupiter war die
oberste Gottheit.
Der Planet Jupiter ist der größte Planet unseres
Sonnensystems und von der Sonne aus gesehen steht er an 5. Stelle. Sein
Durchmesser am Äquator beträgt fast 143.000 km. Aufgrund seiner
starken Rotation ist er stark abgeplattet, der Abstand von Pol zu Pol
beträgt nur 134.000 km.
Seine Zusammensetzung ähnelt eher dem eines Sterns als
einem Planeten. Helle Ringe, wechselnde Wolkenstrukturen, vier Hauptmonde
(jeder davon größer als der Mond) und der große rote Fleck
sind alle mit kleinen Teleskopen zu sehen. Seine oberste
Atmosphärenschicht ist ca. 1.000 km dick, die Gesamthöhe der
Atmosphäre wird auf ca. 15000 km geschäzt. Das Innere des Planeten
besteht wahrscheinlich aus flüssigem und metallischem Wasserstoff unter
hohem Druck, der Kern selber wahrscheinlich aus Eisen- und
Siliziumverbindungen. In der Atmosphäre tosen gewaltige Stürme und
Gewitter, bereits mit einem Fernrohr sind einige der großen Wolkenwirbel
zu erkennen, die zum Teil hunderte von Jahren existieren können und bis zu
40.000 km groß werden.
Der große rote Fleck ist wohl der
berühmteste Wolkenwirbel auf Jupiter. Übrigens besitzt auch er einen
Ring, der allerdings verhältnismäßig dünn ist (35 km) und
nur ca. 6.500 km breit.
Unsere Kenntnisse des Riesenplaneten wurden erstmals durch den
Vorbeiflug der Voyager Raumsonden wesentlich erweitert, die auch die Monde
beobachteten. Insbesondere der Mond Io entpuppte sich als interessantes
Beobachtungsobjekt: auf seiner Oberfläche wurden aktive Vulkane entdeckt,
die ersten außerhalb der Erde. Sein Name ist die römische
Bezeichnung des griechischen Göttervaters Zeus, Königsstern nannten
ihn die Astronomen des Altertums. Kallisto Äusserer der galileischen Monde des Jupiter.
Durchmesser 4821 km.
Kassiopeia Sternbild, (lat.
Cassiopeia), Kurzbezeichnung Cas, siehe auch Cassiopeia.
Kataklysmischer Veränderlicher Siehe Zwergnova.
Kentaur Sternbild, (lat.
Centaurus), Kurzbezeichnung Cen siehe auch Centaurus.
Kepheus Sternbild, (lat.
Cepheus), Kurzbezeichnung Cep, siehe auch Cepheus
Kepler, Johannes
(1571-1630) ..............
Kirch, Gottfried (1639-1710) Gehilfe des
Hevelius und seit 1700 in Berlin bei der neu gegründeten Akademie der
Wissenschaften. Kirch war verantwortlich für die Herausgabe eines
astronomischen Kalenders. Sein Werk wurde nach seinem Tod von seiner Ehefrau
weitergeführt.
Kirch, Margarete (1670-1720) Ehefrau des
Gottfried Kirch. Gab nach dessen Tod seinen astronomischen Kalender heraus und
berechnete für mehrere Städte Ephemeriden.
Kleiner Hund Sternbild, (lat. Canis
Minor), Kurzbezeichnung CMi, siehe auch Canis
Minor.
Kleinplanet
Die Kleinplaneten, Asteroiden oder einfach nur kleine Planeten
genannt, umkreisen die Sonne so wie die Planeten.
Es handelt sich um Objekte, welche in Masse und
Größe sich erheblich von den übrigen Planeten unterscheiden.
Ebenso kann ihre Zusammensetzung gewaltig differieren.
Kleine Körper wurden bereits lange vor ihrer Entdeckung
zwischen Mars und Jupiter vermutet, da sich bei den Abständen der Planeten
von der Sonne hier eine Art "Lücke" auftat. So vermuteten bereit Johann
Titius und J. E. Bode dort einen bisher unbeobachteten Planeten.
1801 fand Giuseppe Piazzi vom
Palermo-Observatorium auf Sizilien den ersten Kleinen Planeten in dieser
Lücke, Ceres. 1802 folgten Pallas durch Olbers, 1804 Juno durch Harding
und 1807 Vesta durch Olbers.
Es wird zwischen mehreren Asteroidentypen unterschieden.
Die meisten liegen im sogenannten Hauptgürtel zwischen Mars und Jupiter.
Wissenschaftler haben versucht, die Asteroiden aufgrund ihrer
Oberflächenbeschaffenheit zu Familien zusammenzubringen, um so
größere Gebilde rechnerisch zu konstruieren.
Innerhalb der Jupiterumlaufbahn gibt es zwei Bereiche, an
denen Asteroiden eigefangen wurden, die Lagrange-Punkte, die jeweils ca. 1/6
vor und nach dem Jupiter liegen. Die Asteroiden in diesem Bereich werden
Trojaner genannt.
Ein weiterer Typ wird durch die erdnahen Asteroiden bestimmt.
Der erste wurde im Jahre 1989 von Henry Holt endeckt. Er kam der Erde bis auf
800.000 km nahe. Ein weiterer, nur 3m großer Körper wurde 1993 von
Tom Gehrels gefunden, der sich der Erde sogar bis auf 140.000 km näherte,
sich also innerhalb der Mondumlaufbahn befand.
Kohlensack Große Dunkelwolke
im Stenbild Kreuz des Südens. Der Kohlensack hebt sich deutlich gegen den
hellen Hintergrund der Milchstraße ab.
Koma 1. Gas- und Staubhülle, die einen Kometenkern
in Sonnennähe umgibt. Ihr Durchmesser kann bei aktiven Kometen mehrere
hunderttausend Kilometer betragen . 2. Abbildungsfehler in optischen
Systemen. Ausserhalb der optischen Achse werden Lichtpunkte radial zu
"kometenähnlichen" Abbildungen verzerrt.
Kometen
Ein Komet besteht aus Kern,
Koma und Schweif, welcher immer von der Sonne wegzeigt. Der Schweif unterteilt
sich in Staub- und Gasschweife. Der Staubschweif leuchtet durch Reflektion des
Sonnenlichtes, die Gasschweife hingegen werden durch die Sonnenenergie zum
Eigenleuchten (Resonanzleuchten) gebracht.
Suche nach neuen Kometen durch Himmelsüberwachung, Suche
nach kurzperiodischen Kometen, welche nach ein bis vier Jahren wiederkehren.
Als Herkunftsort der Kometen gilt die Oortsche Wolke in ca 1/2 bis 2
Lichtjahren Entfernung.
Berühmte Kometen der letzten Jahre waren:
- Shoemaker Levy 9
- Hyakutake
- Hale Bopp
Komet Halley Komet mit einer Periode
von 76 Jahren. Er wurde nach E. Halley benannt, weil dieser als erster die
periodische Wiederkehr des Kometen vorausberechnete.
Konjunktion Wenn ein innerer
Planet von der Erde aus gesehen seinen geringsten Sonnenabstand hat, wird
dieses Konjunktion genannt. Man unterscheidet obere Konjunktion und untere
Konjunktion.
Konvektion Wärmetransport in Gasen oder
Flüssigkeiten durch Strömung.
Kopernikus, Nikolaus
(1473.1543) ........
Korona Äussere Bereiche der
Sonnenatmosphäre. Die Korona besteht aus sehr heißem, aber auch sehr
dünnem Gas. Durch die hohe Temperatur ist das Gas stark ionisiert.
Während einer totalen Sonnenfinsternis ist die Korona mit blossem Auge als
Strahlenkranz um die verfinsterte Sonne zu sehen.
Koronograph Gerät zur
Sichtbarmachung der Sonnenkorona. Dabei wird durch eine im Strahlengang
angebachte Kegelblende eine "künstliche Sonnenfinsternis" erzeugt.
Voraussetzung dafür ist allerdings eine extrem durchsichtige
Atmosphäre, da selbst geringstes Streulicht den Kontrast soweit
herabsetzt, dass die Korona nicht mehr erkennbar ist. Aus diesem Grund sind
fast keine erdgebundenen Koronographen mehr im Einsatz.
Kosmische Strahlung Man unterscheidet primäre und sekundäre
kosmische Strahlung. Bei der primären Strahlung handelt es sich um sehr
energiereiche, fast lichtschnelle Elementarteilchen. Sie entstehen in Pulsaren,
AGN, Supernovae, aber auch bei Strahlungsausbrüchen auf unserer Sonne.
Wenn diese Teilchen in der Atmosphäre der Erde mit Atomkernen
zusammenstossen, entstehen eine ganze Reihe weiterer Teilchen. Diese werden als
sekundäre Strahlung bezeichnet.
Kosmologie Ein Zweig der
Astrophysik. Die Kosmologie beschäftigt sich mit dem Weltall als
einheitlichem System und untersucht z.B. Verteilung der Materie und Energie,
Bestimmung der Hubble Konstante sowie Anfang und evtl. Ende des Kosmos.
Krebs Sternbild, (lat. Cancer),
Kurzbezeichnung Cnc, siehe auch Cancer.
Kreuz des
Südens Sternbild, (lat. Crux),
Kurzbezeichnung Cru, siehe auch Crux.
Kugelsternhaufen Kugelsternhaufen sind quasi das Gegenstück zu den Offenen
Sternhaufen. Sie enthalten die ältesten Sterne unseres Sonnensystems und
dementsprechend sind sie in einem riesigen Halo um unsere Milchstraße
angeordnet.
Selbst in größeren Amateurteleskopen sind
Kugelsternhaufen nicht bis hin zur Mitte auflösbar, d.h. die Sterne sind
in der Mitte nicht in einzelne Komponente zerlegbar. Dass die Sterne der
Kugelsternhaufen die ältesten Gebilde unsere Galaxis ist, wissen die
Astronomen aus ihrer Zusammensetzung: Wasserstoff und Helium sind die
überwiegenden Elemente; schwere Elemente wie Eisen, sind in
Kugelsternhaufen nur gering enthalten.
Dieses Element entsteht durch Kollaps von Sternen, welches
dann in den Weltraum geblasen wird und als Baumaterial für neue Sterne
dient.
Frage nach dem inneren Aussehen in einem Kugelsternhaufen:
Abstand in unserem Sonnensystem: Sonne-Pluto haben einen Abstand von 40 AE. Die
nächsten Sterne zu unserer Sonne haben einen Abstand von 0,02 - 0,002 pc
(das sind 4.000 - 40.000 AE). Wir können also davon ausgehen, daß
selbst im Zentrum der Kugelsternhaufen ein Abstand von 10-100 fachen Abstand
unseres Sonnensystems herrscht, also genügend Leere existiert.
Wie wissen wir von der Entfernung der Kugelsternhaufen? RR
Lyrae Sterne sind Veränderliche, welche in Pulsationsraten von einigen
Stunden bis 1 1/2 Tage pulsieren. Mittels der Perioden-Leuchtkraft-Beziehung
errechnet sich aus RR Lyraesternen, welche in Kugelsternhaufen identifiziert
wurden, der Abstand.
Kugelsternhaufen bilden ein riesiges Halo um unsere
Milchstraße, sie nehmen an der galaktischen Rotation nicht teil, haben
eigene Bahnen. Dies Bahn kann sie durchaus quer durch die galaktische Ebene
treiben. Kuiper Gürtel Ein
Planetiodengürtel jenseits der Neptunbahn. Auf Grund seiner Entfernung
wurde er erst spät entdeckt. Über seine Ausdehnung und Besetzung mit
Planetioden liegen noch keine genauen Daten vor.
Kulmination Der Zeitpunkt, an dem ein
Himmelskörper seinen höchsten Punkt über dem Horizont
erreicht.
Lagrangepunkte Durch den Mathematiker Joseph Louis de Lagrange
wurde 1722 berechnet, dass in einem Zwei-Körper-System insgesammt
fünf Punkte gibt, an den sich die Kräfte der beiden Körper
gegenseitig aufheben. Die Punkte werden werden auch Librationspunkte
genannt.
Laurentius
Tränen Der Mönch Laurentius
wurde am 10. August 268 auf Befehl des Kaisers Valerian auf einem
glühenden Rost zu Tode gefoltert. Ihm zu Ehren wird der alljährlich
im August stattfindende Sternschnuppenstrom der Perseiden "Laurentius
Tränen" genannt.
Lepaute, Nicole (1723-1788) berechnete die Wiederkehr des Halleyschen Kometen
sowie die ringförmige Sonnenfinsternis vom 1. April 1764.
Sie machte sich außerdem einen Namen mit
Ephemeridenberechnungen und war Lehrerin für den Nachwuchs der
Cassini Familie in der 5. Generation. Leuchtende Nachtwolken Wolken in Höhen um 80 km. Diese werden im
Sommer von der in unseren Breiten nur wenige Grad unter dem Horizont stehenden
Sonne beleuchtet und erscheinen in einem perlmuttartigen Glanz.
Leuchtkraft Die Energiemenge, die ein
Himmelskörper in Form von elektromagnetischer Strahlung abgibt. Oftmals
wird die Leuchtkraft für einen bestimmten Spektralbereich angegeben.
Leviathan von Parsanstown Lord Rosse - ein englischer Adeliger - konstruierte und
erbaute viele Teleskope, darunter die grössten seiner Zeit. Als ihm 1845
nach vielen vergeblichen Versuchen der Guss eines vier Tonnen schweren Spiegels
gelang, hatte er damit das zu seiner Zeit grösste und beste Teleskop
geschaffen. Mit seinem Durchmesser von 180 cm wurde es "Leviathan von
Parsanstown" geannt.
Obwohl der Standort dieses Teleskops so hoch im vernebelten
und verregneten Irland denkbar ungünstig war, gelangen ihm einige
bahnbrechende Beobachtungen. So erkannte er erstmals die Spiralstruktur von M
51. Dies war für die Theorie, dass sich auch unser Sonnensystem aus solch
einer spiralförmigen Struktur entwickelt haben könnte, von grosser
Bedeutung. Leavitt, Henrietta
Swan (1868-1921) studierte
vorwiegend Sternansammlungen außerhalb unserer Galaxis und es gelang ihr,
einzelne Sterne herauszulösen. Sie fand Veränderliche, sogenannte
Cepheiden, und konnte eine Perioden-Leuchtkraft-Beziehung bestimmen. Damit war
die Grundlage für Entfernungsbestimmungen von Galaxien geschaffen.
Libration Der Mond wendet der Erde zwar immer die gleiche
Seite zu, aber auf Grund unterschiedlicher Faktoren scheint er etwas zu
"schwanken". Diese Schwankung wird Libration genannt. Dabei wird zwischen der
Libration in der Länge und der Libration in der Breite unterschieden. Die
Libration in der Länge entsteht dadurch, dass die Umlaufgeschwindigkeit
des Mondes in Erdnähe größer ist als in Erdferne. Deshalb tritt
eine Schwankung um die Rotationsachse des Mondes ein. Die Libration in der
Breite entseht, weil die Mondbahn um ca. 5° gegen die Erdbahn geneigt ist.
Somit ist jeweils etwas mehr von der Nord- oder Südhalbkugel zu sehen.
Lichtablenkung Beugung des Lichts in
einem Gravitationsfeld. "Gravitationslinse". Bei der Sonne beträgt die
Lichtablenkung am Sonnenrand 1”,75. Durch die Lichtablenkung von
Hintergrundgalaxien kann auf die Gesamtmasse eines Galaxienhaufens geschlossen
werden.
Libra Sternbild (dt. Waage),
Kurzbezeichnung Lib. Kleines Sternbild zwischen Virgo und Scorpion
gelegen.
Lichtgeschwindigkeit Ausbreitungsgeschwindigkeit elektromagnetischer Wellen im Vakuum.
Sie beträgt 299792458 m/s.
Lichtjahr Das Lichtjahr ist ein
Längenmass. Es bezeichnet die Strecke, die das Licht in einem Jahr
zurücklegt. 1 LJ = 9.465.000.000.000 km (oder 9,46 Billionen
Kilometer).
Linsenfernrohr Fernrohr, bei dem als
Lichtsammelndes Ojektiv eine oder mehrere Linsen verwendet werden. Das
Linsenfernrohr wurde 1608 von dem niederländischen Brillenmacher Jan
Lipperhey erfunden.
LMC Large Magellanic Cloud.
Siehe Magellansche Wolken.
Lokale Gruppe Ein kleiner
Galaxienhaufen, zu dem unsere eigene Milchstraße gehört.
Bedeutendste Mitglieder sind weiterhin M31 und M33. Dazu kommen noch eine Reihe
von Zwerggalaxien.
LSB-Galaxien
Leuchtschwache Galaxien, welche in Häufigkeit, Anzahl der
Sterne und Aussehen den bekannten Galaxien ähneln sollen. Allerdings sind
die Galaxien betreffend der Flächenhelligkeit weitaus schwächer.
Das erste Objekt wurde in Australien durch Bothun, Impey und
Malin aufgenommen. Die Untersuchung des Spektrums ergab eine 25fach
größere Entfernung wie der Virgo-Haufen. Damit ist diese Galaxie 20x
so groß wie unsere Milchstraße.
Die Objekte erhielten den Namen LSB Galaxien ("Low Surface
Brightness Galaxy") und das erste gefundene Objekt den Namen Malin1. In LSB
bewirkt die geringere Gasdichte, dass sich die Sternentstehung langsamer und in
geringerem Maß abspielt. Die entstehenden Sterne sind von geringer Masse
und damit von langer Lebensdauer. Man hofft, in ihnen neue Erkenntnisse
über die Vergangenheit unseres Kosmos zu bekommen, da sie langlebige
Gesellen sind.
Inzwischen hat man 1.000 LSB Galaxien gefunden, allerdings
erwiesen sie sich nicht als so groß und weit entfernt wie Malin1. Trotz
der zusätzlichen, neu hinzugekommenen Masse genügt diese nicht, die
dunkle Materie im Weltall zu erklären.
Luftpumpe Sternbild (lat.
Antlia) siehe auch Antlia
Lupus Sternbild (dt. Wolf),
Kurzbezeichnung Lup. Sternbild des südlichen Himmels, zwischen
Centaurus und Norma gelegen.
Magellansche Wolken Die beiden Magellanschen Wolken sind unsere nächsten
Nachbarn im All. Leider sind sie nur von der südlichen Halbkugel aus zu
sehen. Benannt sind die Galaxien nach Ferndinand Magellan (1489-1521), der
diese Nebelwolken am Himmel erstmals in seinem Bordbuch erwähnt.
Die beiden Galaxien werden auch oft als LMC ("Large Magellanic
Cloud") und als SMC ("Small Magellanic Cloud") bezeichnet.
Die große Magellansche Wolke hat ein Viertel der
Leuchtkraft unserer Milchstraße, die kleine nur 1/25 davon. Die LMC steht
uns mit einer Entfernung von 185.000 Lichtjahren am nächsten. Die SMC ist
unsere zweitnächste Nachbarin mit einem Abstand von ca. 250.000
Lichtjahren Entfernung.
Beide Magellanschen Wolken spielten und spielen aufgrund ihrer
geringen Entfernung zur Milchstraße eine zentrale Rolle in dem Teil der
Astrophysik, der sich mit extragalaktischen Objekten beschäftigt. Die
große Magellansche Wolke hat einige spektakuläre Beobachtungsobjekte
zu bieten, unter anderem den großen 30 Doradus Komplex (Tarantelnebel),
Im Jahre 1987 leuchtete in der LMC eine Supernova auf, die den
Astronomen die einmalige Gelegenheit bot, eine solche extragalaktische
Explosion aus "geringer" Entfernung zu beobachten. Diese wissenschaftlichen
Untersuchungen dauern bis heute an. Magnitudo
siehe
Helligkeit der Sterne
Mars
Mars ist der erste
äußere Planet mit einer Umlaufzeit von 687 Tagen um die Sonne. Seine
rote Farbe verdankt er seinem eisenhaltigen Gestein, dem "Rost". Mars hat eine
dünne Atmosphäre, die Fluchtgeschwindigkeit beträgt 5 km/sec,
gerade genug, um ein paar wenige Wolken zu erhalten. Wolken und
Staubstürme sind im großen Teleskop zu beobachten. Mars hat eine
recht exzentrische Umlaufbahn, was zu starken Klimaveränderungen
führt.
Pole und Permafrostboden: Mars besitzt vereiste Polkappen aus
Wassereis und gefrorenem Kohlendioxyd. Im Lauf eines Marsjahres wachsen oder
vermindern sich diese Eiskappen. Im Marssommer entweicht das Kohlendioxid in
die Atmosphäre, die Eiskappe verringert sich. Im Permafrostboden, welchen
man auf einen Kilometer Dicke schätzt, sollen sich enorme Wasserreservoire
befinden. Würden sie schmelzen, wäre der Mars mit einem Ozean
bedeckt, welcher bis zu 100 m hoch wäre.
Dunkle Zonen mit braun-grünen Details: Es handelt sich um
Hochländer und Tiefebenen. Die von Schiaparelli eingeführten
"canali", fälschlicherweise als Kanäle übersetzt, existieren
nicht. Auf dem Mars gibt es ausgedehnte Tiefebenen, Krater und Vulkane. Der
größte Vulkan im Sonnensystem, der Olympus Mons auf Mars, hat eine
Höhe von 26 km.
Meridian
Merkur und Venus
sind die inneren Planeten, welche zwischen Sonne und Erde stehen. Sie
können nie am Nachthimmel beobachtet werden, sondern lediglich zur Zeit
ihrer größten Elongation am Morgen- und Abendhimmel. Sie zeigen
folglich Phasen wie unser Mond.
Merkur ist der sonnennächste Planet, er umrundet sie in
88 Tagen. Die Elongation des Merkur beträgt nur 28°, da er eine sehr
kleine Bahn um die Sonne beschreibt. Er besitzt keine Atmosphäre, seine
Oberfläche ähnelt der des Mondes, vernarbt und zerklüftet.
Merkur ist in Amateurteleskopen kein lohnendes Objekt,
lediglich die Bahnbewegung ist von Interesse. Der nächste Merkurdurchgang
vor der Sonne ist am 15.11.1999.
Messier, Charles (1730-1817)
Charles Messier wurde am
26.06.1730 als zehntes Kind von 12 Kindern in Badonviller (Frankreich) geboren.
Er musste sehr früh die Schule verlassen und zum Unterhalt der Familie
beitragen. Mit 21 Jahren verliess er seine Heimatstadt und versuchte sein
Glück in Paris.
Hier erhielt er eine Anstallung auf einer kleinen Sternwarte
und die Begegnung mit der Astronomie bestimmte fortan seinen Lebenslauf. Von
besonderem Einfluss waren der Komet von 1744 sowie die Sonnenfinsteris von
1748.
Eine der wichtigsten Aufgaben war die Suche nach Kometen,
besonders die Erstentdeckung des Halleyschen Kometen, dessen Wiederkehr nach 86
Jahren bevorstand, faszinierte ihn.
Da ihn die nebeligen Flecke am nächtlichen Himmel
zwischen den Sternen immer wieder bei der Suche nach Kometen störten,
beschloss er einen Katalog mit genauen Koordinaten und Beschreibungen
aufzustellen, um nicht ständig durch diese in die Irre geführt zu
werden. So begann er seinen berühmten Katalog der nebeligen Objekte,
welcher noch heute sich großer Beliebtheit unter den Amateurastronomen
erfreut.
Durch ihn und nicht durch seine unzähligen
Kometenentdeckungen wurde Charles Messier berühmt. Charles Messier starb
in der Nacht vom 11. auf den 12. April 1817.
Wer mehr über Charles Messier und seine aufgezeichneten
Objekte wissen möchte, unter der Galerie gibt es das Projekt "Messier".
Mesosphäre Die Mesosphäre, aus
dem griechischen "meso" abgeleitet, heisst nichtssagend "Schicht". Der
kälteste Punkt der Atmosphäre liegt in der Mesopause. Dies liegt
daran, dass die Wärme der Mesosphäre in den Weltraum abgestrahlt
wird. Sie reicht bis etwa einer Höhe von 80 km. Meteore
In periodischen Zeitintervallen tauchen Kometen aus der Tiefe
des Weltalls auf, umrunden die Sonne, um dann wieder auf Jahre oder
Jahrtausende im Weltall zu verschwinden. Da ein
Komet ein "schmutziger Schneeball" ist, - also aus Eis, Gasen und
verschiedenen festen Staubteilchen besteht - wird er bei Annäherung an die
Sonne erwärmt und ein Teil des Eises sublimiert.
Der Komet verliert so u.a. feste Masse, die in Form von
größeren bis winzig kleinen Teilchen seine Bahn innerhalb unseres
Sonnensystems markieren.
Wandert nun die Erde durch eine solche Kometenbahn, treffen
die vom Kometen freigesetzten kleinen Teilchen auf unsere Lufthülle. Ihre
Geschwindigkeiten variieren dabei zwischen 10 bis 70 km/sec. Die Teilchen
prallen auf die Luftmoleküle, die solchen Geschwindkeitkeiten nicht
ausweichen können. Dabei wird die Luft komprimiert und erhitzt. Die
Luftmoleküle und die kosmischen Teilchen glühen auf. Diese
Erscheinung nennen wir Meteore oder Sternschnuppen.
Der Radiant, der vermeintliche Herkunftsort, ist nur ein
optischer Eindruck, tatsächlich rasen die Staubteilchen parallel auf die
Erde zu. Zur Berechnung der Meteorgeschwindigkeit benutzt man die
Langzeitfotografie und setzt einen Shutter vor die Linse. Meteor Krater in Arizona Der berühmteste Krater der Welt ist vermutlich der
"Meteor Crater" in Flagstaff, Arizona ( auch Barringer Crater genannt nach dem
Ingenieur Barringer, welcher dort bohrte, um die Hauptmasse des gefallenen
Meteoriten zu finden).
Die dort in geringer Anzahl gefundenen Bruchstücke des
Eisenmeteoriten werden als "Canyon Diabolo" gehandelt. Vor etwa 20.000 bis
22.000 Jahren stürzte ein Eisenmeteorit von etwa 30 Tonnen Gewicht auf die
Erde. Der Geologe Shoemaker schätzt die Explosionsstärke des Meteoren
auf 1,7 Megatonnen TNT und 15 km/s. 20.000 Jahre ist für einen irdischen
Krater ein junges Alter, das erklärt die noch kaum verwischte und gut
erkennbare Form des Kraters. Meteorite
Meteoriten sind die festen
Teilchen, die unsere Erdoberflaeche erreichen, also auf Grund ihrer
Größe den Reibungsprozess in der irdischen Atmosphäre zumindest
teilweise überleben.
Die Mehrzahl des meteoritischen Zuwachses auf der
Erdoberfläche ist allerdings wenig spektakulär. Das meiste Material
rieselt in Form von mikroskopisch winzigen Teilchen zur Erde. Die
Schätzungen gehen dabei von mehreren tausend Tonnen Mikrometeoriten pro
Tag aus. Trotz dieser hohen Zahl ist der Gesamtzuwachs auf dem Erdreich
geringfügig. Meteorit von
Ensisheim Der älteste europäische Meteoritenfall, von welchem
noch Teile vorhanden sind, geschah am 7. November 1492 in Ensisheim im
Elsaß. Unter "Großem Donder Klapff" und mit "langs gedöss
welche man weith vnnd breidt hört vnnd fiel ein Stein vonn den
Lüfften herab bey Ensisheim".
Der Stein wog bei seinem Aufschlag 127 kg. Kaiser Maximilian I
liess sich zwei Stücke vom Donnerstein abschlagen, der Rest wurde in der
Kirche verwahrt und angekettet. Allerdings half dies nicht viel: Der Stein
wiegt heute weniger als 60 kg. Meteorit von Nogata Das älteste Beispiel eines Meteoritenfalls, bei dem das
Exponat noch vorhanden ist, stammt aus Japan. Am 19. Mai 861 fiel ein Meteorit
durch das Dach des Shinto Tempels von Nogata und grub sich in das Erdreich ein.
Die Nacht soll von dem Meteoroidenflug grell erleuchtet gewesen sein und ein
fürchterliches Donnergrollen weckte die Bewohner.
Am nächsten Tag wurde der faustgroße Stein im
Tempelboden entdeckt. Den Meteoritenfall betrachtete man als göttliches
Zeichen, als Besuch des Gottes persönlich. Der "fliegende Stein" wurde in
eine eigens dafür angefertigte Holzschatulle gelegt, das Datum des Falls
eingraviert und im Tempel aufbewahrt.
Erst 1980 wurde dieser Meteoritenfall von Wissenschaftlern
untersucht. Mittels Radiokarbondatierung des Holzschreines bestätigte sich
das Alter des Falls. Der Meteorit fiel tatsächlich vor über 1.100
Jahren auf die Erde. Er ist somit der älteste Meteoritenfall, bei dem der
Meteorit noch vorhanden ist.
Meteoriten vom Mars Es gibt eine geringe Anzahl von Meteoriten, deren Herkunft man
unserem Nachbarplaneten Mars zuschreibt. Diese sogenannten SNC-Meteoriten sind:
S für den Meteoriten Shergotty (Indien) N für
den Meteoriten Nakhla (Ägypten) C für den Meteoriten Cassigny
(Frankreich)
Einige Bücher sprechen von fünf, andere von
zwölf gesicherten Mars-Meteoriten. Man glaubt, dass diese Meteoriten von
einem "jungen" Planeten stammen müssen, weil sie ein bedeutend
jüngeres Entstehungsalter haben. Ihr Herkunftsland muss noch vor kurzer
Zeit (ca 1 Milliarde Jahre) in einer aktiven Phase gewesen sein. Dies spricht
gegen eine Herkunft aus dem Asteroidengürtel.
Mond und Asteroidengürtel sind viel älter und haben
ihre aktive, magmatische Phase bereits vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren
hinter sich gelassen. Meteoriten aus ihrem Bereich enthalten also weitaus
älteres Material.
In den sog. SNC Meteoriten befinden sich ausserdem kleine
Gasblasen, bestehend aus Edelgasen und Stickstoff. Ihre Isotopenzusammensetzung
ähnelt den Proben der Marsatmosphäre, welche die Viking Mars-Sonden
gemessen haben. Meteoriten vom Mond Von den circa 20.000 Meteoriten, welche sich derzeit in
Forschungslabors und Museen befinden, gibt es weltweit 12 Meteorite, denen eine
Herkunft vom Mond nachgesagt wird (Stand: 2001).
Weshalb man das weiss: Einige dieser Meteoriten ähneln in
Material und Aufbau den Proben, welche von den amerikanischen Mondmissionen
mitgebracht wurden.
Vermutlich wurden die Meteoriten ihrerseits durch
Meteoriteneinschläge auf dem Mond losgebrochen und in den Weltraum
geschleudert. Dabei muss der Körper allerdings die Entweichgeschwindigkeit
des Mondes von 2,4 km/sec. überwinden. Meteoritenfall Ein Meteoritenfall ist
ein beobachteter Flug und das sich daraus ergebende Auffinden des
Meteoriten.
Meteoritenfall von
Aigle 1794 ging ein Meteoritenschauer über der italienischen
Stadt Siena nieder. 200 einzelne Steine wurden aufgelesen. Immer mehr
Meteoritenfälle wurden beobachtet und publiziert, gefallene Steine
untersucht.
Allmählich setzte sich die These von den "Irrläufern
aus dem All" durch. Den endgültigen Durchbruch seiner Theorie erlebt
Chladni 1803, als in Aigle (Frankreich) über 3.000 Steine niederfallen.
Der Wissenschaftler Biot, vom französischen Innenminister
mit der Untersuchung beauftragt, entdeckt die frappierende Ähnlichkeit der
gefallenen Steine miteinander und dass sie sich erheblich von den lokal
vorhandenen, irdischen Steinen unterscheiden.
Physikalische und chemische Untersuchungen ergeben gravierende
Unterschiede. Insbesondere der hohe Gehalt an Nickel sowie die bis zu dreifach
höhere Dichte des meteoritischen Gesteins geben den Ausschlag; die Theorie
Chladnis wird anerkannt und die Herkunft der Meteorite aus dem All als bewiesen
akzeptiert. Meteoritenfund Bei einem Meteoritenfund
wurde der Flug durch die Atmosphäre nicht beobachtet, der Meteorit wurde
durch Zufall aufgelesen.
Meteoroide Ein Meteor ist die am Himmel zu
beobachtende Leuchterscheinung, welche auch vom Volksmund Sternschnuppe genannt
wird. Die kleinen (bis zu winzigen) Teilchen, welche dieses Leuchten
verursachen, nennt man Meteoroide. Nur die Gesteinsbrocken, welche unsere
Erdoberfläche erreichen, werden Meteoriten genannt.
Milchstrasse Milchstraße nennen wir das weisslich, diffus leuchtende
Band, welches sich vorwiegend in klaren Sommernächten über unseren
Sternenhimmel spannt. Sie beginnt (in unseren Breitengraden) in den
Sternbildern "Schütze" und "Skorpion" tief im Süden am Horizont,
steigt über "Adler" und "Schwan" hinauf in den Zenit zu "Cassiopeia" und
"Perseus". Dann sinkt sie hinunter über das Sternbild "Cepheus", bis sie
zwischen "Orion" und den "Zwillingen" im Sternbild "Großer Hund" wieder
den Horizont berührt.
Der Name Milchstraße stammt aus der Antike, er ist
abgeleitet aus dem griechischen Wort für Milch ("Gala"). Die Griechen
glaubten, dass sich am Himmel eine Art göttlichen Milchstromes
befände. Aus der Übersetzung von "Gala" entstand die Definition
für unsere galaktische Heimat, die Milchstraße.
Als Galilei erstmals das neu
erfundene Teleskop auf die Milchstraße richtete, erkannte er, dass sie
aus Millionen von Sternen bestand. Die Sterne der Milchstraße sind so
weit von uns entfernt, dass sie mit blossem Auge nicht in Einzelsterne
aufgelöst werden können.
Alle anderen Sternansammlungen, welche wir im Weltall sehen,
nennen wir nach dem griechischen Original Gala "Galaxis". Die Ausdehnung
solcher Galaxien können von etlichen tausend bis mehreren hundertausend
Lichtjahren betragen, die Anzahl der in ihnen enthaltenen Sterne bewegt sich
dabei bis zu mehreren hundert Milliarden Sternen. Miranda Mond des Planeten
Uranus ; 1948 entdeckt von
Kuiper ; sein Durchmesser: 500 km.
Mirasterne Mira und alle "Mira-Sterne" verdanken ihre Bezeichnung dem
Astronomen Hevelius, welcher 1648 diesen Namen für den 15. Stern des
Sternbildes Cetus vorschlug, um der wunderbaren Veränderlichkeit des
Sternes Rechnung zu tragen.
Mira Ceti war der erste bekannte veränderliche Stern. Am
15. August 1596 bemerkte der deutsche Astronom David Fabricius die
Helligkeitsschwankungen des Sternes. Da er der 15.hellste Stern im Sternbild
Cetus ist, hatte Johannes Bayer ihm den griechischen Buchstaben "omikron"
gegeben.
Miras Helligkeit schwankt, weil sie pulsiert. Sie
verändert ihren Durchmesser von 200 Sonnendurchmessern im Minimum auf 400
Sonnnendurchmessern im Maximum. Ihre Masse liegt bei doppelter Sonnenmasse.
Dadurch ist sie im Minimum weniger leuchtkräftig als die Sonne, im Maximum
jedoch strahlt sie 250 mal so stark.
Mira ist ein Roter Riese und bewegt sich auf ihr Endstadium
zu. Dass ihre Helligkeit so stark schwankt, liegt nicht an der Veränderung
der Leuchtkraft, sondern an den Temperaturschwankungen, welche zwischen 2.200
und 1.700 Grad liegen. Steigt die Energieproduktion im Kern, wird der
Strahlungsdruck stärker und der Stern bläht sich auf. Mira hat eine
Periode von 331 Tagen.
Mitchell, Maria (1818 bis 1889)
Entdeckerin eines Kometen. 19 Jahre lang arbeitete sie als "weiblicher
Computer", als Bibliothekarin der amerikanischen Marine. Sie berechnete
Venusdaten, Sonnenfleckenzahlen und untersuchte Planetenoberflächen. 1848
wurde sie Direktorin an der Sternwarte des Vassar College, welches sich
ausschliesslich um die Ausbildung von Mädchen kümmerte.
Mond 1. Ein Himmelskörper, der einen Planeten oder Planetoiden
umkreist. Ausser Merkur und Venus haben alle Planeten unseres Sonnensystems
Monde.
2. Gewöhnlich Bezeichnung für den Erdmond. Im
Schnitt 384.000 km von uns entfernt, zieht der Erdmond in 29,5 Tagen eine
Ellipse um die Erde. Da er sich in der gleichen Zeitspanne einmal um sich selbt
dreht, zeigt er uns immer die gleiche Seite. Man sagt, die Rotationsdauer des
Mondes ist gleich seiner Umlaufdauer, man spricht von einer gebundenen
Rotation.
Da der Mond eine elliptische Umlaufbahn beschreibt, also
während seines Umlaufes unterschiedliche Geschwindigkeiten hat, sehen wir
mehr als 50 % seiner Oberfläche. Diese Libration läßt uns 59 %
der Oberfläche beobachten.
Der Mond hat 1/8 der Erdmasse, er entfernt sich pro Jahr um
12,5 cm von der Erde. Die Mondphasen Neumond, Erstes Viertel, Vollmond, Letztes
Viertel erklären sich durch die Stellung des Mondes zur Sonne. Terminator
(lat. Abgrenzer) nennt man die Grenzlinie zwischen beleuchtetem und
unbeleuchtetem Mondgebiet. Das aschgraue Licht entsteht durch die
Rückstrahlung des Sonnenlichtes von der Erde.
Der Mond hat keine Atmosphäre, also auch keine
Dämmerungszonen. Bei Sternbedeckungen erlischt der Stern abrupt und ohne
Abschwächung. Sternbedeckungen, von verschiedenen Orten beobachtet,
können mithelfen, Oberflächendetails des Mondes zu berechnen. Im
Zeitalter des Radars allerdings nicht mehr wichtig.
Maria: Dunkle, große Flecken, ausgedehnte Tiefebenen.
Sie sehen wie Meere aus und wurden deshalb von Galileo so bezeichnet. Die
Gebiete heißen Oceanus, Sinus (Bucht), Lacus (See) oder Palus (Sumpf).
Terrae: Hochländer mit zerklüfteten Landschaften und
Bergen. Krater: Erloschene Vulkane und/oder Meteoritentrichter? Beides
vermutlich. Man bezeichnet die Krater auch als Wallebenen. Die Krater sind
recht flach, ihre Wände sind nicht sehr hoch, sie erscheinen nur deshalb
hoch, weil der Schattenwurf durch das Sonnenlicht sehr schräg
verläuft. Stünde man in einem Krater, würde man wegen der
Mondkrümmung die Wände nicht mehr erkennen. Strahlensysteme:
Verstreuter Staub, welcher bei einem Einschlag herausgeschleudert wurde. Die
Zentralberge entstanden durch den Rückstoß des Mondbodens bei
Meteoriteneinschlägen.
Berge, Täler, Rillen, Verwerfungen: Am besten zu
beobachten bei intensivem Schattenwurf. Ihre Höhen wurden ebenso durch den
Schattenwurf berechnet. Mondfinsternis
Mondfinsternisse entstehen,
wenn Sonne, Erde und Mond genau in einer Linie stehen, das Naturschauspiel kann
sich also nur abspielen, wenn wir Vollmond haben.
Da der Mond jedoch ca. 5° zur Ekliptik geneigt ist,
passiert dies nicht immer zur Vollmondzeit, sondern nur dann, wenn sich der
Mond gerade durch die Ekliptikebene bewegt.
Die alten Chinesen nannten diesen Knotenpunkt den
Drachenpunkt. Sie glaubten, dass in diesem Moment der Mond von einem Drachen
verspeist wird, allerdings anschliessend wieder ausgespuckt wird.
Warum findet bei einer Mondfinsternis keine totale
Verdunkelung des Mondes statt? Wir schauen durch eine dichte Atmosphäre
hindurch ins Weltall. Deshalb erscheint der Erdschatten, wenn er über die
Mondfläche wandert, nicht scharf umrissen, sondern diffus.
Unsere Erdatmosphäre ist
auch für die Rotfärbung des Mondes verantwortlich. Der Mond befindet
sich eigentlich im Kernschatten der Erde und müsste total unsichtbar sein.
Aber unsere Atmosphäre bricht das Sonnenlicht in unendlich
vielfältiger Weise. Und somit gelangen doch noch Teile des Sonnenlichtes
zum Mond und er erscheint im roten Licht. Denn das rote, langwellige Licht wird
in erheblichem Ma?e stärker gestreut als das blaue, kurzwellige Licht.
Deshalb ist der Mond bei einer Mondfinsternis rötlich.
Und der Grad der dunklen Rotfärbung des Mondes hängen z.B. davon ab,
ob sich in unserer Atmosphäre zum betreffenden Zeitpunkt viel Staub
(Vulkanausbrüche) befindet. Montierungen
Azimutal (1) Azimutal montierte
Geräte lassen sich in einer horizontalen und in einer vertikalen Achse
schwenken. Fotografieren läßt sich damit nur der Mond und - mit
starker Abfilterung- die Sonnenoberfläche. (neuerdings gibt es aber auch
Computer, die größere azimutal montierte Amateurteleskope
nachführen, im Profibereich schon lange üblich)
Parallaktisch (2) Bei parallaktischen Montierungen
wird eine Achse (die sog.Rektaszensionsachse, P) auf den Himmelsspol
ausgerichtet, sodaß sie parallel zur Rotationsachse der Erde liegt. Somit
ist ein Ausgleichen der Erdrotation (und damit der Bewegung der Sterne und der
Planeten) durch das Bewegen einer Achse möglich. Bringt man an der
Rektaszensionsachse einen Motor an, der genau eine Umdrehung am Tag macht, so
kann man die durch die Erddrehung verursachte Bewegung der Beobachtungsobjekte
im Teleskop ausgleichen.
Das Bild "steht" dann ruhig. Bei der azimutalen Montierung
müßten dazu beide Achsen von Hand gleichzeitig mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit bewegt werden. Zum nächtlichen Fotografieren von
Himmelsobjekten wie z.B. Galaxien und Gasnebeln ist eine parallaktische
Montierung mit ansteuerbaren Nachführmotoren in beiden Achsen unbedingt
erforderlich.
Es gibt mehrere verschiedene Bauarten für parallaktische
Montierungen, die gängigsten sind die Deutsche Montierung (Grafik links)
und die nachstehend besprochene Gabelmontierung. Montierungen, Sonderform
Gabelmontierungen
Eine Sonderform der parallaktischen Montierung. Sie wird
hauptsächlich zusammen mit den weit verbreiteten Schmidt-Cassegrain
-Systemen verkauft.
Vorteil: Kein Gegengewicht, kompakt, leicht, einfach zu
transportieren.
Nachteil: Die exakte Ausrichtung auf den Himmelspol ist
für den Anfänger etwas schwierig. Sie erfordert Übung. Auch bei
der Stabilität muß man Abstriche in Kauf nehmen. Das Aufsatteln von
mehreren weiteren Teleskopen und Kameras gestaltet sich schwierig.
Morgenstern Merkur und Venus sind näher bei Sonne als die Erde. Ihre
Bahnen verlaufen innerhalb der Erdbahn. Stehen sie in einer Sichtlinie Erde -
Sonne - Merkur oder Venus, dann stehen sie mit der Sonne am Taghimmel
(Konjunktion) und sind für uns unsichtbar.
Bei ihrem schnellen Lauf um die Sonne gehen sie zeitweise mit
der Sonne auf oder unter, man spricht von grösster westlicher oder
grösster östlicher Elongation.
Steht die Venus in westlicher Elongation, bezeichnet der
Volksmund sie als Morgenstern. Sie ist am Morgenhimmel - kurz vor Sonnenaufgang
- zu sehen. Umgekehrt bedeutet östliche Elongation, dass uns der Planet
als Abendstern erscheint.
Als Abend- oder Morgenstern wird meist die Venus bezeichnet,
es soll aber erwähnt werden, dass sich diese Konstellationen ebenso mit
Merkur ereignen.
Da die Planeten jedoch leicht unterschiedliche Bahnneigungen
durchlaufen, passieren Merkur und Venus die Sonne meist oberhalb oder unterhalb
unserer Sichtlinie. Deshalb ist es ein seltenes und interessantes Schauspiel,
wenn Merkur oder Venus vor der Sonne als kleiner, schwarzer Punkt
vorbeiwandern. Venus wird uns das nächste Mal in den Jahren 2004 und 2012
dieses Schauspiel bieten. Nadir Fußpunkt: Punkt,
der dem Zenit gegenüber liegt.
Nautische Dämmerung Zeitraum, in dem die
Sonne nach ihrem Untergang oder vor ihrem Aufgang zwischen 6° und 12°
unter den Horizont steht.
Nebel Gas- und
Staubwolken im Raum zwischen den Sternen, die interstellare Materie, befindet
sich vorwiegend in der Mittelebene unserer Galaxis, also in der Kernregion und
in den Spiralarmen. Sie absorbiert das Licht der dahinterstehenden Sterne, sie
kann aber auch durch heiße, helle Sterne angeleuchtet und selbst zum
Leuchten angeregt werden.
Nebelfilter So genannte "Nebelfilter" werden ebenso ins Okular geschraubt
und lassen vom ganzen Lichtspektrum nur dasjenige durch, in dem die Gasnebel im
Weltraum strahlen.
Das Licht von irdischen Quellen wie z.B. Straßenlampen
wird damit größtenteils nicht zum Okular durchgelassen. Mit
Nebelfiltern lassen sich in Stadtnähe die Nebel wesentlich besser
beobachten. Unter dunklem Himmel wird der Kontrast erheblich gesteigert, mehr
Details werden sichtbar. Vorher unsichtbare Nebel sind zu erkennen.
Es gibt verschiedene Arten von Nebelfilter für die
Beobachtung der verschiedenen Nebelklassen, die in unterschiedlichen
Spektralbereichen strahlen. Neptun In seiner Größe und Zusammensetzung dem Uranus
ähnlich, ist dieser Planet so weit von der Erde entfernt, daß
Untersuchungen von der Erde aus nur wenige Details bieten. Daten von der
Voyager 2 bestätigen das Vorhandensein eines schwachen Ringsystems. Die
Sonde passierte am 24. und 25. August 1989 den Neptun und seine Monde. Ihre
Aufnahmen zeigen eine zonierte Atmosphäre und einen großen
Wirbelsturm, den großen dunklen Fleck. Außerdem entdeckte die Sonde
helle Wolken aus Methan.
|
|
Neptun aus einem Abstand von 16 Mio.
km. Aufnahme von Voyager 2 |
Neptun Detailaufnahmen von Voyager: Der
"Große dunkle Fleck". |
Voyager fand ausserdem heraus, dass der Planet von Ringen
umgeben ist, die allerdings feiner und nicht so deutlich zu erkennen sind wie
die des Jupiter.
Neptun hat acht Monde: Naiad, Thalassa, Despina, Galatea,
Larissa, Proteus, Triton und Nereid.
Daten des
Planeten Neptun |
Siderische Umlaufzeit |
165 Jahre |
Rotationsperiode |
16 h 7 min |
Mittler Bahngeschwindigkeit |
5,43 km/s |
Bahnneigung |
1° 45` 19.8" |
Bahnexzentrizität |
0,009 |
Scheinbarer Durchmesser |
max. 2.2", min. 2.0" |
Reziproke Masse (Sonne=1) |
19.300 |
Dichte (Wasser=1) |
1,77 |
Masse (Erde=1) |
17,2 |
Volumen (Erde=1) |
57 |
Fluchtgeschwindigkeit |
23,9 km/s |
Oberflächengravitation (Erde=1) |
1,2 |
Mittlere Oberflächentemperatur |
-220°C |
Abplattung |
0,02 |
Albedo |
0,35 |
Maximale scheinbare Helligkeit |
+ 7,7 mag |
Durchmesser |
50.538 km |
Er wurde im Jahr 1846 von Johann Gotfried Galle und Urbain
Jean Joseph Le Verrier entdeckt, nachdem man seine Position am Himmel
vorausberechnet hatte. Er verriet den Astronomen seine Existenz durch die
Beeinflussung, die sein Schwerefeld auf die Bewegung des Uranus
ausübt. Neutrino Die Neutrinos sind Elementarteilchen. Sie gehören mit den
Elektronen zu der Gruppe der Leptonen. Neutrinos sind sehr leicht (ihr genaues
Gewicht konnte noch nicht ermittelt werden) und elektrisch neutral, d.h.
ungeladen. Sie entstehen z.B. beim radioaktiven Zerfall (Beta-Zerfall) oder bei
der Kernfusion in der Sonne. Da sie nur über die Schwache Wechselwirkung
mit anderer Materie reagieren, können sie fast ungestört große
Massen, wie z.B. die Erde, durchfliegen. Diese Eigenschaft macht ihren Nachweis
in Neutrinoteleskopen sehr schwierig. Nähere Infos unter
Neutrino -Artikel in der
Bibliothek.
Neutron Ein Neutron ist ein
neutraler Baustein von Atomen. Er befindet sich neben den etwas leichteren
Protonen im Atomkern. Besteht als Hadron aus 3 Quarks.
Neutronenstern Neutronensterne sind die Überreste massereicher Sterne,
welche am Ende ihres Lebens in einer Supernova kollabieren. Wenn der
Fusionsprozess im Sterninnern mangels Masse zum Erliegen kommt, wird die
Kontraktionsphase nochmals verstärkt und die höhere Temperatur
eröffnet dem Stern neue Fusionsmöglichkeiten, bis hin zur Produktion
von Eisen.
Die Bildung von Eisen bringt dem Stern aber keine weitere
Energie, im Gegenteil, sie benötigt noch weitere Energie. Das feine
Gleichgewicht zwischen Strahlungsdruck und Schwerkraft ist gestört, der
Stern muss sich, um zu überleben, etwas anderes einfallen lassen.
Der Stern schleudert nun die größte Menge seiner
Materie (die äußere Hülle) in den Weltraum ab. Wir können
diese feinen Blasen aus sich ständig immer weiter ausdehnender
Gasfäden am Firmament bewundern, bis sie so weit auseinanderdriften, dass
sie nicht mehr erkennbar sind.
Das dichte, kompakte Sterninnere kollabiert zu einem
unglaublich dichten Kern. Atome können nicht mehr existieren, die
Elektronen werden in den Atomkern hineingepresst. Elektronen und im Atomkern
vorhandene Protonen wandeln sich zu Neutronen, ein Neutronenstern ist
entstanden.
Die rasend schnelle Rotation von Neutronensternen erklärt
man sich durch den Zusammenbruch des Kerns in Sekundenschnelle und die dadurch
entstehende Zentrifugalkraft. Man kennt Neutronensterne, welche sich in weniger
als 0,1 Sekunde drehen. Newton, Isaac
(1643-1727)
(1643-1727), wuchs in England,
in in einem Dorf der Grafschaft Lincoln bei seiner Mutter auf. Schon früh
zeigte sich sein außerordentliches Talent. Seinem Onkel hatte er es zu
verdanken, dass er mit 18 Jahren in das Trinity College der Universität
Cambridge eintreten durfte. 1667 bestand er sein Examen als Magister, 1669
übernahm er eine Professur der Mathematik. 1971 wurde Newton in die "Royal
Society" berufen und 1703 wurde er deren Präsident . 1699 Vorsteher der
königlichen Münze.
1664 entdeckt er das Sonnenspektrum, untersucht optische
Phänomene, wie z.B. die Zerlegung des Sonnenlichts mittels Prisma in die
einzelnen Wellenlängen und die chromatische Aberration. Aus den
vergeblichen Versuchen heraus, Farbringe bei optischen Linsen zu vermeiden,
konstruierte er sein erstes Spiegelteleskop.
Es entstand der so genannte Newton Reflektor. Er unterscheidet
sich von anderen Konstruktionen dadurch, dass im Strahlengang mittels zweitem,
um 45° geneigten Spiegel das Licht seitlich aus dem Tubus herausgelenkt
wird.
"Warum fällt der Apfel vom Baum?" Die bahnbrechenden
Werke Kepler`s bildeten die Grundlage für Bahnberechnungen der Planeten in
einer Genauigkeit, wie sie zuvor nicht bekannt war. Kepler erkannte wohl, dass
die Sonne eine unbekannte, ungeheure Macht besitzen müsse, welche die
Planeten auf ihren Bahnen hielt.
Sie zu entdecken, war allerdings Isaak Newton vorbehalten. In
seinem fundamentalen Werk "Mathematische Prinzipien der Naturphilosophie" von
1687 wies er nach, dass sich zwischen zwei Massen eine Anziehungskraft bildet,
welche den Massen proportional und dem Quadrat ihres Abstandes umgekehrt
proportional ist. NGC New General Catalogue (of nebular objects). Ein
1888 von John Dreyer herausgegeber Katalog. Er erweitert den von John Herschel
herausgegenbenen Gerneral Catalogue of Nebulae. Der NGC enthält 7840
Einträge.
Nördliche Krone Sternbild, (lat. Corona
Borealis), Kurzbezeichnung CrB, siehe auch
Corona Borealis.
Nördlinger Ries Das Nördlinger Ries verdankt seine Form einem
Meteoriteneinschlag vor ca. 15 Millionen Jahren. Zwischen den Städten
Nürnberg, Stuttgart und München gelegen, versteckt sich die Form des
ursprünglich 11 km breiten und 700-800 m tiefen Impaktkraters.
Man glaubt, dass ein Steinmeteorit mit einem Durchmesser von
ca. einem Kilometer Durchmesser und einer Geschwindigkeit von 70.000 km/h auf
die Erdoberfläche zu raste. Die Stosswelle mit einem Druck von 6,6
Millionen Atmosphären bewirkte ein Zusammenpressen des Meteoriten und des
betroffenen Untergrundes auf die Hälfte ihres Volumens. Es entstanden
Temperaturen von 30.000 Grad Celsius. Meteorit und Erdreich verdampften mit
einer Wucht, welcher der Zerstörungskraft von 250.000 Hiroshima-Bomben
gleichkam. Von dem Meteoriten ist nichts übrig geblieben.
Allerdings kann man den Einschlag anhand bekannter Spuren
nachweisen. Es fanden sich Seeablagerungen im Krater, Einschlagspuren in
Sedimentgesteinen und ein neues Mineral, welche sich nur bei hohen Drücken
bildet, das Suevit.
Shoemaker und Chao untersuchten das Nördlinger Ries und
fanden Spuren, welche nur durch einen Meteoriteneinschlag entstanden sein
könnten. Das Suevit entspricht dem Mineral Coesit. Es entsteht nur bei
Drücken und Temperaturen, wie man sie bei Meteoritenimpakten vorfindet.
Norma Sternbild (dt.
Winkelmaß), Kurzbezeichnung Nor, kleines Sternbild des südlichen
Himmels, zwischen Lupus und Ara gelegen.
Nova Ein Stern, dessen
Helligkeit fast sprunghaft um mehrere Größenklassen ansteigt und
danach langsam wieder absinkt. Da der Helligkeitsanstieg dazu führen kann,
dass ein vorher unbeobachtbarer Stern plötzlich sichtbar wird, hielt man
ihn früher für einen neuen Stern und nannte ihn deshalb Nova.
Novae sind Doppelsterne, bei denen ein weißer Zwerg Masse von seinem
Begleiter abzieht. Dabei kann es auf der Oberfläche des weißen
Zwerges zu thermonuklearten Reaktionen kommen. Diese bewirken den
Helligkeitsausbruch.
Nutation Nutation stammt von lat. "nutare", d.h. nicken, ein
Nebeneffekt, welcher die Präzession überlagert, so dass der
Präzessionskreis wie Wellblech aussieht. Ursache ist der Mondeinfluss.
Die Mondbahn ist um 5,°1 zur Ekliptik geneigt.
Deklinationswerte des Mondes ändern sich, sie ist dann am höchsten,
wenn die 23,°5 der Ekliptik mit den 5,°1 der Mondbahn sich addieren.
Das ist, wenn der aufsteigende Knoten mit dem Frühlingspunkt
zusammenfällt; Zyklus ist 18,6 Jahre. Der Mond hat also nicht immer gleich
starken Einfluß auf die Erde. Seinen minimalsten Einfluß hat er,
wenn sein Winkelabstand vom Erd- bzw. Himmelsäquator am geringsten ist,
den maximalsten Einfluß, wenn der Winkelabstand am größten
ist. OB-Assoziation Gruppen von jungen, heißen Sternen der
Spektraltypen O und B.
Obere Konjunktion Planetenstellung, bei der sich ein innerer Planet
im erdfernsten Punkt seiner Bahn befindet. Er steht von der Erde aus also
hinter der Sonne bzw. knapp nördlich oder südlich von ihr.
Oberon Mond des Planeten
Uranus ; Durchmesser ca. 1.200 km.
Einige Jahre nach der Entdeckung des Planeten Uranus von
Herschel im Jahr 1787 gefunden.
Observatorium Ort, von dem aus der
Himmel mit Instrumenten beobachtet wird.
Obstruktion Bei vielen Teleskopen wird ein Teil der
Öffnung durch den Fangspiegel abgeschattet. Die Abschattung wird
Obstruktion genannt. Mit steigender Obstruktion verringern sich der
mögliche Kontrast und die Lichtstärke des Bildes.
Octans Ein von Lacaille eingeführtes Sternbild des
Südhimmels. Dt. Name: Oktant. Kurzbezeichnung: Oct. Das Sternbild liegt am
südlichen Himmelspol, enthält allerdings keine hellen Sterne. Einen
südlichen Polarstern gibt es nicht.
Öffnung Unter Öffnung versteht man den Objektivdurchmesser eines
Teleskopes. Beim Refraktor ist das der Durchmesser der Linse vorn am Teleskop.
Beim Reflektor ist es der Durchmesser des Hauptspiegels. Je größer die Öffnung, desto mehr Licht wird
gesammelt und gebündelt und um so mehr Details werden an Planeten und
Nebeln sichtbar. Also steigt die sinnvoll nutzbare Vergrösserung.
Öffnungsverhältnis Darunter versteht man das Verhältnis von der Öffnung
einer Optik zu ihrer Brennweite. Man erhält das
Öffnungsverhältnis, wenn man den Objektivdurchmesser in cm durch die
Brennweite in cm teilt.
So ist zum Beispiel bei einem Refraktor mit 1:10 (oder auch
f/10) die Brennweite 10x so lang wie der Durchmesser der Linse. Je
größer dieses Verhältnis ist, um so höher
vergrößert ein Teleskop mit einem gegebenen Okular, aber umso
geringer wird die LICHTSTÄRKE des entstehenden Bildes. Das Bild wird also
umso dunkler, je höher die Vergrößerung ist.
Refraktoren sind bauartbedingt meist mit
Öffnungsverhältnissen von f/6 bis f/15 zu finden, Newton-Reflektoren
haben gewöhnlich f/4 bis f/7, Schmidt-Cassegrain und Maksutov-Cassegrain
besitzen meist f/10, es sind aber auch abweichende Konstruktionen möglich.
Wenn ein Teleskop hoch vergrößert z.B. Planeten
darstellen soll, ist auf ein hohes Öffnungsverhältnis (f/7 bis f/10)
zu achten. Sollen hingegen großflächige, lichtschwache Nebel und
Kometen betrachtet und fotografiert werden, sind geringe
Öffnungsverhältnisse (f/4 bis f/6) von Vorteil. Off-Axis-Guider Hilfsmittel zur Nachführung eines Teleskops
bei Aufnahmen. Im Off-Axis-Guider befindet sich ein kleines Prisma im
Randbereich des Strahlenganges. Über dieses wird das Licht des Leitsterns
in ein Fadenkreuzokular oder auf eine automatische Nachführung
gelenkt.
Offene
Sternhaufen Der Übergang zwischen Mehrfachsternsystemen und Offenen
Sternhaufen ist fließend. Ab circa 10 Sternen spricht man von Offenen
Sternhaufen. Offene Sternhaufen sind im Teleskop auflösbar, d.h. man kann
die einzelnen Sterne gut voneinander trennen. Im Gegensatz zu den
kugelförmigen Sternhaufen ist keine Konzentration an Sternen zum Zentrum
hin auszumachen, ihre Gestalt ist unregelmäßig.
Die Sterne eines Offenen Sternhaufens haben einen gemeinsamen
Ursprung, sind zu annähernd gleicher Zeit im gleichen Raum aus gleicher
Materie entstanden, können aber durchaus unterschiedliche Masse enthalten.
Die Sterne werden durch die wechselseitig wirkende Gravitation zusammengehalten
und sie reisen gemeinsam durch Zeit und Raum. Sie bewegen sich in gleicher
Richtung mit gleicher Geschwindigkeit. Offene Sternhaufen nehmen an der
galaktischen Rotation teil.
Wenn man die Bahn der Sterne eines Offenen Haufens auf einer
Grafik aufträgt, schneiden sich die verlängerten Linien in einem
gemeinsamen Fluchtpunkt, dem Vertex.
Da die Sterne in einem Offenen Sternhaufen weit voneinander
stehen und die Anzahl der Sterne gering ist, ist ihr Zusammenhalt relativ
instabil. Es ist zu vermuten, daß die Sterne eines Offenen Sternhaufens
im Laufe der Zeit auseinanderdriften, daß einzelne Komponenten
"ausreißen".
Diese Instabilität, sowie die Tatsache, daß Offene
Sternhaufen an der galaktischen Rotation teilnehmen und sie vorwiegend im
galaktischen Zentrum unserer Milchstraße vorgefunden werden,
läßt die Astronomen vermuten, dass die Sterne eines Offenen
Sternhaufens junge, soeben erst entstandene Sterne sind. Damit meint man, dass
diese Sterne erst lange nach der Entstehung unserer Milchstraße geboren
wurden und immer noch geboren werden.
Man hat bisher ca. 500 Offene Sternhaufen katalogisiert,
vermutlich beinhaltet unsere Milchstraße über 10.000 Offene
Sternhaufen. Der nächstliegende Sternhaufen sind die Hyaden, 120
Lichtjahre von uns entfernt. Sie enthalten ca. 150 Sterne, welche ca. 800
Millionen Jahre alt sind. Der helle Stern Aldebaran, welcher in den Hyaden zu
stehen scheint, ist ein Vordergrundstern. Er gehört nicht zu dem Offenen
Sternhaufen, er liegt quasi zufälligerweise in der gleichen Blickrichtung.
Man nennt solche Sterne Feldsterne.
Bei einigen Sternhaufen kann man noch die Gas- und
Staubwolke, aus denen die Sterne sich gebildet haben, erkennen. Okulare
Optische Bauteile, die das vom Teleskop entworfene Bild
nochmals nachvergrößern. Je kleiner die Brennweite eines Okulars
ist, desto höher ist die entstehende Vergrößerung. Mit einer
einfachen Formel läßt sich die Vergrößerung
ausrechen:
Brennweite des Teleskops : Brennweite des
Okulars=Vergrößerung
Okulare gibt es in Brennweiten von c.a. 2,5mm bis c.a. 60mm.
Die Steckhülsen, welche am Ende des Okulars sitzen und in den Okularauszug
gesteckt werden, haben genormte Durchmesser. Die kleineren Okulare haben
24,5mm, die "normalen" Okulare 31,8mm (1,25"), die größten 50,0mm
(2") Steckdurchmesser. Je größer der Okulardurchmesser, umso
größer ist auch das Gesichtsfeld im Okular.
Die meiste Auswahl gibt es bei 31,8mm Okularen. Von Zeiss,
Lichtenknecker und anderen Firmen gibt es noch andere Steckdurchmesser, die
aber nicht so gängig sind wie 31,8mm. Für weitergehende Informationen
siehe unsere Spezialseite "Okulare". Okularauszug Er sitzt dort, wo das vom
Teleskopobjektiv oder -spiegel gebündelte Licht den Teleskoptubus
verläßt. Beim Linsenteleskop (Refraktor) ist dies am hinteren Ende,
beim Newton - Reflektor oben seitlich am Teleskoptubus. In ihn werden die
Okulare hineingeschoben. Durch drehen am Verstellknopf des Okularauszuges wird
das Okular zum Einstellen der Schärfe vor- und zurückbewegt.
Oktaedrite Die Oktaedrite bestehen vorwiegend aus Nickeleisen und einem
geringeren Anteil aus Nickel. Besonderes Merkmal eines Oktaedriten sind die
Widmanstättensche Figuren. Sie werden allerdings erst sichtbar, wenn man
die Schnittfläche mit Alkohol und Salpetersäure behandelt.
Siehe auch Eisenmeteorite. Olbers, Heinrich Heinrich Wilhelm Matthias Olbers - Pastorensohn aus Arbergen
bei Bremen, geb. 1758 - war im Hauptberuf Arzt, doch schon während seines
Studiums in Göttingen interessierte ihn vor allem die Astronomie,
insbesondere die Beobachtung von Kleinplaneten und Kometen.
Am 20. 9. 1800 wurde anläßlich eines
Astronomentreffens in Lilienthal die "Vereinigte Astronomische Gesellschaft"
gegründet, deren Hauptaufgabe die Auffindung des "fehlenden Planeten"
zwischen Mars und Jupiter sein sollte. Olbers war der erste, der am 1. 1. 1802
die Ceres wiederfand, die Piazzi ein Jahr zuvor entdeckt, dann aber verloren
hatte und deren Position Gauß in der Zwischenzeit berechnen konnte.
Olbers entdeckte selbst den zweiten und den vierten
Kleinplaneten (Pallas 1802, Vesta 1807). Omega Centauri Omega Centauri ist der größte und hellste
Kugelsternhaufen an unserem Firmament. Selbst mit bloßem Auge ist er von
der südlichen Hemisphäre aus zu sehen. Das brachte ihm auch die
Bezeichnung "Omega" ein, also eine Sternbezeichnung, welche in der Reihenfolge
der Helligkeit vergeben wird.
Omega Centauri steht in einer Entfernung von 16.500
Lichtjahren im Sternbild Centaurus . Der
Kugelsternhaufen besteht vermutlich aus mehreren Millionen alter Sterne. Neuere
Forschungen haben entdeckt, dass seine Sterne zusammen fünf Millionen
Sonnenmassen ergeben! Dieses riesige und unter Kugelsternhaufen einmalige
Gewicht lässt darauf schliessen, dass Omega Centauri als Mittelding
zwischen Kugelsternhaufen und Zwerggalaxie angesehen werden muss. Oortsche Wolke Unter der Oortschen Wolke - so genannt nach dem
niederländischen Astronomen Jan Hendrik Oort (1900 - 1992) - versteht man
eine Ansammlung von einigen Milliarden Bruchstücken, Eisklötzen,
Kometen, welche sich an den Grenzen unseres Sonnensystems in einem riesigen
Halo aufhalten.
Man vermutet, dass sich diese Wolke in einer Entfernung von
20.000 bis 70.000 AE befindet. Bei diesen tiefgefrorenen Klötzen handelt
es sich vermutlich um unverfälschtes Material aus der Geburtszeit unseres
Sonnensystem, welches bisher nie aufgeschmolzen und verformt wurde. Durch
Bahnstörungen werden gelegentlich Körper aus der Oortschen Wolke in
das innere Sonnensystem geschleudert, wo sie dann als Komet sichtbar
werden.
Ein direkter Nachweis der Oortschen Wolke ist bislang noch
nicht gelungen. Opposition Planetenstellung, bei der ein äußerer
Planet mit Erde und Sonne eine gerade Linie bildet. Der Planet erreicht also um
Mitternacht seine größte Höhe.
Orion Bekanntestes
Wintersternbild. Kurzbezeichnung: Ori. Am auffälligsten sind die drei in
einer Reihe stehenden Gürtelsterne. Das Sternbild enthält ausserdem
den schon mit blossem Auge zu erkennenden Orionnebel (M42) und den ebenfalls
berühmten, aber nur mit größeren Instrumenten zu erkennenden
Pferdekopfnebel.
Ozon Ein dreiatomiges Sauerstoffmolekül
(O 3). Ozon wird in der unteren
Stratosphäre aus molekularem Sauerstoff gebildet. Da Ozon für
UV-Strahlen mit Wellenlängen von unter 350 nm fast undurchlässig ist,
schützt die Ozonschicht die Erde vor dieser Strahlung.
Palomar-Sky-Survey Fotografischer Atlas des Himmels nördlich von
-30°. Er wurde im Palomar-Observatory mit dem 1,2 m Schmidt-Teleskop
aufgenommen.
Paradiesvogel Sternbild (lat. Apus),
Kurzbezeichnung Aps,siehe auch Apus.
Parallaktisch Montierung eines Teleskops, bei der die
Rektaszensionsachse parallel zur Erdachse auf den Himmelspol ausgerichtet ist.
Dadurch muß nur um eine Achse nachgeführt werden.
Parallaxe Die Erde bewegt sich im Laufe eines Jahres um die Sonne, die
sichtbare Position des Sternes ändert sich in dieser Zeit. Der Winkel, den
diese Änderung umfasst, nennt man Parallaxe. Ihr Betrag ist ein direktes
Maß für die Entfenung des Sterns. (Parsec)
Parallaxe,
dynamische Methode für die
Entfernungsmessung bei Doppelsternen. Bekannt sein müssen Abstand der
beiden Komponenten in Bogensekunden und als lineares Maß. Die erste
dynamische Parallaxe wurde durch Bessel am Stern 61 Cygni berechnet. Bessel
hatte als Grundlage die genauen Messungen Bradleys der Änderung des
Positionswinkels zu 60°, das entspricht einer Umlaufzeit von 350 Jahren.
Unter der Annahme, daß beide Komponenten jeweils eine Sonnenmasse
betragen und der Herleitung des 3. Keplerschen Gesetzes, bestimmt Bessel die
große Halbachse des Systems zu 50 Astronomischen Einheiten. Es ergab sich
für 61 Cygni eine Parallaxe von etwa 0,3 Bogensekunden, was der Wahrheit
sehr nahe kam.
Parallaxe,
photometrische
erstmals von James
Gregory (1638-1675) angewandt.
Parallaxe,
spektroskopische Voraussetzung ist die
Eichung von Sternen bekannter Leuchtkraft. Aus scheinbarer Helligkeit und
Entfernung werden diese bestimmt. Von einem Stern, desseln Leuchtkraft
spektroskopisch bestimmt werden kann, ermittelt man mit Hilfe von Formeln die
Entfernung. Sie kann bis zu 1.000 Lichtjahren angewandt werden. Bis zu 10.000
Lichtjahren reicht die Methode der Spektraltypparallaxe, welche sich lediglich
mit dem Spektraltyp des Sternes bescheidet.
Parsec Abkürzung für
Parallaxensekunde. Ein Längenmaß. Ein Objekt im Abstand von einem
Parsec von der Erde würde am Himmel eine Parallaxe von einer Bogensekunde
aufweisen. Ein Parsec entspricht 3,26 Lj.
Payne, Cecilia (1900 bis 1979) studierte
unter Harlow Shapley und legte 1925 als erste Frau ihre Dissertation in Harvard
ab. Payne fand auch heraus, dass Sterne aus Wasserstoff und Helium bestehen,
veröffentlichte allerdings ihre Ergebnisse nicht. Dies tat später
Henry Russell - allerdings ohne Cecilia Payne zu erwähnen.
Pegasus Sternbild, (dt. Pegasus) Kurzbezeichnung Peg
Die griechische Sage erzählt, dass Pegasus, das
himmlische Pferd, aus dem Rumpf der Gorgone Medusa entsprang, als ihr Perseus
den Kopf abschlug. Pegasus hatte Flügel und war unglaublich schnell. Als
Sohn des Gottes Neptun und der Medusa war er unsterblich.
Lange Zeit diente Pegasus als Reitpferd des tapferen Kriegers
Bellerophontes und die beiden vollbrachten phantastische Heldentaten. Bis
Bellerophontes überheblich wurde und mit Pegasus den Olymp, den
Göttersitz, stürmen wollte. Das erzürnte die Götter,
Bellerophontes wurde abgeworfen und das geflügelte Pferd Pegasus wurde als
warnendes Zeichen menschlicher Überheblichkeit an den Himmel versetzt.
Das Sternbild Pegasus kulminiert im September und ist gut
durch das von vier Sternen gebildete Pegasusquadrat zu identifizieren. Die vier
Sterne sind Alpha And (Sirrah), Beta Peg (Scheat), Alpha Peg (Arkab) und Gamma
Peg (Algenib). Dabei gehört Alpha And bereits zum Sternbild Andromeda.
Das Sternbild enthält wenige helle Objekte, es seien
lediglich die Galaxie NGC 7331 mit ihren Nachbargalaxien sowie der schöne
Kugelsternhaufen Messier 15 erwähnt. Penumbra Bereich eines
Sonnenflecks. Sie umgibt die Umbra als Bereich aus radialen hellen und dunklen
Filamenten.
Perigäum Punkt größter
Erdnähe des Mondes oder eines Satelliten.
Perihel Punkt größter
Sonnennähe eines Planeten.
Phobos Innerer Marsmond. Er
wurde 1877 von Asaph Hall entdeckt. Es handelt sich um einen kleinen und
unregelmäßig geformten Körper (26,2 x 21,4 x 19,2 km).
Bedeutendstes Oberflächenmerkmal ist der mehr als 10 km große Krater
Stickney. Der Name Phobos ist der griechische Ausdruck für Furcht, einem
der Begleiter des Kriegsgottes.
Ptolemäisches
Weltbild Die Vorstellung von einer
Himmelswölbung aus mehreren sphärischen Schalen, an denen Mond,
Sonne, Planeten und die Sterne befestigt sind.
Photon Energiequant des elektromagnetischen Feldes. Das
Photon ist elektrisch neutral und besitzt keine Ruhemasse. Es tritt nicht nur
als Lichtteilchen auf, sondern umfasst alle Wellenlängen von der
langwelligen Radio- bis zu kurzwelligen Gammastrahlung.
Photometrie Instrumentelle Messung
der Lichtmenge von Objekten.
Photosphäre Die sichtbare
"Sonnenoberfläche". Eigentlich eine ca. 500 km dicke Schicht der
Sonnenatmosphäre.
Planck, Max .........
Planetarische Nebel Planetarische Nebel sind Endstatien von Sonnen am Ende ihres
Lebens. Sie stehen deshalb immer in Verbindung mit einem (Zentral)stern.
Planetarische Nebel zeigen im Teleskop ein mehr oder weniger symmetrisches
diffuses Scheibchen und erinnern so an eine Planetenoberfläche.
Etwa 15.000 sind in unserer Milchstraße
katalogisiert, geschätzt wird ihre Gesamtzahl auf etwa 50.000. Die
Namensgebung "planetarische Nebel" geht auf den hannoverschen Amateurastronom
Friedrich Wilhelm Herschel zurück, der im November 1790 ein Objekt
entdeckte, welches heute als NGC 1514 bekannt ist.
Planetarische Nebel entstehen, wenn ein alternder Stern mit
einer Masse zwischen einer bis achtfacher Sonnenmasse seine innere
Stabilität verliert, weil im Kern die Umwandlung von Wasserstoff zu Helium
mangels Masse erlischt. Der Stern bläht sich auf zum roten Riesenstern.
Dabei tritt ein Sternwind mit hohen Masseverlusten auf.
Das empfindliche Gleichgewicht zwischen Gravitation (Druck
nach innen) und Strahlung (Lichtphotonen nach aussen) kann nicht aufrecht
erhalten werden. Der Kern kollabiert zu einem weissen Zwergenstern und die
äussere Hülle wird ins Weltall abgestossen. Es ist ein Planetarischer
Nebel entstanden, welcher sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 bis 40
km/sec. ausdehnt und sich innerhalb von einigen zehntausend Jahren
verflüchtigt. Planeten Griechisch
"Wandelsterne". Vielmehr werden sie von der Sonne angestrahlt und sind
für uns nur durch das von ihnen reflektierte Licht sichtbar. Bereits in
der Antike war aufgefallen, das nicht alle Sterne unverändert ihre
Position am Himmel einhielten. Einige von ihnen schinen umherzuwandern und
erhielten deshab den Namen Planeten. Es handelt sich bei den Planeten jedoch
nicht um Sterne, da ihnen eine eigene Energiequelle in Form von Kenfusion
fehlt. Es werden heutzutage zwei Formen von Planeten unterschieden: Die
Erdähnlichen- oder Gesteinsplaneten und die Gasplaneten. Die
Gesteinsplaneten besitzen eine feste Oberfläche aus Gestein und einen Kern
aus Metall. Die Gasplaneten besitzen hingegen keine feste Oberfläche
sondern eine dichte Atmosphäre.
Planeten,
extrasolare Planeten die nicht um
unsere Sonne, sondern um einen anderen Stern kreisen.
Planetesimale Körper von bis zu 10
km Durchmesser, der sich in der protoplanetaren Scheibe bilden und aus denen
die Planeten entstehen.
Planetoiden Himmelskörper des
Sonnensystems, der kleiner als ein Planet ist. Die meisten Planetoiden
umkreisen die Sonne in einem Gürtel zwischen Mars und Jupiter sowie im
Bereich jenseits von Neptun.
Plejaden
In einer Entfernung von ca. 390
Lichtjahren befindet sich der Offene Sternhaufen "Plejaden" im Sternbild Taurus
(Stier). Sechs bis neun Sterne kann ein Beobachter mit guten Augen erkennen. Im
Teleskop sieht man, dass der Sternhaufen von bedeutend mehr Sternen gebildet
wird. Die grössten von ihnen sind heisse B-Sterne. Alycone z.B. ist 10 mal
so gross wie unsere Sonne und leuchtet 1.000 mal heller.
Das besondere an den Plejaden sind jedoch die bläulich
leuchtenden Nebel, die sich um die grösseren Sterne gruppieren. Es sind
Reflexionsnebel, gestreutes Licht der Sterne, welche sich an Staub und Partikel
n im All brechen. Es handelt sich dabei nicht Reste des Urnebels, aus dem sich
der Sternhaufen gebildet hat, sondern um eine Staubwolke, durch die die
Plejaden hindurchziehen. Plössl-Okular Okulartyp aus zwei achromatischen Linsengruppen.
Plössl-Okulare haben ein großes Gesichtsfeld.
Pluto Pluto wurde im Jahre 1930 durch Clyde W.Tombaugh entdeckt.
Sein Durch messer mit 2324 km ist für einen Planeten äußerst
gering, sogar kleiner als unser irdischer Mond. Er besitzt nur 2/1000 der
Erdmasse.
Pluto war in der griechischen Mythologie der Gott der
Unterwelt, also ein passender Name für einen eisigen, unwirtlichen
Körper am entferntesten Ort unseres Sonnensystems.
Pluto umrundet die Sonne auf einer stark elliptischen Bahn,
die teilweise noch innerhalb der Neptunbahn verläuft. Auf seinem
exzentrischen Verlauf kommt Pluto der Sonne phasenweise sogar näher als
Neptun. Beobachtungen des Pluto legen nahe, daß er eine dünne
Atmosphäre hat, die gefriert, wenn er sich dem sonnenfernsten Punkt seiner
Bahn nähert.
Pluto ist weder ein Gesteinsplanet wie die Erde, noch ein Gasriese wie Saturn.
Vermutlich besteht er aus Planetesimale, Überbleibsel aus der Zeit der
Entstehung unseres Sonnensystems vor ca. 4,5 Milliarden Jahren und wurde
irgendwann von der Sonne eingefangen. Deshalb tendieren einige Astronomen dazu,
Pluto nicht mehr zu den Planeten zu zählen. Letzte Meldungen dazu besagen,
dass man Pluto nun doch seinen Status als Planeten belässt, ihn aber auch
als TNO (" Trans Neptun Objects ") zuordnen
wird. Planetendaten
Siderische Umlaufzeit |
248 Jahre |
Rotationsperiode |
6d 9h 17m |
Mittlere Bahngeschwindigkeit |
4,7 km/s |
Bahnneigung |
17,2° |
Bahnexzentrizität |
0,248 |
Scheinbarer Durchmesser |
< 0,25" |
Reziproke Masse (Sonne=1) |
< 4.000.000 |
Fluchtgeschwindigkeit |
1,18 km/s |
Mittlere Oberflächentemperatur |
ca. -220°C |
Albedo |
ca. 0.4 |
Maximale scheinbare Helligkeit |
14 mag |
Durchmesser |
2.324 km |
Pluto hat einen Mond, dem man den bezeichnenden Namen Charon
gab. Charon war der Fährmann in der griechischen Mythologie, der die
Verstorbenen über den Fluss Styx in die Unterwelt leitete.
Entdeckt wurde er am 22.Juni 1978 durch James W.Christy. Der
Mond ist mit halben Plutodurchmesser für einen Trabanten ungewöhnlich
groß, seine Masse beträgt 1/12 der des Pluto. Sein Abstand zum
Planeten 20.000 km. Polarlicht Polarlichter entstehen in
der Hochatmosphäre, wenn elektrisch geladene Teilchen von der Sonne in die
tieferen Schichten der Atmosphäre vordringen und dort die
Luftmoleküle zum Leuchten anregen.
Polarsiationsfilter
(Polfilter) Filter, der das Licht in
einer Ebene polarisiert. Dadruch können Informationen über die
etwaige polariastion der beobachteten Strahlung gewonnen werden. Wenn man zwei
Polfilter gegeneinander dreht, kann man die Helligkeit des Bildes verringern
(z. B. bei Mondbeobachtungen).
Polarisierte Strahlung Strahlung, die innerhalb einer bevorzugten
Richtung schwingt.
Polarstern Polarstern nennt man denjenigen Stern, der in unmittelbarer
Nähe der gedachten verlängerten Erdachse am Himmel steht. Das ist in
unserer Zeit ein Stern in der Deichsel des Kleinen Bären.
Die Höhe des Polarsterns entspricht jeweils der
geographischen Breite des Beobachters. Polhöhe Höhe in der der
Himmelspol zu stehen scheint. Entspricht der geographischen Breite des
Beobachtungsortes.
Polsucher Bei manchen Montierungen
ist die Rektaszensionsachse durchbohrt. Darin sitzt nochmal ein kleines
Teleskop. Damit läßt sich damit die Montierung genau auf den
Polarstern ausrichten, d.h. es wird zur Erdachse parallel ausgerichtet.
Porro-Prisma Prismenanordnung die ein aufrechtes,
seitenrichtiges Bild erzeugt. Dazu werden zwei 90° Prismen zueinander
ebenfalls um 90° gedreht. Porro-Prismen werden z. B. in einigen
Feldstechern eingesetzt.
Praesepe Offener Sternhaufen im
Sternbild Krebs in 520 Lj Entfernung.Er enthält ca. 500 Sterne mit
scheinbaren Helligkeitkeiten von 6 mag bis 17 mag. Der Durchmesser beträgt
ca. 12 Lj. Der Name bedeutet Krippe. Er trägt die Messier-Nummer 44 und
ist bereits seit dem Altertum bekannt.
Präzession Die Erde ist ein
Rotationsellipsoid. Mond und Sonne üben gravitatorische Kräfte auf
die Erde aus, insbesondere die Sonne versucht die Erde "aufzurichten". Dadurch
wurde die Erde ein gigantischer Kreisel, welcher in 25.780 Jahren einmal um
ihre Achse schwankt. Die Drehachse steht dabei nicht senkrecht auf der
Umlaufebene, dadurch werden immer wieder andere Sterne zum Polarstern.
Protostern Phase der Sternentstehung
bevor die Wasserstofffusion einsetzt. Der Protostern ist von einer Gaswolke
umgeben, aus der er Materie aufnimmt. Dabei kontahiert der Stern so weit, bis
Druck und Temperatur in seinem Inneren für die Fusion ausreichen.
Proton Elementarteilchen mit positiver Ladung. Das Proton
ist zusammen mit dem Neuton Baustein der Atomkerne. Gewöhnlicher
Wasserstoff enthält als Kern nur ein Proton.
Protuberanzen
Protuberanzen sind fontänen-,
schleifen-, oder büschelförmige Gebilde am Sonnenrand, die durch das
Hochschleudern heisser Gase auf der Sonnenoberfläche entstehen. Die
Ursachen dürften magnetische Felder sein, die das Plasma in bestimmte
Richtungen zwingen. Sie verändern ihr Aussehen manchmal innerhalb von
Minuten. Protuberanzen können bis zu 100.000 km über die
Sonnenoberfläche steigen und sie erreichen Geschwindigkeiten von 100
km/sec. Meist treten sie in den oben erwähnten Schleifen oder Bögen
auf, es gibt allerdings auch Fälle, wo die Energie des Ausstoßes so
hoch ist, daß die Materie in den Weltraum hinausgeschleudert wird und
nicht mehr zur Sonnenoberfläche zurückkehrt. |
|
|
Hier sei dringend gewarnt vor der Beobachtung der Sonne mit
dem blossen Auge. Das Licht der Sonne ist zu extrem, man benötigt
spezielle Filter und Geräte, um gefahrlos die Sonne und ihre interessanten
Erscheinungen zu beobachten. Pulsar Ein Neutronenstern dessen
Strahlung gebündelt an den Magnetpolen austritt. Die Strahlenbündel
kreisen durch die schnelle Rotation des Neutronensterns wie bei einem
Leuchtturm. Liegt die Erde im Bereich eines solchen Strahlenbündels,
entsteht der Eindruck eines "Blinkens"
Pulsationsrate Geschwindigkeit, mir der
ein Veränderlicher Stern seine Helligkeitsmaxima und -minima
durchläuft.
Quadrant Frühes astronomischesWinkelmessgerät in
Form eines Viertelkreises mit Gradeinteilung.
Quantenausbeute Der mit einem Detektor (z. B. CCD) nachweisbare
Prozentsatz der zur Verfügung stehenden Photonen.
Quasare Die "Quasi Stellar Radio Sources, Quasare" wurden 1963 durch
ihre enorme Radiostrahlung entdeckt. Sie senden jedoch Strahlung über das
gesamte Spektrum ab, also auch im Röntgen- oder Infrarotbereich.
Aufgrund ihrer Entfernung erscheinen sie uns im optischen als
winzige Pünktchen, so als ob es sich bei ihnen "quasi" um Sterne handeln
würde. Ihr optischer Lichtausstoß wird außerdem durch die
interstellare Materie stark abgeschwächt.
Die Entdeckungsgeschichte der Quasare liest sich wie ein
Krimi. Sie wurden von Cambridge aus systematisch am Himmel gesucht. Hatte man
eine Quelle gefunden, versuchte man im optischen Bereich einen geeigneten
Kandidaten für die Radiostrahlung zu finden. Der Krebsnebel entpuppte sich
als Radioquelle 3C144, der Andromeda-Nebel sendet als 3C231 Radiostrahlung aus
und die Galaxie M87 ist identisch mit 3C274. 3C bedeutet 3rd Cambridge
Catalogue of Radio Sources.
Der Quasar 3C273 war die erste Radioquelle, bei welcher man
das optische Pendant fand. Und zwar benutzten die Astronomen eine Bedeckung des
Mondes zur genauen Lokalisierung der Radioquelle. Sie fanden an der Stelle im
optischen Bereich einen Stern, welcher (im Teleskop) ungewöhnlich aussah.
Er scheint einen Strahl auszusenden. Außerdem zeigt er seltsame
Linienmuster im Spektrum.
Erst drei Jahre später hatte ein Astronom am Mount
Palomar (Maarten Schmidt) die passende Idee, es waren ganz normale
Wasserstofflinien. Diese befinden sich allerdings in einem ganz anderen Bereich
des Spektrums. Bei dem Quasar 3C273 waren diese Linien extrem zum roten Ende
des Spektrums verschoben. Das Objekt entfernt sich mit einer ungeheuren
Geschwindigkeit von uns weg.
Damit war klar, daß es sich nicht um ein Objekt aus
unserer Milchstraße handeln konnte. Quasi Stellar, es war kein Stern,
sondern eine Galaxie, welche sich in einem Abstand von 2 Milliarden Lichtjahren
von uns befindet und mit einer Geschwindigkeit von 16 % der
Lichtgeschwindigkeit von uns entfernt.
Inzwischen hat man Quasare gefunden, welche sich mit 95 % der
Lichtgeschwindigkeit von uns entfernen und einen Abstand bis zu 18 Milliarden
Lichtjahre haben. Der Quasar 3C273 erzeugt z.B. in einem relativ kleinen
Volumen 100 mal mehr Licht als das ganze Milchstraßensystem zusammen.
Um diese enorme Energie zu erzeugen, muß im Innern ein
Schwarzes Loch sitzen. Einfallendes Gas und Materie kreisen in der
Akkretionsscheibe. Dabei werden sie so weit erhitzt, dass sie
Röntgenstrahlung aussenden. An den Polen des Schwarzen Loches bilden sich
zwei entgegengesetzte Jets. Wie in einem Kanal schießen die Teilchen
heraus versorgen die Radioemissionsblasen mit Energie. Quark Quarks sind Elementarteilchen, Bausteine der Hadronen und
Mesonen. Die Quarks sind neben den Leptonen - wie dem Elektron und Neutrino -
die Bausteine, aus denen die Materie aufgebaut ist. Quarks kommen nie alleine
in der Natur vor. Je drei Quarks bilden ein Hadron, z.B. ein Proton oder ein
Neutron, je zwei ein Meson, wie z.B. das Mue-Meson.
Es gibt sechs verschiedene Arten von Quarks: up (u), down (d),
strange (s), charm (c), top (t) und bottom (b). Sie besitzen eine elektrische
Ladung, +- 1/3 bzw. +- 2/3 der Ladung eines Elektrons, sowie eine sog.
„Farbladung“. Weiterführendes findet man im Artkel von Bernd
Hoffmann unter Neutrinos . Rabe Sternbild, (lat. Corvus),
Kurzbezeichnung Crv siehe auch Corvus.
Radarastronomie Radioastronomie muss nicht nur als passive Wissenschaft
ausgeübt werden, man kann die Möglichkeit der Radiostrahlung auch
nutzen, indem man durch Aussenden von Radiostrahlen das Weltall und seine
Körper untersucht.
Mittels eines ausgesandten Radarstrahls, welcher wie alle
elektromagnetischen Wellen eine Geschwindigkeit von 300.000 km/sec. hat,
können Entfernungsbestimmungen von Monden und Planeten durchgeführt
werden.
Ein Radarstrahl wird ausgesandt, er wird am zu untersuchenden
Objekt reflektiert und erreicht nach einer bestimmten Zeit wieder die Erde. Mit
dieser Methode können Informationen über genaue Ortsbestimmung
Oberflächenstrukturen, Achsenneigung und Rotationsdauer der Planeten und
Planetoiden gewonnen werden. Radialgeschwindigkeit Die Eigenbewegung eines Sterns gibt nur Auskunft über die
von der Erde meßbare Bewegung. Nicht darin enthalten ist die Bewegung,
die der Stern eventuell im Raum von uns weg oder zu uns hin vollführt.
Unter der Radialgeschwindigkeit (RG) versteht man die Bewegung
eines Sterns in der visuellen Richtung zum Beobachter auf der Erde. Radiant Punkt am Himmel, von dem aus scheinbar die Meteore
eines Meteorstromes ausgehen.
Radiostrahlung/-astronomie
Die elektromagnetischen Wellen, welche den Bereich von 1 mm
bis zu mehreren hundert Meter umfassen, bezeichnet man als Radiowellen. Dieser
Oberbegriff beinhaltet Langwellen, Mittelwellen, Kurzwellen, Ultrakurzwellen
(UKW), Dezimeterwellen, Zentimeterwellen und Submillimeterwellen. Darunter
grenzt die Wellenlänge des Infraroten.
Bereits 1865 und 1873 vermutete der Physiker J.C. Maxwell in
diversen Abhandlungen, dass es außer dem sichtbaren, dem infraroten und
dem ultravioletten Licht noch weitere elektromagnetische Wellen geben
müsse. Mit seinen Veröffentlichungen inspirierte er den deutschen
Physiker Heinrich Hertz, welcher daraufhin zum Entdecker der Radiowellen wurde.
Der Siegeszug des Radios sowie der enorm steigende Bedarf an
Funkverbindungen zwang die Ingenieure von den langen Radiowellen auf immer
kürzere Wellenbereiche auszuweichen. Allerdings tauchten bei den kurzen
Wellen Störgeräusche auf, die die Wellen empfindlich störten.
Die Firma Bell Telephone Laboratories beauftragte daher 1932 den Ingenieur Karl
Jansky mit der Untersuchung dieser Hintergrundgeräusche. Jansky fand die
Ursache der Störungen im Zentrum unserer Milchstraße. Der
Amateurastronom Grote Reber baute daraufhin als erster 1940 ein Radioteleskop,
mit welchem er den Himmel nach Radiostrahlern abtastete.
In den Kriegsjahren wurden Radioantennen aus
militärischen Gründen gebaut. Es galt ein Frühwarnungsystem zur
Erkennung der deutschen V2 Raketenangriffe aufzubauen, welche über 100 km
hoch fliegen konnten. Sozusagen als Nebenprodukt wurden die ionisierten Bahnen
von Meteoren gefunden.
Ein weiteres militärisches Einsatzgebiet von
Radioempfängern war die Erfassung und Lokalisierung der Störsender
der deutschen Abwehr. Als man wieder einmal ein starkes Störgeräusch
ortete, glaubte man an einen neuen Störsender, gefunden hatte man jedoch
die Radiostrahlung der Sonne und besonders die ihrer Sonnenflecken.
Als nach dem Krieg die Radioteleskope militärisch nicht
mehr benötigt wurden, nahm sich die Astronomie der ausgemusterten
Empfänger an. Das sich bereits angedeutete neue Forschungsgebiet der
Radioastronomie erwies sich in den folgenden Jahren als überaus
reichhaltig und voller neuer Ergebnisse.
Die Radioastronomie revolutionierte das Bild unseres Weltalls.
Radiostrahlung aus dem Weltall wird - ähnlich wie bei irdischen
Funksendern - mit Antenne und Verstärker aufgefangen. Die Intensität
der außerirdischen Radioquelle wird auf Registrierstreifen
aufgezeichnet.
Bei Radioteleskopen handelt es sich fast ausnahmslos um
Parabolspiegel, in dessen Brennpunkt eine Antenne angebracht ist. Sie nimmt die
gebündelte Strahlung auf und leitet sie über einen Verstärker
weiter zur Anzeige oder Registrierung.
Radiowellen bestehen aus einer bedeutend größeren
Wellenlänge als sichtbares Licht. Es ist deshalb problematisch, die
georteten Radioquellen genau zu lokalisieren. Man benötigt große
Teleskope um zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen. Radiostrahlung bedeutet,
dass die aufgefangene Wellenlänge um ein Vielfaches größer ist
als im optischen Bereich.
Um eine ähnlich gute Winkelauflösung zu haben wie
bei optischen Wellen, muß das Radioteleskop bedeutend größer
sein. Zum Beispiel kann ein 5 m Spiegel (theoretisch) im optischen
Bereich noch Doppelsterne trennen, welche 0,023 Bogensekunden voneinander
entfernt sind. Ein gleich großer Radiospiegel (welcher z.B. im 1 m
Bereich arbeitet) trennt höchstens Objekte, welche mehr als 13,8 °
Abstand haben. Deshalb gilt in der Radioastronomie die gleiche Regel wie in der
optischen Astronomie, allerdings noch weitaus stärker: "Immer
größer"!
Radiowellen werden an den Luftschichten unserer
Ionosphäre reflektiert, so daß sie nicht im Weltall auf
"Nimmerwiedersehen" verschwinden. Mittels Reflektion kann man also Radiowellen
um den ganzen Erdball senden. Allerdings verhindert die Ionosphäre auch,
dass sich Radiowellen aus dem Weltall bis auf die Erdoberfläche verirren
und dies erklärt auch, weshalb sie erst spät entdeckt wurden. Radioteleskop Das größte bewegliche
Radioteleskop befindet sich in der Eifel in Effelsberg. Es ist ein
Antennen-"Spiegel" mit einen Durchmesser von 100 m. Es gehört zum
Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Es wurde 1972 in Betrieb
genommen und überwiegend von der Volkswagenstiftung finanziert (ca. 15
Mio. ¤).
Auf dem Eifelberg Stockert steht seit 1956 ein ebenso voll
bewegliches 25-Meter-Radioteleskop, welches zur Universität Bonn
gehört.
In Grenoble hat das Institut für Radioastronomie im
Millimeterbereich (RAM) seinen Sitz, es besteht aus der Max-Planck-Gesellschaft
und dem französischen Centra national de la Rechere Scientifique (CNRS). Diese Zusammenschlußgesellschaft betreibt mit Spanien
zusammen auf dem Pico Veleta in der Sierra Nevada bei Grenada ein 30m Teleskop.
Das Physikalische Institut der Universität Köln
betreibt auf dem Gornergrat (Schweiz) ein Drei-Meter-Teleskop.
In Puerto Rico hat man einen 305 m Spiegel
fest zwischen Bergen eingebaut (Radioteleskop Arecibo). Man akzeptiert dabei
den Nachteil, daß sich der Spiegel nicht auf ein beliebiges Objekt
einstellen läßt und begnügt sich mit dem Überstreichen des
Himmels im Laufe der scheinbaren Erdbewegung.
Eine bedeutende Verbesserung der Auflösung brachte das
Zusammenschalten von mehreren Radioteleskopen, sogenannte Radio-Interferometer.
Raumgeschwindigkeit Unter der Raumgeschwindigkeit versteht man
die wahrhaftige Bewegung des Himmelsobjektes in räumlicher Vorstellung.
Sie setzt sich zusammen aus der Radialgeschwindigkeit (RG) und der
Eigenbewegung (EB) des Objektes. Sie ist hier in der Zeichnung fett
dargestellt.
Reduktionselemente
Reduktionselemente sind Einflussfaktoren auf Abweichungen der
Sternörter und müssen bei genauen Positionsbestimmungen
herausberechnet werden.
Im einzelnen sind das Eigenbewegung der Sterne, die
Refraktion (in unserer Atmosphäre),
jährliche, tägliche und säkulare Aberration , die
Präzession und die
Nutation . Reflektoren
(Spiegelteleskope) Bei Reflektoren wird mittels eines Spiegels (Hauptspiegel) im
hinteren Ende des Tubusrohres Licht gesammelt und gebündelt, dann auf
einen kleineren Spiegel (Sekundärspiegel) im vorderen Tubusbereich
reflektiert. Dieser reflektiert es weiter zum Okularauszug.
Vorteile: Spiegel zu schleifen ist wesentlich billiger
als Linsen herzustellen. Daher sind Reflektoren preisgünstiger.
Nachteile: Durch Beugungseffekte am
Sekundärspiegel und dessen Halterungen sowie durch Lichtverluste bei der
Reflektion und Abschattung (Obstruktion) der Hauptoptik durch den
Sekundärspiegel wird das Bild unschärfer und nicht so kontrastreich
wie bei einem gleich großen Refraktor. Reflektoren:
Newton-Bauart
Die bekannteste, preisgünstigste
Spiegelteleskop-Konstruktion. Vom Sekundärspiegel wird dabei das Licht zur
Seite durch das Tubusrohr gelenkt.
Reflektoren:
Schmidt-Cassegrain Bauart
Bei dieser Art von Spiegelteleskop muß
das Licht zunächst durch eine Korrekturplatte am vorderen Tubusende, wird
dann vom Hauptspiegel auf den Sekundärspiegel reflektiert und von dort
wieder zurück in Richtung Hauptspiegel geworfen. Dort geht es durch ein in
der Mitte des Hauptspiegel befindliches Loch. Hinter dem Loch sitzt der
Okularauszug. Das Licht läuft also dreimal durch den Tubus.
Vorteil: Der Tubus ist halb so lang wie bei einem
Newton und einfach zu transportieren
Nachteil: Der Sekundärspiegel ist
größer als beim Newton, es entsteht eine größere
Abschattung (Obstruktion) des Hauptspiegels. Deshalb wird weniger Licht
gesammelt als in einem gleich großen Newton-Spiegel. Durch
Brechungseffekte an den Rändern des großen Sekundärspiegels
wird das Bild unscharf, die Sterne sehen dicker, aufgeblasener aus als bei
einem Newton und erst recht als bei einem Refraktor. Außerdem besitzen
die SC-Teleskope bauartbedingt Öffnungsverhältnisse um 1:10, sehr
lang also. Übersichtsbeobachtungen größerer Himmelsfelder
gelingen nicht. Reflektoren: Maksutov
Bauart Ähnlich dem Schmidt-Cassegrain-Teleskop, jedoch sind
Spiegel und Korrekturplatte in einer aufwendigeren Art geschliffen.
Vorteil: Das Bild ist schärfer als bei einem
Schmidt-Cassegrain. Nachteil: Die Geräte sind teurer.
Reflexionsnebel Nebel aus interstellarem
Staub, der von nahen Sternen beleuchtet wird.
Refraktoren
(Linsenteleskope) Bei Refraktoren wird durch eine oder mehrere Linsen vorne am
Tubusrohr das Licht gesammelt und in den Okularauszug am anderen Ende des
Rohres gebündelt.
Vorteile: man erhält verglichen mit gleich
großen Spiegelteleskopen schärfere Sternabbildungen und sieht mehr
Details auf Planeten.
Nachteile: Refraktoren sind sehr teuer und daher nur
bis ca. 12 Zoll ( 1 Zoll=1"=2,5cm) in Amateurkreisen erhältlich. Ein
Top-Refraktor von 12 Zoll kostet etwa das zehnfache eines gleichgroßen
Newton und benötigt dazu noch eine wesentlich stabilere, teurerer
Montierung.
Refraktoren haben dennoch ihre
Einsatzgebiete, auf denen sie unvergleichliche Leistungen bringen
(hochvergrößerte Sonnen- u. Planetenbeobachtung, bzw. Fotografie,
detaillierte CCD-Aufnahmen, Astrofotografie sehr großer Himmelsareale).
Mehr dazu und über die verschiedene Typen von Refraktoren auf einer
eigenen Seite "Refraktoren". Refraktion Brechung von Wellen an der Grenzfläche zweier
Medien unterschiedlicher optischer Dichte. Da die Atmosphäre mit
zunehmender Höhe eine abnehmende Dichte hat, wird das Licht eines
Himmelskörpers um so stärker abgelenkt, je näher er dem Horizont
steht.
Regulus Regulus oder Alpha Leonis
ist der Hauptstern des Sternbilds Löwe (lat. Leo). Der Name stammt aus der
lat. Sprache und bedeutet "Kleiner Löwe". Entfernung 85 Lj, Farbe weiss.
Visuelle Helligkeit 1m,4. Der Löwe kulminiert im
Frühjahr.
Rektaszension Koordinate zur
Ortsbestimmung eins Himmelskörpers. Auf dem Himmelsäquator gemessener
Abstand des Himmelskörpers vom Frühlingspunkt. Wird der
Himmelsdrehung entgegen in Stunden gezählt. Siehe auch Deklination.
Riesenast Bereich des Hertzsprung-Russel-Diagramms, der von
Riesensternen gebildet wird.
Roche-Grenze Je stärker sich ein
Körper sich einem anderen, massereicheren annähert, desto
größer werden die auf ihn einwirkenden Gezeitenkräfte. Ab der
Roche-Grenze werden diese so groß, dass der davon zerrissen wird.
Röntgenstrahlung/-astronomie Bei der Röntgenstrahlung handelt es sich um Lichtwellen
mit Wellenlängen zwischen 0,1 bis 100 Angström, d.h. zwischen einem
Milliardstel bis zu einem Millionstel Zentimeter. Röntgenstrahlung ist
energiereich, sie durchstößt Materie, wie z.B. den menschlichen
Körper.
1896 meldete Wilhelm Conrad Röntgen aus Würzburg die
Entdeckung von seltsamen Strahlen, welche selbst durch Metallplatten hindurch
gehen konnten. Er nannte sie X-Ray, so werden sie noch heute in der englisch
sprachigen Welt genannt. Wir nennen die Strahlen nach ihrem Entdecker,
Röntgenstrahlen.
Die Röntgenstrahlung aus dem All erreicht nicht unsere
Erde. Die Strahlung wird an den Schichten der irdischen Lufthülle
geschluckt. Um die Röntgenstrahler aus dem All zu untersuchen, muß
man folglich Detektoren und Röntgenteleskope über unsere
Atmosphäre schicken.
Dies tat man erstmalig 1948 mittels einer von den Deutschen
aus dem 2. Weltkrieg erbeuteten V2 Rakete. Der erste Versuch schlug fehl, die
nächsten Versuche waren erfolgreicher. An Bord der Rakete befanden sich
fotografische Platten, welche mit Beryllium-Folie ummantelt waren. Diese Folie
war für normales Licht nicht durchlässig, für Röntgen- und
ultraviolette Strahlung jedoch passierbar.
Das Ergebnis entsprach den Vermutungen: Als die Rakete, welche
auf 168 km Höhe geschossen worden war, wieder auf die Erde
zurückfiel, war die Platte geschwärzt. Es mußte also
Röntgenstrahlung im Weltall existieren. Allerdings ließen die
Schwärzungsspuren keine genaue Positionierung der Quellen zu.
Im Lauf der nächsten Jahre wurden immer bessere
Detektoren in den Weltraum geschickt, um neben einer vollzähligen
Katalogisierung auch genauere Ortsbestimmungen durchzuführen.
Im Dezember 1970 wurde von Kenia aus der amerikanische
Satellit UHURU in das Weltall geschickt. UHURU heißt auf suahelisch
"Freiheit", weil der Satellit am Unabhängigkeitstag von Kenia startete. Er
fand ca. 400 Röntgenquellen, die meisten davon in unserer Galaxis, einige
andere in anderen Sterneninseln. Röntgenquellen Himmelskörper, die
starke Röntgenstrahlung abgeben, z. B. Quasare, AGN, Neutronensterne, aber
auch die Sonnenkorona.
Röntgenteleskop Teleskop zur Abbildung
von Röntgenquellen. Da sich Röntgenstrahlen nicht mit
gewöhnlichen Linsen oder Spiegeln bündeln lassen, handelt es sich
hierbei um speziell für diesen Zweck entwickelte Instrumente. Dabei wird
die Totalreflektion an Grenzflächen für die Bündelung genutzt.
Da die Erdatmosphäre für Röntgenstrahlung undurchlässig
ist, müssen Röntgenteleskope im Weltraum stationiert werden.
ROSAT ROSAT und EINSTEIN sind
Vorläufer des CHANDRA Röntgenobservatoriums, alle auf Satelliten ins
All geschossen, um ihre Aufgabe zu erfüllen. ROSAT entstand in
Zusammenarbeit der USA, England und Deutschland. Vorgeschlagen, entwickelt und
gebaut vom MPE (Max Planck Institut für extraterrestrische Physik) und vom
MPE wurde die Mission auch überwacht. ROSAT wurde am 1. Juni 1990 von USA
aus ins All gebracht. Die Mission dauerte 9 Jahre, bis zum 12. Februar
1999.
Rosse,
Lord (1800-1867) William Parsons, 3. Earl of Rosse, studierte in Dublin und in
Oxford Mathematik. Obwohl er seit 1823 dem Unterhaus angehörte,
interessierte er sich weniger für die Politik seines Landes als für
die Herstellung von immer grösseren Spiegel für Teleskope. Nach
mehreren mehr oder minder geglückten Versuchen, erstellte er mit Hilfe
neuer Metallegierungen und Schleiftechniken einen 90 cm Spiegel, der allein 14
Tage lang abgekühlt werden musste und der seinen Erwartungen
entsprach.
Von dem Erfolg seines Spiegels begeistert, machte er sich
daran, einen noch grösseren Spiegel von 180 cm mit den bewährten
neuen Techniken zu erstellen. So entstand der "Leviathan von Parsanstown",
einen 180 cm Spiegel.
Nach vielen vergeblichen Versuchen - man benötigte
für einen Schmelzvorgang vier Tonnen der Legierung - gelang endlich der 5.
Versuch und 1845 war der Leviathan fertiggestellt.
Die Güte des Teleskops war ausgezeichnet, allerdings
beschwerten sich sämtliche Besucher, dass man durch das miese Wetter in
Irland die hervorragende Güte des Spiegels nicht genügend ausnutzen
konnte. Aber es wurden trotzdem interessante Entdeckungen mit dem Leviathan
gemacht. Zum Beispiel erkannte man zum ersten Mal, dass viele der diffusen
Nebelflecken am Himmel sich in Spiralstrukturen auflösen liessen. Rotverschiebung Die kosmologische Rotverschiebung wurde von Edwin Hubble 1929
entdeckt. Danach ist das Licht der sich von uns entfernenden Galaxien zum roten
Ende des Spektrums verschoben. Je weiter die Galaxien von uns entfernt sind,
desto "röter" ist ihr Licht. Dieser Zusammenhang wird auch als "Hubble
Effekt" bezeichnet.
Der Doppler Effekt , erstmals 1842 vom österreichischen
Physiker Christian Doppler beschrieben, besagt, dass sich die Lichtwellen
"stauchen", wenn die Quelle sich auf den Beobachter zu bewegt und dass sie
auseinanderdriften, wenn die Quelle sich entfernt.
Sind die Spektrallinien einer Galaxie also zum roten Ende des
Spektrums verschoben, entfernt sie sich. Aus der Geschwindigkeit können
die Astronomen die Entfernung berechnen.
Als "Hubble Konstante" wird die
Abstandsvergrößerung bezeichnet. RR-Lyrae Sterne RR Lyrae Sterne sind
Riesensterne, welche rasch pulsieren. Ihre Perioden liegen zwischen 0,05 und
1,2 Tagen. Ihre Helligkeit ändert sich dabei um eine Magnitude. RR Lyrae
Sterne findet man häufig in Kugelsternhaufen.
Rubin, Vera amerikanische Astronomin,
welche sich vorwiegend mit der Erforschung der Verteilung der dunklen Materie
beschäftigt.
RV-Tauri Sterne RV Tauri Sterne sind
Überriesen. Ihre Helligkeitsperioden schwanken zwischen 30 und 150 Tagen,
sie können ihre Helligkeit bis zu drei Magnituden verändern.
Sagittarius Sternbild, (dt. Schütze), Kurzbezeichnung Sgr
Der
Schütze wird in der griechischen Mythologie als der Zentaur Cheiron
dargestellt, ein Fabelwesen mit menschlichem Oberkörper und dem Unterleib
eines Pferdes.
Den Zentaurn wird nachgesagt, dass sie wild und
ungebärdig waren. Nicht so jedoch der Zentaur Cheiron, er war weise und
gütig und fungierte als Erzieher vieler berühmter griechischer
Helden.
Aus Versehen traf ihn bei einem Getümmel ein vergifteter
Pfeil des Herakles. Um den Unglücklichen nicht weiter leiden zu sehen, bat
Herakles seinen Vater, den Göttervater Zeus, um Hilfe. Und dieser machte
Cheiron`s Leiden ein Ende und setzte ihn als Sternfigur an den Himmel.
Das Sternbild Sagittarius steht direkt in der
Milchstraße und so sind viele bekannte und schöne Objekte in ihm zu
bewundern. Besonders imposant sind die dicken, dichten Sternwolken der
Milchstraße sowie die vielen hell leuchtenden oder angeleuchteten
Gasnebel. Um nur einige zu nennen: M 20, der Trifid-Nebel, M 8, der
Lagunen-Nebel und M 17, der Omega-Nebel, Saros-Zyklus Nach dem babylonischen
Zahlwort für 3.600 benannter Zyklus der Sonnenfinsternisse. Finsternisse
des gleichen Zyklus wiederholen sich nach 18 Jahren und 11,3 Tagen. Dabei
verläuft der Finsternispfad um ca. 120° gegenüber dem
vorhergehenden nach Westen versetzt. Ein Zyklus beginnt beim Pol, wandert von
dort aus über die Erde und endet am anderen Pol.
Satellit Körper auf einer
Umlaufbahn um einen Planeten. Neben den Monden als natürlichen Satelliten
werden mittlerweile einige Planeten, allen voran die Erde, von künstlichen
Satelliten umkreist.
Saturn Der Saturn hat annähernd die Größe Jupiters,
seine Umlaufzeit um die Sonne beträgt 29 Jahre. Seine Rotation
beträgt 10 Stunden.
Oberfläche: Saturn ist ein Gasriese wie Jupiter, aber
doppelt so weit weg wie er. Deshalb sind in den Wolkenformationen die
Strukturen weißlich, verwaschen, nicht so gut strukturiert wie die
Wolkenformationen auf Jupiter. Für Amateure mit größeren
Teleskopen untergliedert sich die Saturnatmosphäre in helle Zonen und
dunkle Bänder parallel zur Äquatorrichtung. Am Äquator sieht man
ein helles Band. Daran schließen sich nach oben wie nach unten dunkle
Bänder. Die Pole sind dunkel bis grau. Da die Saturnatmosphäre keine
oder nur selten Flecken zeigt, ist die Rotationsdauer schlecht messbar.
Der weiße Fleck: Zum ersten Mal 1876 von Hall
beobachtet, dann 1903 (Barnard), 1933 (Hay) und 1960 (Dollfus/Botham). 1990 vom
Hubble Space Teleskop beobachtet. Man glaubt, dass der Weiße Fleck circa
alle 30 Jahre auf der Nordhalbkugel erscheint und auf die Umlaufzeit des Saturn
um die Sonne (29) Jahre zurückzuführen ist. Das bedeutet, dass der
Fleck ein jahreszeitliches Phänomen sein kann, da durch die Polneigung von
29° zur Bahnebene alle 29 Jahre die Sonneneinstrahlung auf der
Nordhalbkugel eine Art Sommer produziert.
Saturnringe: Erst im 17 Jhd. wurde von Huygens die
tatsächliche Natur des "dreifachen Planeten" erkannt. Die Ringe schweben
"frei" um die Äquatorebene des Saturns. Äquator und Ringe sind um
27° gegen die Bahnebene geneigt. Das führt während der
29jährigen Umlaufbahn zur unterschiedlichen Perspektive auf die Ringe. Mal
sind sie stark geöffnet, mal schaut man direkt auf die Ringkante.
Cassini-Teilung: 1675 entdeckt Cassini die
Teilung der Ringe. Insgesamt enthalten die Ringe Tausende von Einzelringen
(Schallplatte), selbst die Cassini-Lücke besteht aus Ringsegmenten.
Scheinbare Helligkeit Unter der scheinbaren Helligkeit eines kosmischen Objektes
(z.B. Stern) versteht man die Helligkeit,unter der wir den Stern beobachten. Es
wird hiermit also der rein optische Eindruck, den ein stellares Objekt auf
unser Auge macht, bewertet. Als solches ist die scheinbare Helligkeit ein
Produkt der Strahlungsleistung und seiner Entfernung.
Die scheinbare Helligkeit ist folglich die Helligkeit eines
Sternes, so wie wir ihn im Verhältnis zu anderen Sternen sehen, wobei
nicht vergessen werden darf, dass alle Sterne unterschiedliche Entfernungen
haben. Die scheinbaren Helligkeiten der Sterne sind also subjektiv zu bewerten
und sagen nichts über ihre wahren Helligkeiten aus.
Die scheinbare Helligkeit wird mit einem kleinen
hochgestellten m bezeichnet. Siehe auch
Helligkeit der Sterne. Schnellläufer Sterne mit
ungewöhnlich hoher Raumgeschwindigkeit. Schnellläufer sind vermutlich
aus Mehrfachsystemen herausgeschleudert worden.
Schmidt-Kamera 1930 von Bernhard Schmidt entwickelte Astrokamera
mit großem Gesichtsfeld. Der durch den kugelförmigen Hauptspiegel
verursachte Bildfehler wird durch eine Korrektionsplatte im Strahlengang
korrigiert. Die Fotoplatte muss sphärisch gekrümmt sein.
Schiffskiel Sternbild, (lat. Carina),
Kurzbezeichnung Car, siehe Carina.
Schwan Sternbild, (lat. Cygnus),
Kurzbezeichnung Cyg, siehe Cygnus.
Schwarzes Loch Sterne mit mehr als 8 Sonnenmassen, welche ihre Brennmasse
aufgebraucht haben, haben ein spektakuläres Ende. Den größten
Teil ihrer Masse schleudern sie in einer gewaltigen Explosion ins All.
Der verbleibende Rest von ca. 1,8 Sonnenmassen in Form von
Eisen kollabiert zu einem ungeheuer kompakten Zwergenstern von nur wenigen
Kilometer Durchmesser. (Zum Vergleich: Die Sonne mit ihren 1,4 Millionen km
Durchmesser würde zu einer Kugel von sechs km schrumpfen, die Erde
hätte einen Durchmesser von zwei Zentimeter).
Ein schwarzes Loch hat eine so ungeheuere Gravitation, dass
weder Teilchen noch Lichtstrahlen seiner Anziehungskraft widerstehen
können. Deshalb können Schwarze Löcher nicht gesehen werden. Schwarzschildradius Radius unterhalb dessen
bei einem Objekt bestimmter Masse kein Licht mehr entweichen kann. Der
Schwarzschildradius ist gewissermaßen die "Oberfläche" eines
schwarzen Loches.
Sculptor Sternbild (dt.
Bildhauer), Kurzbezeichnung Scl, Kleines Sternbild unterhalb von Cetus. Im
Sculptor steht die schöne Galaxie NGC 253.
SETI Das SETI Suchprogramm nach außerirdischen Signalen wurde
am 12. Oktober 1992 von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA
aufgenommen. Eingerichtet wurde es zu Ehren der Entdeckung Amerikas, welche
sich zum 500ten Male jährte.
Pionier auf dem Gebiet der Suche nach extraterrestrischer
Intelligenz ist Frank Drake, der bereits 1960 mit Hilfe von Radioteleskopen den
Weltraum nach außerirdischen Signalen absuchte. Seyfert-Galaxien
Aktive Galaxien mit sehr hellem
Zentralbereich.
Shoemaker-Levy 9 Im März 1993 fanden die Wissenschaftler Carolyn und
Eugene Shoemaker sowie David Levy am 0,46 m Teleksop des Mount Palomar
Observatoriums ein seltsames Objekt, welches auf ihren Aufnahmen eine kleine
Strichspur bildete, also eventuell ein Kleinplanet sein könnte. Bald
darauf stellte sich heraus, dass es sich um einen zerbrochenen Kometen handelte
und dass die einzelnen Bruchstücke aufgereiht wie auf einer Perlenkette
ihre Bahn zogen.
Der Komet war 1992 zu nahe an den Riesenplaneten Jupiter
herangekommen und durch dessen Gezeitenkräfte in mehrere Bruchstücke
zerrissen worden.
Am 16. Juli 1994 stürzten in nur wenigen Tagen Abstand
die 22 Bruchstücke des Kometen in die Gashülle des Jupiter. Selbst in
kleineren Amateurteleskopen konnte man die größten Impakte
beobachten. Singularität Einen einzelnen, nicht
definierten Wert einer Funktion bzw. einer Gleichung nennt man
„Singularität“. Die bekannteste Singularität ist f(x)=1/x
an der Stelle x=0. Die Lösungen der Gleichungen der Allgemeinen
Relativitätstheorie beinhalten auch Singularitäten, die man wegen
ihrer Eigenschaften als „Schwarze Löcher“ bezeichnet.
SMC Small Magellanic Cloud:
Kleine Magellansche Wolke. Eine kleine Begleitgalaxie unserer
Milchstraße, die vom Südhimmel aus zu sehen ist.
SOHO Um detaillierte Informationen über die Vorgänge im
Innern und auf der Oberfläche der Sonne zu erhalten, wurde am 2. Dezember
1996 das Sonnenobservatorium SOHO ("Solar and Heliospheric Observatory") ins
All gebracht.
SOHO hat an Bord eine Unzahl wissenschaftlicher Instrumente.
Auf der Sonnenoberfläche beobachten die Wissenschaftler kurz- und
langperiodische Oszillationen, Schwankungen der Strahlungsintensität sowie
der Leuchtkraft der Sonne.
Ein Experiment beschäftigt sich mit der Verteilung des
Wasserstoffs in der Heliosphäre, andere sammeln Stichproben der solaren
Materie.
Der Satellit SOHO entdeckte
über 50 Kometen, sah, wie einige in die Sonne stürzten, beobachtete
die durch Eruptionen ausgelösten Sonnenbeben und vermass Tornados auf der
Sonnenoberfläche, welche mit Windgeschwindigkeiten von 54.000 km/h rasen
(zum Vergleich, auf der Erde haben Tornados Geschwindigkeiten von 400 bis 500
km/h). Sommersonnenwende Die größte nördliche oder
südliche Stellung der Sonne auf ihrer Jahresbahn. Die Sommersonnenwende
ist um den 21. Juni herum, die Wintersonnenwende um den 22. Dezember herum.
23,5 Grad N oder S.
Sonne Die Sonne ist der nächste Stern, sie beinhaltet 99,99 %
der Gesamtmasse unseres Sonnensystems. Die Energie der Sonne entsteht durch
Kernfusion. Die Sonne wird in jeder Sekunde um vier Millionen Tonnen
leichter!
Die Sonnen strahlt vorwiegend im sichtbaren Licht, aber das
gesamte elektromagnetische Spektrum ist vorhanden. Unter der Solarkonstante
versteht man den Energieanteil, welcher pro Sekunde pro Quadratmeter auf die
obere Erdatmosphäre einfällt.
Die Sonne ist 150 Mio. km von uns entfernt und hat einen
Durchmesser von 1,4 Mio. km (109 Erden müßte man aneinanderreihen,
um den Durchmesser der Sonne zu erhalten).
Ihre Rotationsdauer beträgt 25 Tage. Die Rotation ist
differentiell, d.h. an den Polen langsamer als am Sonnenäquator.
Photosphäre und Chromosphäre sind ca. 6.000K heiß, die Korona
hat 1 - 2 Mio. K. Die Sonne untergliedert sich in Kern, Strahlungszone,
Konvektionszonen, Photosphäre, Chromosphäre und Korona. Sonnenflecken Dunkle, zentrale Regionen auf der Oberfläche der Sonne.
Sie werden geglieder in Umbra und die hellere, umgebende Region, die Penumbra.
Sonnenflecken sind Bereiche, in denen die
Konvektionsströme, welche heißes Material aus dem Sonneninnern
bringen, durch Magnetismus gestört werden (Babcock). Treten magnetische
Verwirbelungen durch die differentielle Rotation der Sonne auf, kommt es
regelrecht zur Bündelung von magnetischen Linien und zu Flussröhren,
wo die Strömung besonders stark stattfindet. Sonnenfleckenzyklus Die Anzahl der
Sonnenflecken variiert und hat circa alle 11 Jahre ein Maximum und ein Minimum.
Es gibt im Laufe der Jahrhunderte kräftige und schwache Maxima, z.B. das
Mounder-Minimum in den Jahren 1645-1715, wo man von einer kleinen Eiszeit
sprechen kann.
Sonnenkorona Heiße
äußere Atmosphäre der Sonne. In der Korona herrschen
Temperaturen von 1 - 2 Millonen Kelvin. Das Gas ist allerdings sehr dünn
verteilt. Die Beboachtung der Korona mit Amateurmitteln ist nur während
einer totalen Sonnenfinsternis möglich.
Sonnenfinsternis Sonnenfinsternisse
können partiell, ringförmig oder total sein. Die Form richtet sich
nach der Überdeckung durch den Mond. Nur bei totaler Sonnenfinsternis ist
die Korona zu sehen, da die Photosphäre überdeckt ist. Bei einem
Sonnenfleckenmaximum ist die Korona fast kreisförmig, bei einem Minimum
stark elliptisch.
Sonnensystem Ein Sonnentag ist die Zeiteinheit zwischen zwei
Meridian- Durchgängen der Sonne.
Zwischen Sonnentag und Sterntag liegen 4 Minuten.
Die Erde auf ihrem Lauf um die Sonne bewirkt, dass sich pro
Tag die Sterne um vier Minuten verfrühen. Ein Sterntag dauert 23 Stunden
und 56 Minuten. Multipliziert man die (knapp) 4 Minuten mit der Anzahl der Tage
eines Jahres, ergeben sich 1.450 Minuten, oder 24 Stunden. In einem Jahr gibt
es also 365 Sonnentage und 366 Sterntage. Sonnenwind Die Sonne gibt pro
Sekunde mehrere Millionen Tonnen geladener Teilchen in den Weltraum ab. Dieser
Teilchenfluss wurde von Mariner 2 vor fast 40 Jahren entdeckt. Dieser nie
endende Teilchenfluss, den die Sonne ständig aussendet und der die Erde
innerhalb weniger Tage erreicht, wird Sonnenwind genannt.
Space Shuttle engl.: Raumtransporter.
Das Space Shuttle dient zum Transport von Gerätschaften und Materialien zu
einer Raumstation. Space Shuttles sind wiederverwendbar.
Spektralanalyse Chemische Zusammensetzung
und Struktur von Sternen können über die Spektralanalyse gewonnen
werden. Dabei wird das Licht des kosmischen Objektes in sein Spektrum
zerlegt.
Spektroskop Optisches Gerät, mit dem Licht in seine
Farbkomponenten zerlegt wird. Aus dem Spektrum lassen sich umfangreiche
Informationen über die Lichtquelle gewinnen.
Spektroskopische Doppelsterne Doppelstene, die so dicht beieinanderstehen, dass
sie durch Teleskope nicht mehr optisch getrennt werden konnen. Sie können
spektroskopisch kann nachgewiesen werden, dass sich die Komponenten umeinander
bewegen. Durch den dabei auftretenden Doppler-Effekt verschieben sich die
Spektrallinien periodisch ins rote oder blaue.
Spektrum Newton verdanken wir die Erkenntnis, dass weißes Licht
sich aus farbigen Komponenten zusammensetzt. Die Legende erzählt, dass er
im Dämmerlicht - er hatte den Laden seines Fensters geschlossen - Versuche
mit Licht machte. Dabei liess er einen Lichtstrahl, der durch ein Astloch
seines Fensterladens fiel, durch ein Glasprisma gleiten. Auf der
dahinterliegenden Wand bildete sich kein weißer Fleck, sondern ein
farbiger Streifen.
Newton nannte diese Erscheinung, die ihm sehr sonderbar, fast
gespenstig anmutete, "Spektrum".
Kontinuierliches Spektrum: Wird Licht durch einen
gasförmigen oder festen Körper geleitet, entsteht ein
ununterbrochenes Farbenband. Huygens erklärte bereits 1690, daß
Licht (ähnlich wie die Schallwellen der Luft) eine Wellenbewegung des
Äthers sei. Newton fügt 1704 hinzu, dass Licht aus winzigen Teilchen
(Korpuskeln) besteht. Sie werden von einer Lichtquelle ausgesandt und bewegen
sich gradlinig.
Maxwell stellt 1862 seine elektromagnetische Lichttheorie auf
und Heinrich Hertz bringt 1888 den experimentellen Nachweis, daß
Reflexion, Brechung, Beugung, Interferenz und Polarisation Grundeigenschaften
aller elektromagnetischen Wellen sind.
Beim Durchgang von weißem Licht durch ein Glasprisma
wird das Licht in seine einzelnen Regenbogenfarben zerlegt, es entstehen
Violett, Indigo, Blau, Grün, Gelb, Orange und Rot. Jede Farbe hat also
eine eigene Wellenlänge, oder jede Wellenlänge erzeugt eine eigene
Farbe. Rot hat dabei einen geringeren Brechungsindex wie die Farben blau und
violett. Rotes Licht hat eine Wellenlänge von 750 Nanometer, die
Wellenlänge von violett liegt bei 400 Nanometern. Das Sehvermögen
unseres Auges umfaßt insgesamt die Wellenlänge zwischen ca. 4.000
bis 7.500 Angström. Spiegelteleskop Siehe Reflektor
Spikulen Erscheinung der oberen
Chromosphäre der Sonne. Nadelartige Spitzen kurzer Lebensdauer (ca. 5 bis
10 min), die über die normale Chromosphäre hinausragen
Spiralnebel Galaxie mit
Zentralbereich und einer Scheibe aus Sternen. Je nach Typ sind in der Scheibe
ein mehr oder weniger stark ausgeprägte Spiralarme vorhanden.
Steinbock Sternbild, (lat.
Capricornus), Kurzbezeichnung Cap siehe auch
Capricornus.
Steinmeteorite Steinmeteorite erkennt man auch an ihrer schwarzen
Schmelzrinde, die sie sich durch ihren Flug durch unsere Atmosphäre
erworben haben. Das Innere des Steinmeteoriten ist dagegen hell.
Durch den Flug des Meteoriten durch unsere Atmosphäre
wird hohe Reibungshitze erzeugt. Die Außenhaut des Meteoriten wurde
dadurch aufgeschmolzen und eine schwarze Kruste erzeugt. Diese Kruste zeigt
oftmals Fließstrukturen, die durch die Luftströmung verursacht
wurden.
Ist diese schwarze Rinde nicht mehr vorhanden, kann man den
Steinmeteoriten durch seltene Mineralbeimengungen und durch die innere Struktur
erkennen. Fast alle Steinmeteorite bestehen aus Silikaten mit unterschiedlichem
Nickelgehalt. Man unterteilt die Steinmeteorite in Chondrite, Achondrite und
Siderolite. Steineisenmeteorite Steineisenmeteorite sind eine Meteoritenart, in welchen sowohl
Eisen als auch Steine vorhanden sind. Sie sind äußerst selten.
Überwiegen in einem Steineisenmeteoriten die Silikate,
spricht man von Siderolithen, überwiegt das Eisenvorkommen, nennt man sie
Lithosiderolithe. Pallasite und Mesosiderite sind auch Steineisenmeteorite, sie
bestehen sowohl aus Nickeleisen als auch aus Silikaten. Pallasite haben eine
Gitterstruktur aus Oktaedrit, die Zwischenräume sind ausgefüllt mit
Olivin. Mesosiderite sind bedeutend seltener aufzufinden als Pallasite. Ihre
Zusammensetzung bestehen meist zu gleichen Teilen aus Silikaten und
Nickeleisen. Stern Ein Stern ist eine aus Gas und Staub zusammengebackene riesige
Kugel, welche in ihrem Innern so hohe Temperaturen entwickelt, dass eine
Kernfusion in Gang gesetzt wird. Dabei wird die entstehende Massedifferenz in
Energie umgewandelt. Z.B. wird bei unserer Sonne (also dem nächsten Stern,
den wir gut untersuchen können), pro Sekunde 564 Mio. Tonnen Wasserstoff
in 560 Mio. Tonnen Helium umgewandelt. Die Sonne wird also pro Sekunde um 4
Mio. Tonnen leichter.
Nach einem langen Weg durch die Sonne wird diese Energie in
Form von sichtbarem Licht, Ultraviolett- und Infrarotstrahlung sowie in Form
von Radiowellen, Gamma-, Röntgen- und Neutrinostrahlung abgegeben.
Der Transport der erzeugten Energie durch den Stern erfolgt
vorwiegend mittels Strahlung und Konvektion (Gasströmung). Sternbilder Sternbilder, also die willkürliche Interpretation der
Anordnung der Sterne am Himmel, ist so alt wie die Menschheit. Bereits in den
alten babylonischen und chinesischen Kulturen sah man in auffällig
angeordneten Sterngruppen Helden, Objekte, Sagengestalten.
Im Jahr 1930 beschloß die Internationale Astronomische
Vereinigung die Einführung von 88 Sternbildern. Die damals festgelegten
Grenzen der Sternbilder sind heute noch gültig. Sie werden sowohl von
Amateuren wie Fachastronomen verwendet.
Die einzelnen Sternbilder sind auf einer Sonderseite
alphabetisch angeordnet. Sternentstehung In kaltem, interstellaren Gaswolken können sich
Turbulenzen bilden, welche sich wie Wasserstrudel verhalten und sich an
verschiedenen Orten verdichten.
Je mehr Masse sich zusammenzieht, desto stärker wirkt die
Schwerkraft des Gases. Dabei wird neue und immer mehr Materie aufgesogen und es
bildet sich eine immer größer werdende Gasansammlung mit immer
stärkerer Gravitationswirkung.
Wenn immer mehr Materie auf den entstehenden Stern herabregnet
und der Kern sich immer stärker verdichtet, erreicht das Innere einige
Millionen Kelvin. Bei ca. 10 Millionen K beginnt das Wasserstoffbrennen, ein
neuer Stern ist entstanden.
Der neue Stern erreicht also sein Hauptreihenstadium, wenn die
ersten Kernreaktionen gezündet haben und der dadurch entstandene Gasdruck
aus dem Innern sich mit der Gravitation im Gleichgewicht befindet.
Diese Phase im Leben eines Sternes ist die längste Phase.
Ein Stern wie unsere Sonne verbleibt in diesem stabilen Stadium etwa 10
Milliarden Jahre. Die (sich vom Kerninnern nach außen hin zur
Sternoberfläche durchkämpfenden) ausströmenden Gase
benötigen viele tausend Jahre bis sie die Oberfläche des Sterns
erreichen. Gasdruck und Gravitation halten den Stern im Gleichgewicht. Nur im
Sterninnern ist die Temperatur hoch genug, daß Wasserstoff zu Helium
verbrannt werden kann. Es gibt keine Durchmischung der Materie des Kerns und
der äußeren Schichten eines Sterns, der Kern brennt für sich.
Sternkarten Sternkarten oder Atlanten sind fotografische oder gezeichnete
Sternkarten. In ihnen sind die Sterne nach ihrer Position dargestellt, wobei
ihre Helligkeit in Form von größeren oder kleineren Punkten
angedeutet wird. Hier eine Auswahl für den Amateurastronomen:
|
Bright Star Atlas 2000.0 |
|
Cambridge Star Atlas 2000.0 |
Schurig-Götz-Schaifers |
"Tabulae Caelestes" bis 6m,50 |
Becvar |
"Atlas Coeli" bis 7m,75 |
Beyer/Graff |
Sternatlas bis 9m,00 |
Tirion |
"Sky Atlas 2000.0" bis 8m,00 |
|
Uranometria 2000.0 bis 9m,50 |
Vehrenberg |
"Falkauer Atlas" (fotografisch) bis
13m,00 |
Vehrenberg |
"Atlas Stellarum" (fotografisch) bis
14m,40 |
Becvar |
Atlas Eclipticalis (1958) |
Becvar |
Atlas Borealis (1972) bis 13m,50 |
Becvar |
Atlas Australis (1976) |
POSS |
Palomar Observatory Sky Survey bis
21m,00 |
Sternkataloge Historische Sternkataloge:
Uranometria Nova |
Johannes Bayer |
1603 |
Sternkatalog des Südhimmels |
Edmond Halley |
1679 |
Atlas Coelestis |
John Flamsteed |
1725 |
Atlas der nebeligen Objekten |
Charles Messier |
1784 |
Verzeichnis von 269 Doppelsternen |
Wilhelm Herschel |
1782 |
Verzeichnis von 32.000 Fixsternen |
Friedrich Wilhelm Bessel |
1821 |
Fundamentalkataloge (wenige Sterne, genaue
Ortsbestimmung)
GC |
General Catalogue 1950.0 |
BOSS |
1936/37 |
33.000 Sterne |
N30 |
Catalogue of Standard Stars 1950.0 |
Morgan |
1952 |
1.500 Sterne |
FK 4 |
Vierter Fundamentalkatalog |
Fricke |
1963 |
|
FK 5 |
Part I The Basic Fundamental Stars |
Fricke |
1988 |
|
Durchmusterungen (viele Sterne, geringere
Genauigkeit)
BD |
Bonner Durchmusterung |
CD |
Cordoba Durchmusterung |
HD |
Henry Draper Catalogue |
HR |
Harvard Revised |
BS |
Bright Star Catalogue (inhaltlich gleich mit HR) |
SAO |
Smithsonian Astrophysical Observatory |
Bonner Durchmusterung von ARGELANDER stammt aus den
Jahren 1852 bis 1859. Sie enthält Sterne bis zur Größenordnung
von 9m,7. In ihm sind ca. 324.198 Sterne verzeichnet.
Die Südliche Bonner Durchmusterung ist die
Ergänzung des Argelander-Kataloges durch seinen Nachfolger SCHÖNFELD.
Beinhaltete die Bonner Durchmusterung alle Sterne vom Nordpol bis zur
Deklination von -2°, so erweiterte Schönfeld den Katalog bis zur
Deklination von -23°.
Cordoba Durchmusterung des Südhimmels: Eine zweite
Weiterführung der Bonner Durchmusterung für den Südhimmel ist
die Cordoba-Durchmusterung (Thome, Cordoba in Argentinien). Die Sterne erhalten
ein vorgestelltes "CD".
Cape Photographic Durchmusterung: Noch eine weitere
Ergänzung der Bonner Durchmusterung, die Sterne werden mit "CPD"
beschriftet.
Potsdamer Durchmusterung: Sie wurde 1886 - später
als der Harvard Katalog - begonnen, aber im selben Jahr wie dieser
Veröffentlicht..
Henry Draper Catalogue: In ihm erhalten die Sterne zu
ihrer fortlaufenden Durchnummerierung ein vorgestelltes "HD"
Harvard Revised Photometry: Dieser Sternkatalog wurde
1879 begonnen und im Jahr 1907 veröffentlicht. Die Sterne werden mit einem
vorgestellten "HR" (z.B. als HR 12344) bezeichnet.
Smithsonian Astrophysical Observatory (Star Catalogue):
In ihm erhalten die Sterne "SAO" vor ihrer Sternnummer. Der Katalog
enthält 258.997 Sterne bis zur 9. Größenklasse.
Als Beispiel für die unterschiedliche Benennung eines
Sternes in den Katalogen soll Beteigeuze, der zweithellste Stern im Sternbild
Orion dienen: Beteigeuze heißt nach Johannes Beyer Alpha Orionis. In der
Bonner Durchmusterung hat dieser Stern die Bezeichnung BD + 7° 1055; im
Henry Draper Katalog heißt er HD 39 801 und im Smithsonian Catalogue SAO
113 271.
Es gibt noch weitere Sternkataloge, dies soll nur eine Auswahl
darstellen. Der New General Catalogue of Nebulae and Clusters (NGC) von DREYER,
sowie die Erweiterung, der Index Catalogue (IC)sind keine Sternverzeichnisse,
sondern Kataloge über Sternhaufen, Nebel u.ä. Sternschnuppen siehe Meteore
Sterntag Zeitraum zwischen zwei
Meridiandurchgängen des Frühlingspunktes. Ein Sterntag dauert 23
Stunden, 56 Minuten und 4 Sekunden. Sternwarte siehe
Observatorium
Stratosphäre Im Gegensatz zu der
untersten Schicht der Atmosphäre, der Troposphäre, ist die
Stratosphäre bedeutend ruhiger. Die Ableitung des Namens stammt aus dem
Griechischen; Stratos bedeutet Schicht. Die Temperaturen sind auf Grund des
Ozons wieder höher als in den oberen Schichten der Troposphäre. Dies
liegt daran, dass das Ozon der Stratosphäre die Ultraviolettstrahlung der
Sonne absorbiert, also festhält, die Schichten werden erwärmt. In der
Stratosphäre gibt es so gut wie keine Feuchtigkeit, auch die Wolken
befinden sich in der Troposphäre. Nur sehr selten bilden sich hier Wolken
aus Eiskristallen, welche Permuttwolken heissen. Das Ende der Stratosphäre
heisst Stratopause, sie befindet sich etwa in Höhe von 50 km.
Stundenwinkel Winkelabstand eines
Objekts von des Südrichtung. Man erhält den Stundenwinkel, indem man
die Rektaszension von der Sternzeit abzieht.
Struwe, Friedrich Georg
Wilhelm (1793-1864) Astronom in
Dorpat (heute Tartu, Estland). Er gilt als berühmtester Forscher für
Doppelsterne. Struwe untersucht Alpha Lyrae (Wega), um die Sternparallaxe zu
finden. Am 13. Januar 1837 verkündet er in einem Brief an die Petersburger
Akademie der Wissenschaften den Erfolg. Der Brief wurde erst vor einigen Jahren
wiederentdeckt. Struwe ist damit der eigentliche Sieger im Wettstreit der
ersten Parallaxenfindung vor Bessel und Henderson.
Sucher Ein kleines Fernrohr mit
geringer Vergrößerung und Fadenkreuz, das zum Ausrichten des
Teleskops am Himmel dient. Bezeichnungen wie "7 x 50" bedeuten: 7-fache
Vergrößerung, Durchmesser der Frontlinse: 50mm. Ein brauchbarer
Sucher sollte die Werte 7x 50 oder 8 x 40 haben, bei 8 x 20 zum Beispiel ist
das Bild durch die kleine Frontlinse viel zu dunkel.
Südliche Krone Sternbild, (lat. Corona
Australis), Kurzbezeichnung CrA, siehe Corona Australis.
Supergranulation Großflächige (Durchmesser 30.000km)
Konvektionszonen auf der Sonnenoberfläche. In ihrem Inneren strömt
heißes Gas nach aussen, an ihrem Rand abgekühles nach innen.
Supernova Bei den Supernova-Erscheinungen unterscheidet man zwischen Typ
1 und und Typ 2. Innerhalb kurzer Zeit erfolgt ein Helligkeitsausbruch, der bis
zu 21 Größenklassen absoluter Helligkeit sein kann. Supernovae sind
so hell, daß wir sie auch in weit entfernten Galaxien auffinden
können.
Bei Typ 1 handelt es sich um den Gravitationskollaps eines
Weißen Zwerges innerhalb eines Doppelsternsystems. In einem Weißen
Zwerg findet keine Kernfusion mehr statt, er leuchtet auf Grund thermischer
Vorgänge. Nimmt der Weiße Zwerg von seinem Doppelsternpartner
weiterhin Masse auf, verdichtet sich sein Kern weiterhin. Erreicht er seine
obere Massegrenze, die von dem indischen Astronomen
Chandrasekhar 1932 definiert wurde - sie
liegt bei ca. 1,4 Sonnenmassen und wird Chandra-Limit - genannt, explodiert der
Weiße Zwerg.
Bei Typ 2 handelt es sich um die Explosion eines massereichen
Einzelsternes (8 bis 60fache Sonnenmasse), dessen Helligkeit sich um das 108
fache erhöhen kann (1.000.000.000).
Bei der Supernovaexplosion eines Sternes wird die gesamte noch
vorhandene Reserve an Energie freigesetzt und ein beträchtlicher Teil der
Sternenmasse in den Weltraum abgestoßen.
Die Geschwindigkeiten, die dabei erreicht werden, liegen bei
10.000 bis 20.000 Kilometer in der Sekunde.
Wir können die Überreste solcher gigantischer
Explosionen als großflächige, schleierartige Nebelfetzen am Himmel
erkennen, z.B. Vela-Supernova, Cirrus-Nebel, S 147 im Stier.
Die Materie innerhalb des Kerns wird so eng zusammengepresst,
dass entweder ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch entsteht. Symbiotische Sterne Der Name stammt aus dem Griechischen, Symbion heißt
"Zusammenleben". Die Namensgebung in der Neuzeit stammt von Paul W. Merill. Es
handelt es sich um sehr enge Doppelsternpaare. Ihr Abstand voneinander
entspricht in etwa dem Abstand Sonne-Jupiter (das sind 5 Astronomische
Einheiten).
|
Maximale |
Minimale |
|
Radialgeschwin- |
Objekt |
Helligkeit |
Helligkeit |
Periode |
digkeit (RG) |
|
Z And |
8m,5 |
12m,4 |
698d |
- |
R Aqr |
5m,8 |
11m,5 |
387d |
9740d |
? und VZ Ceti |
2m,0 |
10m,1 |
332d |
36000d |
T Crb |
2m,0 |
10m,8 |
- |
228d |
CH Cyg |
7m,4 |
9m,1 |
97d |
- |
SS Lep |
4m,8 |
5m,1 |
- |
276d |
AX Mon |
6m,6 |
6m,9 |
- |
232d |
RS Oph |
5m,2 |
12m,3 |
- |
- |
AR Pav |
8m,5 |
13m,6 |
|
605d |
AG Peg |
6m,0 |
9m,4 |
800d |
830d |
V 2027 Sgr |
6m,2 |
14m,4 |
- |
- |
RR Tel |
6m,5 |
16m,5 |
- |
- |
Bei den beiden Komponenten handelt es sich um einen Roten
Riesen oder einen Überriesen und einen kleinen Stern, meist ein
heißer Zwergenstern.
Beide Sterne sind von einer gemeinsamen, riesigen
Gashülle umgeben, welche von dem Sternenwind der großen Komponente
gespeist und in Bewegung gehalten wird.
Die beiden Sterne umkreisen einander um ihren gemeinsamen
Schwerpunkt. In unregelmäßigen Abständen stürzt Materie
vom Roten Riesen auf die kleinere Komponente. Dabei tritt für kurze Zeit
eine Wasserstoff-Fusion auf.
Szintillation
Szintillation ist das Funkeln der Sterne, das auf die
atmosphärische Unruhe (Luftunruhe) zurückzuführen ist. Im
wesentlichen handelt es sich dabei um nur etwa 5 bis 10 cm grosse turbulente
Luftbereiche, die vor allem in den bodennahen Schichten der Erdatmosphäre,
höchstens aber bis zur Obergrenze der Troposphäre auftreten.
Die Szintillation führt zu kurzzeitigen
Helligkeitsschwankungen, aber auch zur Farbveränderung. Sie ist
wesentliche Ursache dafür, dass die volle optische Leistungsfähigkeit
eines astronomischen optischen Fernrohrs nicht ausgenutzt werden kann. Vor
allen das Auflösungvermögen eines Fernrohrs wird dadurch erheblich
herabgesetzt. Oberflächeneinzelheiten auf den Planeten erscheinen
verwaschen. In der Zukunft wird man diese Schwirigkeiten , die mit jeder
Beobachtung von der Erdoberfläche aus einhergehen, durch Beobachtung mit
Teleskopen außerhalb der Erdatmosphäre vermeiden können.
Tagbogen Tägliche scheinbare Bahn eines
Himmelskörpers.
Taube Sternbild, (lat.
Columba), Kurzbezeichnung Col, siehe auch Columba.
Teilkreise Mit Zahlen gravierte
Scheiben an den beiden Achsen einer Montierung. Mit ihnen kann man das Teleskop
nach Koordinaten ausrichten.
Teleskop 1. Optisches Gerät
zur Betrachtung entfernter Objekte. Es wurde 1608 von dem niederländischen
Brillenmacher Jan Lippershey erfunden. Bereits ein Jahr später führte
Galileo Galilei mit einem selbst gebauten Fernrhor erste astronomische
Beobachtungen durch. Er entdeckte damit Berge, Täler und Krater auf dem
Mond, die Phasen der Venus und die vier größten Jupitermonde. In der
Folgezeit entwickelte sich das Teleskop zu einem der wichtigsten astronomischen
Instrumente. Man unterscheidet heute zwei Grundtypen von Teleskopen: Das
Linsenteleskop (Refraktor) und das Spiegelteleskop (Reflektor) mit vielen
Untertypen. 2. Sternbild. Siehe Fernrohr.
Tektite Ein beim Einschlag von
Meterotiten durch Aufschmelzung entstehendes, natürliches Glas. Tektite
werden durch die Wucht des Aufschlages oft über sehr große Strecken
geschleudert und treten deshalb nicht nur in unmittelbarer Umgebung des
Einschlagortes auf.
Terminator Grenze zwischen beleuchtetem und unbeleuchtetem
Teil eines Himmelskörpers. Im Gebiet des Terminators fällt das Licht
in flachem Winkel auf die Oberfläche und lässt dadurch
Geländestrukturen besonders deutlich hervortreten.
Thermosphäre Die Thermosphäre
(griech. thermo = warm) ist wärmer als die darunterliegende Schicht
Mesosphäre. Dieser Teil der Atmosphäre ist bereits so dünn, dass
die geringfügige kurzwellige Strahlung aus dem Weltall ausreicht, um die
Schicht zu erwärmen. In über 200 km Höhe kann die Luft
tatsächlich über 1.000° C erreichen.
Titan Größter
Saturnmond (5.150 km). Er besitzt eine dichte und undurchsichtige
Atmosphäre. Titan wurde 1655 von Christian Hygens entdeckt.
Titania Größter Mond
des Planeten Uranus (1578 km). Titania
wurde 1787 von Herschel selbst gefunden,
einige Jahre nachdem er den Planeten entdeckt hat.
TLP`s TLP`s (Transient Lunar Phenomena): Leuchterscheinungen, welche
besonders im Gebiet der Mondkrater Aristarch und Alphonsus auftauchen. Man hat
insgesamt 713 solcher Phänomene zusammengetragen. Vermutlich handelt es
sich dabei um die Rückstrahlung besonders intensiver (ultravioletter)
Strahlungsausbrüche der Sonne.
Eine weitere Erklärung wären Impakte durch
Meteoriteneinschläge. Sie sind sicher nicht mehr so intensiv wie zur
Frühzeit unseres Sonnensystems, aber auch heute noch wird die Erde von
Meteoriten getroffen, warum nicht auch der Mond. TNO`s "Trans Neptun Objects"
(oder Plutinos) sind eisige, kleine Körper, die das Sonnensystem hinter
Neptuns Orbit bevölkern. Gegenwärtig kennt man mehr als 300 Objekte,
die meisten von ihnen sind einige wenige hundert km im Durchmesser.
Triton Triton ist der größte Mond des Planeten Neptun,
gefunden wurde er 1846 von Lassell. Er hat einen Durchmesser von 2.700 km und
umkreist seinen Planeten in etwa der gleichen Entfernung wie der Mond unsere
Erde.
Als die Sonde Voyager 1989 den Planeten Uranus besuchte,
wurden auch Aufnahmen von Neptun und seinem Mond Triton gewonnen. Die
Überraschung der Wissenschaftler war groß, als sie auf dem Mond
aktiven Vulkanismus entdeckten.
Triton hatte noch eine weitere Überraschung für die
Astronomen parat: Er umrundet den Neptun retrograd, also entgegengesetzt der
Rotationsrichtung des Planeten. Das bedeutet, dass Triton seinem Planeten immer
näher kommen wird und in einigen Millionen Jahren durch die
Gezeitenkräfte des Neptun zerrissen werden wird. Man vermutet, dass sich
dann aus den Trümmern eine Art Ringsystem bilden wird. Trojaner Zwei Gruppen von Asteroiden, die sich um die dem
Jupiter vorauseilenden und nachfolgenden Lagrangepunkt bewegen. Ihre
bedeutendsten Mitglieder wurden nach den Helden aus Homers Ilias benannt.
Troposphäre Die unterste Schicht,
welche die Erde umgibt, ist die Troposphäre. Da die über ihr
liegenden Luftschichten sie zusammendrückt, ist die Temperatur am Boden
meist höher als in den oberen Schichten. Die Tropopause bezeichnet das
Ende der Troposphäre, sie liegt bei etwa 12-15 km, je nach geographischer
Breite. In diesem Bereich spielen sich die Winde und Stürme ab.
T-Tauri Sterne Sterne in einer frühen Entwicklungsphase. Sie
sind noch in die Gasnebel, aus denen sie entstanden sind eingebettet und
akkretieren aus diesen noch Materie. Gleichzeitg wird von ihnen Materie
über starke Sternwinde und Jets wieder abgegeben.
Tunguska Am 30. Juni 1908 ereignete sich in einem der
unzugänglichsten Gebieten der sibirischen Taiga, der Tunguska, eine
Katastrophe riesigen Ausmasses. Noch in 600 km Entfernung beobachteten die
Reisenden der Transsibirischen Eisenbahn einen grellen, blendenden Feuerball.
Im Umkreis von 65 km (Handelsposten Vanovara) wurden Menschen zu Boden
geschleudert, Fenster gingen zu Bruch, einfache Holzhütten wurden
umgeblasen.
Monatelang hielt sich der Staub in der Atmosphäre,
verdunkelte tagsüber die Sonne und machte die Nacht taghell (Lichtstreuung
an den Partikeln in der Atmosphäre = Pinatubo). Erst 19 Jahre danach
gelangte eine erste Expedition in das verheerte Gebiet. Bereits 40 km vor dem
Zentrum der Explosion fanden die Forscher Millionen von umgeworfenen und
entlaubten Baumstämmen, alle radial vom Zentrum der Explosion wegzeigend.
Je näher man dem Zentrum kam, desto mehr mehrten sich die Brandzeichen.
Die Bäume standen teilweise noch, jedoch entlaubt und entastet, verbrannt
und ihrer Kronen beraubt. Im Zentrum selbst war alles verbrannt, aber es war
kein Krater und kein meteoritisches Material zu finden.
Mittels Computersimulationen glaubt man heute die Katastrophe
rekonstruieren zu können: Ein kohliger Meteorit von 50-100 m Grösse
explodierte vermutlich 6-10 km über der Erdoberfläche. Die
Druckwelle, welche er dabei erzeugte, hatte die Kraft von mehreren tausend
Hiroshima-Bomben. Überriesen Klasse der
größten und leuchtkräftigsten Sterne.
UHC-Filter Ultra-High-Contrast-Filter. Ein Filter, das den
Kontrast von Gasnebeln gegenüber dem Himmelshintergrund steigert.
UHURU 1970 gestarteter
Röntgensatellit, mit dem die erste vollständige Durchmusterung des
Röntgenhimmels durchgeführt wurde. Uhuru ist Suaheli: Freiheit.
Ultraviolettstrahlung Die an das sichtbare
Licht im violetten Teil des Spektrums anschließende kurzwellige Strahlung
mit Wellenlängen unter 380 nm. Kurz UV. Die Erdatmosphäre ist
für große Bereiche des UV-Lichts undurchlässig. Deshalb werden
UV Beobachtungen von hohen Bergen oder besser noch von Satelliten aus
durchgeführt.
Umbriel Mond des Planeten
Uranus , 1851 endeckt von
Lassell , Durchmesser 800 km.
Umlaufbahn Bahn eines Körpers
im Gravitationsfeld eines anderen Körpers.
Umlaufzeit Zeit, die ein Körper
für einen Umlauf auf seiner Umlaufbahn benötigt.
Untere Konjunktion Planetenstellung, bei der sich Merkur oder Venus
zwischen Erde und Sonne befinden. Da die Plantenbahnen leicht gegeneinander
geneigt sind, sind allerdings nur selten Durchgänge der Planeten vor der
Sonnenscheibe zu beobachten.
Urania
(griech) Muse der
Astronomie
Uranus Siebter Planet
des Sonnensystems. Er wurde 1781 von William Herschel entdeckt. Seine
Rotationsachse ist um 98 Grad gegen die Bahnebene geneigt, so dass der Plantet
gewissermaßen auf der Seite liegt. Sein Äquatordurchmesser
beträgt 51 118km. Er braucht für einen Umlauf im die Sonne 84,01
Jahre. Beim Betrachten im Teleskop zeigt Uranus keinerlei Details. Das
Ringsystem ist bei weitem nicht so ausgeprägt wie dass des Saturn und
lässt sich mit Amateurmitteln nicht erkennen.
Urknall Als die Astronomen
feststellten, dass Galaxien ständig auseinander driften, entstand die
Theorie des Urknalls. Denn wenn man zurückrechnet, muss sich vor etwa
12-15 Milliarden Jahren sämtliche Materie geballt an einem zentralen Ort
befunden haben. In Form einer gewaltigen, unvorstellbar heftigen Explosion
wurde unser Universum geschaffen und dehnt sich seither weiter aus. Diese
Theorie wird auch "Big Bang" genannt und gilt als ziemlich gesichert.
UV-Ceti
Sterne Bei den UV Ceti Sternen
erfolgt ein Helligkeitsausbruch in unregelmäßigen Abständen,
der nur wenige Sekunden bis Minuten dauert. Es können
Amplitudenänderungen bis zu 6m auftreten. Man nennt diese Ausbrüche
auch Flares und die Sterne dementsprechend Flare-Sterne.
Vakuumteleskop Spezialteleskop, bei dem der Strahlengang durch
einen evakuierten Tubus verläuft um Störungen durch die Luftunruhe,
besonders bei der Sonnenbeobachtung, zu vermeiden.
Van Allen
Gürtel Der Van Allen Gürtel
ist der Strahlungsgürtel um unsere Erde, welcher 1958 von den
Satelliten/Sonden Explorer 1 und Pioneer 3 entdeckt wurde. Positiv geladene
Protonen des Weltraum werden vom Magnetfeld der Erde eingefangen und auf Bahnen
gezwungen, welche sich zwischen den magnetischen Polen der Erde aufbauen.
Venus Venus ist der zweite Planet des Sonnensystems. Ihre Umlaufzeit um
die Sonne beträgt 225 Tage. Die Oberfläche ist nicht beobachtbar, da
sie von strukturlosen Wolken bedeckt wird. Die Oberflächentemperatur
beträgt ca. 480 Grad. Bei der Venus ist die Rotation gegenüber allen
anderen Planten umgekehrt. Die Venus ist Morgen- und Abendstern, sie hat eine
größere Elongation wie der Merkur, mit 48° ist sie besser
beobachtbar, auch ihre Phasen kann man dann sehen.
Veränderliche Sterne Normalerweise strahlen Sterne eine gleichmäßige
Lichtmenge aus. Die Sterne, welche ihre Helligkeit in einer uns beobachtbaren
Zeitspanne verändern, nennen wir Veränderliche.
Es gibt regelmäßig und unregelmäßig
Veränderliche. Zur Beobachtung wählt man eine Schätzmethode,
z.B. Stufenschätzmethoden von Herschel oder Argelander. Die
Helligkeitsmessung von veränderlichen Sternen mittels visueller
Beobachtung muß geübt werden. Besser ist die Helligkeitsmessung
durch Fotografie oder durch Photometer. Anschließend erfolgt die
Auswertung der Ergebnisse, man erstellt Lichtkurven.
Veränderliche werden unterteilt in
Pulsationsveränderliche und Bedeckungsveränderliche.
Kurzperiodisch Veränderliche: Delta Cephei-Sterne,
Schwankungen der Leuchtkraft innerhalb von 50 Tagen. Der Stern pulsiert und
deshalb schwankt die Größe des Sterns um fünf bis zehn Prozent.
Dadurch verändert sich die Oberflächentemperatur
Pulsierende Veränderliche: Z.B. Delta Cephei Sterne, W
Virginis Sterne, RR-Lyrae-Sterne, Delta Scuti-Sterne, Mira-Sterne, Beta
Cephei-Sterne und ZZ Ceti-Sterne.
Eruptiv Veränderliche: Kataklysmische, Novae,
U-Geminorum, AM Herculis-Sterne, Symbiotische Sterne, T-Tauri-Sterne,
Flare-Sterne, R-Coronae-Borealis-Sterne. (Siehe auch
Eruptiv Veränderliche ).
Bedeckungsveränderliche: Doppelsternsysteme. Hierbei
bedeckt ein Stern den anderen Stern. Liegt diese Bedeckung in Sichtlinie zur
Erde, sehen wir einen Lichtabfall. Die Bedeckung kann total oder teilweise
sein, je nach dem, ob die Umlaufbahnen der beiden Sterne genau in Sichtlinie
liegen oder zu einem gewissen Prozentsatz verschoben sind. Vignettierung Abschattung im Strahlengang einer Optik. Sie macht
sich als Helligkeitsabfall zum Bildrand hin bemerkbar.
Virgo Haufen Der uns am nächsten stehende große
Galaxienhaufen. In einem ca. 120 Quadratgrad umfassenden Himmelsareal in
Richtung des Sternbildes Jungfrau (Virgo) stehen mehrere tausend Galaxien
zusammen.
VLA Das "Very Large Array"
(VLA) Radioteleskop steht in New Mexico.
Auf Y-förmig gelegten Schienen (19 - 21 km) bewegen sich 27
Einzelteleskope mit jeweils 25 m Durchmesser und imitieren somit ein
Radioteleskop von 27 km Durchmesser.
VLBI Ein noch
größeres Radio-Interferometer als das VLA ist das "Very Long
Baseline Interferometer" (VLBI), welches einen Zusammenschluß von
Radioteleskopen in Amerika, Kanada und
Europa beinhaltet.
VLT ........
Voyager
Sonden Zwei Sonden zur
Erforschung des äußeren Planetensystems. Mit den beiden Sonden
wurden wichtige Daten über die Gasplaneten und ihre Monde gewonnen.
Waage Sternbild (lat. Libra),
Kurzbezeichnung Lib, siehe auch Libra.
Wandelsterne Die Wandelsterne sind
unsere Planeten. In den alten Kulturen beobachtete man, dass die Sterne als
fixe Punkte am Himmel verblieben und ihre Positionen zueinander nicht
veränderten. Im Gegensatz dazu gab es fünf Lichtpünktchen,
welche ihre Positionen veränderten. Das waren Merkur, Venus, Mars, Jupiter
und Saturn. Im Gegensatz zu den "Fixsternen "
nannte man sie deshalb "Wandelsterne".
Waldmeier Klassifikation 1938 von Max Waldmeier eingeführte
Klassifikation von Sonnenflecken in acht Klassen. Bereits 1939 wurde es von W.
Brunner um eine auf neun Klassen erweitert. Die Waldmeier Klassifikation ist
heute das Standardschema für Sonnenfleckengruppen.
Waldmeier, Max Schweizer Astronom (1912-
)
Walfisch Sternbild, (lat. Cetus),
Kurzbezeichnung Cet, siehe auch Cetus.
Wassermann Sternbild (lat.
Aquarius), Kurzbezeichnung Aqr, siehe auch Aquarius.
Wasserschlange Sternbild (lat. Hydra),
Kurzbezeichnung Hya, siehe auch Hydra.
Wasserschlange,
Kleine Sternbild (lat. Hydrus),
Kurzbezeichnung Hyi, siehe auch Hydrus.
Wasserstoff Leichtestes und
häufigstes Element. Es wurde 1766 durch den Engländer Henry Cavendish
entdeckt. Normaler Wasserstoff besteht nur aus einem Proton und einem Elektron.
Als Isotope des Wasserstoffs treten Deuterium mit einem Neutron und Tritium mit
zwei Neutronen auf.
Wasserstoffbrennen Fusion von vier
Wasserstoffkernen zu einem Heliumkern. Die Hauptenergiequelle
sonnenähnlicher Sterne.
Weisse Zwerge Endstadium in der
Entwicklung sonnenählicher Sterne. Es handelt sich um kleine, extrem
dichte und heiße Sterne.
Weizsäcker, Carl
Friedrich deutscher Physiker (1912-
)
Wendekreis Bei Sommer- und
Winteranfang erreicht die Sonne mittags den nördlichsten bzw.
südlichsten Punkt ihrer scheinbaren Bahn. An allen Orten mit einer Breite
von +23,5 Grad bzw. -23,5 Grad steht die Sonne an diesen Tagen mittags im
Zenit. Danach wendet sie und strebt dem anderen Punkt zu. die entsprechenden
Breitenkreise heißen Wendekreis.
Whirlpool Galaxie Anfang Mai kulminiert - zwischen den Sternbildern Bootes, Ursa
Maior und Leo gelegen - das unscheinbare Sternbild "Canes Venatici". In ihm
befindet sich eine große Anzahl von Galaxien, darunter die berühmte
"Whirlpool Galaxie".
Im Messierkatalog unter der Bezeichnung M 51 geführt,
besteht diese Galaxie eigentlich aus zwei Teilen, die über eine Art
"Lichtbrücke" miteinander verbunden zu sein scheinen. Die
größere der beiden Galaxien, die wir mit ihren weit geöffneten
Spiralarmen bewundern können, ist uns näher. Die kleinere - weiter
von uns entfernt - wird zum Teil von dunklen Staubwoken verdeckt. Man
schätzt den Durchmesser von M 51 auf ca. 100.000 Lichtjahre und ihren
Abstand zu uns auf 35 Mio. Lichtjahre.
Vor vielen Millionen Jahren haben sich die beiden Galaxien im
Weltall vermutlich berührt, sich gegenseitig durchdrungen und somit
beeinflusst. Dabei ist es zu Veränderungen gekommen, die wir heute noch
erkennen können. Die größere der Galaxien zeigt einen weit nach
oben geöffneten Spiralarm, den sie vermutlich diesem Zusammenprall
verdankt.
Nicht nur für heutige Amateurastronomen und -fotografen
ist diese Galaxie eine Herausforderung, sondern auch in der Geschichte der
Astronomie hat M 51 eine wichtige Rolle gespielt.
Lord Rosse, - ein englischer
Adeliger - interessierte sich weniger für die Politik, als für den
Bau großer Spiegelteleskope. Mit seinem 180 cm "Leviathan von Parsanstown " gelang es ihm, dass
damals größte Teleskop zu schaffen. Obwohl der Standort dieses
Teleskops so hoch im verregneten Irland denkbar ungünstig war, gelang mit
ihm erstmalig die Auflösung der Spiralstruktur von M 51. Whipple, Fred amerikanischer Astronom
(1906- )
Widder Sternbild (lat. Aries),
Kurzbezeichung Ari, siehe auch Aries.
Wilson-Effekt In der Nähe des Sonnenrandes erscheinen
Sonnenflecken in die Sonnenoberfläche eingesenkt. Dies wurde bereits 1769
von Alexander Wilson beschrieben. Er gab auch Erster eine Erklärung des
Effekts. Trotzden wurde der Wilson-Effekt bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts
oft als optische Täuschung abgetan.
Winkelauflösung Maßangabe für die Fähigkeit eins
Teleskops , benachbarte Punkte zu trennen.
Winkelmaß Sternbild (lat. Norma),
Kurzbezeichnung Nor, siehe auch Norma.
Wolf Sternbild (lat. Lupus),
Kurzbezeichnung Lup, siehe auch Lupus.
Wolf-Rayet-Sterne Sehr heiße,
massereiche und leuchtkräftige Sterne. In ihren Spektren treten extrem
breite Emissionslinien auf. Sie wurden das erste Mal 1867 von Charles Wolf und
Georges Rayet beschrieben.
Wolter, Hans
deutscher Physiker
(1911-1978)
W-UMa
Veränderliche Bei den W Ursae Majoris Veränderlichen stehen die beiden
Komponenten so eng beieinander, dass die Sternform stark elliptisch verformt
ist und Materieaustausch stattfindet.
Die Radien der Sterne berühren sich. Die Lichtkurve der
W-UMa Veränderlichen ist geprägt von zwei Minimas, welche gleich tief
sind und von einem Maxima deutlich unterbrochen wird. Die Perioden liegen immer
unter 24 Stunden. X-Ray siehe
Röntgenstrahlung.
Yerkes Observatorium Observatorium in den USA,
im Staat Wisconsin. 1897 von der Universität Chicago gegründet. Im
Yerkes Observatorium steht das zur Zeit grösste Linsenteleskop mit einem
Objektivdurchmesser von 102 cm.
YOKOH 1991 gestarteter, nach
dem japanischen Wort für Sonnenstrahl benannter Satellit zur Röntgen-
und Gammabeobachtung der Sonne.
Yolo Teleskoptyp, der von Arthur S. Leonard entwickelt
und nach seinem Lieblings-Urlaubsort benannt wurde. Es handelt sich um einen
Schiefspiegler mit sehr geringen Bildfehlern.
Zeemaneffekt Ein durch Pieter Zeemann
beobachteter Effekt. 1896 erkannte er, dass sich Spektrallinien unter dem
Einfluss von starken Magnetfeldern aufspalten.
Zeitgleichung Die Differenz zwischen
der mittleren und wahren Sonnenzeit. Sie kann sowohl negativ als positiv
sein.
Zenit Auch als Scheitelpunkt
bezeichnet. Damit ist der Punkt gemeint, der genau senkrecht über dem
Beobachter liegt. Der Gegenpunkt wird Nadir genannt.
Zenitprisma Ein Glasprisma, das
zwischen Teleskop und Okular gesteckt wird. Es lenkt das Licht um 90 Grad ab,
so dass eine bequemere Beobachtungshaltung möglich ist.
Zenitteleskop Ein auf den Zenit
ausgerichtetes Instrument. Mit ihm werden Sterne beim Zenitdurchgang
gemessen.
Zentralstern Stern, der einen
planetarischen Nebel erzeugt hat. Es handelt sich bei ihm um einen weissen
Zwerg.
ZHR Zenithal Hourly Rate. Sie gibt an wie viele
Meteore eines Meteorstroms ein Beobachter unter idealisierten Bedingungen sehen
könnte.
Zirkumpolar Auf einen bestimmten Ort bezogen stehen zirkumpolare Sterne im
Lauf eines Jahres immer am Himmel, sind also ständig sichtbar. Das sind
z.B. Casiopeia, Perseus, Grosser Bär.
Sterne, deren Abstand vom Pol kleiner ist als die Polhöhe
an diesem Ort, sind Zirkumpolarsterne. Zodiak Auch Tierkreis. Er umfasst das Gebiet der
scheinbaren jährlichen Sonnenahn. Auf Ihm liegen 13 Sternbilder.
Zodiakallicht Als Zodiakallicht bezeichnet man den Lichtkegel, der direkt
vor Sonnenaufgang oder -untergang an der Stelle zu sehen ist, wo die Sonne auf-
oder untergegangen ist.
Im inneren Sonnensystem befindet sich in der Ebene der
Planeten eine flache Wolke winziger Staubteilchen. An diesen wird das
Sonnenlicht gestreut. Von Mitteleuropa aus ist das Zodiakallicht, sehr klaren
Himmel vorausgesetzt, am besten im Frühjahr nach Sonnenuntergang und im
Herbst vor Sonnenaufgang zu sehen. Zöllner, Karl
Friedrich deutscher Physiker und
Astronom (1834-1882).
Zwerg-Cepheiden Die Zwerg-Cepheiden nennt
man auch Delta Scuti Sterne. Sie haben eine geringe Leuchtkraft. Bei ihnen
liegt die Periode der Helligkeitsschwankung unter sechs Stunden; Minimas und
Maximas sind deutlich weniger ausgeprägt wie bei den klassischen
Cepheiden. Beispiel für einen Zwerg-Cepheiden ist Polaris. Er hat eine
Periode von ca. vier Tagen.
Zwerggalaxie Galaxien mit Durchmessern von nur wenigen tausend
Lj werden Zwerggalaxien genannt. Es handelt sich oft um kleine elliptische oder
irreguläre Galaxien. Bekannteste Vertreter sind M32 und die Magellanschen
Wolken.
Zwergstern Ein Stern mit geringem
Durchmesser. Es treten hauptsächlich weiße und rote Zwergsterne auf.
Bei roten Zwergsternen handelt es sich um Sterne, die schon bei ihrer
Entstehung nur eine geringe Masse besitzen. Sie sind kühl und
leuchtschwach. Weisse Zwergsterne entstehen, wenn ein Riesenstern seine
äusseren Hüllen abstößt und nur der Kern übrig
bleibt. Dieser ist sehr dicht und heiß.
Zwergnova Ein Doppelsternsystem, bei dem einer der Partner,
ein weisser Zwerg, vom anderen Materie absaugt. Diese sammelt sich in einer
Akkretionsscheibe um den weissen Zwerg. Durch noch nicht vollständig
geklärte Vorgänge erzeugt ein solches System
Helligkeitsausbrüche .
Zwicky,
Fritz Schweizer Physiker und
Astronom (1898-1974)
Zirkel Sternbild (lat.
Circinus), Kurzbezeichnung Cir, siehe auch Circinus.
Zwillinge Sternbild (lat. Gemini),
Kurzbezeichnung Gem, siehe auch Gemini.
Ich bedanke mich für Ihr Interesse an Astronomie.
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