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ImageHier findest du alle astronomischen Begriffe


Die Astronomie (von griech. ἀστρονομία, astronomía, "Beobachtung der Sterne", entstanden aus altgr. ἄστρον [ástron], „Stern, Gestirn“, und νόμος [nómos], „Brauch, Gesetz“), ist die Wissenschaft von den Gestirnen. Sie untersucht mit naturwissenschaftlichen Mitteln die Eigenschaften der Objekte im Weltall, also Himmelskörper (Planeten, Monde, Sterne einschließlich der Sonne, Sternhaufen, Galaxien und -haufen), der interstellaren Materie und der im Weltall auftretenden Strahlung. Darüber hinaus strebt sie nach einem Verständnis des Universums als Ganzes, seiner Entstehung und seinem Aufbau.

Obwohl sie nur an wenigen Schulen Unterrichtsfach ist, findet die Astronomie und ihre Forschungsergebnisse in der Öffentlichkeit viel Interesse und ist ein weit verbreitetes Hobby (siehe Amateurastronomie). Dies hängt einerseits mit dem "erhebenden" Eindruck zusammen, den der Sternhimmel auch bei freisichtiger Beobachtung macht, andrerseits mit ihrer thematischen Vielfalt, der Berührung philosophischer Fragen und dem Konnex mit der Raumfahrt.

Astronomie ist nicht mit Astrologie zu verwechseln (griech. ἀστρολογία, astrología, "Sternenkunde"), die in der Antike die gleiche Wortbedeutung wie Astronomie hatte.


Geschichte der Astronomie

Der Planet Saturn
Der Planet Saturn

Geschichte der Astronomie

Die Astronomie gilt als eine der ältesten Wissenschaften. Die Anfänge der Astronomie liegen wahrscheinlich in der kultischen Verehrung der Himmelskörper. In einem jahrtausendelangen Prozess trennten sich zunächst Astronomie und Naturreligion, später Astronomie, Meteorologie und Kalenderrechnung, im ausgehenden Mittelalter dann Astronomie und Astrologie. Wesentliche Meilensteine für unser Wissen über das Weltall waren die Erfindung des Fernrohrs vor etwa 400 Jahren, das die kopernikanische Wende vollendete, sowie später im 19. Jahrhundert die Einführung der Fotografie und Spektroskopie. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts haben Astronomen mit der unbemannten und bemannten Raumfahrt die Möglichkeit die Erdatmosphäre zu überwinden und ohne ihre Einschränkungen zu beobachten, also in allen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums. Dazu kommt erstmals die Möglichkeit, die untersuchten Objekte direkt zu besuchen und dort andere als nur rein beobachtende Messungen durchführen. Parallel dazu werden immer größere Teleskope für bodengebundene Beobachtungen gebaut.

Fachgebiete der Astronomie 

Die astronomische Wissenschaft unterteilt sich im Allgemeinen nach den untersuchten Objekten, sowie danach, ob die Forschung theoretischer oder beobachtender Natur ist. Wichtige grundlegende Fachgebiete sind die Astrophysik, die Astrometrie und die Himmelsmechanik, ihre wichtigsten Untersuchungsgebiete die Physik des Sonnensystems, insbesondere die Planetologie, die Galaktische Astronomie, die die Milchstraße und ihr Zentrum erforscht, die Extragalaktische Astronomie, die den Aufbau anderer Galaxien und ihrer aktiven Kerne, oder Gammablitze als die energiereichsten Vorgänge im Universum untersucht, sowie die relativistische Astrophysik, die sich etwa mit Schwarzen Löchern beschäftigt. Die Stellarastronomie untersucht Geburt, Entwicklung und Tod der Sterne. Die Kosmologie hat die Geschichte und die Entstehung des Universums zum Gegenstand, während die Kosmogonie die Geschichte unseres eigenen Sonnensystems beschreibt. Die Integration vieler Methoden bringt es mit sich, dass man die Beobachtende Astronomie immer weniger nach benutzten Wellenlängenbereichen einteilt (Radioastronomie, Infrarotastronomie, Visuelle Astronomie, Ultraviolettastronomie, Röntgenastronomie und Gammaastronomie), weil die Forschergruppen und (im Idealfall) auch der einzelne Wissenschafter Informationen aus allen diesen Quellen heranziehen kann. Das derzeit neueste Fachgebiet ist die Exoplanetologie.

Die engeren Methoden der klassischen Astronomie sind als Positionsastronomie mittels der Astrometrie und der Himmelsmechanik den Aufbau des Weltalls zu erklären und die Himmelskörper zu katalogisieren (Sternkatalog, Ephemeriden), und in der Astrophysik die Physik des Weltalls und der Objekte darin zu erforschen. Daneben kann die Raumfahrt als experimentelle Astronomie angesehen werden, und die Kosmologie als theoretische Disziplin.

Astronomie und andere Wissenschaften 

Mit der Astronomie sehr eng verbunden sind die Physik und die Mathematik, die Fachgebiete haben sich vielfach befruchtet und sind auch im Astronomie-Studium als Einheit zu sehen. Das Universum erweist sich in vielen Fällen als Laboratorium der Physik, viele ihrer Theorien können nur in seinen Weiten und an heißen, energiereichen Objekten getestet werden. Nicht zuletzt waren die aufwändigen Berechnungen der Astronomie Triebfeder bis hin zur modernen numerischen Mathematik und der Datenverarbeitung.

Traditionell ist die Zusammenarbeit der Astronomie mit der Geodäsie (Astrogeodäsie, Orts- und Zeitbestimmung, Bezugsysteme, Navigation), mit der Zeit- und Kalenderrechnung (Astronomische Chronologie sowie mit der Optik (Entwicklung astronomischer Instrumente und Sensoren). Instrumentell und methodisch sind auch starke Bezüge zur Technik, Raumfahrt und Mathematik gegeben (Messgeräte, Satellitentechnik, Modellierung von Bahnen und Himmelskörpern). Geodätische Methoden werden auch zur Bestimmung des Gravitationsfeldes sowie der Figur anderer Himmelskörper angewandt.

In den letzten Jahrzehnten ist auch die Zusammenarbeit der Astronomie mit der modernen Geologie und der Geophysik immer wichtiger geworden, da sich das Arbeitsgebiet der Geowissenschaften mit Teilen der Planetologie deckt. Die Mineralogie analysiert die Gesteine der Erde mit ähnlichen Methoden wie jene anderer Himmelskörper. Die Kosmochemie als Teil der Chemie untersucht die Entstehung und Verteilung der chemischen Elemente und Verbindungen im Universum und die chemische Evolution, die Exobiologie die Umstände von Entstehung und Existenz von Leben außerhalb der Erde.

Des Weiteren kommt es zunehmend zu interdisziplinärer Forschung mit ursprünglich eher geisteswissenschaftlich ausgerichteten Disziplinen der Wissenschaft:
Die Astronomiegeschichte als Teil der Geschichtswissenschaften untersucht die Geschichte der Astronomie. Bauten und Funde aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit werden vermehrt in astronomischem Zusammenhang interpretiert (Archäoastronomie). Da sich die Astronomie außerdem im Rahmen der Kosmologie mit den Fragen nach der Entstehung, der Entwicklung und dem Ende des Universums beschäftigt, gibt es darüberhinaus Schnittpunkte zu Theologie und Philosophie.


Sternwarte

Eine Sternwarte (oder ein Observatorium v. lat.: observare = beobachten) ist heutzutage ein Ort mit wissenschaftlichen Instrumenten, oft Teleskopen, für die Beobachtung des Weltraums.


Merkmale 

Roque de los Muchachos Observatorium
Roque de los Muchachos Observatorium

Das Erscheinungsbild einer heutigen Sternwarte ist in der Regel durch eine oder mehrere Kuppeln gekennzeichnet, die einerseits zur Beobachtung geöffnet und in die gewünschte Richtung gedreht werden können, andererseits aber im geschlossenen Zustand das darunter aufgestellte Instrument schützen. Die Instrumente selbst (vor allem die Teleskope) sind zum Schutz vor Erschütterungen auf eigenen, vom übrigen Gebäude getrennten Sockeln montiert. Der Begriff Observatorium wird auch noch für Satelliten, die Teleskope tragen, verwendet. Typischerweise befinden sich mehrere Teleskope bzw. Instrumente auf einem Satelliten, die meist alle dasselbe Ziel beobachten, seltener auch getrennt gesteuert werden können.

Eine Sternwarte, die hauptsächlich zum Zweck von Führungen und der Erwachsenenbildung betrieben wird, nennt man auch Volkssternwarte. Ein ähnliches Ziel wie Volkssternwarten verfolgen Schulsternwarten und werden gelegentlich auch gemeinsam betrieben. Weiters gibt es auch Privatsternwarten, die von einzelnen Amateurastronomen oder Vereinigungen betrieben werden, und in Einzelfällen ebenfalls der Öffentlichtkeit Beobachtungsmöglichkeiten bieten. Sternwarten sind nicht mit Planetarien zu verwechseln. In ersteren kann man tatsächliche Objekte beobachten, während letztere die Himmelsobjekte künstlich projizieren.

Im weiteren Sinn werden auch Bauwerke, die durch ihre besondere Konstruktion die Festlegung bestimmter astronomischer Besonderheiten, wie z.B. den Tag der Wintersonnenwende, ermöglichen, als Observatorien bezeichnet. Bei dieser Art von Bauwerken, die zumeist einer vorgeschichtlichen Phase der verschiedensten Kulturen zuzurechnen sind, handelt es sich meist um sogenannte Sonnenobservatorien, da von hier aus vor allem der Lauf der Sonne beobachtet wurde. Siehe z.B. Kreisgrabenanlage von Goseck oder Stonehenge.

Seit geraumer Zeit ist überdies das Interesse auf “mobile” Ausführungen weltweit gewachsen. Mobile Sternwarten wie die in [1]Japan werden zu Bildungszwecken in Schulen und Universitäten genutzt. Dabei wird in einem extra dafür präparierten Fahrzeug (LKW, Hänger, Bus oder dergleichen) ein Teleskop verbaut, welches durch ein Stabilisations- bzw. Entkoppelungssystem mit dem Fahrzeug verbunden wurde und das Teleskop sodann durch eine Kuppel bzw. ein Schiebedach zu Beobachtungszwecken hinausfährt. Ein etwas größeres Projekt beschäftigt sich mit einer Schulungs- und Forschungseinrichtung, welche im Westen von Österreich entstehen soll. Project Sirius Alpha [2] ist ein außerordentlich gewagtes Unterfangen mit einem Entkoppelungssystem[3], jedoch für die Zukunft gewappnet, da viele Einrichtungen [4], die wissenschaftlich genutzt werden, bereits „mobil“ ausgeführt wurden. Hierzu hat der Projektleiter dieser „mobilen Sternwarte“ ein Forum [5] in die Welt gerufen, welches den Trend solcher Einrichtungen aufzeigt. In Zukunft wird mehr Augenmerk solchen Innovationen gewidmet werden und es gilt, die Nutzer solcher dafür zu sensibilisieren.

Geschichte 

Megalith-Observatorium in Nabta-Playa
Megalith-Observatorium in Nabta-Playa
Stjerneborg
Stjerneborg

Die derzeit als ältestes datiertes Observatorium der Vorgeschichte geltende Anlage ist eventuell die Kreisgrabenanlage von Goseck aus dem 5. Jahrtausend v. Chr.. Der Megalith-Kreis in Nabta-Playa in der Nubischen Wüste könnte auch in diese Zeit fallen. Andere Anlagen stammen aus Zeiten ab ca. 3000 v. Chr. (Stonehenge). Das Cheomseongdae-Observatorium in Korea ist das älteste im Fernen Osten. China hat eine lange Tradition im Bau von Observatorien. In der Tang-Dynastie wurden 20 Sonnenobservatorien für die Erstellung des Da Yan Kalenders 729 A.D. errichtet, wobei 10 Observatorien entlang des 114. Grades östlicher Länge von Zentralasien bis Hue verteilt wurden, um die Kugelgestalt der Erde zu überprüfen. Die Yuan-Dynastie ließ für den Shou Shi Kalender 1281 27 Großobservatorien erbauen, wobei das Gaocheng-Observatorium nahe Dengfeng in der Henan-Provinz noch gut erhalten ist. In Peru befindet sich das 2300 jahre alte Chanquillo-Observatorium, das aus 13 Türmen auf einem Berggrat besteht.

Im Spätmittelalter und der Zeit danach entstanden die ersten Vorläufer der „klassischen“ Sternwarten. Sie beheimateten Instrumente zur Vermessung von Sternörtern, z.B. Quadranten oder Astrolabien. Beispiele sind das Observatorium Rasad-e Khan von Nasir Al-din al-Tusi, die Sternwarte des Ulug Beg, Schloss Uranienborg und Stjerneborg, die Sternwarten Tycho Brahes oder die Jantar Mantars des Maharajas Jai Singh II..

Nach Erfindung des Teleskops 1608 entstanden dann die ersten Sternwarten im heutigen Sinne. Diese waren zunächst Teile physikalischer Kabinette, wie sie von Adligen und anderen Gönnern nach und während der Aufklärung unterhalten und gefördert wurden. Es handelte sich oft um ausgebaute Dachgeschosse, angebaute Türme oder dergleichen. Eigenständige Sternwartenbauten wurden oft als Türme ausgeführt, wie die Mannheimer Sternwarte. In diese Zeit fällt auch zum Beispiel der Bau des Royal Greenwich Observatory 1675. Die erste Sternwarte, bei der die Instrumente in ein ebenerdiges Gebäude gestellt wurden, war die Seeberg-Sternwarte, die 1790 in Betrieb genommen wurde. Die erste Schulsternwarte Deutschlands wurde 1872 im ostsächsischen Bautzen gegründet.

Für die Qualität der Beobachtung ist ein möglichst dunkler Himmel wichtig. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren Sternwarten mit konkurrenzfähiger Forschung nahe oder sogar in Städten die Regel, oft auch um dem Geldgeber, im allgemeinen dem lokalen Fürstenhof, nahe zu sein. Das Anwachsen der Städte und der damit verbundene Lichtsmog, der die Beobachtungen in zunehmendem Maß beeinträchtigte, führte im 20. Jahrhundert zu einem Ausweichen in immer abgelegenere und vom Lichtsmog noch nicht betroffene Gebiete wie etwa in Gebirgen, zunächst in näher gelegene Gebirge wie die Pyrenäen oder die Alpen und schließlich in Gebiete weit abseits größerer Ansiedlungen und mit klarer und ruhiger Luft, wie etwa auf dem Mauna Kea auf Hawaii oder in der Atacama-Wüste in Chile.

Gleichzeitig ermöglichte der technologische Fortschritt die Anfertigung immer größerer Teleskope, die immer schwächere Lichtmengen auffangen können und so Beobachtungen in immer größere Tiefen des Weltalls erlauben. Auch diese Instrumente gelangen durch die natürliche Unruhe der Luft an Grenzen. Leistungsfähige Adaptive Optiken sind zwar in der Lage, diesen Nachteil fast vollständig zu korrigieren, aber üblicherweise nur in sehr kleinen Bildfeldern. Ein Ausweg bot sich in der Konstruktion von Weltraumteleskopen, die Beobachtungen außerhalb des störenden Einflusses der Atmosphäre ermöglichen wie etwa das Hubble-Weltraumteleskop. Darüber hinaus wurden Weltraumteleskope entwickelt, um Beobachtungen in Spektralbereichen zu ermöglichen, die vom Boden aus unzugänglich sind, wie etwa im fernen Infrarot oder im Bereich der Röntgenstrahlung.


Abendrot
Das Abendrot ist eine durch Streuung verursachte Rotfärbung des Himmels

Abendstern
Als Abendstern bezeichnet man den Planeten Venus, wenn er am Abend kurz vor oder nach Sonnenuntergang im Westen zu sehen ist. Die Venus steht dann östlich von der Sonne und geht nach ihr unter. Sie ist so hell, daß sie bereits kurz vor Sonnenuntergang gesehen werden kann. Siehe auch Morgenstern.

Aberration des Lichts (jährliche)
ateinisch "aberrare" (abirren); Aberration ist die "vektorelle Addition" von (endlicher) Geschwindigkeit des Lichts und Geschwindigkeit der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne (30 km/s).

Trifft ein Lichtstrahl die Mitte des Objektives, wandert der Lichstrahl weiter zum Okular. Während dieser Zeit wandert die Erde mitsamt unserem Teleskop aber ein Stückchen weiter und der Lichtstrahl trifft nicht mehr in die Mitte des Objektives. Das Teleskop muß um einen winzigen Winkel verschoben werden. 

Aberration des Lichts (tägliche)
Rotation der Erde, am Äquator 465 m/s, an den Polen gleich 0

Aberration des Lichts (säkulare)
Geschwindigkeit des Sonnensystems (20 km/s) in Ri. Hercules.

Absorptionslinien
edes chemische Element, welches in Gasform gebracht und durchleuchtet wird, zeigt bestimmte, nur ihm zugehörende dunkle Linien im Spektrum, die Absorptionslinien.

Gefunden wurden sie von Joseph von Fraunhofer, welcher für seine fehlerfreien, optischen Linsen das Glasherstellungsverfahren verbessern wollte und die Brechungseigenschaften der Glasstücke gründlich prüfte.

Dringt Licht in ein Medium ein, so wird ein Teil des Lichtstroms vom Medium zurückgehalten. Dieser Vorgang heißt Absorption.

Wenn kühles Gas vor einer Lichtquelle liegt, erscheinen dunkle Linien im Spektrum. Bestimmte Lichtwellenlängen werden durch chemisch identische Substanzen in der kühleren Quelle absorbiert. An zwei markanten Stellen im Spektrum ist kein Licht und keine Farbe vorhanden, an dieser Stelle wurde das Licht absorbiert.

An diesen beiden dunklen Absorptionslinien, welche im ultravioletten Bereich - gerade noch sichtbar - liegen, sind bei weit entfernten Galaxien in Richtung rot verschoben. Ihre Wellenlänge ist größer geworden, da sie weiter von uns entfernt sind. Aus der Größe der Rotverschiebung kann die Entfernung berechnet werden.

Absolute Helligkeit
Alle Sterne haben eine unterschiedliche Entfernung zu uns, ihre tatsächliche Helligkeit entspricht also nie der scheinbaren Helligkeit, mit der sie uns erscheinen. Die absolute Helligkeit ist die Helligkeit, die ein Stern in einer Entfernung von 10 pc haben würde.

Siehe auch "Helligkeit der Sterne" und "Scheinbare Helligkeit".

Achernar
Achernar (Alpha Eri) ist der Hauptstern im Sternbild Eridanus. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 0,5 mag und ist 78 Lichtjahre entfernt. Farbe: blauweiss.

Der Name Achernar entstammt der arabischen Sprache und bedeutet "Ende des Flusses".

Achondrite
Achondrite sind eine bestimmte Sorte von Steinmeteoriten. Man unterscheidet zwischen Chondriten, Achondriten und Sideroliten.

Etwa 7% der Steinmeteoriten sind Achondriten. Sie weisen keine Chondren, also keine Kügelchen auf. Man unterteilt sie in Ca-arme und Ca-reiche Meteorite. Ihr Erscheinungsbild ähnelt dem von irdischem Basalt, ihre Identifikation ist schwierig. Man hat das Erstarrungsalter der Achondriten untersucht und gefunden, dass sie älter als der irdische Basalt sind, ca. 4,4 - 4,6 Milliarden Jahre. Demnach müssen sie von ausserhalb zu uns gekommen sein.

adaptive Optik
Die adaptive Optik ist ein neuatigesVerfahren zur Eliminierung-Verminderung der Luftturbulenzen. Die Turbulenzen in unserer Atmosphäre führen zu einem "Verschmieren" der Sternpunkte. Der Teleskopspiegel wird mit Hilfe von vielen hundert hydraulischen Stützen diesen Luftturbulenzen "nachgeführt", der Spiegel also ständig anpasst.

Adler
Sternbild, (lat. Aquila, Kurzbezeichnung Aql),siehe Aquila.

Akkretion
Der Begriff stammt aus dem Lateinischen, accretio bedeutet Zunahme. Unter der Akkretion versteht man das Aufsammeln von Materie.

Akkretionsscheibe

Akkretionsscheiben sind Ansammlungen von interstellarem Gas und Staub um z.B. neu entstandene Sterne oder um Weisse Zwerge in Doppelsternsystemen. Akkretionsscheiben rotieren um den zentralen Punkt. Schnell rotierende Gasmassen flachen sich ab, wie man z.B. bereits bei dem Planeten Jupiter sieht. Im Extremfall drücken sie sich zusammen zu einer Scheibe.

Akkretionsscheiben bilden sich auch um Schwarze Löcher. Wenn das Schwarze Loch Materie - z.B. Sterne oder Gas und Staub - anzieht, zwingt sie diese in eine Akkretionscheibe, welche sich rasend schnell um das Schwarze Loch bewegt, bevor sie "geschluckt" wird. Die dabei entstehenden Magnetfeldlinien ordnen sich entlang der Rotationsachse und können zu Jets führen, d.h. Material wird entlang der Feldlinien wieder ausgespuckt.

Aktive Galaxie
Galaxien, in welchen gewaltige Energieausbrüche stattfinden. Unter die aktiven Galaxien fallen Seyfert- und Radiogalaxien sowie Quasare.

Albedo
Die Himmelskörper, die kein eigenes Licht aussenden, z.B. die Planeten und deren Monde, werden von der Sonne angestrahlt und reflektieren dieses Licht. Unter der Albedo versteht man das Rückstrahlvermögen eines Himmelskörpers, also das Verhältnis von empfangenem zu reflektiertem Licht.

Aldebaran
Aldebaran (Alpha Tau) ist der Hauptstern im Sternbild Stier, lat. Taurus. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 0,9 mag und ist 68 Lichtjahre entfernt. Farbe: orange- blassrosa.

Der Name Aldebaran stammt aus der arabischen Sprache und bedeutet "der Nachfolgende".

Alderamin
Alderamin (Alpha Cep) ist der Hauptstern im Sternbild Cepheus. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 2.4 mag und ist 45 Lichtjahre entfernt. Farbe: weiss.

Der Name Alderamin stammt aus dem Arabischen und bedeutet soviel wie "rechter Arm".

Algol Veränderliche

Der EA (kommt von Eclipsing binary, Type Algol)- oder Algol-Typ ist ein Bedeckungsveränderlicher, welcher allein auf die gegenseitige Sternbedeckung zurückzuführen ist. Die Leuchtkraft der beiden Sterne ändert sich dabei nicht.

Man vermutet, da es sich bei dem Algol-Typus um weit getrennte Komponente handelt. Diese leuchten lange im normalen Licht und haben dann steile Minima. Bestehen die beiden Komponenten aus sehr unterschiedlich leuchtenden Sternen, kommt es zu Haupt- und Nebenminimas.

Beta Persei, von den Arabern der Name Algol (Ras Al Ghul) gegeben, ist in der griechischen Mythologie das Haupt der Medusa. Perseus tötete Medusa, eine der drei Gorgonen, von denen die schrecklichste die Medusa war. Schlangen ringelten sich um ihren Kopf und ihre Anblick versteinerte jeden Sterblichen. Offensichtlich war bereits den Griechen der veränderliche Charakter des Sterns Algols bekannt. Im arabischen heißt "Ras al Ghul" Teufelshaupt.

Die erste schriftliche Aussage über die veränderliche Helligkeit wissen wir von dem italienischen Astronomen Geminiano Montanari, um 1667. 1728 erkannte John Goodricke die Regelmäßigkeit und den logischen Grund der Veränderung.

Alle zwei Tage, 20 Stunden, 48 Minuten und 56 Sekunden sinkt die Helligkeit von Algol auf ein Minimum von 44% ihrer ursprünglichen Helligkeit. Die Bedeckung dauert 10 Stunden.

Der zweite Stern wurde erst 1978 spektroskopisch nachgewiesen. Das Algolsystem ist 100 Lichtjahre von uns entfernt. Die hellere Komponente ist ein weißer Stern in der Wasserstoffbrennphase. Er hat 100fache Sonnenleuchtkraft, der Durchmesser beträgt 4 Millionen km, seine Masse bei 3,5 - 4 Sonnenmassen. Der schwächere Begleiter hat ungefähr die Daten unserer Sonne. Beide Komponenten sind etwa 10 Millionen Kilometer voneinander entfernt.

Almagest
m 2. Jhd. v. Chr. legte der griechische Astronom Ptolemaios in seinem Sternatlas "Amalgest" 48 Sternbilder fest. Sie entstanden zum größten Teil aus der griechischen Mythologie, teilweise waren sie aber auch der älteren babylonischen Kultur entlehnt.

Ptolemaios stützte sich dabei auf den Sternkatalog des Hipparch von Nikaia. Er fügte weitere Sterne hinzu und zwecks vollständiger Katalogisierung des Himmels fügte er weitere Sternbilder zu den bisherigen hinzu.

Alphard
Alphard (Alpha Hya) ist der Hauptstern im Sternbild Wasserschlange, lat. Hydra. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 2.0 mag und ist 90 Lichtjahre von uns entfernt. Farbe: orange.

Der Name Alphard entstammt der arabischen Sprache - al-fard - bedeutet "der Einsame in der Schlange".

Alpheratz
Alpheratz (auch Sirrah, Alpha And) ist der Hauptstern im Sternbild Andromeda. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 2.0 mag und ist 90 Lichtjahre von uns entfernt. Farbe: blau-weiss.

Der Name Alpheratz entstammt der arabischen Sprache - al Surrat al Faras - heisst übersetzt "Pferdenabel".

Altar
Sternbild, (lat. Ara, Kurzbezeichnung Ara), siehe Ara.

Atair
Atair (Alpha Aql) ist der Hauptstern im Sternbild Adler, lat. Atair. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 0,8 und ist 16 Lichtjahre von uns entfernt. Farbe: weiss.

Der Name Atair entstammt der arabischen Sprache - atair- bedeutet "fliegender Adler".

Analemma
Im Laufe eines Jahres sinkt und steigt der Bogen, den die Sonne im Laufe eines Tages beschreibt. Zum Sommer zu steigt die Sonne hoch am Himmel, und gegen Winter steht sie nur flach über dem Horizont.

Der höchste Punkt der Bahn steigt und sinkt nicht nur im Lauf eines Jahres, sondern er "oszilliert" nach rechts und links. Dabei ist der Ausschlag nach rechts (ein Verfrühen in der Zeit) im Frühling und Herbst zu vermelden. Umgekehrt gibt es ein Nachhinken (Ausschlag nach links) zur Sommer- und Winterzeit. Würde man die Position der Sonne jeden Tag zur exakt gleichen Zeit (z.B. 12 Uhr mittags) in einer einzigen Aufnahme darstellen, so ergäbe sich die nebenstehende "Acht". Nur wenn man dies um 12 Uhr mittags tut, ergäbe sich eine aufrechte Acht, deren (lange) Symmetrieachse senkrecht zum Horizont steht (wie in der gezeigten Abbildung).Image

Die Aufnahme wurde dem Buch entnommen: Die Erscheinungen am Sternenhimmel" von Hermann von Baravalle, Verlag Freies Geistesleben GmbH, Stuttgart, 1962.

Andromeda
Sternbild, Kurzbezeichnung And,

Sternbild der nördlichen Hemisphäre, die Andromeda kulminiert im Herbst. Einige schöne Galaxien kann man in der Andromeda bewundern, natürlich M31 mit ihren Nachbargalaxien, NGC 891.

Das Sternbild führt sich zurück auf die Sage der Andromeda, Tochter des Königs Cepheus und seiner Gemahlin Cassiopeia. Sie sollte einem Meeresungeheuer geopfert werden, Perseus errettete sie.

Andromeda Galaxie

Die Andromeda-Galaxie ist die einzige Galaxie, welche wir mit bloßem Auge am nördlichen Sternenhimmel beobachten können. Selbst in kleineren Teleskopen ist sie ein imposanter Anblick. Man nimmt die Entfernung zu ca. 2,1 Millionen Lichtjahren an.

Die Andromeda-Galaxie ist eine Sterneninsel, ähnlich unserer Milchstraße. In ihr fand Hubble die Cepheiden, pulsierende Sterne, mit denen er zum ersten Mal die Entfernung eines Objektes bestimmte, welches sich nicht in unserer Milchstraße befindet.

Die Andromeda gehört wie unsere Milchstraße zu der Lokalen Gruppe, einer Anzahl von Galaxien, von denen wir annehmen, daß sie zusammengehören. Darunter auch die Galaxien M 33, große und kleine Magellansche Wolke.

Beobachtet man die Andromeda in unterschiedlichen Wellenlängen, erhält man eine Reihe von interessanten Informationen. Im Infrarotlicht sieht man die Gebiete, in denen noch heute in der Andromeda Sterne geboren werden. Sie konzentrieren sich in der galaktischen Mitte und in Teilen der Spiralarme.

Betrachtet man das Zentrum im Röntgenlicht, so sieht man intensiv strahlende Sterne, fast alle sind Doppelsterne.

Und im Radiobereich kann man erkennnen, daß das Band der Galaxie rotiert. Die roten Randgebiete strömen von uns weg, die blauen Bereiche kommen auf uns zu, die Galaxie rotiert also von rechts nach links.

Antares
Antares (Alpha Sco) ist der Hauptstern im Sternbild Skorpion, lat. Scorpius. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 1.1 mag und ist 500 Lichtjahre von uns entfernt. Farbe: rot.

Der Name Antares bedeutet soviel wie "Gegenspieler des Mars" oder "Rivale des Mars".

Antennengalaxien
NGC 4038/39 sind zwei Galaxien im Sternbild Rabe, lat. Corvus. Die beiden Galaxien kollidieren derzeit miteinander. Dadurch bildeten sich zwei dünne Materieschweife, die sich wie Antennen aus dem Kern der verschmelzenden Galaixen weit in den Weltraum hinausstrecken.


Antlia
Sternbild (dt. Luftpumpe), Kurzbezeichnung Ant

Antlia ist wie die meisten Sternbilder des südlichen Himmels nicht durch Mythen, sondern durch die Kartographierung im 18. Jhd. entstanden. Ebenso wie Pyxis, der Schiffskiel, ist Antlia eine Schöpfung des französischen Astronomen Nicolas de Lacaille.

Antlia ist ein kleines, unscheinbares Sternbild, es enthält keine Sterne, die heller als mag 4 haben, drei Galaxien sind in ihr zu beobachten.

Apex
Der Name stammt aus dem lateinischen und bedeutet Spitze. Unter dem Apex versteht man den Zielpunkt der Sonne, auf den sie sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 20 km/sec. zu bewegt. Er liegt im Sternbild Hercules.

Aphel
Den sonnenfernsten Punkt der Umlaufbahn von Planeten, Kometen und Asteroiden bezeichnet man als Aphel.

Apogäum
Der Punkt in der Umlaufbahn eines Satelliten oder des Mondes, der von der Erde am weitesten entfernt ist, wird Apogäum genannt. Der erdnahste Punkt wird Perigäum genannt.

Apus
Sternbild (dt. Paradiesvogel), Kurzbezeichnung Aps,
Das Sternbild ist ein altes Sternbild, es wurde bereits von Johann Bayer 1603 in seiner Uranometria erwähnt. Er muss von Seefahrern über dieses Sternbild unterrichtet worden sein, denn der Apus ist ein Sternbild ganz in Nähe des südlichen Pols.

Aquarius
Sternbild (dt. Wassermann), Kurzbezeichnung Aqr.
Das Sternbild steht zur Herbstzeit am nördlichen Himmel. Im Sternbild stehen zwei Kugelsternhaufen, mehrere Galaxien sowie der berühmte Helix-Nebel ( NGC 7293) und der kleinere aber reizvolle Saturn-Nebel (NGC 7009).

Äquinoktium
Tagundnachtgleiche, d.h. sowohl der Tag als auch die Nacht sind gleich lang. Dies geschieht, wenn die Sonne am 21.3 (zum Frühlingsanfang) und zum 23.9. (zum Herbstanfang) durch den Himmelsäquator läuft.

Aquila
Sternbild (dt. Adler), Kurzbezeichnung Aql

Sternbild des nördlichen Himmels im Sommer. Der Adler enthält eine Menge interessanter Objekte, Doppel- und Mehrfachsterne sowie einige Planetarische Nebel.

Ara
Sternbild (dt. Altar), Kurzbezeichnung Ara
steht am südlichen Sternenhimmel und kulminiert im Sommer.

Ariel
Mond des Planeten
Uranus. Entdeckt 1851 von Lassell, Durchmesser 1.000 km.

Aries
Sternbild (dt. Widder), Kurzbezeichnung Ari,

es steht zwischen der Andromeda, dem Walfisch, den Fischen und dem Stier und kulminiert spät im Jahr.

Im Aries stehen viele schöne Doppel- und Mehrfachsterne.

Arctur
Arctur(us) (Alpha Boo) ist der Hauptstern im Sternbild Bärenhüter, lat. Bootes. Er hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 0.0 mag und ist 37 Lichtjahre von uns entfernt. Farbe: orange.

Der Name Arcturus stammt aus dem griechischen und bedeutet "Bärenhüter".

Argelander, Friedrich Wilhelm (1799-1875)
Friedrich Wilhelm August Argelander wurde am 22. März 1799 in Memel, Preussen geboren. Durch Friedrich Wilhelm Bessel zur Astronomie gebracht, wurde Argelander 1820 dessen Assistent an der Königsberger Sternwarte.

1822 promovierte Argelander mit einer Arbeit über die Sternbeobachtungen Flamsteeds und sechs Jahre darauf bot man ihm eine Professur in Finnland an. In den Folgejahren entstand seine "Uranometria nova", ein Sternatlas, der nur Sterne enthielt, welche mit blossem Auge sichtbar waren. Insbesondere die Helligkeitsvergleiche und Schätzungen machten diesen Katalog berühmt. Es entstand die "Argelandersche Stufenschätzungsmethode" zur Helligkeitsbestimmtung.

1845 ging die Bonner Sternwarte in Betrieb, ab 1852 erstellte Argelander von dort einen Sternkatalog - die sogenannte "Bonner Durchmusterung" - welche 1883 veröffentlicht wurde.

Argelander starb am 17. Februar 1875. 

Ariel
Ariel ist ein Uranusmond, 1851 entdeckt von Lassell. Bisher hat man 21 Uranusmonde gefunden, jedoch stehen weitere Aspiranten an. Alle Uranusmonde erhielten Namen nach Shakespeare Gestalten.

Radius 580 km
Masse 1,27 * 1021kg
Abstand zum Planeten 191.240 km

Ariel scheint nur selten von Meteoriten bombardiert worden zu sein, seine Oberfläche besitzt wenige Krater. Gewaltige Aktivitäten im Innern des Mondes könnten jedoch zu einer Art Überflutung der Oberfläche geführt haben und dadurch die Krater ausgelöscht haben. Zumindest glauben die Astronomen, dass in jüngerer Zeit eine solche Umwandlung stattgefunden hat. Allerdings bleibt offen, welches Material sich bei den tiefen Temperaturen dieses sonnenfernen Mondes verflüssigen könnte.

Einen weiteren Hinweis auf die gewaltigen aktiven Zeiten sind die Risse und Spalten, welchen dem Mond sein heutiges Aussehen geben.

Aschgraues Mondlicht
Der Mond strahlt kein eigenes Licht aus, sondern reflektiert lediglich das Licht der Sonne. Da der Winkel, unter dem wir ihn von der Erde aus sehen, täglich wechselt, sehen wir manchmal eine voll beschienene Seite, manchmal nur einen Teil und zeitweise ist der Mond überhaupt nicht auffindbar. Unser Trabant wechselt - von uns aus beobachtet - ständig seine Erscheinungsgestalt.

Diese scheinbare Formveränderung - also die Mondphasen - reichen über Vollmond, linksgeneigte (abnehmende) Sichelform, Neumond (Unsichtbarkeit), rechtsgeneigte (zunehmende) Sichelform bis wieder hin zum Vollmond. Der Lauf dieses sogenannten synodischen Monats beträgt 29,53 Tage.

Die von der Sonne abgewandte, also nicht beschienene Seite, ist trotzdem von der Erde ganz schwach auszumachen. Dieses Phänomen entsteht durch das Sonnenlicht, welches die Erde zum Mond und von dort wieder zurückspiegelt. Bereits Leonardo da Vinci erkannte diesen faszinierenden Zusammenhang.

Assoziation
Unter Assoziationen versteht man die vermehrte Häufung eines Sterntypus; sie haben z.B. gleiche oder ähnliche spektrale Eigenschaften. Bekannt sind ca. 100 Assoziationen, sie befinden sich vorwiegend in den Spiralarmen unserer Galaxis. Assoziationen können aus 10 aber auch aus bis zu 1.000 Sternen bestehen. Man findet Assoziationen, welche einen Durchmesser von 30 bis zu 200 pc haben.

Asteroiden
Asteroiden sind kleine Planeten mit einem geringen Durchmesser. Sie können bis zu ca. 1.000 km haben. Abertausende von ihnen ziehen in einem Mahlstrom um die Sonne, ihre Bahn liegt zwischen Mars und Jupiter.
Siehe
Kleinplaneten

Asteroidengürtel
Die inzwischen widerlegte Titius-Bode-Regel besagte, dass die Abstände zwischen den Planeten auf eine einfache Formel gebracht werden könnnen. Nur zwischen den Planeten Mars und Jupiter fehlte nach der Regel ein Planet und dieser wurde Ende des 18. Anfang des 19. Jhd.´s intensiv gesucht. Gefunden hat man keinen Planeten, aber viele einzelne Kleinplaneten, welche auf einem Mahlstrohm um die Sonne herumdümpeln. Hier die ersten entdeckten vier Kleinplaneten:
  Ceres 1801 Piazzi
  Pallas 1802 Olbers
  Juno 1804 Harding
  Vesta 1807 Olbers

Astrologie
Pseudowissenschaft, die von sich behauptet, persönliche Schicksale, zukünftige Ereignisse, Lebensumstände etc. aus dem Lauf der Sterne, insbesondere der Planeten und Sternbilder ableiten zu können.

Die Astrologie versucht das Himmelsgeschehen (z.B. Konstellationen) mit irdischen Ereignissen in Verbindung zu bringen. Sie versucht aus bestimmten himmlischen Geschehnissen Vorhersagen für die Menschen herauszulesen.

Astronomie
ist die Stern- und Himmelskunde und eine exakte Naturwissenschaft. Der Astronom beobachtet, forscht, der Astrologe deutet.

Astronomische Dämmerung
Die astronomische Dämmerung beginnt und endet, wenn die Sonnenmitte 18º unter dem Horizont ist; auch schwache Sterne sind mit dem bloßen Auge sichtbar

Siehe auch bürgerliche Dämmerung und nautische Dämmerung.

Astronomische Einheit
Als eine Astronomische Einheit (kurz "AE") bezeichnet man den mittleren Abstand Erde-Sonne = 149.598.000 km = ca. 149,6 Mio. km. Sie wird als Längeneinheit bei Entfernungen im Sonnensystem verwendet.

Atair
Hellster Stern des Sternbilds Adler (lat. Aquila). Der Name stammt aus dem arabischen und bedeutet "Fliegender Adler". Entfernung 16 Lj, Farbe: weiss.
Seine visuelle Helligkeit liegt bei 0m.8, damit ist er einer der hellsten Sterne am nördlichen Himmel. Atair kulminiert im Sommer.

Ataxite

Der berühmteste Vertreter der Ataxite ist der Hoba Meteorit in Namibia. Ansonsten sind Ataxite sehr selten. Ataxite haben eine feinkörnige Struktur, sie enthalten überwiegend Nickel. In ihnen findet man weder Neumannsche Linien oder Widmanstättensche Figuren. Dafür haben sie oft breite Bänder und zeigen manchmal farbige Abstufungen.

Siehe auch Eisenmeteorite



Atmosphärische Erscheinungen
Optisch reizvolle Erscheinungen am Himmel, am Tag und in der Nacht. Die verschiedenen atmosphärischen Erscheinungen - wie z. B. Polarlichter - finden in unserer Atmosphäre statt, also sowohl in den unteren als den oberen Schichten, welche unsere Erde umgeben.Image

Auflösungsvermögen
Unter dem Auflösungsvermögen eines Teleskops versteht man seine Trennschärfe. Sie wird definiert durch das Trennvermögen zweier eng beieinander liegender Sterne.

Auriga

Sternbild (dt. Fuhrmann, Kurzbezeichnung Aur),
es kulminiert am nördlichen Sternenhimmel im Spätherbst. Auriga kann man gut an dem markanten Fünfeck erkennen, es liegt über dem Stier.

Bereits in Mesopotamien identifizierte man die Sternkonstellation als einen Fuhrmann, teilweise mit einer Ziege dargstellt.

Äussere Planeten
Darunter versteht man die Planeten, welche sich weiter von der Sonne entfernt befinden wie die Erde. Das sind Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Plut.

Azimut
Azimut bezeichnet einen Horizontalkreis von 360 Grad. Aziumutale Winkel werden von NORD - beginnend bei O Grad - über OST (90), SÜD (180) und WEST (270) gemessen oder gezählt. Die Höhen- oder Vertikalkomponete nennt man Elevation (in den USA Altitude = Höhe) und wird von Horizont zu Horizont von 0 - 180 Grad gezählt oder gemessen.

AXAF
Amerikanischer Satellit mit einem Wolter Röntgenteleskop an Bord. Siehe auch CHANDRA

Aurora Australis
Aurora Australis ist eine andere Bezeichnung für die Polarlichter am Südhimmel.
Sie entstehen, wenn Ströme von Elektronen aus

Aurora Borealis
Aurora Borealis ist eine andere Bezeichnung für die Polarlichter am nördlichen Himmel.

Baade, Walter (1893-1960)
Deutscher Astronom, welcher vorwiegend am Mount Wilson Observatorium arbeitete. Baade entdeckte, dass die Sterne im Zentrum der Andromeda Galaxie sich von denen in den Spiralarmen unterschieden, er führte den Begriff der "Sternpopulation I und II" ein. Baade erkannte auch, dass die
Cepheiden der beiden Populationen eine andere Beziehungen zwischen Helligkeit und Schwankungsperiode haben.

Bärenhüter
Sternbild (lat. Bootes), Kurzbezeichnung Boo,
siehe auch Bootes.

Bahn
Als Bahn bezeichnet man den Weg eines Himmelskörpers in einem Gravitationsfeld, gewöhnlich ein geschlossener Orbit um einen zentralen Punkt. Bei den Planeten ist es die Sonne. Die Komponenten eines Doppelsterns haben einen gemeinsamen Brennpunkt. Größe, Form und Orientierung lassen sich aus den Bahnelementen berechnen.

Bahnknoten
Schnittpunkt der Mondbahn mit der
Ekliptik. Aufsteigender Bahnknoten: Der Mond überquert die Ekliptik von Süden nach Norden. Absteigender Bahnknoten: Der Mond überquert die Ekliptik von Norden nach Süden. Die Bahnknoten werden auch Drachenpunkte genannt.

Barlowlinse
Sie wird zwischen Okularauszug und Okular gesteckt und verdoppelt oder verdreifacht die Brennweite des Teleskopes und somit die mit einem gegebenen Okular erreichte Vergrößerung.

Es gibt verschiedene Arten von Barlowlinsen, sinnvoll sind nur solche mit Bezeichnungen wie "achromatisch", da sie aus mehreren Linsen bestehen. So werden die bei jedem Durchgang durch eine einzelne Linse entstehenden Farbsäume um Sterne vermieden.

Barnards Stern
Ein roter Zwergstern in 6 Lichtjahren Entfernung. Er hat mit 10,3 Bogensekunden pro Jahr die größte Eigenbewegung und ist nach Proxima-Centauri der sonnennahste Stern. Er wurde 1916 von Edward Barnard endeckt.

Bayer, Johannes (1572-1625)
1603 erstellte der deutsche Jurist und Astronom Hohann Bayer (1572-1625) einen Sternatlas namens Uranometria Nova. Er fügte 12 neue Sternbilder des südlichen Himmels hinzu. Durch Johannes Hevelius kamen dann weitere 7, durch den Franzosen Lacaille nochmals 14 südliche Sternbilder hinzu.

Bayer verdanken wir nicht nur den Beginn der Aufzeichnungen der Sternbilder, er begann auch alle Sterne eines Sternbildes der Helligkeit nach zu klassifizieren. Den hellsten Stern gab er den griechischen. Buchstaben Alpha, der zweithellste Stern erhielt den Buchstaben Beta und so weiter.

Becher
Sternbild, (lat. Crater), Kurzbezeichnung Crt
siehe Crater

Bedeckungsveränderliche
Unter Bedeckungsveränderlichen versteht man Doppelsternsysteme, deren Umlaufsystem so mit unserem Blickwinkel zusammenfällt, daß die Komponenten auf ihrer Umlaufbahn sich gegenseitig überdecken. Dadurch kommt es zu größeren und kleineren Minimas.

Solche Doppelsternsysteme sind selbst in den größten Teleskopen nicht auflösbar, man spricht deshalb auch von photometrischen Doppelsternen.

Bei diesen Systemen variieren nicht die Leuchtkraft, der Radius oder die Oberflächentemperatur, sondern nur die scheinbare Helligkeit, die unser Auge empfängt. Man kennt weit getrennte und sehr enge Systeme. Die Umlaufperioden der Bedeckungsveränderlichen liegen zwischen einer halben Stunde und mehreren Jahren.

Zu diesen Sternen gehören Algol Veränderliche, Beta Lyrae Veränderliche und W-UMa Veränderliche.

Bell Burnell, Jocelyn
Engländerin, entdeckte 1967 noch als Studentin den ersten Pulsar. Der Leiter des Projektes, Antony Hewish erhielt dafür den Nobelpreis (siehe auch das Interview auf der Interview Seite).

Bessel, Friedrich Wilhelm (1784-1846)

Geboren am 22. Juli 1784 in Minden, Sein Vater "subalterner Beamter", er war eines unter 9 Kindern. Nach Schulproblemen (in Latein) Lehre im Handelshaus Kulenkamp, Arbeitsstunden täglich von 8 bis 20 Uhr.

Die Wiederkehr des Halleyschen Kometen nutzte Bessel, aus alten Daten von 1609 eine Bahn des Kometen zu berechnen und dem berühmten ortsansässigen Astronomen Olbers vorzulegen.

"Als ich meine Arbeit über den Cometen von 1607 beendigt und sauber geschrieben zu Papier gebracht hatte, faßte ich mir ein Herz, schnitt Olbers, den ich eine Straße langsam hinabgehen sah, durch Betretung einer Nebenstraße und größerer Eile den Weg ab und bat ihn um die Erlaubnis, ihm einen geringen astronomischen Versuch, den ich gewagt hätte, vorlegen zu dürfen" (Bessel, F.W., Abhandlungen, Bd. 1, Leipzig 1875-76, S. XIX)

Bessel wird Leiter der Privatsternwarte von Hieronymus Schröter in Lilienthal; es folgen etliche Publikationen, dadurch macht er sich, der nie eine Universität besucht hat, einen Namen in der Wissenschaft. 1810 als 26jähriger zum Professor der Universität Königsberg berufen.

Auf der Suche nach der Sternparallaxe schlägt Bessel 61 Cygni vor. Gründe: zirkumpolar, Doppelstern, Eigenbewegung läßt auf einen nahen Stern schließen.

Am 18 August 1837 beginnt Bessel mit der Parallaxenmessung an 61 Cygni. Sie dauert bis zum 2. Oktober 1838, es werden 2.900 Messungen durchgeführt. Er bestimmt die Entfernung von 61 Cygni mit 10,3 Lichtjahren (heute 10,9 Lj.).

Bessel starb am 17. März 1846 in Königsberg. Wenige Monate nach seinem Tod wurde der Planet Neptun entdeckt, er hatte diesen Planeten vorhergesagt. Die Polhöhenschwankung, welche er vorhergesagt hatte, wurde 1888 bestätigt. Ebenso bestätigte sich seine Vorhersage, daß der Stern Sirius einen kleinen Begleiter haben muß.

Beta Lyrae Veränderliche

Die Beta Lyrae Veränderliche haben nicht nur einen Bedeckungs-, sondern auch einen Rotationslichtwechsel. Die beiden Komponenten sind so eng beieinander, daß sie zu einer Verformung der Sternkörper führt und teilweise auch zu einem Materieaustausch.

Die mittlere Periodenlänge liegt bei Beta Lyrae Veränderlichen bei ca. 1,5 Tagen. Im Gegensatz zu den Algol-Veränderlichen zeigen Beta Lyrae Veränderliche kein konstantes Normallicht. Die Lichtkurve verläuft in einer Art Wellenlinie und zeigt keine so markanten Minima. Meist haben sie zwei gleich große Maxima, welche von einem kleinen Minima gefolgt werden.

Beta Pictoris
Beta Pictoris ist ein massereicher, heisser Stern, welcher in einer Entfernung von 63 Lichtjahren steht.

Um diesen Stern wurde 1983 mit Hilfe des Infrarotsatelliten IRAS eine Staubscheibe entdeckt und 1984 am Las Campanas Observatoriums (Chile) erstmals sichtbar gemacht. Dieses Bild in inzwischen legendär und hat Astronomiegeschichte geschrieben.

Weitere Untersuchungen lassen vermuten, dass sich im Staubring um Beta Pictoris derzeit ein Planetensystem bildet.

Beugungsgitter
Beugungsgitter werden verwandt, um Spektren der Sterne zu gewinnen. Dabei wird auf eine Glasplatte in sehr engen Abständen hunderte von parallelen Linien geritzt. Es entsteht so ein Gitterspektrograph, welcher mittels Lichtbeugung das einfallende Licht eines Objektes in ein Spektrum zerlegt.

Bewegungshaufen

Bipolare Nebel haben eine zweipolige Struktur. Es handelt sich bei ihnen um Nebel, welche durch eine dunkle Linie (oder ähnlichem) in zwei Teile geteilt. Der auslösende Stern steht im Zentrum zwischen den zwei sich in entgegengesetzter Richtung ausbreitender Nebelblasen.

Allerdings bezeichnet "bipolar" nicht nur die optische Form des Nebels, sondern man vermutet auch ein spezielles Stadium von gerade entstandenen Sternen dahinter.

Sehr junge, meist leuchtkräftige Sterne mit den Spektralklassen O und B durchlaufen einen Prozess, in dem sie einen sehr starken stellaren Wind ausstrahlen. Da diese jungen, heissen Sterne noch in der Gaswolke stehen, in der sie soeben entstanden sind, blasen sie mit ihrem intensiven, von den Polarregionen ausgehenden Sternenwind Hohlräume in die umgebende Gas- und Staubwolke, pusten Blasen in diese Wolken, fegen den Raum um ihre Polarregionen frei. Diese Hohlräume werden durch die Strahlen des jungen Sternes innen angeleuchtet.

Vermutlich verhindert die Anwesenheit einer dichten Molekülwolke, welche den àquator des neuen Sterns umgibt, dass der Sternenwind und die Strahlung radial abgegeben wird. Sie können folglich nur ine einem eng begrenzten Kegel an den Polen die dichte Molekülwolke durchdringen.

Analog zu den Emissions- und Reflexionsnebel unterscheidet man zwischen bipolaren Emissions- und Reflexionsnebel. Regt die ausgesandte Energie des jungen Sterns den blasigen Nebel zum Selbstleuchten an, entsteht ein bipolarer Emissionsnebel. In bipolaren Reflexionsnebel strahlt der neue Stern lediglich die Staubwolke seiner ehemaligen Geburtsstätte an.

Blazare

Blazare, oder aktive Galaxienkerne. Wenn in Galaxienkernen ein Schwarzes Loch existiert, wird die angezogene Materie zuerst in eine Akkretionsscheibe um das Loch geleitet. Diese Materie ist extrem heiß und stürzt mit immenser Geschwindigkeit auf diese Scheibe.

Dabei werden enorme Mengen an elektromagnetischer Strahlung freigesetzt, vor allem Röntgen- und Gammastrahlen, also hochenergetische Strahlung. Außerdem werden aus dem Galaxienzentrum Jets mit fast Lichtgeschwindigkeit ausgestoßen. Diese energiereiche Jetstrahlung ist auch im optischen Bereich zu beobachten. Die Jets, welche radial zum Beobachter gerichtet sind, nennt man einen Blasar (von blaze, blenden).

Als COMPTON 1991 zwei nahestehende Blasare, 3C 273 (1,8 Milliarden Lj Entfernung) und 3C 279 (4,6 Milliarden Lj.) beobachtete, fand er, daß der letztere bedeutend heller erschien. Vermutlich sendet dieser Quasar unwahrscheinliche Energie im Gammabereich aus. Diese Jets sind vermutlich rein zufällig in Richtung Erde ausgerichtet

BlauverschiebungBewegt sich ein Objekt auf einen Betrachter zu, werden die ausgesandten Licht- oder Schallwellen komprimiert, die Wellen werden so zum blauen Ende des Spektrums verschoben.

Gut erklären kann man das beim allseits bekannten Dopplereffekt im Straßenverkehr: Die sich dem Beobachter nähernde Sirene eines Krankenwagens klingt höher als bei still stehendem Auto, weil die ausgesandten Schallwellen komprimiert werden. Entfernt sich der Wagen vom Beobachter, klingt die Sirene tiefer, die Schallwellen werden auseinandergezogen.

Bogenminute
Ein Kreis hat 360 Grad, 1 Grad hat 60 Bogenminuten. Eine Bogenminute enspricht also 1/60 Grad und ist eine Maßeinheit für den Winkelabstand zweier Objekte.

Bogensekunde
Ein Grad hat 60 Bogenminuten, eine Bogenminute entspricht 60 Bogensekunden. Damit ist eine Bogensekunde 1/60 Bogenminute oder 1/3600 Bogengrad. Sie ist eine Maßeinheit für den Winkelabstand zweier Objekte.

Boksche Globulen
Kleine, dunkle Materieblasen, welche als Sternentstehungsgebiete interpretiert werden und nach ihrem Entdecker benannt wurden.

Bootes
Sternbild (dt. Bärenhüter), Kurzbezeichnung Boo,
Bootes ist ein Sommersternbild des nördlichen Sternenhimmesl. Sein hellster Stern ist Alpha Boo, Arctur.

Brahe, Tycho (1546-1601)
Tycho Brahe wurde am 14. Dezember 1546 in Dänemark geboren. Zuerst für die Laufbahn eines Juristen vorgesehen, war er jedoch von einer partiellen Sonnenfinsternis zu fasziniert, dass der 14jährige eine astronomische und naturwissenschaftliche Laufbahn einschlug.

Am 11. November 1572 entdeckte Brahe einen hellen Stern, der zuvor dort nicht zu sehen war. Er hatte eine Supernova entdeckt.

1576 bot ihm der dänische König die Insel Hveen an, wo Brahe ungestört seinen astronomischen Beobachtungen nachgehen konnte. Während der folgenden 21 Jahren, von 1576 bis 1597, lebte und arbeitete er mit seiner Familie, seinen Schülern und Assistenten auf der Insel Hveen. Es entstanden die Sternwarten Uranienburg und Sternenburg; auf der letzteren waren die Instrumente unterirdisch angelegt, damit der Wind Beobachtungen und Messungen nicht störte. Komplettiert wurden die astronomischen Einrichtungen durch mechanische Werkstätten, einer Druckerei und ein chemisches Laboratorium. Insgesamt standen auf Hveen 28 astronomische Instrumente mit teilweise riesigen Ausmaßen.

Brauner Zwerg

Braune Zwerge entstehen wie Sterne durch kollabierende Gaswolken. Jedoch gelingt es ihnen nicht, die Masse zu erreichen, die nötig wäre, um in ihrem Innern die zentrale Maximumtemperatur zu erreichen, welche zum Wasserstoffbrennen führt.

Ein Brauner Zwerg leuchtet trotzdem (rötlich), nur viel schwächer und verstärkt im infraroten Licht. Auf grund seiner Gravitation verdichtet sich der Braune Zwerg und diese Gravitationsenergie wird in Wärmeenergie umgewandelt. Ein Brauner Zwerg leuchtet deshalb am Anfang seines Lebens schwächer, später verblasst er und wird anschliessend zu einem Schwarzen Zwerg.

Die Obergrenze für Braune Zwerge liegt bei 0,07 bis 0.09 Sonnenmassen und die Untergrenze liegt bei 0,01 bis 0,02 Sonnenmassen. Oberhalb wird er zum Stern, unterhalb zum Planeten. Br. Zwerge sind die Brücke zwischen Sternen und Planeten und außerdem Kandidaten für die Dunkle Materie, d.h. Quelle von Schwerkräften, die nicht von leuchtender Materie ausgeht.

Die Suche nach Braunen Zwergen gestaltet sich schwierig, weil sie so schwach leuchten. Deshalb für die astronomischen Detektoren lediglich in der Nachbarschaft der Sonne aufzufinden. 1963 philosophiert Shiv Kumar erstmals über das fehlende Bindeglied zwschen Stern und Planet. 1975 wird von Jill C. Carter erstmals der Begriff "Brauner Zwerg" verwendet. 1995 wird der erste Braune Zwerg gefunden, um den Stern Gliese 229.

Brennpunkt und Brennweite
Wenn man mit einer Lupe (=Linse) Papier zum brennen bringen will, muß man sie in einem bestimmten Abstand zum Papier bringen, im dem der entstehende Lichtpunkt am kleinsten und am stärksten konzentriert ist.

Der Abstand zum Papier ist die Brennweite der Lupe, der entstehende scharf gebündelte Lichtpunkt der Brennpunkt.

Genauso funktionieren auch astronomische Optiken: ein Spiegel oder eine Linse bündeln Licht, im Brennpunkt vergrößert der Beobachter das entstehende Bild mittels eines Okulares nochmals.


Seine großen Verdienste liegen in der bisher unerreichten Genauigkeit der astronomischen Messungen sowie in seinen theoretischen Abhandlungen. Unter anderem beschäftigte er sich lange Jahre mit der genauen Vermessung des Planeten Mars.

Er verstarb am 24. Oktober 1601 in Prag, wo er seit seiner Verstoßung aus Heimat und Insel als kaiserlicher Hofastronom tätig war.

Caelum
Sternbild, (dt. Grabstichel), Kurzbezeichnung Cae

Calar Alto
Deutsch-spanisches
Observatorium auf den 2.168 m hohen Sierra de los Filabres im Süden von Spanien.

Callisto
Der Name ist der griechischen Mythologie entlehnt, Callisto war eine der Gelieben des Göttervaters Zeus (römisch
"Jupiter").

Camelopardalis
Sternbild, (dt. Giraffe), Kurzbezeichnung Cam
Sternbild des nördlichen Himmels, bereits 1613 eingeführt durch Petrus Kaerius. Relativ unscheinbares Sternbild, östlich von Cassiopeia gelegen. Enthält nur wenige Sterne, welche heller als 4m.5 sind. Camelopardalis enthält einige Offene Sternhaufen, Reflexionsnebel und Galaxien. Das Sternbild ist
zirkumpolar.

Cancer
Sternbild, (dt. Krebs), Kurzbezeichnung Cnc.
In der griechischen Mythologie wurde der Krebs von der Göttermutter Juno geschickt, um Herakles beim Kampf mit der Hydra zu stören. Herakles zertrat jedoch den Krebs, als dieser ihn in die Zehen zwickte. Daraufhin setzte Juno den Krebs als Sternbild an das Firmament.
Der Krebs ist das schwächste Sternbild der Tierkreissternbilder, er enthält als hellsten Stern Beta Cnc mit 3m.5 in einer Entfernung von 200 Lj. Der Hauptstern heißt Acubens und hat die Helligkeit von 4m.3 .Das wohl berühmteste Objekt im Cancer ist M 45, die
Praesepe (dt. Krippe), ein offener Sternhaufen von etwa 50 Sternen.

Canes Venatici
Sternbild, (dt. Jagdhunde), Kurzbezeichnung CnV.

Entstanden ist das Sternbild im Jahr 1687 aus Sternen, welche zuvor dem Großen Bären zugeordnet wurden. Auf alten Sternkarten ist zu sehen, wie die Jagdhunde vom Bärenhüter (Bootes) an der Leine gehalten werden und wie sie in Richtung des Bären zerren.

Hauptstern in Canes Venatici ist Cor Caroli, er wurde zu Ehren König Karls I. von England benannt. Berühmtestes Objekt in den Jagdhunden ist die Doppelspiralgalaxie M 51 in einer Entfernung von 15 Mio. Lichtjahren.

Canis Maior
Sternbild, (dt. Großer Hund), Kurzbezeichnung CMa.
Der Große und der Kleine Hund werden als Jagdhunde des
Orion interpretiert. Sie folgen dem Orion am nächtlichen Winterhimmel. Hellster Stern im Canis Maior ist Sirius, der Hundsstern. Er ist der hellste Stern am Himmel und hat einen kleinen Begleiter, einen Weissen Zwerg. Das Sternbild enthält unzählige Offene Sternhaufen, einen Planetarischen Nebel und einige wenige Nebel und Galaxien.

Canis Minor
Sternbild, (dt. Kleiner Hund), Kurzbezeichnung CMi.
Der kleine Hund ist der zweite Begleiter des Jägers Orion. Das Sternbild steht nord-östlich des großen Hundes. Sein Hauptstern ist Procyon. Zusammen mit den Sternen Aldebaran, Castor, Capella, Rigel und Sirius bildet er das Wintersechseck. Nur wenige, schwache Galaxien sind in diesem Sternbild aufzufinden.

Canon, Annie Jump
(1863-1941) gehörte zu den Rechnerinnen, welche als Hilfskräfte an der
Harvard Sternwarte unter Pickering arbeitete. Von Canon stammt die ursprüngliche Spektralsequenz "O-B-A-F-G-K-M", welche noch heute Grundlage für die Spektraluntersuchungen bildet. 1938, als sie 75 Jahre alt war, wurde sie mit dem Titel eines Astronomie-Prfessors geehrt.

Canopus
Stern, wissenschaftliche Bezeichnung Alpha Car.

Name ist der griechischen Mythologie entlehnt. Canopus war der Steuermann der Argo, mit der Jason und die Argonauten auf der Suche nach dem Goldenen Vlies waren.

Canopus ist der Hauptstern des Sternbilds Carina. Nach Sirius ist Canopus der hellste Stern am Firmament, allerdings nur von der südlichen Hemisphäre zu sehen. Visuelle Helligkeit von -0m.73.

Carina
Sternbild, (dt. Schiffskiel), Kurzbezeichnung Car

Capricornus
Sternbild, (dt. Steinbock), Kurzbezeichnung Cap.

Relativ schwaches und unscheinbares Sternbild östlich vom Sagittarius aufzufinden. Das Sternbild enthält wenige helle Sterne und kulminiert im späten Sommer.

Capella
Stern, wissenschaftliche Bezeichnung Alpha Aur.
Hauptstern im Sternbild Auriga (dt. Fuhrmann). Capella ist einer der hellsten Sterne des nördlichen Himmel. Zusammen mit den Sternen Rigel, Sirius, Procyon, Castor und Aldebaran bildet er das Wintersechseck. Capella (lateinisch) heißt auf deutsch "kleine Ziege".

Cassegrain-Teleskop
Nach seinem Erfinder Cassegrain benanntes Spiegelteleskop mit einem konvex hyperbolisch geschliffenen Fangspiegel. Das einfallende Licht wird daran gespiegelt und durch ein mittiges Loch im Hauptspiegel zum Auge geführt.

Cassini
.......

Cassini-Teilung
Die Lücke zwischen den A- und B- Ringsystemen des
Saturn. Sie wurde 1675 von Giovanni Cassini entdeckt. Bei gutem Seeing durch ein Teleskop zu beobachten. Die Aufnahmen der Voyager-Sonde zeigen, daß es keine wirkliche Lücke ist, sondern mehrere enge Ringe enthält.

Cassiopeia
Sternbild, (dt. Kassiopeia). Kurzbezeichnung Cas.

Der Name ist entlehnt aus der griechischen Mythologie, Cassiopeia ist die Mutter der Andromeda und die Sage erzählt, dass die eitle und selbstsüchtige Mutter zur Strafe an den Himmel gesetzt wurde und niemals im Meer baden darf (gehört in unseren Breitengraden zu den zirkumpolaren Sternbildern). Erkennbar ist das Sternbild durch die Anordnung seiner hellsten Sterne, sie bilden ein "W", genannt das Himmels-W.

Castor
Stern, wissenschaftliche Bezeichnung Alpha Gem.

Hauptstern im Sternbild Gemini (dt. Zwillinge). Castor und der zweite Stern "Pollux" ("Pollux" ist die römische, "Polydeukes" die griechische Bezeichnung)", waren in der griechischen Sagge Zwillingssöhne, von denen Pollux unsterblich, Castor jedoch sterblich war. Als Castor im Kampf tödlich verwundet war, wollte Pollux nicht weiterleben. Sie wurden daraufhin beide an den Himmel gesetzt.

Castor ist ein dreifaches Doppelsternsystem in einer Entfernung von 47 Lichtjahren. Zusammen mit den Sternen Capella, Rigel, Sirius, Procyon und Aldebaran bildet er das Wintersechseck.

Castor ist der 23. hellste Stern am Himmel und hat eine Mag von 1m.7. Pollux, mit der Bezeichnung Beta als zweithellster Stern im Sternbild Zwillinge ist heller mit einer Mag von 1m.1.

Chandrasekhar, Subrahmanyan (1910-1995)
Geboren am 19. Oktober 1910 in Lahore, verliess Chandrasekhar 1930 sein Heimatland und setzte seine Studien der Physik in Cambridge, England fort. In den 18 Tagen auf See - von Madras nach Southampton - schrieb Chandrasekhar physikalische Weltgeschichte. Er berechnete und fand die Grenzmasse für
Weisse Zwerge, die Chandrasekhar-Grenze. Sie brachte ihm nach 54 Jahren heftigster Anfechtungen den Nobelpreis. Subrahmanyan Chandrasekhar starb am 21. August 1995 in Chicago.

Chandrasekhar Massegrenze
Die nach dem indischen Astrophysiker benannte und von ihm endeckte Massengrenze, nach der ein Weißer Zwerg nicht mehr als 1,4 Sonnenmassen haben kann.

CHANDRA
Im Juli 1999 ins All gebrachtes
Röntgenteleskop. 22,5 to schwer, 13,5 m hoch und außerdem 2,8 Milliarden Dollar teuer, ist CHANDRA der Nachfolger der erfolgreichen Röntgensatelliten ROSAT und EINSTEIN. CHANDRA wurde zu Ehren des amerikanisch-indischen Astrophysikers und Nobelpreisträger Subrahmanyan Chandrasekhar (1910-1995) umgetauft, das Röntgenobservatorium hiess zuvor AXAF.

Charon
Mond des Planeten Pluto, entdeckt von James Christy 1978. Charon hat einen Durchmesser von 1.270 km.

Chiron
Vor etlichen Jahren wurde ein seltsames Objekt entdeckt, welches man Chiron nannte. Es wurde zum Begründer einer neuen Objektgruppe, die man heute Zentauren nennt.

Centauren galten in der griechischen Mythologie als ungebärdige Gesellen, halb Mensch halb Tier. Diese Zwitterstellung passt gut zum Objekt Chiron. Denn zuerst glaubte man an einen Asteroiden, also einen Kleinplaneten. Später jedoch, als Chiron der Sonne näher kam, entwickelte er eine Koma wie nur Kometen sie besitzen.

Chiron ist also auch ein Zwitter, ein Gesteinsbrocken, der aus Gestein und aus Eis besteht und vermutlich aus den Anfängen unseres Sonnensystems stammt.

Chiron bewegt sich zwischen Saturn und Uranus um die Sonne. Er hat einen Durchmesser von 80 bis 95 km.

Centaurus
Sternbild, (dt. Kentaur), Kurzbezeichnung Cen.
Der Name stammt aus der griechischen Mythologie. Unter Kentauren verstand man Fabelwesen, der Oberkörper war menschlich, der Unterkörper der eines Pferdes.

Cepheiden
Veränderliche Sterne, bei welchen die
Pulsationsrate mit der Leuchtkraft zusammenhängt. Galten lange Zeit als "Standardkerzen" im Weltall. Mit Hilfe von identifizierten Cepheiden in den Magellanschen Wolken wurde erstmals die Entfernung zu diesen Galaxien bestimmt und bewiesen, dass sie nicht Teil unserer Galaxis sind.

Cepheus
Sternbild, (dt. Kepheus), Kurzbezeichnung Cep.

Cepheus und Cassiopeia galten in der griech. Mythologie als die Eltern von Andromeda, welche zum Wohle des Landes Äthiopien dem Meeresungeheuer geopfert werden sollte und von Perseus gerettet wurde.

Das nördliche Sternbild steht im Band der Milchstraße. Hauptstern ist Alderamin, ein weißer Stern der Magnitude 2m.4. Das Sternbild enthält viele Sternhaufen, Nebel und interessante Doppelsterne.

Ceres
Planetoid, oder Kleinplanet.

Der Name Ceres (griech. Demeter) entstammt der römischen Mythologie, Ceres war die Göttin der Erde, der Fruchtbarkeit und des Wachstums.

1801 war Ceres von Piazzi in Palermo entdeckt worden, inzwischen sind mehrere Tausend von ihnen bekannt. Der Kleinplanet hat einen Durchmesser von etwa 1.000 km und einen Sonnenabstand von ca. 2,55 bis 2,95 AE. Seine Zusammensetzung ähnelt den kohlenstoffhaltigen Chondriten.

Ceplecha

Der tschechische Astronom Ceplecha entwickelte in den 50er Jahren das Verfahren, mittels mehrerer Kamerastationen den nächtlichen Himmel fotografisch zu überwachen.

Durch das Zusammenspiel mehrere Aufnahmen und mit Hilfe der trigonometrischen Parallaxe konnte anschließend die korrekte Flugbahn des Meteors sowie die Aufprallstelle des Meteoriten berechnet werden.

Dieses Verfahren wurde 1959 erstmals angewandt, als fünf Bruchstücke des Meteoriten Pribram fotografisch aufgezeichnet wurden. Ceplecha berechnete die exakte Flugbahn und wies damit nach, dass der Ursprungsort des Meteoriten im Asteroidengürtel zu finden war. Die fünf Bruchstücke des Meteoriten hatte man bereits vorher gefunden.

In Amerika führte das gleiche Verfahren 1970 zur Rekonstruktion der Bahn des Meteoriten Lost City. Die Wissenschaftler fanden auf Grund der Bahnberechnungen das Hauptbruchstück des Meteoriten nur 800 m von der berechneten Aufschlagstelle entfernt. Der Ursprung des Meteoriten lag ebenfalls eindeutig im Asteroidengürtel.

Der dritte Meteoritenniedergang, welcher auf Grund von Bahnberechnungen seine Herkunft aus dem Asteroidengürtel bewies, geschah in Innisfree, Kanada 1977. Auch hier fand man durch Fotografie der Leuchtspuren neun Überreste des Meteoriten und konnte seine Herkunft aus dem Asteroidengürtel beweisen.

Cetus
Sternbild, (dt. Walfisch), Kurzbezeichnung Cet.
In Cetus sah die griechische Mythologie das Ungeheuer, dem die Königstochter Andromeda geopfert werden sollte. Getötet wurde es vom herbeieilenden Perseus.
Der berühmteste Stern im Cetus ist Omicron Ceti ein
Veränderlicher, auch Mira Ceti genannt, die Wunderbare.

Chamaeleon
Sternbild, (dt. Chamäleon), Kurzbezeichung Cha.
Chamaeleon ist ein kleines Sternbild nahe dem südlichen Pol. Das Sternbild wurde von niederländischen Seefahrern geschaffen und von Johannes Bayer übernommen.

Chemischer Ofen
Sternbild, (lat. Fornax), Kurzbezeichnung For, siehe Fornax.

Chicxulub Krater
Glaubt man den Geowissenschaftlern, dann hat sich vor ca. 65 Millionen Jahren auf der Erde etwas Aussergewöhnliches ereignet. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne starben ¾ aller Lebewesen, darunter die Dinosaurier, welche 145 Millionen Jahre die Erde bevölkert und beherrscht hatten. Dieses weltweite Sterben geschah innerhalb kürzester Zeit und ist nicht auf irgendwelche Degenerationserscheinungen zurückzuführen.

Viele Theorien wurden geboren und wieder verworfen. Heute glaubt man an eine weltweite Klimakatastrophe, welche die Nahrungsgrundlage der Lebewesen vernichtete und sie so zum Sterben verurteilte. Wie und wodurch diese Klimakatastrophe entstand, war lange Zeit ein Rätsel. Die Theorie vom Aufprall eines kosmischen Körpers mit riesigen Ausmassen führt die jahrelange Konzentration an Staub in der Atmosphäre als Grund für das Sauriersterben an.

Das klingt alles sehr einleuchtend, war aber lange Zeit nicht beweisbar. 1978 untersuchte der amerikanische Geologe Alvarez in den italienischen Bergen die geologischen Schichten. Er fand dabei eine schmale, nur wenige Zentimeter breite Lehmschicht, welche sich zwischen Kreidezeit und Tertiär befand, also 65 Millionen Jahre alt war. Alvarez brachte Proben dieser seltsamen Lehmschicht zu seinem Vater, einem Astrophysiker und Nobelpreisträger. Dieser erahnte die Bedeutung des Fundes und liess die Probe sofort analysieren.

Man fand in der unscheinbaren Lehmschicht das Edelmetall Iridium, ein untrügliches Zeichen für einen Meteoritenabsturz. Iridium kommt in der Erdkruste sehr selten vor. Es hat sich in der Frühzeit der Erde mit Eisen verbunden und ist mit ihm in den Kern der Erde gewandert.

Eine tausendfach höhere Konzentration von Iridium in der Lehmschicht kann nur bedeuten, dass ein Meteorit auf die Erde gefallen war und für Überschwemmungen riesigen Ausmasses gesorgt hat. Dies bewahrheitete sich auch, als man weltweit nach der Lehmschicht suchte und sie in über 100 Bohrungen vorfand.

Ein weiteres Indiz für die Meteoritentheorie entdeckte der amerikanische Geologe Bohar. Aus der Lehmschicht analysierte er Quarzsandkörnchen mit mikroskopisch kleinen, parallelen Bruchlinien. Sie entstehen ausschliesslich bei extremen Schockwellen. Und eine extremere Schockwelle wie der Aufprall eines hundert Tonnen schweren Meteoriten auf die Erde kann man sich vorerst nicht vorstellen.

Ausserdem fanden die Wissenschaftler in der Zwischenschicht sog. Tektide. Darunter versteht man Glaskügelchen, welche bei extremer Hitze aufgeschmolzen und geformt werden.

Kein Wunder, dass man nach diesen Erkenntnissen eifrig nach einem Krater mit den entsprechenden Ausmassen auf der Erde suchte. 100 bis 150 km Durchmesser sollte er schon haben und das Alter von ca. 65 Mio. Jahre musste auch entsprechen.

Erfolgversprechendster Impaktkrater ist der Chicxulub-Krater im Golf von Mexiko. Man fand ihn auf dem Meeresboden vor der Halbinsel Yucatan. Chicxulub ist 170 km im Durchmesser und unglaubliche 45-60 km tief.

Neueste Untersuchungen fanden drei konzentrische Krater, mit 80, 100 und 170 km Durchmesser. Der äussere Krater könnte durch nachbrechendes Gestein entstanden sein, der innere Krater entstand vermutlich durch Zurückfedern des Untergrundes. Der mittlere Krater mit dem Ausmass von 100 km Durchmesser scheint auf die ursprüngliche Grösse des Meteoriten hinzuweisen.

Demnach prallte vor 65 Millionen Jahren im Golf von Mexiko ein Meteorit mit einer Grösse von 10-14 km auf die Erde.

Chladni, Ernst Friedrich
Der Wittenberger Physiker Ernst Florens Friedrich Chladni (1756-1827) trug als Erster wissenschaftlich belegte Meteoritenfälle zusammen, untersuchte und erkannte den Zusammenhang zwischen Meteoren, Meteoroiden und Meteoriten.

In seinen Publikationen vertrat Chladni die These, dass es sich bei den "fliegenden Steinen" um Irrläufer aus dem All handeln müsse. Seine Veröffentlichungen finden aber nicht überall Anerkennung, sondern trafen auf Häme und Spott: So spottet der Göttinger Professor Georg Christoph Lichtenberg über Chladni: "Es sey ihm bey dem Lesen der Schrift anfangs so zu Muthe gewesen, als wenn ihm selbst ein solcher Stein am Kopf getroffen hätte".

Chondrite
Meteoritenart aus Stein, welche recht häufig auftritt. Man unterscheidet zwischen Kohligen Chondriten, Enstatiten und gewöhnlichen Chondriten.

Chondrite haben ihren Namen nach dem griechischen Wort für "Saatkorn". Sie verdanken diesen Namen den winzigen, oft Millimeter- bis erbsengroßen Kügelchen, welche in der Grundmasse des Meteoriten eingebettet sind. Diese Kügelchen bezeichnet man als Chondrite.

Die Grundmasse des Meteoriten besteht hauptsächlich aus Olivin, Pyroxen, Plagioklas, Troilit.

Chondrite entstanden vermutlich durch Kondensation während des Urnebels, wobei hier die Theorien von einer gleichmässigen bis abrupten Abkühlung variieren. Andere Wissenschaftler vermuten eine Aufschmelzung und anschliessende Erstarrung von festen Mineralkörnern durch äusserlich hohe Energieeinwirkungen auf den solaren Urnebel, z.B. Blitze.

Chromosphäre
Die Chromosphäre ist eine schmale Schicht über der Photosphäre der Sonne. Darüber liegt die Korona. Der Name leitet sich aus dem griechischen "Chroma" (Farbe), ab.

Die Schicht kann unterschiedlich dick sein, zwischen einigen bis 10.000 km. Die Temperatur steigt von 4.200 K bis zu mehreren 100.000 K, wohingegen die Dichte abnimmt. Grund für die ansteigende Temperatur ist bis heute nicht schlüssig bekannt.

Circinus
Sternbild, (dt. Zirkel), Kurzbezeichnung Cir
Kleines Sternbild am südlichen Himmel, eingeführt von
Nicolas Louis de Lacaille.

Cirrus-Nebel
Nebel im Sternbild Cygnus (Schwan). Der Nebel ist vermutlich der Überrest einer vor 300.000 Jahren stattgefundenen Supernova.

CNO-Zyklus
Ein im Innern von Sternen stattfindender Prozess. Kohlenstoff wird zu Stickstoff, Stickstoff zu Sauerstoff. Auch bekannt unter "Bethe-Weizsäcker-Zyklus".

Columba
Sternbild, (dt. Taube), Kurzbezeichnung Col.
1952 von Petrus Plancius in 1592 erschaffen. Einzig erwähnenswerter Stern ist Alpha Columbae mit dem bezeichnenden arabischen Namen Phact (Ringeltaube).

Columbia
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Coma Berenices
Sternbild, (dt. Haar der Berenike), Kurzbezeichung Com.

Die ptolemäische Königin Berenike versprach ihre Haare abzuschneiden, wenn ihr Gemahl siegreich und unversehrt aus einem Kampf hervorgehen sollte. Als sie ihre Haare im Tempel der Göttin weihte, waren sie am Tag darauf verschwunden. Und am Firmament war eine neue Sterngruppe entstanden.

Zwischen Bootes und Leo gelegen ist Coma Berenice ein unscheinbares Sternbild, welches im Mai gegen 24 Uhr kulminiert. Im Sternbild stehen viele, schöne Galaxien sowie der Coma-Haufen.

Corona Australis
Sternbild, (dt. Südliche Krone), Kurzbezeichnung CrA

COMPTON
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Coma-Haufen
m Sternbild Coma steht der sog. Comahaufen, eine Ansammlung von etwa 1.000 Galaxien. Entfernung etwa 400 Lichtjahre.

Cordoba-Durchmusterung
Die Bonner Durchmusterung von 1862 enthält 324.189 Sterne. Sie wurden von
Friedrich Wilhelm Argelander durchgeführt. Die anschliessende Ergänzung katalogisierte Sterne bis zur Deklination von -23°. Im Anschluss daranerfolgte die Cordoba-Durchmusterung für Sterne unterhalb von -23°. In ihr sind 613.953 Sterne enthalten.

Corona Borealis
Sternbild, (dt. Nördliche Krone), Kurzbezeichnung CrB.

In der griechischen Mythologie wird die Nördliche Krone in Verbindung zum Königreich von Kreta und dem Ungeheuer Minotaurus gebracht. Ariadne, die dem Theseus aus dem Labyrinth herausgeholfen hatte und anschliessend von ihm verlassen zu werden, stürzte sich ins Meer. Ihr zu Ehren wurde die Krone an den Himmel gesetzt.

Corona Borealis enthält einige wenige interessante Objekte, u.a. zwei seltene veränderliche Sterne.

Cor Caroli
Stern im Sternbild Canes Venatici. Ehemals gehörte der Stern zum Sternbild Robur Carolinum, welches heute nicht mehr gebräuchlich ist.

Corvus
Sternbild, (dt. Rabe), Kurzbezeichnung Crv.
Corvus, Crater und Wasserschlange sind Hauptgestalten einer griechischen Sage, sie wurden deshalb gemeinsam an den Himmel versetzt.
Das Sternbild besteht aus vier rautenförmig angeordnete Sterne gut am Frühlingshimmel erkennbar. Berühmtestes Objekt sind die
Antennengalaxien, NGC 4038/4039.

Cunitz, Maria
lebte von 1610 bis 1664. Mit Kepler führte sie einen regen Briefkontakt und konnte ihn auf auch Rechenfehler aufmerksam machen.

Crab-Nebel
Berühmter Nebel mit dem ersten aufgefundenen Neutronenstern im Sternbild Taurus (Stier).

Erstmalig erwähnt wurde er von chinesischen Astronomen, welche im Jahr 1054 an dieser Stelle des Himmel einen hell aufleuchtenden Stern entdeckten, einen sogenannten Gaststern.

In den chinesischen Annalen ist zu lesen, daß der Stern wochenlang (vielleicht sogar monatelang) zu beobachten war, daß er sogar so hell war, daß man ihm am hellichten Tag sehen konnte. Dann verschwand er für Jahrhunderte aus dem Blickfeld der Astronomen, bis 1731 der englische Astronom John Bevis das inzwischen erfundene Teleskop an diese Stelle des Himmels richtete und ein seltsames, inzwischen flächig ausgedehntes Objekt fand, in welchem sich Schnüre aus Gas und Staub verwirbeln und vor dem Hintergrund des Nebels hervorleuchten.

1758 entdeckte Charles Messier auf seiner Suche nach Kometen das nebelige Fleckchen im Sternbild Stier. Und weil er diese nicht andauernd mit neu erscheinenden Kometen verwechseln wollte, erstellte er seinen berühmten Katalog der nebeligen Objekte. Der Crab-Nebel erhielt in ihm den ersten Platz, M(essier) 1 wird er heute noch genannt.

Dem englischen Lord Rosse verdankt der Nebel seinen heutigen Namen, Crab (Krebs-)Nebel, weil sich die Schnüre und Streifen aus Gas und Staub wie "Krabbenbeine" in der leuchtenden Schale ausbreiten. Das war 1844.

1939 erkannte der Astronom John Duncan, daß sich der Nebel konstant ausdehnt und nach seinen Berechnungen vor 766 Jahren an einem zentralen Punkt innerhalb des Nebels entstanden sein mußte. So kombiniert errechnete sich der Zeitpunkt der himmlischen Explosion und die Astronomen fanden heraus, daß es sich vermutlich um das Ereignis handeln müsste, welches von den chinesischen Astronomen im Jahr 1054 aufgezeichnet worden war.

1942 entdeckte der deutsche Astronom Walter Baade, daß ein auffälliger Stern nahe des Zentrums der Ort der Entstehung der Nebelfäden sein könnte. Dort muß sich das Zentrum der "Krabbe" befinden.

Sechs Jahre später entdeckten die Astronomen, daß der Crab-Nebel einer der stärksten Radioquellen des Universums ist. 1954 entdeckte man die mächtigen Magnetfelder der "Krabbe", 1963 wurden erstmalig Röntgenstrahlen, welche von der Krabbe ausgehen, gemessen.

Der Pulsar im Herzen von M 1 ist nicht nur der berühmteste, sondern auch der jüngste und der heißeste unter den bisher 700 bekannten Pulsaren. Bei dem Pulsar handelt es sich um einen Neutronenstern, welcher sich in rasanter Fahrt um seine Achse dreht. Etwa 30 mal pro Sekunde überstreicht der emittierte Strahl wie ein Leuchtturmfeuer über unseren Planeten. 6.000 Lichtjahre ist der Pulsar von uns entfernt. Und die Gashülle des Crab-Nebels dehnt sich mit einer Geschwindigkeit von 1.000 km in der Sekunde ins Weltall aus.

Crater
Sternbild, (dt. Becher), Kurzbezeichnung Crt.

Crux
Sternbild, (dt. Kreuz des Südens), Kurzbezeichnung Cru.
Sehr kleines, südliches Sternbild aber mit einer Fülle von astronomischen Objekten. Offene Sternhaufen, Doppel- und Mehrfachsterne sowie der Dunkelnebel "Kohlensack".

Cygnus
Sternbild, (dt. Schwan), Kurzbezeichnung Cyg.

In vielen alten Kulturen wird die eindrucksvolle Formation der Sterne als ein Vogel interpretiert. Die griechische Sage interpretiert den himmlischen Schwan mit dem Göttervater Zeus, als dieser sich in einen Schwan verwandelte, um zu seiner Geliebten Leda zu gelangen.

Der Schwan steht inmitten der Milchstraße. In ihm sind sehr viele interessante Objekte für den Sternfreund. Albireo, der Schwanzstern ist ein Doppelsternpaar mit unterschiedlichen (gelb und blau) Komponenten. Das Sternbild enthält 28 Offene Sternhaufen, 11 planetarische Nebel, aber keine Galaxien.

Berühmte Nebel sind der Nordamerika-Nebel, der Pelikan-Nebel und der Cirrus-Nebel.

Dactyl
Dactyl ist der Satellit (Mond) des Asteroiden (243) Ida. Er wurde von der Raumsonde Galileo im Jahre 1993 entdeckt und war das erste beobachtete Objekt seiner Klasse. Dactyl ist etwa 1,6 x 1,4 x 1,2 km groß und hat eine Dichte von 2,2 bis 3,0 g/cm³. Bei seiner Entdeckung hatte er einen Abstand von ca. 100 km zu Ida.

Dall-Kirkham-Teleskop
Das DK-Teleskop ist eine Variante des Cassegrain und besteht aus einem konkaven ellipsoidalen Hauptspiegel und einem konvexen Fangspiegel, dessen Oberfläche sphärisch ist. Dieser ist leichter zu testen als ein hyperbolischer konvexer Spiegel.

Diese Konstruktion wurde unabhängig von Horace E. S. Dall (1901-86) und Alan R. Kirkham entwickelt.

Dämmerung
Die Dämmerung ist der Zeitraum, in dem das Tageslicht zu- oder abnimmt. Sie wird verursacht durch die Brechung des Sonnenlichts an Staubteilchen in der Erdatmosphäre und durch die Luftmoleküle. Die Länge der Dämmerung hängt von der scheinbaren Sonnenbahn ab. In höheren Breiten dauert die Dämmerung länger.

Man unterscheidet die bürgerliche (Sonne weniger als 6° unter dem Horizont), die nautische (Sonne zwischen 6° und 12° unter dem Horizont) und die astronomische Dämmerung (Sonne zwischen 12° und 18° unter dem Horizont).

Deep Sky
engl.: 'Tiefer Himmel', das Universum außerhalb unseres Planetensystems. Sterne, Sternhaufen, Nebel und Galaxien werden als DeepSky Objekte bezeichnet.

Deep Space Network, DSN
Netzwerk aus drei Radioantennen mit 70 m Durchmesser zur Kommunikation mit Raumsonden. Die Standorte sind: Goldstone, Kalifornien; Tidinbilla, Australien und Robledo in Spanien. Durch diese Standorte kann immer mindestens eine dieser Antennen Signale von Sonden empfangen oder senden

Deferent

Im Weltsystem des Ptolemäus wurde die Bewegung der Himmelskörper mit Hilfe von Kreisen beschrieben. Einer dieser Kreise ist der Deferent.

dE-Galaxie
Elliptische Zwerggalaxie (engl.: dwarf Elliptical)

Deimos
Deimos ist der äußere der zwei Marsmonde, der seinen Planeten in einer mittleren Entfernung von 23459 km in 1,262 Tagen umkreist. Er hat eine unregelmäßige Form, ist 15 x 12 x 11 km groß und steht immer mit derselben Seite zum Mars. Diese 'gebundene Rotation' hat auch der Erdmond. Deimos, dessen Oberfläche von Kratern übersät ist, wurde 1877 von A. Hall entdeckt. Die größten Krater auf Deimos sind Voltaire und Swift, sie haben Durchmesser von etwa 1,3 km. Beide Marsmonde, Phobos und Deimos, sind möglicherweise eingefangene Asteroiden.

Deklination
Winkelentfernung eines Gestirns nördlich oder südlich vom Himmeläquator. Die Winkelentfernung in Grad wird nach Norden positiv bis +90º, nach Süden negativ bis -90º gezählt. Der Äquator ist die Linie mit der Deklination 0°..

Deklinationsachse
Die Achse einer äquatorialen Montierung, mit der ein Fernrohr in
Deklination (Nord-Süd-Richtung) bewegt werden kann. Diese Achse steht senkrecht zur Polachse.

Delphinus
Sternbild (dt. Delphin), Kurzbezeichnung Del. Der Delphin ist ein kleines, rautenförmiges Sternbild, unterhalb Cygnus (Schwan) gelegen.

Delta
Der vierte Buchstabe im griechischen Alphabet, bezeichnet oft den vierthellsten Stern in einem Sternbild.

Delta-Aquariden
Die Delta-Aquariden sind ein Meteorschauer mittlerer Aktivität zwischen dem 15. Juli und dem 20. August. Der Radiant liegt nahe des Sterns Delta im Sternbild Aquarius (Wassermann).

Delta-Cephei Sterne
Die Cepheiden Sterne sind bekannt geworden als Meßindex für Entfernungen im Weltall. Es handelt sich bei ihnen um pulsierende Riesensterne, von denen etwa 700 in unserer galaxis bekannt sind. Die Perioden ihre Pulsation liegen zwischen 2 und 50 Tagen. Ihre Leuchtkraft ist enorm und sie sind noch in weit entfernten Galaxien zu identifizieren und dienen dadurch der Entfernungsbestimmung. 

Die klassischen Cepheiden sind in der galaktischen Ebene und den Spiralarmen vorhanden und sie kommen in den Magellanschen Wolken vor. Es handelt sich bei ihnen um junge Objekte.

Zwischen Leuchtkraft und Periode der Helligkeitsschwankung besteht ein sehr enger Zusammenhang. Aus diesem Zusammenhang kann durch Vergleich mit bereits bekannten Cepheiden eine Entfernungsbestimmung durchgeführt werden. 

Die ersten Untersuchungen der Helligkeitsperiode wurde von John Goodricke im Jahr 1784 durchgeführt. Er beobachtete den Stern d Cephei und notierte die Helligkeitsschwankungen. d Cephei ändert seine Helligkeit innerhalb von 5,37 Tagen, sie schwankt dabei um 1,9 Größenklassen. 

Die Beziehung zwischen Leuchtkraft und Periode wurde von Henrietta Leavitt gefunden als sie in den Jahren 1908-12 Cepheiden in der kleinen Magellanschen Wolke beobachtete, die alle eine ähnliche Entfernung haben mussten. Ihr fiel auf, das die Periode in Beziehung zur mittleren scheinbaren Helligkeit stand und, da alle sich in derselben Entfernung befanden, diese Beziehung auch für die absoluten Leuchtkräfte gelten musste. Shapley stellte fest, das dieses Verhältmis ein unschätzbares Werkzeug zur Entfernungsbestimmung war.

Delta-Scuti-Sterne
Eine Untergruppe der veränderlichen Sterne, den RR-Lyrae sehr ähnlich. Sie zeichnen sich durch eine sehr kurze Periode von 0,5 bis 8 Stunden aus und zeigen dabei einen geringen Lichtwechsel von unter 1 mag. Ihre Spektralklasse ist A bis frühe F. Der Prototyp wurde 1935 von Fath beschrieben, die Bezeichnung wurde später von Breger (1979) vorgeschlagen und allgemein akzeptiert.

Deneb
Alpha Cygni, Größe 1,25m.  Deneb ist ein A2 Überriese mit der 60.000-fachen Sonnenleuchtkraft und der 25-fachen Sonnenmasse. Mit einer Entfernung von etwa 1500 Lj ist er der entfernteste Stern der ersten Größenklasse. Mit den Sternen Wega in der Leier und Atair im Adler formt er das Sommerdreieck.

Der Name leitet sich aus dem alt-arabischen Al Dhanab al Dajajah ab, was soviel wie 'Der Schweif der Henne' bedeutet. Am Himmel gibt es in diesem Zusammenhang noch andere Deneb, wo immer ein Tier einen passenden namen für seinen Schwanz brauchte. Zwei Beispiele sind Denebola (Beta Leonis) und Deneb Kaitos (Beta Ceti).

Deneb Kaitos
Beta Ceti (Cetus, Walfisch). Der Stern hat eine Größe von 2,0m und eine 40-fache Sonnenleuchtkraft, er steht in einer Entfernung von etwa 60 Lj. Etwa 3° süd-südöstlich steht die große, aber schwach leuchtende Galaxie NGC 247 (8,9m).

Denebola
Beta Leonis, Größe 2,1m. Der Stern ist ein A3 Zwergstern und steht in einer Entfernung von 40 Lj.

Desdemona
Desdemona ist ein kleiner Mond des Uranus von etwa 60 km Durchmesser, der seinen Planeten in einer Entfernung von  62700 km in nur 0,47 Tagen umrundet. Er wurde 1986 auf Aufnahmen der Sonde Voyager 2 entdeckt.

Despina
Despina ist ein kleiner Mond des Neptun von etwa 180 km Durchmesser, der seinen Planeten in einer Entfernung von 52500 km in nur 0,333 Tagen umrundet. Er wurde 1989 auf Aufnahmen der Sonde Voyager 2 entdeckt.

Detektor
Ein Detektor ist an einem Instrument der Teil, der für Strahlung oder Partikel empfindlich ist. Es kann sich dabei z. B. um das Auge, einen fotografischen Film oder um einen CCD handeln.

Deuterium
Deuterium ist ein Isotop des Wasserstoffs, das im Atomkern neben dem Proton noch ein Neutron hat. Seine relative Atommasse ist mit 2,014102 nahezu doppelt so groß wie die von normalem Wasserstoff. Der Anteil von Deuterium am irdischen Wasserstoff beträgt nur 0,0156%. Da Deuterium nicht in Sternen produziert wird nimmt man an, das es schon während des Urknalls entstand. Ein weiteres Wasserstoffisotop ist das radioaktive Tritium.

Diamantring
Der Diamantring ist ein Phänomen, das kurz vor oder nach einer totalen Sonnenfinsternis auftritt. Dabei scheint Sonnenlicht durch Täler am Mondrand und erzeugt brilliante Punkte entlang des Mondrandes.

Dichotomie
Als Dichotomie wird der Moment bezeichnet, in dem eine Planetenscheibe exakt zur Hälfte beleuchtet ist. Dieser Begriff wird exklusiv für die Planeten Merkur und Venus verwendet, beim Mond heissen diese Phasen erstes bzw. letztes Viertel.

Dichte
Als Dichte wird das Verhältnis von Masse zu Volumen bezeichnet. Wasser z. B. hat die Dichte 1 (g/cm³, t/m³). In der Astronomie wird oft die mittlere Dichte angegeben, sie bezeichnet das Verhältnis der Gesamtmasse zum Gesamtvolumen. So hat die Erde eine mittl. Dichte von 5,52 und Saturn von 0,69.

Die Dichte im Weltall kann sehr unterschiedlich sein, sie variiert von 10-20 kg/m³ für interstellares Gas bis zu 1017 kg/m³ in Neutronensternen. Die mittl. Dichte im Universum ist etwa 10-27 kg/m³.

Differentielle Rotation
Rotation von unterschiedlichen Gebieten eines Systems mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Die Erde als fester Körper rotiert gleichmäßig. Gasförmige Planeten wie Jupiter und Saturn sowie die Sonne rotieren so, das ihre äquatornahen Gebiete sich schneller bewegen als die in höheren Breiten. Siehe auch: galaktische Rotation

dI-Galaxie
Irreguläre Zwerggalaxie (engl.: dwarf Irregular).

Dione
Dione ist mit einem Durchmesser von 1120 km der viertgrößte Satellit des Saturn. Dieser Mond läuft auf einer Umlaufbahn von 377400 km Radius in 2,737 Tagen einmal um den Saturn und teilt seine Bahn mit der wesentlich kleineren Helene

D-Linie
Eine kräftige Doppel-Linie des Natriums im Spektrum bei 589,0 bzw. 589,6 nm (gelb). Sie wurde von Fraunhofer bei dessen Untersuchung des Sonnenspektrums mit dem Buchstaben D bezeichnet und ist relativ stark in Spektren kühlerer Sterne. Sie zeigen sich in Absorption in Spektren sehr weit entfernter Sterne, verursacht durch Natrium im interstellaren Medium.

Dobsonians (=Newton-Bauart, Dobson Montierung)
Diese Teleskopklasse zeichnet sich durch eine sehr einfache, kostengünstige Montierung aus. Meistens lagert das Instrument schwenkbar in einer Art Holzkiste und diese wiederum auf einer Drehplatte. Eine sehr einfache und preiswerte Art, große astronomische Geräte kostengünstig und ohne viel Aufwand zu betreiben. Es ist benannt nach John Dobson, einem am. Amateurastronomen.

Dobsons werden gewöhnlich ab 6" angeboten. Man kriegt zwar das größte Teleskop mit der größten Öffnung für sein Geld, muß aber in Kauf nehmen, daß man wirklich nur beobachten damit kann. Bei hohen Vergrößerungen wird es schwierig, ein Objekt ruhig in der Bildmitie zu halten. Mit den Dobsons ist das Aufsuchen von Objekten schwieriger als bei parallaktisch oder azimutal montierten Teleskopen (man kann schlecht am Tubus entlangpeilen). 

Für manche könnten 6"-Dobsons (15 cm Öffnung) eine Alternative zu den von uns vorgestellten Einsteigerteleskopen bis EUR 500,- sein. Größere Geräte sind wegen der automatisch längeren Brennweiten und der damit größeren Tubuslänge für Anfänger etwas schwierig in der Handhabung. Die Möglichkeiten zum Ausbau sind sehr begrenzt, Fotografieren ist unmöglich.

Dollond, John
. Dollond wurde am 10. Juni 1706 in Spitalfields geboren. Bis etwa 1752 arbeitete er als Seidenweber in seiner Heimatstadt und gründete dann eine optische Werkstatt, in der er mit seinem Sohn Peter (1730 - 1820) zusammenarbeitete. John erfand 1753 das Heliometer und 1757 das achromatische Objetiv durch die Verwendung von Kron- und Flintglas. Obwohl das Prinzip schon vorher bekannt, aber nur wenig verbreitet, war wird Dollond als Erfinder genannt. John Dollond starb am 30. November 1761. Der Name Dollond ist möglicherweise von D’ Hollande abgeleitet, dem Land, in dem die Familie möglicherweise ihren Ursprung hatte. Der protestantische Vater von John hatte Frankreich verlassen müssen und war nach England geflohe

Dominion Observatorium
Das Dominion Astrophysikalische Observatorium (DAO) befindet sich in Kanada, nahe Victoria (British Columbia). Es hat als Hauptinstument einen Reflektor mit 1,8 Meter Durchmesser. Bei seiner Einweihung im Jahre 1918 war es das größte Teleskop der Erde, heute ist es mit einem modernen Spiegel ausgerüstet. Ein weiteres Teleskop mit 1,2 Meter Durchmesser arbeitet seit 1962. Das hauptarbeitsgebiet ist die Spektroskopie.

Das Dominion Radio Astrophysikalische Observatorium (DRAO) befindet sich in der Nähe von Penticton, (British Columbia). Die Instrumente sind eine Antenne mit 26 m Durchmesser und ein Interferometer mit 7 Antennen von 9 m Durchmesser, die auf einer 600 m langen Strecke in Ost-West Richtung positioniert werden können.

Donati, Komet
Der italienische Astronom Giovanni Battista Donati (1826-73) entdeckte den Kometen (C/1858 L1) am 2. Juni 1858. Im September des Jahres war den Komet -1m hell und erreichte seine größte Erdnähe am 9. Oktober (0,5 AE). Dabei zeigte er einen stark gekrümmten Schweif, für den der Komet berühmt ist. Seine stark exzentrische Umlaufbahn (0,996) sorgt für eine Periode von etwa 2000 Jahren.

G.B. Donati entdeckte insgesamt 6 Kometen, widmete sich aber 1860 der Spektroskopie. 1868 veröffentlichte er zwei Arbeiten über die Sonne, ihre Entfernung zur Erde und ihre physikalische Struktur. 1872 errichtete er ein eigenes Observatorium.

Doppelhaufen
Doppelter Sternhaufen, zwei offene Sternhaufen, die dicht beieinander stehen. Die bekanntesten Vertreter sind h & chi im Perseus.

Doppelsterne
Im allgemeinen bezeichnet man als Doppelstern zwei Sterne, die an der Himmelskugel dicht benachbart sind (optischer Doppelstern).

Im speziellen besteht ein Doppelstern aus zwei Sternen, die auf Grund ihrer gegenseitigen Massenanziehung eine physische Einheit bilden (physischer Doppelstern). 

Die optischen Doppelsterne sind ohne wesentliches Interesse für die Astronomie, da sie von der Erde aus gesehen rein zufällig dicht beieinander stehen, wogegen die physischen Doppelsterne einen geringen räumlichen Abstand voneinandner haben und sich um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen. 

Die physischen Doppelsterne sind also keine optische Täuschung, wie es bei optischen der Fall ist. 

Die massereichere Komponente eines physischen Doppelsterns, oder wenn dies nicht feststellbar ist, die heller Komponente, wird als Hauptstern bezeichnet, die masseärmere bzw. die lichtschwächere Komponente, als Begleiter. Physische Doppelsterne sind weitaus häufiger als erwartet im Universum vorzufinden. Von den mit bloßem Auge sichtbaren Sternen sind nur etwa 40 % Einzelsterne. Insgesamt dürfte sich etwa jeder zweite Stern des Milchstraßensystems in einem physischen (Doppel- oder Mehrfachstern) befinden. 

Manche Doppelsterne stehen so dicht beieinander, das sie nur durch spezielle Methoden zu erkennen sind. Insbesondere spektroskopische Untersuchungen zeigen die Doppelsternnatur durch Variationen im Spektrum: die Linien erscheinen phasenweise doppelt und sind jeweils nach rot oder blau verschoben (Dopplereffekt). Aus dem Betrag dieser Verschiebung kann auf die Umlaufgeschwindigkeiten, Perioden und andere Eigenschaften geschlossen werden.

Doppler, Christian J.
C. J. Doppler wurde am 29. November 1803 in Salzburg geboren. Neben seinen Arbeiten über den von ihm entdeckten Dopplereffekt (1842) veröffentlichte er Arbeiten über die Farben von Doppelsternen im Jahr 1843 und einen Kommentar dazu in 1850 als Erwiderung auf einen kritischen Text von Buys-Ballot. Die Farben der Doppelsterne führte Doppler fälschlicherweise auf ihre Bewegung relativ zur Erde zurück. 

Er war Professor für Mathematik und Geometrie an der technischen Universität in Prag und später erster Direktor des physikalischen Instituts in Wien. C. J. Doppler starb in Venedig am 17. März 1853. Der Kleinplanet (3905) Doppler und ein 110 km großer Krater auf dem Mond sind nach ihm benannt.

Dopplereffekt
Bei Schall- und bei Lichtwellen kann man folgenden Effekt wahrnehmen: Nähert sich die Schall- oder Lichtquelle, werden die ausgehenden Wellen komprimiert, der Ton ist höher und die Lichtwellen zum blauen Spektrum hin verschoben. Entfernt sich die Quelle, tritt der umgekehrte Effekt ein, der Ton wird tiefer und das Licht wird zum roten Ende des Spektrums verschoben. Dieser Effekt wurde von
Doppler im Jahr 1842 entdeckt und ist nach ihm benannt.

Auf diesem Effekt beruhen sehr viele Messungen in der Astronomie, die bekannteste ist wohl die 'Rotverschiebung' der Galaxien. Sie ist umso stärker, je weiter die Objekte von uns weg sind. Doppelsterne, die mit Fernrohren nicht zu trennen sind, weil sie zu dicht beieinander stehen, zeigen sich im Spektrum durch die rot- bzw. blauverschobenen Spektrallinien.

Auch der Nachweis von Planeten bei anderen Sternen gelang durch die Ausnutzung des Dopplereffekts. Diese sehr geringen Änderungen der Geschwindigkeiten im Bereich von wenigen Metern pro Sekunde sind aber nur mit großem instrumentellem Aufwand zu messen.

Doradus
Südl. Sternbild Schwertfisch, Kurzbezeichnung Dor, bei etwa RA 5h 21m  Dec -60° 10'. In diesem Sternbild liegt ein großer Teil der 'Großen Magellanschen Wolke' und der komplexe helle Nebel 30 Doradus (Tarantel-Nebel, NGC 2070).

Dorsum, Dorsa
Ein Bergrücken auf einem Planeten oder Mond, z.B. Dorsum Buckland (Mond) oder Schiaparelli Dorsum (Merkur). Rückensysteme werden mit dem Plural 'Dorsa' bezeichnet, z.B. Dorsa Smirnov (Mond).

Drache
Sternbild (lat. Draco), Kurzbezeichnung Dra, siehe auch
Draco.

Drachenpunkte
siehe Bahnknoten

Draco
Sternbild (dt. Drache), Kurzbezeichnung Dra.
Das Sternbild des Drachen ist sehr alt, bereits die Babylonier und die Chinesen identifizierten die hoch am nördlichen Sternenhimmel sich um den Polarstern windenden Sterne als einen Drachen.

Draconiden
Der Meteorstrom tritt Anfang Oktober auf und hat seinen Radianten im Sternbild Drache (Draco). Der Komet, der für diesen Strom verantwortlich ist, ist Giacobini-Zinner mit einer Periode von 6,24 Jahren. Dadurch kommt es im Abstand von 6 bis 7 Jahren auch zu einer gesteigerten Aktivität des Meteorstroms. Im Jahre 1933 konnten über 300 Objekte pro Minute gesehen werden. Da das Maximum sehr spitz ist, kann es durch schlechtes Wetter oder Tageslicht unbeobachtbar sein.

Dreieck
Sternbild (lat. Triangulum), Kurzbezeichnugn Tri. Kleines Sternbild südöstlich der Andromeda. Die Galaxie M33 steht etwa 4° westl. von Alpha Tri, dem Stern an der Spitze des Dreiecks. 

Iota Tri (2h 12,5m; +30° 18')ist ein Doppelstern (3,8" Abstand) mit einem merklichen Farbkontrast (G5 & F6). Beide Komponenten sind wiederum Doppelsterne, die allerdings nur spektroskopisch nachgewiesen werden können.

DSN
siehe Deep Space Network.

Dubhe
Alpha Ursa Majoris, der obere (nördliche) der beiden hinteren Kastensterne im großen Wagen. Er ist ein Riesenstern der Größe 1,8m, Spektralklasse K0 und hat einen Begleiter 4ter Größe, der ihn in 44 Jahren umkreist.

Dumbbell-Nebel
am.: Hantelnebel (M27, NGC 6853). Planetarischer Nebel in Form einer Sanduhr im Sternbild Füchschen (Vulpecula). Etwa 6' x 15' groß und 7,6m hell.

Dunkle Materie
Materie, die möglicherweise 90% der Gesamtmasse des Universums ausmacht, aber unbeobachtbar bleibt. Nur durch ihre Gravitation kann sie entdeckt werden. Untersuchungen von Galaxien zeigen, das sie oft einen unsichtbaren Halo an Materie haben, der die sichtbare Masse um mehr als das zehnfache übersteigt. Auch die Neutrinos tragen möglicherweise zu der unsichtbaren Masse bei.

Dunkelnebel
Noch zu Beginn unseres Jahrhunderts nahmen die meisten Astronomen an, dass sich der Raum zwischen den Sternen als unendliche Leere darstelle, dass sich dort praktisch "Nichts" befände. 1904 entdeckte jedoch der Göttinger Astronom Johannes Franz Hartmann (1865-1936) bei der Beobachtung des
Doppelsterns Delta Orionis Absorptionslinien, die sich nicht einordnen liessen. Hartmann fand einige Linien, die erstaunlicherweise nicht an der periodischen Verschiebung teilnahmen, die durch die Eigenbewegung der Sterne verursacht werden. Also mussten sie von einem anderen Objekt ausgehen, welches sich zwischen Doppelstern und Erde befinden und sich nicht im sichtbaren Licht zeigten.

Der Amerikaner Edward E. Barnard (1857-1923) untersuchte daraufhin die Milchstrasse und er fand eine riesige Anzahl an Dunkelwolken. Es handelte sich bei ihnen nicht um "Löcher im Sternengetümmel" sondern um vorgelagerte Wolken aus Staub und Gas, die das Licht der dahinterliegenden Sterne verdecken.

Von Barnard stammt der erste große Katalog der Dunkelnebel, deshalb tragen viele Barnards Namen mit einer fortlaufenden Ziffer, so z.B. heisst der "Snake-Nebel" B 72.

Dunkle Materie im Weltall besteht überwiegend aus molekularem Wasserstoff. Da ultraviolettes Licht und Röntgenstrahlung durch die dichten Dunkelwolken nicht hindurchdringen können, sind sie im Innern kalt (ca. 10 K) und können sich auf Grund ihrer Gravitation zusammenziehen und zu Keimzellen neuer Sterne werden.

Durchmusterung
Als Durchmusterung bezeichnet man die systematische Beobachtung von Objekten in großen Arealen am Himmel, in extremen Fällen am gesamten Himmel. Am bekanntesten ist die 'Bonner Durchmusterung', die von Argelander begonnen wurde. Der Begriff Durchmusterung wird auch im englischsprachigen Raum verwendet.

Dwingeloo
Ort in Holland, etwa 60 km südwestlich von Groningen. Dort wird seit 1956 ein 25 m Radioteleskop betrieben. In einer Durchmusterung wurden so Galaxien entdeckt, die im optischen durch den Staub unserer Milchstrasse verdeckt sind. Die erste ihrer Art wurde 1994 entdeckt und Dwingeloo 1 genannt. Es ist eine Balkenspirale in etwa 10 Millionen Lj. Entfernung.

"Echo" des Urknalls
1965 beschäftigten sich die Physiker Arno Penzias und Robert Wilson von den Bell Telephone Laboratories mit einer neuen Radioantenne. Die Antenne sollte die Radiokommunikation mit dem neuen Telstar-Satelliten übernehmen. 

Aber es machte sich bei einer Wellenlänge von 7,35 cm ein störendes Hintergrundrauschen bemerkbar, welches sich weder lokalisieren noch abstellen ließ. 

Der Zufall wollte es, daß sich eine Forschergruppe um Robert Dicke ganz in der Nähe mit dem Urknall und seinem Widerhall beschäftigte. Die beiden Forscherteams kamen zusammen und die Ursache des Hintergrundrauschens stellte sich als das gesuchte "Echo des Urknalls", die kosmische Hintergrundstrahlung heraus.

Echelle-Gitter
Echelle, frz.: Leiter. Ein Gitter mit relativ grober Teilung (50 bis 100 Linien pro mm). Durch die wenigen Linien erzeugt das Gitter viele, sich überlappende Spektren, die getrennt werden müssen, bevor sie auf den Detektor treffen. Echelle-Gitter sind leichter zu fertigen als Gitter mit dichteren Linien, erfordern aber einen komplexeren Spektrographen.

Echelle-Spektrograph
Ein Spektrograph, in dem mit einem Echelle-Gitter Spektren hoher Auflösung gewonnen werden. Die Trennung der sich überlagernden Spektren wird mit einem Prisma oder einem 'Grism' vorgenommen, die die Spektren nebeneinander auf den Detektor bringen. Bei der Verwendung von CCD-Detektoren wird die Fläche optimal ausgenutzt. Diese Konstruktion wird in der Astronomie für hochaufgelöste Spektren bevorzugt.

Eddington, Arthur S. (1882-1944)
Arthur Stanly Eddington, englischer Physiker und Astronom. Erfoschte den inneren Aufbau der Sterne mittels der Atomtheorie. Entdeckte unter vielem anderen die Masse-Leuchtkraft-Beziehung (1924), setzte sich für Einstens Relativitätstheorie ein und bewies 1919, daß Schwerkraft Licht ablenkt.

Eddington-Grenze
Die theoretische Obergrenze für die Leuchtkraft eines Sterns bei gegebener Masse, bei der der auswärts gerichtete Strahlungsdruck auf der Sternoberfläche gerade die einwärts gerichtete Gravitation ausgleicht. Die Eddington-Grenze für die Sonne liegt bei ihrer 30.000-fachen Leuchtkraft. Die Obergrenze für die Masse eines Sterns liegt danach bei etwa 120 Sonnenmassen. Benannt nach
A. S. Eddington.

Egerton, Winnifred
die erste Frau, die ein Doktorat in Astronomie erhielt.

Eigenbewegung
Die scheinbare Bewegung eines Sterns aufgrund seiner Bewegung relativ zur Sonne. Der Stern mit der größten bekannten Eigenbewegung ist Barnards Pfeilstern mit 10,3” im Jahr. Die meisten jährlichen Eigenbewegungen sind kleiner als 0,1”/Jahr. Von ca. 300 Sternen sind Eigenbewegungen größer als 1”/Jahr bekannt.

Die Eigenbewegung (EB) eines Sternes ist von der Erde aus meßbar. Allerdings vollzieht sich diese Bewegung in so winzigen Schritten, daß sie lange Zeit nicht beachtet wurde. 

Es war Edmond Halley, der 1718 zum ersten Mal die Eigenbewegung von Sternen notierte. Halley verglich aktuelle Sternpositionen von Sirius, Arktur und Prokyon mit denen in alten Sternatlanten. So erkannte er, daß die Sterne ihre Positionen wesentlich verschoben hatten und durchaus eine Eigenbewegung hatten.

Die Eigenbewegung gibt nur Auskunft über die von der Erde meßbare Bewegung eines Sternes. Nicht darin enthalten ist die Bewegung, die der Stern eventuell im Raum von uns weg oder zu uns hin vollführt.

Effektive Brennweite
Die scheinbare Brennweite, die ein optisches System erzeugt. Zum Beispiel kann die Brennweite eines Teleskops durch hinzufügen von Linsen verkürzt (Shapley-Linse) oder verlängert (Barlow-Linse) werden. Auch in einem Cassegrain-Teleskop wird die Brennweite des Hauptspiegels durch den konvexen Fangspiegel verlängert.

Bei der Fotografie in Okularprojektion erscheint das Bild größer als es das Fernrohr alleine erzeugen könnte. Die effektive Brennweite errechnet sich zu x = (d/fok)-1, wobei d der Abstand der Filmebene zur Feldblende im Okular ist und fok die Brennweite des Okulars. Die Brennweite des verwendeten Fernrohrs mit dem Faktor x multipliziert ergibt die effektive Brennweite.

Effektivtemperatur
Symbol Teff oder Te. Die Temperatur eines 'Schwarzen Strahlers', der die gleiche Energie pro Flächeneinheit abstahlt wie ein gegebenes Objekt, z.B. ein Stern.

Effelsberg
Ort in der Eifel und Standort des größten frei beweglichen Radioteleskops in Deutschland. Der Durchmesser ist 100 Meter.

Einschlagkrater
Vertiefung in einer Oberfläche, die durch das Auftreffen eines Körpers bei hoher Geschwindigkeit entsteht. Einschlagkrater gibt es auf allen inneren Planeten und ihren Monden, mit Ausnahme von Io. E. können Größen von wenigen Mikrometern bis zu tausenden von Kilometern haben.

Einstein, Albert (1879-1955)
Deutsch-Schweizer Physiker, bekannt für die von ihm entwickelte Relativitätstheorie.

Einsteinkreuz
Effekt einer Gravitationslinse, bei der das weiter entfernt liegende Objekt an 4 Stellen um die Linse herum abgebildet wird.

EINSTEIN
HEAO-2, ("High Energy Astrophysical Observatory") Röntgensatellit, beinhaltete vier Instrumente, HRI ("High Resolution Imaging Detector"), IPC ("Imaging Proportional Counter") sowie zwei unterschiedliche Spektrometer, SSS und FPCS. EINSTEIN wurde am 13. November 1978 gestartet und arbeitete erfolgreich bis zum April 1981.

Einsteinring
Einsteinring oder Mikrogravitationslinsen-Effekt: "Sterne lenken das Licht der hinter ihnen liegenden Sterne ab" ( Einstein).

Wenn ein Stern in Sichtrichtung zu uns vor einem anderen Stern vorbeizieht, lenkt er das Licht des dahinterliegenden Sterns ab. Es entstehen mehrere Bilder oder ein Ring. Aus der Intensität der Helligkeitsverstärkung des Vordergrundsternes kann man auf seine Masse schließen.

Seit Mai 1986 wird weltweit durch einen Aufruf von Paczynski die Suche nach dem Mikrogravitationslinsen-Effekt verstärkt durchgeführt.

Einsteinturm
Turm der Astrophysikalischen Instituts Potsdam. Er dient der Sonnenbeobachtung und wurde vom Architekten Erich Mendelsohn in den Jahren 1919 bis 1924 gebaut.

Eisenmeteorite
Eisenmeteorite erkennt man an ihrer schwarzen Schmelzkruste aus schwarzem Eisenoxyd. Durch lange Verweildauer auf der Erdoberfläche ist diese Kruste verrostet, hat eine bräunliche Farbe. Ausserdem verraten sie sich durch ihr hohes Gewicht. 

Hält man einen Magneten an einen Eisenmeteoriten, reagieren die überwiegend metallenen Komponenten des Meteoriten. Eisenmeteorite bestehen aus Legierungen von Eisen und Nickel, so wie sie auf der Erde nicht natürlich vorkommen. Nachweis von Nickel in einem Meteoriten ist ein Indiz für seine Echtheit. 

Eisenmeteoriten unterteilt man nach ihren unterschiedlichen Strukturen in Hexaedrite, Oktaedrite und Ataxite. Um diese Klassifizierung durchführen zu können, muss der Meteorit durchgeschnitten, poliert und geätzt werden. 

Eisenmeteoriten unterteilt man nach ihren unterschiedlichen Strukturen in Hexaedrite, Oktaedrite und Ataxite. Um diese Klassifizierung durchführen zu können, muss der Meteorit durchgeschnitten, poliert und geätzt werden.

Ekliptik
Scheinbare Bahn der Sonne um die Erde. Die Ekliptik ist die Ebene, in der sich die Erde um die Sonne bewegt. Sie ist gegen den Äquator um 23,5° geneigt. In ihrer Nähe laufen auch alle Planeten um die Sonne, wobei Pluto die größte Abweichung davon zeigt (17,1°).

Ekliptikale Koordinaten
Im ekliptikalen Koordinatensystem wird als Fixpunkt der Frühlingspunkt auf der Ekliptik angenommen. Die Länge (lambda) wird ostwärts auf der Ekliptik angegeben (0°-360°), senkrecht dazu die ekliptikale Breite (beta). Obwohl älter als das äquatoriale System wird es nur selten zur Angabe von Positionen von Körpern im Planetensystem verwendet.

Elara
Elara ist ein kleiner Mond des Jupiter von etwa 76 km Durchmesser, der seinen Planeten in einer Entfernung von  11.737.000 km in 259,7 Tagen umrundet. Er wurde 195 durch den Astronomen Charles Dillon Perrine (1867-1951) entdeckt.

Elektromagnetische Strahlung
Das elektromagnetische Spektrum umfasst alle Strahlung vom langwelligen Radiobereich (Frequenz 104, Wellenlängeca. 3 x 104 m) bis hin zur Gammastrahlung (Frequenz 1022, Wellenlänge ca. 3 x 10-14 m). El. Strahlung breitet sich im Vakuum mit Lichtgeschwindigkeit aus. Nur ein kleiner Bereich der Strahlung ist für uns ohne Hilfsmittel sichtbar: das Licht.

Elektron
Negativ geladenes Elementarteilchen. Wenn heißes Gas vor einer Lichtquelle liegt, treten helle Linien im Spektrum auf. Elektronen springen von höheren Umlaufstufen auf die niedrigste Stufe zurück und emittieren dabei Licht.

Element, chemisches
Auf der Erde und im Weltraum gibt es über 100 verschiedene chemische Elemente, das leichteste ist Wasserstoff. Das schwerste natürlich vorkommende Element ist das Uran, weitere konnten künstlich hergestellt werden. Alle natürlichen Elemente konnten auch im Weltall nachgewiesen werden. Bis auf wenige Elemente (Wasserstoff, Helium, Lithium) stammen alle schweren chem. Elemente aus Prozessen, wie sie in Sternen ablaufen (Kernfusion). Ab dem Eisen können diese sogar nur während einer Supernova-Explosion erzeugt werden.

Element, optisches
Ein optisch wirksames Teil in einem System. Ein achromatisches Standardobjetiv besteht aus zwei Linsen, also zwei optischen Elementen. Okulare und Teleobjektive können aus sehr vielen opt. Elementen bestehen, die oft in Gruppen zusammengefasst werden.

Elementarteilchen
Fundamentale Bausteine der Materie. Man unterscheidet zwei Gruppen, die Hadronen, die wiederum aus Quarks bestehen, und die Leptonen, die keine weitere Struktur zu haben scheinen.. Die bekanntesten Hadronen sind das Proton und das Neutron. Das Elektron gehört zu den Leptonen wie auch das Neutrino.

Elemente, Bahn
Sechs Größen, die die Form, Größe und Lage einer Umlaufbahn beschreiben.

E-Linie
Eine Fraunhofer-Linie bei 527 nm im Spktrum, verursacht durch die Elemente Eisen und Kalzium.

Ellipse
Eine geschlossene Kurve, ähnlich einem flachgedrückten Kreis. Fast alle Himmelskörper bewegen sich auf elliptischen Bahnen, mit dem Mutterkörper in einem Brennpunkt der Ellipse. Der größte Durchmesser ist die 'große Achse', der kleinse Durchmesser die 'kleine Achse'. Oft werden die halben Achsen angegeben, also die 'große Halbachse' (a) und die 'kleine Halbachse' (b).

Der Abstand der beiden Brennpunkte geteilt durch die große Achse ergibt die Exzentrizität e der Ellipse. Ist e=0, dann liegt ein Kreis vor. Der Komet Halley bewegt sich auf einer Bahn mit e=0,967, folgt also einer sehr langgestreckten Ellipse.

Ellipsoid
Ein Körper oder eine Oberfläche, die von einer rotierenden Ellipse beschrieben werden kann. Annähernde Beispiele für Ellipsoide sind zum Beispiel Linsen (Gemüse, oblater E.) oder ein Luftschiff (prolater E.).

Elliptische Galaxie
Eine Galaxie, die keine Struktur wie Spiralarme zeigt. E. Galaxien werden nach ihrer Form unterschieden, runde werden mit E0 bezeichnet, stark elliptische mit E7

Elnath
beta Tauri, ein blau-weißer Riese der Größe 1,65m, Spektralklasse B7. Der Stern steht in etwa 130 Lj Entfernung.

Elongation
Die Winkelentfernung zwischen der Sonne und einem Planeten von der Erde aus gesehen. Der Winkel kann zwischen 0 und 180° liegen, jeweils östlich oder westlich der Sonne. Die Elongation 0° wird als Konjunktion, eine von 180° als Opposition angegeben. Ist die Elongation genau 90°, so spricht man von einer Quadratur. Die inneren Planeten können nur Elongationen von max. 28° (Merkur) bzw. 47° (Venus) erreichen, sie stehen nie in Opposition.

Eltanin
gamma Draconis, ein gelblicher Riese der Größe 2,23m, Spektralklasse K5. Der Stern steht in einer Entfernung von etwa 100 Lj.

Emission
Die Abstrahlung von elektromagnetischer Strahlung (z.B. Licht) von einem angeregten Atom oder Molekül.

Emissionslinine
Angeregte Atome oder Moleküle geben ihre Energie nur in genau definierten Bereichen ab. Nimmt man z.B. von einem leuchtenden Gasnebel ein Spektrum auf, so zeigen sich im sichtbaren Bereich helle Linien. Die bekannteste ist wohl die H-alpha Linie im roten Bereich bei 656,3 nm. Durch Analyse von diesen Spektern kann festgestellt werden, welche chem. Elemente in diesen Regionen vorhanden sind, da jedes Element seine spezifischen Emmisionslinien zeigt.

Emissionsnebel
Gasnebel im Weltall, dessen Materie zum Leuchten angeregt wird. Sie werden oft durch nahe und junge Sterne angeregt, die einen großen Teil ihres Lichts im UV-Bereich abstrahlen. Diese Strahlung regt die Atome und Moleküle im Gasnebel zum Leuchten an. Bekannte Emissionsnebel sind der 'Große Orionnebel' (M42) oder der 'California-Nebel'. Aber auch die planetarischen Nebel sind Emissionsnebel. Andere Formen der Anregung sind Zusammenstöße von schnell strömendem Gas mit anderer Materie. Spektren von E. zeigen Linien, die die Identifikation der chem. Elemente erlauben. Da ein großer Teil der Nebel aus Wasserstoff besteht ist die rote Linie des Elements bei 656 nm (H alpha) eine der bekanntesten. Andere, lange Zeit unbekannte Linien, wurden einem neuen Element 'Nebulium' zugeordnet. Später stellte sich heraus, das diese Linien von Gasen nur im Vakuum emittiert werden und unter normalen Umständen nicht nachzuweisen sind. Diese Linien werden auch als 'verbotene Linien' bezeichnet.

Emissionsspektrum
Ein Spektrum eines heißen Gases, das helle Linien zeigt, siehe Emissionslinie.

Enceladus
Enceladus, ein Saturnmond von etwa 500 km Durchmesser, der seinen Planeten in einer Entfernung von 238.000 km in 1,37 Tagen umkreist. Er wurde schon 1789 von W. Herschel entdeckt.

Encke, Komet
Der Komet mit der kürzesten bekannten Periode von nur 3,3 Jahren. Er wurde 1786 zum ersten Mal von dem franz. Astronomen Méchain entdeckt und 1795 von Caroline Herschel wiederentdeckt. Zwei weitere Male entdeckte ihn Pons in den Jahren 1805 und 1818. Das es sich um immer den gleichen Kometen handelte bewies J. F. Encke durch Rechnungen 1819. Nach ihm wurde der Komet benannt.

Encke, Johann Franz
Johann Franz Encke wurde am 23. September 1791 in Hamburg geboren. Sein Vater war Johann Michael (1749-95), seine Mutter Marie, geb. Misler (1755-1811). Ab 1811 studierte Encke Mathematik in Göttingen als Schüler von C.F. Gauss. Im Mai 1816 ging er nach Seeberg bei Gotha um am dortigen Observatorium zu arbeiten.1822 wurde er Direktor des Observatoriums und ging 1825 als Dirketor an das Observatorium in Berlin. Dort überwachte er die Konstruktion der neuen Gebäude zwischen 1832-35. 1844 wurde er ordentlicher Professor an der Universität Berlin mit dem Recht, Vorlesungzu halten ohne vorher ein Doktorat erworben zu haben. 

Bekannt wurde Encke durch die Berechnung einer Kometenbahn. Encke folgte einem Vorschlag von J.-L. Pons, der einen der drei im Jahre 1818 entdeckten Kometen für einen bereits bekannten aus dem Jahr 1805 hielt. Der Komet hatte eine Periode von  3,3 Jahren und Encke sagte seine Wiederkehr für 1822 voraus. Er wurde von K. Ruemker in Australien beobachtet. 1825 bekam Encke Besuch in Seeberg von  K. Knorre, mit dem er zusammen den Kometen in diesem Jahre beobachtete..

Diese Arbeit von Encke wurde von der 'Astronomical Society' in London mit der Goldmedaille 1823 gewürdigt. In diesem Jahr heiratete Encke Amalie Becker (1787-1879), Tochter eines Buchhändlers. Encke starb in Spandau am 28. August 1865. Neben dem Kometen trägt auch ein Mondkrater seinen Namen. Eine im Jahre 1838 entdeckte Teilung zwischen dem A- und F-Ring des Planeten Saturn trägt ebenfalls seinen Namen (Encke-Teilung).

Englische Montierung
Teleskop-Montierung, bei der das Fernrohr in einem Rahmen hängt. Dieser Rahmen wird auf zwei Pfeilern getragen, die in Nord-Süd-Richtung stehen. Bei dieser Art der Montierung kann der Pol nicht beobachtet werden. Das 2,5 Meter Hooker-Teleskop auf dem Mount Wilson ist so montiert.

Eos
Kleinplanet (221) Eos, ca. 112 km Durchmesser, entdeckt durch J. Palisa im Jahr 1882

Ep-Galaxie
Elliptische pekuliäre (seltsame) Galaxie.

Ephemeride
Eine Tabelle mit den vorhergesagten Positionen eines Himmelskörpers zu bestimmten Zeiten. Sammlungen von Ephemeriden werden noch teilweise als Jahrbücher herausgegeben.

Epimetheus
Epimetheus, ein Saturnmond von etwa 140 x 120 x 100 km Größe, der seinen Planeten in einer Entfernung von 151.400 km in 0,694 Tagen umläuft. Er wurde 1980 von Walker auf Aufnahmen der Sonde Voyager entdeckt.

Epizykel
Im Ptolemäischen System ein kleiner Kreis, dessen Mittelpunkt auf einem größeren Kreis, dem Deferent, umläuft. Epizykel wurden verwendet, um die Bewegung der Planeten zu beschreiben, ohne die Bedingung zu verletzen, das nur kreisförmige Bahnen erlaubt waren.

Epoche
Epoche wird der Zeitraum genannt, für den angegebene Koordinaten gelten. Diese Angabe ist notwendig, weil sich Koordinaten wegen der Präzession ändern. Derzeit sind die meisten Sternkarten für die Epoche 2000.0 gefertigt, ältere gelten für die Epoche 1950.0.

Epsilon
Fünfter Buchstabe des lateinischen Alphabets.

Epsilon Aurigae
Ein bedeckungsveränderlicher Stern mit einer sehr langen Periode von 27,16 Jahren. Der Hauptstern ist ein sehr leuchtkräftiger F2-Überriese, der für die Dauer von 610 Tagen von einem dunklen Objekt verdeckt wird. Dabei kann es sich um eine Staubscheibe handeln, die um den zweiten Stern liegt. Die Größe fällt von 2,9m auf 3,8m ab, die nächste Bedeckung beginnt 2009.

Equuleus
Sternbild Füllen, Kurzbez. Equ. das zweitkleinste Sternbild am Himmel. Der hellst Stern, Alpha Equulei, ist Kitalpha mit einer Größe von 3,9m.

Eratosthenes
Griechischer Wissenschaftler, bestimmte als erster den Umfang der Erde.

Erfle-Okular
Weitfeld-Okular (65°-70°) aus 3 Linsen, von denen zwei oder drei auch Gruppen (Linsenkombinationen) sein können. Entwickelt 1917 durch H. Erfle

Eridanus
Sternbild, Kurzbezeichnung Eri. Das sechstgrößte Sternbild bezeichnet einen Fluß, der sich vom Äquator aus weit nach Süden ersteckt. Der hellste Stern ist Achernar mit 0,56m bei einer Entfernung von etwa 85 Lj.

Eros
Kleinplanet (433) Eros, enteckt am 13. August 1898, unabhängig voneinander durch A. Charlois in Nizza und G. Witt in Berlin. Eros ist etwa 36 x 15 x 13 km groß und rotiert in 5,27 Stunden.

Eruptiv Veränderliche
Eruptiv-Veränderliche haben keinen regelmäßigen, sondern einen abrupten, in unregelmäßigen Zeitabständen wiederkehrenden Helligkeitsanstieg. 

Die Zeitdauer zwischen Ausbrüchen ist um so länger, desto heftiger die Helligkeitsveränderungen sind. Der Helligkeitsanstieg ist bei den Eruptiv Veränderlichen meist mit einem Masseausstoß verbunden. Dieser kann als kontinuierliche Masseausströmung oder als der Abstoß der Sternhülle erfolgen. 

Eruptiv Veränderliche sind nicht so häufig im Weltraum anzutreffen wie die regelmäßig Veränderlichen. Unter den Eruptiv Veränderlichen findet man die UV Ceti Sterne, R Corona Borealis Sterne, die RW Aurigae Sterne, T Tauri Sterne sowie die verschiedenen Novae Typen. 

ESA
Abk. für European Space Agency, Europäische Raumfahrtagentur.

Eskimo-Nebel
Planetarischer Nebel NGC 2392 im Sternbild Zwillinge. Der Nebel in 3000 Lj Entfernung hat einen Gasring, der ihn wie den Pelzkragen eines Eskimo-Parkas aussehen lässt.

ESO
Abk. für European Southern Observatory, Europäische Südsternwarte. Die Hauptverwaltung der ESO ist in Garching bei München, die Teleskope stehen in Chile, Südamerika.

Eta
Siebenter Buchstabe im lateinischen Alphabet.

Eta-Aquariden
Bekannter Meteroritenschauer, der durch den Kometen Halley verursacht wird. Das breite Maximum liegt um den 5 Mai herum.

Eta Carinae
Ein variabler Stern von 6,5m, der 1843 die Größe -0,8m erreichte und seit dem über Jahrzehnte Helligkeitsschwankungen zeigt. Der Stern liegt etwa 8000 Lj entfernt und ist möglicherweise der massivste bekannte Stern mit einer 100-fachen Sonnenmasse. Der Stern ist nicht direkt beobachtbar, da er in einem dichten Nebel eingebettet liegt.

Etalon
Zwei parallele Glasplatten, zwischen denen das Licht mehrfach hin- und herläuft, bis es das System verlässt. Die dabei auftretenden Interferenzen führen zu einem Strahl, der nur noch Licht bestimmter Wellenlängen enthält. Sind die Platten in ihrem Abstand verstellbar, so kann die gewünschte Wellenlänge eingestellt werden. Dieser Typ wird im Fabry-Perot-Interferometer eingesetzt.

Eunomia
Kleinplanet (15) Eunomia, entdeckt am 29. Juli 1851durch A. de Gasparis in Neapel.

Europa
1. Kleinplanet (52) Europa, entdeckt am 4. Februar 1858 durch H. Goldschmidt in Paris. Benannt nach der Tochter des Agenor, König von Phönizien.

2. Europa ist mit 3126 km Durchmesser ein großer Mond des Jupiter. Er umläuft seinen Planeten in einem Abstand von 670.900 km und benötigt dafür 3,551 Tage. Er wurde schon 1610 von G. Galilei als einer von vier Monden entdeckt. siehe auch: Galileische Monde.

EUVE
Extreme UltraViolett Explorer, Satellit zur Beobachtung im Bereich der UV-Strahlung.

Evershed Effekt
Ein auswärts gerichteter Fluss von Materie aus der Umbra eines Sonnenflecks heraus in die Penumbra und manchmal darüber hinaus. Der Effekt kann spekroskopisch beobachtet werden. Benannt nach dem englischen Astronomen John Evershed (1864-1956).

Exosat
Ein Satellit der ESA zur Beobachtung von Röntgenstrahlung. Das Teleskop wurde im Mai 1983 gestartet und funktionierte bis 1986.

Explorer
Eine Serie von amerikanischen Raumsonden. Der erste Explorer wurde am 31. Januar 1958 gestartet und war der erste erfolgreiche am. Satellit überhaupt. Mit ihm wurden die Van-Allen-Gürtel entdeckt.

Extinktion
Verlust von Sternenlicht beim Durchgang durch die Atmosphäre. Sie bertägt bei 50° Zenitdistanz etwa 0,1m, bei 80° schon 1,0m.

Die interstellare E. wird verursacht durch das Gas und den Staub zwischen den Sternen, sie ist abhängig von der Richtung, in der man beobachtet. In der galaktischen Ebene ist sie am stärksten, da hier viel Materie das Licht schwächt. Die interstellare E. ist im blauen stärker als im roten Licht.

Exzentrizität
Maß für die Form einer Ellipse. Die numerische Exzentrizität für eine Ellipse liegt zwischen >0 und <1.

Faber-Jackson-Beziehung
Eine Beziehung zwischen der der Helligkeit von elliptischen Galaxien und der Geschwindigkeitsdispersion ihrer Sterne. Diese Beziehung spielt eine Rolle in der Entfernungsbestimmung von Galaxien. Siehe auch Tully-Fisher.

Fabricius, David
(1564-1617)
D. Fabricius wurde 1564 in Esens geboren, er war protestantischer Pfarrer und Astronom. Er entdeckte als erster einen veränderlichen Stern (Mira, 1596). Zusammen mit seinem Sohn Johannes beobachtete er auch Sonnenflecken und erstellte die erste Karte von Ostfriesland. D. Fabricius starb in Osteel bei Aurich.

Fabricius, Johannes
(1587-1615), Sohn von David Fabrizius. Mitentdecker der Sonnenflecken und der Rotation der Sonne (1611).

Fabry-Perot Interferometer
Instrument für die Untersuchung von hochaufgelösten Spektren von ausgedehnten Objekten wie Galaxien und Nebeln. In einem Fabry-Perot-Interferometer findet Vielfachreflexion zwischen zwei durchlässigen, einseitig verspiegelten und parallel zueinander ausgerichteten Platten statt (Etalon). In Abhängigkeit von ihrem Abstand gibt es nur für eine Wellenlänge eine konstruktive Interferenz.

Fackel
Aufhellung in der Photosphäre der Sonne. Netzartig, flächig oder auch punktförmig. Fakeln sind um Bereich der Randverdunkelung am Besten zu Beobachten.

False nucleus
engl.: falscher Kern. Der Punktförmig erscheinende, hellste Berich des Kometenkopfes. Dabei handelt es sich nicht um den tatsächlichen Kern.

Farben-Helligkeits-Diagramm (FHD)
Ein Diagramm in dem Sterne in Abhängigkeit von Leuchtkraft und Farbindex aufgetragen sind. Auf der senkrechten Achse wird die absolute Helligkeit, auf der waagerechten Achse der Farbindex aufgetragen. Siehe auch Hertzsprung-Russel-Diagramm.

Farbindex
Die Differernz der Helligkeit eines Sterns bei zwei verschiedenen Wellenlängen, gemessen durch festgelegte Filter. Der Wert ist abhängig von der spektralen Verteilung im Sternenlicht, also der 'Farbe' des Sterns. Damit ist der Farbindex ein Wert für die Farbe eines Sterns und auch seiner Temperatur.

Im heute üblichen UBV-System wird der Farbindex meist als Differenz der Helligkeiten (Größen) B-V angegeben, wobei Filter B einer Wellenlänge von 440 nm und Filter V einer von 550 nm entspricht.

Farbfilter
Farbfilter werden meist in das Okular geschraubt und ermöglichen bei Planeten- beobachtungen ein kontrastreicheres Bild. Benutzt man bei Mars einen Rotfilter, so werden die dunklen Gebiete viel deutlicher sichtbar. Auch in der Photometrie werden Filter eingesetzt (UBVRI-System).

Farrum, pl.: Farra

Geologische Formation, die bislang nur auf der Venus gefunden wurde. Pfannkuchenförmige Aufwölbung auf der Oberfläche.

F-Linie
Blaugrüne (486,13 nm) Linie des Wasserstoffs im Spektrum. Die Bezeichnung mit Buchstaben wurde von Fraunhofer eingeführt.

Feinstruktur
Einzelne Spektrallinien können bei hoher Dispersion noch in Komponenten aufgetrennt werden, die durch das Magnetfeld des Atoms selbst erzeugt werden. Die Feinstruktur ist bei der gelben Natriumlinie (D-Linie) sehr offensichtlich (Abstand 0,6 nm). Bei Wasserstoff ist sie so fein (0,006 nm), das sie in Sternen nicht mehr beobachtet werden kann. Hyper-Feinstruktur sind entsprechend feinere Details in einer Spektrallinie. Siehe auch: Zeemann-Effekt.

Feldblende
Eine den Gesichtsfeldwinkel begrenzende Blende im Strahlengang des Okulars.

Feldlinse
Eine am Ort des reelen Bildes angeordnete Linse im Strahlengang des Okulars; die Linse, die dem Objektiv am nächsten ist.

Feldstern
Ein einzelner Stern im Bereich (im Feld) eines Sternhaufens, diesem aber nicht angehört. Siehe auch Offene Sternhaufen.

Fernrohr
1. Telescopium. Sternbild des Südhimmels zwischen Schütze und südlicher Krone. Es wurde 1752 von Lacille als Tubus Astronomicus eingeführt und verfügt nicht über auffällige Sterne.

2. Instrument, das Licht sammelt und eine vergrößerte Ansicht des betrachteten Objekts zulässt. Ein F. hat ein Objektiv, das entweder ein Spiegel oder eine Linse sein kann, welches in der Brennebene ein Bild des betrachteten Objekts erzeugt. Dieses Bild wird dann mit einer Lupe (Okular) betrachtet.

Feuerkugel
Ein Meteor, dessen Helligkeit die Maximalhelligkeit der Venus (-4,7m) übertrifft. Auch Bolid genannt .

FIRST
Abk. für Far InfraRed and Submillimeter Space Telescope, früherer Projektname für das Herschel Space Observatory.

Filament
Protuberanz auf der Sonnenfläche.

Filter
Optisches Element, das nur einen bestimmten Teil des Spektrums passieren lässt und den Rest abblockt. Farbige Glasfilter lassen das Licht ab oder bis zu einer bestimmten Wellenlänge hindurch (Kantenfilter), Interferenzfilter lassen nur Licht eines bestimmten Wellenlängenbereichs passieren. Diese Interferenzfilter gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, von 'Breiten' von 100 nm bis zu sehr schmalbandigen mit 3 nm und darunter.

Auch Neutralfilter finden Verwendung, insbesondere bei der Sonnen- und Mondbeobachtung.

Fixsterne
In den alten Kulturen waren die Eigenbewegungen der Sterne nicht beobachtbar und deshalb nicht bekannt. Da sich im Laufe eines Menschenlebens die Ortsveränderung eines noch so schnellen, nahen Sternes nicht bemerkbar macht und nicht mit bloßem Auge zu beobachten ist, betrachtete man die Sterne als "fix".

FK
siehe Fundamental-Katalog

Flamsteed, John
(1646-1719) engl. Astronom, Pfarrer. Erster königlicher Astronom. Er erstellte einen Sternkatalog mit bis dahin unerreichter Genauigkeit.

Flares
Flares oder chromosphärische Eruptionen: Nur im Spektrohelioskop oder im H-Alpha-Filter zu sehen. Es handelt sich bei ihnen um intensive Strahlungsausbrüche, welche sich in der Chromosphäre abspielen.

Flare-Sterne
Siehe UV-Ceti Sterne

Flash-Spektrum
Spektrum der Chromosphäre der Sonne, das nur kurz vor dem 2. oder kurz nach dem 3. Kontakt bei einer totalen Sonnenfinsternis gewonnen werden kann.

Fleming, Williamina Paton
(1857-1911) Astronomin am Observatoriums der Harvard Colleges in Boston. Sie entwickelte ein Schema zur Klassifikation von Sternen entsprechend ihrer spektralen Eigenschaften.

Fliegende Schatten
Ein sich bewegendes Muster aus meist wellenförmigen Schattenbändern, das kurz vor und kurz nach der Totalität bei einer Sonnenfinsternis sichtbar wird. Sie entstehen durch Interferenz des nur noch von einem schmalen "Spalt" ausgehenden Sonnenlichts mit Turbulenzen in der Atmosphäre.

Flintglas
Spezialglas für die Herstellung optischer Elemente mit hohem Brechungsindex

Flora (Asteroid)
Asteroid Nr. 8. Er wurde am 18. Oktober 1847 von J. R. Hind entdeckt und nach der römischen Göttin der Vegetation benannt.

Flora-Gruppe
Gruppe von Asteroiden deren große Bahnhalbachse zwischen 2,1AE  und 2,3AE liegt. Sie sind möglicherweise Trümmer eines größeren Asteroiden. Benannt wurden sie nach dem Astroiden (8) Flora der als erster dieser Gruppe entdeckt wurde.

Fluoreszenz
Absorbiert ein Atom oder Molekül Energie in Form von Strahlung (Photonen) oder Stöße, so kann ein Elektron auf ein höheres Niveau (höhere Bahn im Bohrschen Atommodell) angehoben werden. Normalerweise verweilt das Elektron nur sehr kurz in diesem angeregten Zustand (ca. 10-8 s) und fällt unter Aussendung von Strahlung wieder auf das Grundniveau hinunter. 

Unter bestimmten Bedingungen geschieht der letzte Vorgang in zwei Schritten über ein Zwischenniveau. Dadurch wird dann ein Photon niederer Energie ausgesandt. So kann z.B. ein Molekül mit unsichtbarer UV-Strahlung angeregt werden, aber leuchtet dann im sichtbaren Licht. Diesen Vorgang nennt man „Fluoreszenz“. 

Ist das Elektron auf diesem Zwischenniveau über längere Zeit (bis über einige Minuten) stabil und fällt dann erst auf das Grundniveau herab, so „speichert“ das Molekül die Strahlungsenergie und sendet sie erst nach der Bestrahlung ab. Diesen Vorgang nennt man „Phosphoreszenz“.

Fluorit
Genauer Calcuimfluorit CaF2. Wird als Material für optische Elemente verwendet. Brechungsindex n=1,434

Focalreducer (oder Shapley-Linse)
Hat den umgekehrten Effekt einer Barlow-Linse, sie verringert die Brennweite eines Gerätes. Populär vor allem bei SC-Teleskopen, Brennweitenverkürzung von f/10 auf f/6,3 bedeutet hier kürzere Belichtungszeiten bei Fotografien und Überblick über größere Himmelsfelder. 

Nachteil: Das Gesichtsfeld wird zum Rande hin dunkler

Fokus
lat.: Brennpunkt

Formalhaut
Hauptstern des Sternbildes Südlicher Fisch. Helligkeit 1,19m, Spektralklasse A3, Entfernung etwa 20 Lj.

Fornax
Sternbild, (dt. Chemischer Ofen), Kurzbezeichnung For. 

Das Sternbild wurde 1752 von Nicolas Louis de Lacaille als Fornax Chemica, als chemischer Ofen eingeführt. Damit wollte er Antoine Laurant Lavoisier, den Vater der modernen Chemie ehren. 

Das Sternbild enthält wenige helle Sterne, viel interessanter sind die unzähligen Galaxien und Galaxiengruppen.

Foucault-Test
Prüfmethode für Spiegel, bei der sich Punklichtquelle mit Messerschneide im Krümmungsmittelpunkt des Spiegels befindet. Anhand der beobachtbaren Muster kann die Form des Spiegels mit hoher Genauigkeit bewertet werden. Bennat nach dem Erfinder Leon Foucault (1819-68)

Fowler, William Alfred
(1991-1995) Amerikanischer Physiker. Er erhielt 1983 den Nobelpries für Phyisk "für theoretische und experimentelle Studien der Kernreaktionen, die für die Bildung der chemischen Elemente im Weltall von Bedeutung sind."

Fp-Stern
Ein Stern der Spektralklasse F mir Besonderheiten (engl.: peculiar) im Spektrum.

Franklin-Adams-Karten
Fotografischer Himmelsatlas des engl. Anateurastronomen John Franklin-Adams (1843-1912), der zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstellt wurde. Er umfasst 206 Gebeiete von 15° x 15° und deckt so den ganzen Himmel ab. Die Aufnahmen wurden von Godalming, England und Johannesburg, Südafrika, aus gemacht und zeigen Sterne bis zu 17m. Der Atlas diente als Grundlage für eine ganze Reihe von Katalogen.

Fraunhofer, Joseph von
(1787-1826) Deutscher Physiker, Entdecker der Fraunhofer-Linien.

Fraunhofer-Linien
Dunkle Linien im Spektrum. Sie entstehen, wenn Atome aus dem Kontinuumslicht die zur Anregung ihrer Elektronen notwendigen Energiebeträge absorbieren. Die Linien wurden 1814 von Fraunhofer im Sonnenspektrum entdeckt. Die stärksten Linien bezeichnete er mit den Buchstaben A-H.

F-Stern
Stern der Spektralklasse F. Weisslich-gelb, Oberflächentemperatur 6400-7000K. z.B. Procyon.

Fuhrmann
Sternbild (lat. Auriga), siehe Auriga.

Fundamentalsterne
Fundamentalsterne sind Sterne, deren Positionen mit höchster Präzision vermessen werden. Diese Positionen werden zur Bestimmung weiterer Sternpositionen verwendet. 

Bei der Positionsbestimmung von Fundamentalsternen müssen sämtliche Reduktionselemente herausgerechnet werden.

Fundamentalkataloge
ind Kataloge mit Fundamentalsternen. Sie enthalten wenige Sterne, aber diese sind mit äusserster Präzision vermessen worden und zwar für eine bestimmte Epoche. Wir benützen derzeit den Katalog FK4.
 
GC General Catalogue, 1950.0 Boss 1936/37 33.000 Sterne
N30 Catalogue of Standard Stars 1950.0 Morgan 1952  
FK 4 Vierter Fundamentalkatalog Fricke 1963 1.500 Sterne
FK 5 Part I The Basic Fundamental Stars Fricke 1988

Fusion
Kernverschmelzung. Energiequelle der Sterne.

FWHM
Full-Width Half-Maximum: Beschreibt die Ausdehnung eines Objektes ohne scharfe Kanten in einem Bild. Die "volle Breite" des Objektes bei der Hälfte seiner Maximalhelligkeit. Wird auch auf Spektrallinien angewand, hier wird die Breite der Linie in nm bei halber Höhe des 'Peaks' angegeben.

Galaxien
Galaxien sind Sternansammlungen gigantischen Ausmaßes. Zusammengehalten durch die Anziehungskraft untereinander, können sie Milliarden von Sternen enthalten.

Galaxienhaufen

Galaxien stehen in Haufen zusammen. Sie sind nicht regelmäßig im Weltall verstreut, sondern bilden Klumpen und Linien; Verbundsysteme, welche dauerhaft zu sein scheinen.

Wenn dem nicht so wäre, würden wir im Weltall einzeln dahin driftende Galaxien sehen. Dies ist aber nicht der Fall. Die klumpigen Strukturen scheinen stabil zu sein. Unter den Galaxien, obwohl sie alle unterschiedliche Geschwindigkeiten haben und wie Mücken in einem Schwarm nach allen Richtungen schwirren, scheint es keine Ausreißer zu geben.

Computersimulationen (im Zeitraffertempo) ergaben, daß die gravitatorischen Kräfte der visuellen Materie niemals ausreichen würden, um einen solchen Haufen zusammenzubinden. Beispiel Coma-Haufen, 800 Mitgliedgalaxien, große Streuungen der Einzelgeschwindigkeiten, mittlere Entfernungsgeschwindigkeit von uns 7.500 km/s.

Zwicky nahm an, daß sich der Haufen nicht auflöst, also stabil ist. Der Verbund der 800 Galaxien wird durch das Gravitationsfeld aller Galaxien zusammengehalten. Daraus konnte Zwicky eine mittlere Dichte berechnen, welche nicht mit der sichtbaren Masse übereinstimmt.

Daraus folgerte Zwicky, daß sich zwischen den Galaxien des Coma Haufens dunkle Materie befindet, die diesen Effekt der Stabilität bewirkt. Die mittlere Dichte des Coma Haufens berechnet sich zu etwa 400 mal größer als die sichtbare Materie.

GALILEO
Jupiterraumsonde, Oktober 1989 gestartet. Flog zweimal an der Erde und einmal an der Venus vorbei, um das Schwerefeld zur Beschleunigung zu nutzen. Photografierte im Vorbeiflug die Asteroiden Gasphra (Okt. ´91) und Ida (Aug.´93). Die Umlaufbahn um Jupiter erreichte die Sonde 1995. Er setzte eine Sonde zur Erkundung der Jupiteratmosphäre aus.

GALILEO GALILEI
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Galileische Monde
Die 1610 von Galileo Galilei endeckten vier größten Mode des Jupiter Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Die Monde sind bereits in einem guten Fernglas zu erkennen. in einem Teleskop können nicht nur die Stellungen der Monde, sondern auch die Vorübergänge beobachtet werden. Dabei kann sogar der Schatten des Mondes auf Jupiter beobachtet werden.

Gammabursts
Kurze, extrem starke Gamma-Blitze aus allen Richtungen des Universums. Im optischen Bereich hat man bisher kein Pendant gefunden. Man vermutet, daß sich die kurzlebigen Gammabursts eventuell in Neutronensternen abspielen. Ein weiteres Problem ist, daß man die Entfernung der Bursts bisher nicht kennt.

Der erste Gamma Burster tauchte im Sternbild Sagittarius im Sommer 1995 auf. Eine ganze Serie hochenergetische Blitze im Gammastrahlenbereich, sie begannen mit 30 sec. langen Strahlungsausbrüche, 18 Mal die Stunde. Die Ausbrüche verlangsamten sich, einige Monate später waren es nur noch ein Ausbruch per Stunde. Dazu kam aus dem gleichen Bereich eine kontinuierlich strahlende Hochenergiequelle. Ein burstender Star wird von einem kleineren Stern mit weniger als Sonnenmasse mit einer Zeitdifferenz von 12 Tagen umkreist.

Gammastrahlen-Astronomie

Die Gammastrahlen sind die kürzesten Strahlen im elektromagnetischen Spektrum. Sie beginnen bei etwa 0,1 Angström und reichen bis zu 0,000001 Angström (zwischen einem Zehntel und einem Millionstel A).

Je kurzwelliger eine Strahlung ist, desto energiereicher ist sie auch. Die Photonenenergie ist um so stärker, je kurzwelliger die Strahlung ist.

Als Entdecker der Gammastrahlung gelten Becquerel (1903 Nobelpreis) und Paul Villard, welcher um 1900 eindeutig die Zugehörigkeit der Gammastrahlen als elektromagnetische Wellen erkannte.

Gammastrahlung ist so energiereich, daß sie meterdicke Bleiplatten durchdringen kann. Die ersten Gammastrahlen aus dem All wurden 1912 entdeckt, als man nach der Höhenstrahlung (Kosmische Strahlung) forschte. Es war wieder militärische Forschung, welche die Gammastrahlenastronomie vorwärts trieb.

Mittels Vela-Satelliten, in denen Detektoren für Gammastrahlen montiert waren, versuchte man in den 60er Jahren Gammastrahlenblitze zu erfassen. Sie entstehen, wenn oberirdische Kernwaffenexperimente gezündet werden. Die Großmächte der Erde hatten ein Übereinkommen geschlossen, wonach diese Experimente nicht mehr durchgeführt werden sollten. Die Velasatelliten mit ihren Gammastrahlendetektoren sollten die Einhaltung dieser Konvention überwachen.

1967 entdeckte man trotzdem solche Blitze, sie stammten aber eindeutig aus dem Weltall. Die nur einen Bruchteil von Sekunden andauernden Gammaausbrüche im Weltall stammen von explodierenden Schwarzen Löchern, aus dem Zentrum unserer Milchstraße sowie aus Pulsaren und Quasaren erhält man Gammabursts. Der Crab-Nebel M 1 sowie die Quasare 3C273 und Cygnus X-1 stoßen Gammastrahlen aus. Ebenso ist Geminga und SS433 im Cygnus ein Gammastrahler.

Die neuesten Aufnahmen mit dem HST beweisen endgültig, daß die Gammastrahlen, welche zwischen 1 bis zu 100 Sekunden dauern kann, nicht aus unserer Galaxis stammen. Die Strahlung eines solchen Gamma-Bursts ist so mächtig, daß sie der gesamten Strahlung unserer Sonne im Laufe ihres Le-bens von 10 Milliarden Jahren entspricht. Als Ursprung der Gammastrahlung nimmt man z.B. Kollisionen von zwei Neu-tronensternen oder mit einem Schwarzen Loch an.

Ganymed
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Gasnebel
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Gebundene Rotation
Die Umdrehung eines Körpers um sich selbst dauert ebensolange wie die Umdrehung dieses Körpers um seinen Mutterkörper. z.B. befindet sich der Erdmond in einer gebundenen Rotation, d.h. er zeigt uns immer dieselbe Seite. Fast alle Monde unseres haben eine gebundene Rotation. Sie wird durch Gezeitenreibung hervorgerufen.

Geminga
Im Jahr 1972 entdeckte der europäische SAS-2 Satellit im Gammabereich eine Energiequelle im Sternbild Zwillinge. Das italienische Forscherteam, welches es sich zur Aufgabe gemacht hatte, diese Energiequelle auch im optischen Bereich zu finden, gab dieser Quelle den Namen Geminga (von Gemini und Gamma Ray Source). Außerdem bedeutet Geminga in der Mundart der Mailänder "abwesend sein", ein Wortspiel also.

An der Stelle, an der Geminga im Gammabereich strahlte, befand sich ein winziges Lichtpünktchen, so klein, als ob man eine Kerze auf dem Mond beobachten würde. Erst 1992 wurden amerikanische Forscher fündig. Sie fanden im Datenmaterial von Rosat an dieser Stelle einen Pulsar mit 0,237 Sekunden Rotationsdauer, einen Pulsar. Damit ist Geminga ein recht langsamer Pulsar, der schon lange rotiert, man vermutet, daß Geminga bereits 320.000 Jahre alt ist.

Als man die Entfernung von Geminga bestimmte, fand man, daß er eine Ortsverschiebung aufwies, uns also recht nahe sein muß. Geminga ist der nächste Pulsar zu uns, er steht in 47 Lichtjahren Entfernung.

Gemini
Sternbild (dt. Zwillinge), Kurzbezeichnung Gem, Sternbild der südlichen Hemisphäre, kulminiert im Winter, zwischen Auriga, Orion und Cancer gelegen. Das Sternbild enthält den berühmten "Eskimo-Nebel", NGC 2392, ein Planetarischer.

geozentrisch
auf das Zentrum der Erde bezogen, die Erde im Zentrum

Gesichtsfeld
Hat man zwei Okulare gleicher Brennweite aber mit unterschiedlichem Okulardurchmesser, so zeigt das Okular mit größerem Durchmesser bei gleicher Vergrößerung ein größeres Stück vom Himmel, es hat ein größeres Gesichtsfeld. Daher werden Okulare mit großem Durchmesser bevorzugt. Es gibt verschieden Konstruktionsarten von Okularen, die mit mehr oder weniger vielen Linsen ein mehr oder weniger großes Gesichtsfeld erreichen.

Gezeiten
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Giraffe
Sternbild, (lat. Camelopardalis), Kurzbezeichnung Cam
siehe
Camelopardalis

Grabstichel
Sternbild, (lat. Caelum), Kurzbezeichnung Cae
siehe Caelum

Granulation
Unregelmäßige, körnige Struktur der Sonnenoberfläche. Sie sind in etwa 700 km groß, Lebensdauer ca. 8 min. Die Granulen sind der Ausdruck für die unter der Sonnenoberfläche stattfindenden Konvektion. Innerhalb von 0,9 km/sec. brodelt die Masse nach oben, kühlt sich wieder ab und sinkt nach unten, macht Platz für neuere, heiße Materie.

Gravitationsgesetz
Gravitation ist diejenige Kraft, die ein Körper infolge der Anziehung von Massen ausgesetzt ist.

Das Newtonsche Gravitationsgesetz sagt aus, daß die von einem Körper auf einen anderen Körper ausgeübte Kraft in der Richtung beider Körper wirkt und proportional dem Produkt ihrer Massen dividiert durch das Quadrat ihres gegenseitigen Abstandes ist.

Gravitationslinsen

Wenn zwei Galaxien genau in Sichtlinie hintereinander liegen, die erste also die dahinter liegende genau verdeckt, wirkt die erste als Gravitationslinse. Ihre Schwerkraft verzerrt das Licht der verdeckten Galaxie, läßt ihr Abbild daneben erscheinen und verzerrt außerdem das Licht zu kreisförmigen Bögen.

Bis 1995 hat man 25 Gravitationslinsen gefunden, d.h. es gibt enorme, dunkle Materie im Weltall, welches sich nur auf diese Art und Weise auffinden läßt. "Jede Art von Materie verbiegt den Raum", und "linsenähnliche Wirkung eines Sterns" waren die Erkenntnisse und Vorhersagen von Einstein. Allerdings sagte er auch, "Selbstverständlich gibt es keine Hoffnung, dieses Phänomen direkt zu beobachten".

Hier irrte Einstein. Einstein dachte dabei aber an einen Stern, Fritz Zwicky antwortete 1937 mit einem Artikel, in dem er diese Idee auf Galaxien übertrug. Er hatte auch die Idee, diese Möglichkeit für die Massenbestimmung der Gravitationslinse anzuwenden. Allerdings blieb dies alles Theorie, da die Möglichkeiten der Astronomie zu diesem Zeitpunkt keine geeigneten Maßnahmen und Messungen zuließ.

Erst 1979 fanden die Astronomen zwei nahe nebeneinanderstehende Quasare, von de-nen sie annahmen, daß es sich um ein und dasselbe Objekt handeln könnte. Beide Quasare zeigten genau gleiche, zwillingshafte Spektren und waren lediglich 6 Bogensekunden voneinander entfernt.

Ein Jahr später entdeckte man auf Aufnahmen eine Galaxie, welche sich genau zwischen den beiden Abbildungen befand und deren Entfernung zur Erde mit der Hälfte der Quasarentfernung bestimmt werden konnte. Man hatte die Gravitaitonslinse gefunden.

Der Galaxienhaufen Abell 2218 zieht vor einer anderen Galaxie durch unsere Sichtrichtung und verursacht Sicheln, Ringe, Bögen, Arclets. Abell 2218 ist ca. 3 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt.

Gravitationswellen
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Gregorianischer Kalender

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Großer Hund
Sternbild, (lat. Canis Maior), Kurzbezeichnung CMa
siehe Canis Maior.

Grus
Sternbild, (dt. Bezeichung Kranich), Kurzbezeichnung Gru.

H I
Neutraler Wasserstoff

H II
Einfach ionisierter Wasserstoff

H II-Region
Gebiete, in denen der interstellare Wasserstoff in überwiegend ionisiertem Zustand auftritt. Die Ionisierung erfolgt meist durch die Strahlung heißer Sterne (O- und B-Sterne)

H-alpha Linie
Eine starke Fraunhofer-Linie im Sonnenspektrum mit einer Wellenlänge von 6562,79 Angstroem. Das H-alpha-Licht wird ausgestrahlt, wenn wenn das Elektron eines angeregten Wasserstoffatoms von der dritten auf die zweite Schale zurückfällt. Im H-alpha-Licht sind sehr viele Erscheinungen der Sonnenoberfläche zu bobachten.

Haar der Berenike
Sternbild, (lat. Coma Berenices), Kurzbezeichung Com, siehe auch Coma Berenices.

Hadley-Rille
Interessante lunare Formation in der Nähe des Apeninn-Gebirges. Sie war Ziel der Apollo 15 Mission. Die Rille wurde durch dünnflüssige Lava gebildet.

Halley, Edmond (1656-1742)
Edmond Halley wurde am 29. Oktober 1656 in einer kleinen Stadt in der Nähe Londons geboren. Imponierend war seine wissenschaftliche Vielseitigkeit:
- so verfaßte er - 22jährig - nach einer zweijährigen Seereise einen Katalog des südlichen Sternenhimmels
- er untersuchte das Magnetfeld der Erde, maß die Abweichungen des magnetischen vom geographischen Nordpol
- er schlug vor, das Alter der Erde nach dem Versalzungsgrad der Weltmeere zu bestimmen, (man glaubte damals, daß die Erde ca. 6.000 Jahre alt sei)
- er vermaß den Abstand Erde-Sonne aufgrund eines Merkur-Durchganges vor der Sonnenscheibe
- er schuf ein Verfahren, womit er auf See die Längenbestimmung ermöglichte
- er untersuchte im Auftrag des englischen Königshauses die Befestigung von Seehäfen
- er gründete eine Gesellschaft, welche mittels Taucherglocken gekenterte Schiffe bergen sollte
- er entwickelte Sterbetafeln, führte Untersuchungen zur Rentenversicherung durch
- er fertigte eine Weltkarte, auf der alle Winde (einschließlich der Monsune und Passate) verzeichnet waren
- er war außerdem Mitglied der Royal Society, Redakteur einer wissenschaftlichen Zeitschrift und
- von 1720 an Direktor der Sternwarte Greenwich.

Unsterblich wurde Halley jedoch durch seine Kometenbeobachtungen. Er erkannte, daß die Kometen sich nicht gradlinig am Himmel bewegen, sondern durch die Gravitation in langgestreckte elliptische Bahnen gezwungen werden. Demnach müssen Kometen, wenn sie nach der Sonnenumkreisung wieder in das dunkle, unendliche Weltall zurückgeflogen sind, eines Tages wiederkehren.

So beobachtete er im Jahr 1682 einen Kometen, zu welchem er Unterlagen aus den Jahren 1607 und 1531 fand. Die Ähnlichkeit der Kometenbeschreibung ließ ihn vermuten, daß es sich um den gleichen Schweifstern handeln müsse. Halley prophezeite eine Wiederkehr dieses Kometen für das Jahr 1758, welche auch eintraf. So erhielt dieser Komet posthum seinen Namen und er kehrt noch immer - im Zyklus von 76 Jahren - zur Sonne zurück. Das letzte Mal war er für uns im Jahr 1986 zu sehen.

Halley verstarb am 14. Januar 1742 in Greenwich.

Halo

Im Messier Katalog als Nr 27 geführt, gehört dieser planetarische Nebel zu den beliebtesten Beobachtungsobjekten der Amateur- astronomen. Er ist mit 7,6 mag der hellste planetarische Nebel des Nordhimmels.

Seine Entfernung schätzt man zwischen 500 bis 900 Lichtjahre.

Der Hantel-Nebel besteht aus dem Gas der äusseren Hülle eines Sterns, der auf Grund von Alterungsprozessen im Sterninnern diese Hülle explosionsartig abgestossen hat. Dieser Stern ist heute noch in der Mitte des Nebles zu beobachten.

Der Nebel expandiert mit einer Geschwindigkeit von 27 km/s, woraus sich sein Alter auf circa 48.000 Jahre schätzen lässt.

Hauptreihe
Linie im Hertzsprung-Russel-Diagramm, auf der sich ca. 95% aller Sterne befinden. Im Zentralbereich dieser Sterne findet die Fusion von Wasserstoff zu Helium statt.

Harvard-Klassifikation
Einteilung der Sterne in Spektralklassen. Die Klassen wurden nach absteigender Effektivtemperatur mit den Buchstaben O,B,A,F,G,K,M bezeichnet. Zur Bestimmung wurden Spektren verwendet, da bestimmte Spektrallinien genaue Rückschlüsse auf die Temperatur ermöglichen. Die Klassifikation wurde 1922 von der IAU anerkannt.

Harvard Observatorium
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Hayashi-Linie
Linie im Hertzsprung-Russel-Diagramm, die die Grenze zwischen vollkonvektiven Sternen und instabilen Zustände kennzeichnet. Bei vollkonvektiven Sternen geschieht der interne Wärmetransport rein durch Konvektion ohne begleitende Wärmestrahlung. Sterne, die bei gleicher Leuchtkraft eine höhere effektive Temperatur besitzen, sind nicht stabil. Sie kollabieren im freien Fall, bis sie wieder einen stabilen Zustand erreicht haben.

HdC Sterne
Hydrogen-deficient Carbon Stars. Kühle Überriesensterne. Ihre Entstehung ist nicht vollständig geklärt. Möglicherweise entstehen sie aus Riesensternen, die ihren gesammten Wasserstoff verloren haben. Auch die Verschmelzung von weissen Zwergen könnte zu Ihrer Entstehung führen.

HEAO
High Energy Astrophysics Observatory: Eine Reihe von drei satellitengestützten Röntgenobservatorien. HEAO-2 ist auch unter dem Namen Einstein bekannt.

Helene
Ein 1980 von P. Laques und J. Lecacheus entdeckter Saturnmond. Der nur ca. 33km große Mond befindet sich auf der gleichen Umlaufbahn wie Dione an deren führendem Lagrangepunkt.

Heliozentrisches Koordinatensystem
Koordinatensystem, dessen Ursprung im Sonnenmittelpunkt liegt.

Heliometer
Instrument zur Messung sehr kleiner Winkel. Hauptsächlich zur Messung von Sternparallaxen eingesetzt.

Heliosphäre
Gebiet um die Sonne, in dem die Wirkungen des Sonnenwindes gegenüber dem interstellaren Meduim überwiegen.

Heliostat
Spezielles Sonennteleskop. Das Teleskop selbst ist feststehend. Das Sonnenlicht wird von einem nachgeführten Spiegel in die Optik gelenkt.

Helium
Element Nr. 2. Zeichen He. Ein farb- und geruchloses Edelgas. Es hat die niedrigste Schmelztemperatur aller Elemente. Helium kommt nach Wasserstoff am zweithäufigsten im Universum vor. Es wurde 1868 von Sir Joseph Norman Lockyer im Sonnenspektrum entdeckt und deshalb Helium von griechisch helios (Sonne) benannt.

Heliumbrennen
Kernfusion von Helium zu Sauerstoff und Kohlenstoff. Heliumbrennen tritt erst in einer späteren Entwicklungsphase der Sterne auf. Für die Fusion sind Temperaturen von mind. 150 000 000 Kelvin notwendig

Helix-Nebel
Der mit 400 - 450 Lj Entfernung nächste planetarische Nebel. Er trägt die Nr. NGC 7293. Der Helixnebel erscheind ca. 770 Bogensekunden groß, das entspricht ungefähr dem halben Monddurchmesser.

Helligkeit der Sterne

Alle Sterne haben eine unterschiedliche Entfernung von uns, ihre tatsächliche Helligkeit ist also nie gleich ihrer scheinbaren Helligkeit, es sei denn, der Stern stünde im Abstand von 10 Parsec (das sind 33 Lichtjahre) von uns entfernt.

Diesen Abstand legte man nämlich als Norm fest, umter der man die absolute Helligkeit eines Sternes versteht. Stünden alle Sterne in der gleichen Entfernung von uns, dann würde die scheinbare mit der absoluten Helligkeit übereinstimmen. Diese absolute Helligkeit eines Sterns wird mit einem hochgestellten, großen M (für lat. "Magnitudo") bezeichnet. Die scheinbare Helligkeit bezeichnet man mit einem kleinen hochgestellten m.

Als Eichmaß dient der Polarstern, dem man die Größe 2m,12 gab. Leider stellte sich später heraus, dass der Polarstern ein leicht veränderlicher Stern ist, sich also nicht besonders gut für Eichzwecke eignet.

Das System der scheinbaren Helligkeit beruht auf visueller Beobachtung und wurde erstmals von dem griechischen Astronomen Hipparch von Nicaia durchgeführt. Er unterteilte die Sterne in sechs Größenklassen (Magnitudo) ein.

Die hellsten Sterne erhielten die Größenklasse 1, die zweithellsten Sterne die Klasse 2 und so weiter bis zu den gerade noch mit bloßem Auge sichtbaren Sternen der Größenklasse 6.

Henderson, Thomas
Thomas Henderson (1798-1844), schottischer Astronom, arbeitete 1831/32 in der Sternwarte am Kap der Guten Hoffnung. Aufgabengebiet: Bestimmung von Sternpositionen, bes. Sirius und Alpha Centauri. 

Nach England zurückgekehrt erkannte er, dass mit seinen Vermessungen zusätzlich eine Parallaxenbestimmung durchgeführt werden könnte und er liess deshalb weitere Vermessungen in Johannesburg durchführen. (Die Suche nach der Parallaxenverschiebung von nahen Sternen hatte zum damaligen Zeitpunkt höchste Priorität und war zum Wettbewerb der Astronomen geworden.).

Diese Zeitverzögerung (oder Unschlüssigkeit) brachte ihn um den Ruhm, die erste Parallaxe bestimmt zu haben. F. W. Bessel lag mit seiner Entfernungsbestimmung des Sterns 61 Cygnis nur wenige Monate vor ihm.

Henry-Draper-Katalog
Ein 1918-1924 am Harvard College Observatory zusammengestellter Katalog von 225 300 Sternspektren. Basis der Harvard-Klassifikation. Sterne aus diesem Katalog tragen die Bereichung HD.

Herbig-Haro-Objekte
Nebel in der Nähe junger Sterne. Sie entstehen, wenn die vom Stern ausgehenden Jets mit dem interstellaren Gas zusammentreffen. Dabei wird das Gas erhitzt und zum Leuchten angeregt. Die Herbig-Haro-Objekte wurden von Geore Herbig und Guillamero Haro auf Fotos von NGC 1999 entdeckt.

Herkules
Sternbild des nördlichen Himmels. Benannt wurde es nach der bekannten griechischen Sagengestalt Herakles, dessen lateinischer Name Herkules lautet. Es handelt sich um das fünftgrößte Sternbild. In ihm befindet sich der berühmte Kugelsternhaufen M13.

Herschel, Caroline
Caroline Lucretia Herschel lebte von 1750 bis 1848. Die Schwester des berühmten Uranus-Entdeckers wurde nach dem Tod ihres Vaters von Herschel nach England geholt. Sie sollte ihm bei der Führung des Haushalts beistehen.

Sie wurde aber mehr und half ihm bei allen astronomischen Arbeiten, half Spiegel schleifen, führte Buch, wenn er am Teleskop stand und entdeckte selbst mehrere Kometen.

Als Herschel heiratete, konnte Caroline sich mehr der Astronomie widmen, da sie nicht mehr durch Hausarbeiten gehindert wurde. Sie nahm sich aber bald darauf der astronomischen Erziehung des Herschel Sohnes John an, der bald in die Fussstapfen seines Vaters treten sollte.

Caroline Herschels Entdeckungen wurden aber letztendlich doch gewürdigt. Sie erhielt vom englischen König eine kleine Pension, sodass sie erstmals für sich selbst sorgen konnte. Nach dem Tode ihres Brudes kehrte sie nach Deutschland zurück und erstellte aus den Unterlagen ihres Bruders einen Nebelkatalog aus 2.500 Objekten. Dafür erhielt sie die Goldmedaille der Royal Astronomical Society und wurde 1835 zum Ehrenmitglied ernannt.

Herschel, Friedrich Wilhelm
(1738-1822), war ursprünglich ein Musiker. Er wanderte nach England aus und beschäftigte sich in seiner Freizeit mit Astronomie. Dabei schliff er Spiegel, experimentierte mit Material und Größe.

Seine berühmteste Entdeckung, den Planeten Uranus beschreibt er so: "Am Dienstag, den 13. März beobachtete ich zwischen zehn und elf Uhr abends die Sterne in der Umgebung von eta Geminorum als ich auf einen Lichtpunkt stieß, der größer als die übrigen Sterne schien."

Zuerst dachte Herschel an einen Kometen, bis ihm klar war, dass dieses kleine Pünktchen der siebte Planet unseres Sonnensystems ist. Zu Ehren des englischen Königs wollte Herschen den neuen Planeten nach ihm benennen, aber getreu der Liste der Planeten, welche alle nach Göttern benannt wurden, bürgerte sich der Name " Uranus " ein.

Herschel, der bisher als Amateur geforscht hatte und sich seinen Lebensunterhalt als Musiker verdiente, wurde von König Georg zum Hofastronomen ernannt und mit einem Gehalt belohnt.

Herrad von Landsberg
Äbtissin des Klosters Hohenburg (Elsaß). Sie verfasste eine Ostertafel für die Jahre 1175 bis 1707, beschäftigte sich insbesondere mit Kalenderfragen. Diese schrieb sie nieder in ihrem Hauptwerk "Hortus Deliciarum".

Hertz (Hz)
Maßeinheit der Frequenz. 1Hz entspricht einer Schwingung pro Sekunde.

Hertzsprung, Einar
(1873-1967) Dänischer Astronom. Aus seinen Arbeiten und denen des amerikanischen Astronomen Henry Norris Russel wurde das Hertzsprung-Russel-Diagramm entwickelt.

Hertzsprung-Russel Diagramm
Ein Diagramm, in dem Sterne in Abhängigkeit von Leuchtkraft und Spektralklasse aufgetragen sind. Auf der senkrechten Achse wird die absolute Helligkeit, auf der waagerechten Achse die Spektralklasse aufgetragen.

Hesperos
Griechische Bezeichnung für den Abendstern, d.h. den Planeten Venus.

Hevelius, Johannes
(1611-1687)  Danziger Astronom. Er machte umfangreiche teleskopische Beobachtungen mit zum Teil sebst gebauten Fernrohren. Als Ergebnis seiner Mondbeobachtungen erscheint 1647 sein Werk "Selenographia sive lunae descritio" (Selenographie oder die Beschreibung des Mondes). Dieses wurde zum "Standardwerk". Er versuchte in der Folgezeit, das Rätsel des wahren Aussehens des Saturns zu lösen, was ihm jedoch nicht gelang. Beim Merkurdurchgang vor der Sonnenscheibe am 03. Mai 1661 gelang ihm die Bestimmung seines Winkeldurchmessers mit 11,8" gegenüber dem wahren Wert von 13" ziemlich genau. Er gab einen Sternkatalog mit den Positionen von 1545 Sternen heraus, von den etwa 600 zuvor noch nicht bestimmt worden waren. Einige der von ihm eingeführtern Sternbilder werden heute noch verwendet. Er starb vor Vollendung seines "Kataloges der Gestirne und den Atlas des Himmels". Das Werk wurde von seiner zweiten Frau, Elisabeth Hevelius, fortgestetzt.

Hevelius, Elisabeth
Elisabeth Hevelius, geborene Koopmann, lebte von 1647-1693. Sie war die Ehefrau des Johannes Hevelius und wichtigste Mitarbeiterin ihres Mannes. Nach seinem Tod setzte sie seine Studien fort.

Hexaedrite
Eine Gruppe der Eisenmeteorite. Hexaedrite findet man seltener als Oktaedrite. Ihren Namen erhielten sie auf Grund ihrer würfelförmigen Spaltbarkeit. Hexaedrite enthalten weniger Nickel und konnten keine Widmanstättensche Figuren ausbilden. In ihnen findet man aber sog. Neumannsche Linien, welche mehrere Zentimeter lang sein können.Siehe auch Eisenmeteorite.

Hind's Nebel
NGC 1555, Nebel um T Tauri. Der Nebel wurde von John Russel Hind am 11. Oktober 1852 entdeckt. Die Helligkeit des Nebels ändert sich im Laufe von Jahren oder Jahrzehnten unregelmäßig. Der verursachende Mechanismus ist noch nicht genau bekannt.

Hintergrundstrahlung, kosmische

Kurz nach dem Urknall bestand das Universum aus einem Gemisch aus Grundbausteinen, Quarks, Elektronen, Neutrinos, Antiteilchen. Diese Masse hatte eine Temperatur von ca. 1013 Kelvin. Alles war unglaublich dicht gedrängt, Strahlung und Teilchen konnten sich nicht frei im Raum bewegen.

Erst nach ca. 300.000 Jahren Expansion und einer Abkühlung auf 5000 K wurde eine große Zahl von Photonen frei, welche sich seitdem frei bewegen. Photonen sowie neu gebildete Materie hatten zu diesem Zeitpunkt eine Temperatur von 5000 K und die Strahlung damit eine Wellenlänge von 3 Mikrometern.

Durch das Alter des Universums und seiner Expansion errechnet sich die Abkühlung des Gases, sie wurde von dem Astronomen Gamov mit etwa 3 K und ihre Wellenlänge mit 5,5 Millimeter vorhergesagt.

Siehe auch "Echo des Urknalls".

Hipparch von Nikaia
Ca. 190 - 125 v. Chr., fertigte den ersten Sternkatalog der Antike mit über 1.000 Sternpositionen und Helligkeitsangaben, entdeckte eine Nova (um 134 v. Chr.) und vermaß die Entfernung Erde-Mond zu 59 Erdradien (heute 60,4 ER). Hipparch berechnete außerdem den Monddurchmesser zu 3/11 Erdradien und fand heraus, daß die Entfernung Erde-Mond nicht gleich ist und daß sich der Mond nicht immer mit gleicher Geschwindigkeit um die Erde bewegt.

Hipparch von Nikaia ist zudem der Namensgeber des Vermessungssatelliten HIPPARCOS.

HIPPARCOS
Start: August 1989 von Kourou. Ein Kurzschluß in einem Antriebsmotor konnte nicht rechtzeitig behoben werden, deshalb erreichte der Satellit nicht die vorgesehene Höhe, Ergebnisse trotzdem äußerst erfolgreich. Betreut werden die Messungen von HIPPARCOS durch INCA (Input Catalogue Consortium).

Hauptaufgabe: Herstellung eines Sternenkataloges bis Sterne 13. Größe; -Vermessung von Positionsdaten sowie Parallaxenberechnung. HIPPARCOS kann bis zu 1 Millionstel " messen. Insgesamt vermaß die Sonde 118.000 Sterne, vorwiegend in unserer Galaxis, aber auch in der LMC und SMC, der Quasar 3C273 stand auf dem Programm, 48 Kleinplaneten in unserem Sonnensystem sowie die drei Monde Europa, Iapethus und Titan.

H-Linie
Fraunhoferlinie von CaII bei 3968 Angstroem.

Hoba-Meteorit
Der größte bislang gefundene Meteorit. Seine Masse beträgt mehr als 50 Tonnen und sein Volumen 9 Kubikmeter. Den Namen erhielt er nach seinem Fundort, der Hoba-Farm bei Grootfontein in Namibia. Er besteht hauptsächlich aus Eisen 82% und Nickel 16%. Der Hoba-Meteorit soll vor ca. 80 000 Jahren eingeschlagen sein.

Holmberg-Radius
Eine Radiusdefinition von Galaxien. Er ist durch die Isophote (Kurve gleicher Helligkeit) mit einer Helligkeit von 26,5mag pro Quadratbogensekunde im B-Band definiert. Dies entspricht etwa 1 bis 2 Prozent der Himmelshelligkeit. Vereinfach gesagt, gibt er den Bereich einer Galxie an, aus dem das meiste Licht kommt.

Hooker-Teleskop
Das erste 100-Zoll Teleskop. Es wurde 1917 auf dem Mt. Wilson in Betrieb genommen. Benannt wurde es nach dem Millionär John D. Hooker, der die Gelder für den Hauptspiegel bereitstellte.

Horizontalast
Ein im Hertzsprung-Russel-Diagram von Kugelsternhaufen in Erscheinung tretender, links vom Riesenast liegender Bereich. Die dort befindlichen Sterne haben während ihres Riesenstadiums starke Masseverluste erlitten.

Horologium
Ein 1752 von Lacaille eingefühtrtes Sternbild. Der deutsche Name lautet Pendeluhr. Keiner seiner Sterne ist heller als 4 mag. Es ist wegen seiner südlichen Lage und den schwachen Sternen von Mitteleuropa aus nur schwer zu erkennen.

Hubble, Edwin Powell
 
Edwin Hubble am 48 Zoll Spiegelsteleskop
des Mount Palomar Observatoriums

(1889-1953) Edwin Hubble studierte ursprünglich Rechtswesen in Chicago und Oxford und wandte sich erst später der Astronomie zu. Von 1914-1917 war er am Yerkes-Observatory der Universität Chicago tätig, an dem er auch seinen Abschluß machte. 1919 ging er an das Mount-Wilson-Observatory. Dort wurde er später auch Forschungsdirektor. 1924 gelang ihm als erstem die Bestimmung der Entferung zum Andromeda-Nebel. Damit war erstmals dessen extragalaktische Natur nachgewiesen. 1948 wechselte er zum Mt.-Palomar und leitete dort die Forschungsarbeiten mit dem 5m-Spiegelteleskop. Er entwickelte eine Klassfikation für Galaxien. Seine wohl wichtigste Entdeckung ist die Beziehung zwischen der Entfernung einer Galaxie und ihrer Fluchtgeschwindigkeit, ein wichtiger Baustein in der Theorie des sich ausdehnenden Universums.

Hubble-Klassifikation
Eine von Edwin Hubble 1936 eingeführe Klassifikation von Galaxien nach ihrem äusseren Erscheinungsbild.
Normale Spiralen: Sa, Sb, Sc
Balkenspiralen: SBa, SBb, SBc
Elliptische Galaxien: E0 - E7
Irreguläre Galaxien: Irr
Das System wurde im Laufe der Zeit leicht erweitert, um auch seltenere Galaxienarten aufnehmen zu können.

Hubble Space Teleskop
Image

Das erste Großteleskop im Erdorbit. Es wurde nach dem Astronomen Edwin Hubble benannt, da eine Hauptaufgabe des Teleskops die Verbesserung des Wertes der Hubble-Konstante sein sollte. Direkt nach seiner Inbetriebnahme 1994 stellte sich jedoch heraus, das ein Fehler in der Optik vorlag und das Telekop nur unscharfe Bilder lieferte. Erst durch den Einbau einer Korrekturoptik gelang es, die volle Leistungsfähigkeit zu erreichen. Seit dem liefert das Hubble Space Telescope neben wichtigen Daten auch immer wieder beeindruckende Bilder.

Hubblekonstante
siehe Rotverschiebung
Die Hubble-Konstate ist das Verhältnis zwischen dem Abstand und der Geschwindigkeit, mit denen sich zwei Körper voneinander entfernen. Der Kehrwert gibt das Alter des Universums an.

h und chi Persei
"Doppelsternhaufen" im Sternbild Perseus. Zwei dicht bei einander stehende offene Sternhaufen. Schon mit blossem Auge als länglicher, verwaschener Lichtfleck erkennbar, offenbart sich ihre volle Schöheit erst beim Anblick durch einen starken Feldstecher oder ein Teleskop mit geringer vergößerung.

Hundsstern/Hundsstage
Hauptstern des Sternbildes "Großer Hund". Sirius nannte man deshalb in den alten Kulturen "Hundsstern".

Der heliakische Aufgang des Sirius - also zusammen mit der Sonne - bedeutete in griechisch-römischer Zeit, dass die sogenannten Hundstage bevorstanden. Sirius Aufgang liegt etwa um den 10. Juli, es standen somit die heißesten Tage und Wochen des Jahres bevor. Sie konnten Dürre, Hungersnot, Wassermangel, verseuchtes Wasser und somit Krankheiten und Seuchen bringen.

Diese Katastrophen, welche ganze Dörfer und Landschaften in Mitleidenschaft zogen, bezogen die Menschen auf die jährliche heliakische Wiederkehr des Sirius. Sirius war ein Unglücksstern und man musste sich vor diesen Zeiten und dem unheilvollen Einfluss des funkelnden Hundsauges hüten. Und da Sirius der Hauptstern im Sternbild "Großer Hund" ist, nennen wir heute noch heiße Tage "Hundstage".

Siehe auch Sirius.

Huygens-Okular
Okular aus zwei plankonvexen Linsen unterschiedlicher Brennweite, deren Planflächen zum Auge zeigen. Das Bild entsteht innerhalb des Okulars zwischen Feld- und Augenlinse. Die Bauform ist nicht chromatisch korrigiert, so dass Farbsäume auftreten .

Huygens-Sonde
Ein Teil der Cassini/Huygens Mission. Die Sonde soll 2004 beim Saturn ankommen. Die Hygens-Sonde wird sich von der Cassini-Sonde trennen und soll voraussichtlich am 15. Januar 2005 auf dem Saturnmond Titan landen. Huygens ist die erste europäische Mission ins äussere Sonnensystem.

Hydra
Lang ausgedehntes, größtes Sternbild, welches über dem Himmelsäquator beginnt und bis zu -30° reicht. In der Hydra steht der offene Sternhaufen M 48 sowie der Planetarische Nebel NGC 3242, in Amateurkreisen gerne "Jupiters Geist" genannt. Der deutsche Name lautet Wasserschlange. Einziger heller Stern ist der Hauptstern des Sternbildes, Alphard (Der Alleinstehende). Ansonsten besteht die Hydra nur aus lichtschwachen Sternen. Die Sechseckfigur des Kopfes, südlich des Krebses, erleichtert das Auffinden ein wenig.

Hydrostatisches Gleichgewicht
Zustand einer Gaswolke, bei der der Gasdruck genau so groß wie der Gravitationsdruck ist. Die Wolke dehnt sich weder aus, noch zieht sie sich zusammen.

Hydrus
Sternbild (dt. Kleine Wasserschlange), Kurzbezeichnung Hyi. Sternbild der südlichen Hemisphäre. Enthält drei helle Sterne, die in Form eines "L" angeordnet sind. Es wurde 1603 von Johann Bayer eingeführt.

Hypatia
Hypatia (ca. 370-415 n.Chr.), Tochter des Theon von Alexandrien in Ägypten, lehrte in ihrer Heimatstadt Astronomie und Mathematik. Sie beschäftigte sich mit vielen Werken ihrer Zeit, schrieb Abhandlungen und Aufsätze.

Im Gegensatz zu dem damaligen Frauenbild führte sie ein freies und selbständiges Leben. Sie bezahlte dies mit ihrem Leben.

Hyperbel
Geometrischer Ort aller Punkte einer Ebene, für die der Betrag der Differenz der entfernungen von zwei festen Punkten konstant ist.

Hyperboloid
Fläche zweiter Ordung. Ein Hyperboloid entsteht duch die Rotation einer Hyperbel um eine ihrer Achsen. Bei Rotation um die x-Achse entsteht ein zweischaliges, bei Rotation um die z-Achse ein einschaliges Hyperboloid

Hyperion
Ein 1848 von William Bond entdeckter Saturnmond mit unregelmäßger Form. Er hat keine gewöhnliche Rotation sondern "taumelt". Deshalb treten bei ihm starke und unregelmäßige Helligkeitsschwankungen auf. Bei Hyperion handelt es sich möglicherweise um ein Stück eines ehemals größeren Körpers.

Hypersensibilisierung
Verfahren zur Empfindlichkeitssteigerung fotografischer Emulsionen. Dabei wird der Film bei hohem Druck über mehrere Stunden einer "Forming Gas" genannten Gasmischung ausgesetzt.

Infrarotastronomie
Bei Untersuchungen der Wärmeverteilung im Sonnenspektrum (er wollte Filter gegen die allzu große Hitzestrahlung der Sonne entwerfen) fand der Astronom F.W. Herschel die unterschiedlichen Temperaturen der Spektralfarben. Rot hatte eine höhere Temperatur als die anderen Farben.

Aber oberhalb des roten Bereiches, wo sich keine Farbe mehr abbildete, ließ sich eine noch höhere Temperatur messen. Damit war Herschel die Entdeckung der infraroten Strahlung gelungen, welche den Bereich von 0,001 bis 1 mm belegt.

Bei der Anwendung der Infrarottechnik gibt es allerdings einige Probleme zu lösen. Unsere Atmosphäre läßt lediglich einige kleinere Bereiche des infraroten Lichtes durch. Besonders die Luftschichten, bestehend aus Wasserdampf und Kohlendioxyd, absorbieren große Teile der infraroten Strahlung.

Um trotzdem zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen, arbeiten die Astronomen auf hohen Bergen (z.B. Mouna Kea in Hawaii, auf dem Gornergrat in der Schweiz), mittels mit Helium gefüllter Ballons (welche bis zu 50 km Höhe fliegen können), mit Detektoren in Flugzeugen oder - und das ist die beste Lösung - mit Infrarot-Satelliten (z.B. dem IRAS, "Infrared Astronomical Satellite", welcher 1983 gestartet wurde) oder mit ISO, dem Satelliten, welchem leider das Kühlmittel ausgegangen ist.

Ein weiteres Problem ist nämlich die Tatsache, daß alle warmen Objekte im Infraroten strahlen, also auch Gegenstände unseres täglichen Lebens und die Astronomen selber. Außerdem stört die Hintergrundstrahlung des Weltalls. Die "Infrarotastronomie gleicht dem Erkunden einer schwach leuchtenden Kerze in einem glühenden Ofen".

Für die Astronomen bedeutet dies, daß Teleskope, Zusatzgeräte und sie selbst irgendwie abgeschirmt werden müssen, weil sie sonst die Ergebnisse verfälschen können. Man kühlt daher Instrumente und Zusatzgeräte und stellt gegen äußere Einflüsse gekühlte Schirme auf. Nach Behebung all dieser Probleme fand man bei einer ersten Durchmusterung des Himmels auf Anhieb 5.500 Sterne, welche im Infraroten strahlten. Man fand kühle Sterne, welche von riesigen, im Infrarot leuchtenden Staubschichten umgeben sind. Es handelt sich dabei vermutlich um Sterne, welche soeben erst im Entstehen begriffen sind.

Ionisation
Absorbiert ein Atom bzw. ein Molekül so viel Energie, dass ein oder mehrere Elektronen herausgeschleudert werden, spricht man von der Ionisation des Atoms bzw. des Moleküls. Die dazu notwendige Energie kann durch Strahlung oder durch Stöße übertragen werden. Im letzteren Fall spricht man von Stoßionisation.

Ionosphäre
Absorbiert ein Atom bzw. ein Molekül so viel Energie, dass ein oder mehrere Elektronen herausgeschleudert werden, spricht man von der Ionisation des Atoms bzw. des Moleküls. Die dazu notwendige Energie kann durch Strahlung oder durch Stöße übertragen werden. Im letzteren Fall spricht man von Stoßionisation.

Ionosphäre
Die Ionosphäre oder die Thermosphäre ist der Teil unserer Atmosphäre, die n etwa 90 km Höhe beginnt. Die Strahlung aus dem Weltall heizt und ionisiert die Luftteilchen der Ionosphäre. Deshalb bekommt sie Eigenschaften, die z.B. die Reflektion von Radiowellen ermöglicht. Die Ionosphäre endet nicht abrupt, sondern geht langsam in den interplanetarischen Raum über.

IRAS
Infrarotteleskop ("Infrared Astronomy Satellite), welches seit Anfang der 90er Jahre im Weltraum stationiert ist.

ISO
Name: ISO,

Hersteller/Betreiber: ESA, Europäische Weltraumbehörde

Start: 1993
Öffnung: 60 cm
Erdumlaufbahn: 39.000 km
Erfasste Wellenlänge: zwischen 2 und 200 Mikrometer

Kühlung: Für die Beobachtung der dunklen Materiewolken muß das Teleskop auf enorme Kältegrade herungergekühlt werden. Die Materiewolken haben selbst bis zu minus 250 Grad, das Teleskop wird dann auf minus 260 bis minus 270 Grad heruntergekühlt.

Aus diesem Grund befindet sich an Bord von ISO zwei Tanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 750 l. In Tank 1 werden 50 kg flüssiger Wasserstoff (-252 Grad C) und in Tank 2 105 kg flüssiger Wasserstoff mit minus 252 °C aufbewahrt.

ISO wird nicht mehr benützt, das Kühlmittel ist verbraucht.

Jagdhunde
Sternbild, (lat. Canes Venatici), Kurzbezeichnung CnV, siehe
Canes Venatici.

Jeans, James
Sir James Hopwood Jeans wurde am 11.9.1877 in Southport geboren und starb am 16.9.1946 in Dorking. Jeans war als Mathematiker, Physiker und Astronom tätig. 1905 wurde Jeans Prof. in Princeton, und ab 1910 lehrte er in Cambridge (USA).

eans arbeitete auf astrophysikalischem Gebiet über die Dynamik der Sternsysteme, die Theorien des inneren Aufbaus der Sterne und über kosmogonische Probleme.

Jupiter
Er ist der größte und schwerste Planet in unserem Sonnensystem, sogar größer und schwerer als alle anderen Planeten zusammengenommen. Er war der erste Planet, den Galilei durch sein Teleskop beobachtete. Er wird von 16 Monden umkreist von dem vier bereits in einem kleinem Fernglas zu sehen sind.

Auf der Aufnahme ist der Schatten von Io auf Jupiter zu erkennen.

Name ist der römischen Mythologie entlehnt, Jupiter war die oberste Gottheit.

Der Planet Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystems und von der Sonne aus gesehen steht er an 5. Stelle. Sein Durchmesser am Äquator beträgt fast 143.000 km. Aufgrund seiner starken Rotation ist er stark abgeplattet, der Abstand von Pol zu Pol beträgt nur 134.000 km.

Seine Zusammensetzung ähnelt eher dem eines Sterns als einem Planeten. Helle Ringe, wechselnde Wolkenstrukturen, vier Hauptmonde (jeder davon größer als der Mond) und der große rote Fleck sind alle mit kleinen Teleskopen zu sehen. Seine oberste Atmosphärenschicht ist ca. 1.000 km dick, die Gesamthöhe der Atmosphäre wird auf ca. 15000 km geschäzt. Das Innere des Planeten besteht wahrscheinlich aus flüssigem und metallischem Wasserstoff unter hohem Druck, der Kern selber wahrscheinlich aus Eisen- und Siliziumverbindungen. In der Atmosphäre tosen gewaltige Stürme und Gewitter, bereits mit einem Fernrohr sind einige der großen Wolkenwirbel zu erkennen, die zum Teil hunderte von Jahren existieren können und bis zu 40.000 km groß werden.

Der große rote Fleck ist wohl der berühmteste Wolkenwirbel auf Jupiter. Übrigens besitzt auch er einen Ring, der allerdings verhältnismäßig dünn ist (35 km) und nur ca. 6.500 km breit.

Unsere Kenntnisse des Riesenplaneten wurden erstmals durch den Vorbeiflug der Voyager Raumsonden wesentlich erweitert, die auch die Monde beobachteten. Insbesondere der Mond Io entpuppte sich als interessantes Beobachtungsobjekt: auf seiner Oberfläche wurden aktive Vulkane entdeckt, die ersten außerhalb der Erde. Sein Name ist die römische Bezeichnung des griechischen Göttervaters Zeus, Königsstern nannten ihn die Astronomen des Altertums.

Kallisto
Äusserer der galileischen Monde des Jupiter. Durchmesser 4821 km.

Kassiopeia
Sternbild, (lat. Cassiopeia), Kurzbezeichnung Cas, siehe auch Cassiopeia.

Kataklysmischer Veränderlicher
Siehe Zwergnova.

Kentaur
Sternbild, (lat. Centaurus), Kurzbezeichnung Cen
siehe auch Centaurus.

Kepheus
Sternbild, (lat. Cepheus), Kurzbezeichnung Cep, siehe auch Cepheus

Kepler, Johannes (1571-1630)
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Kirch, Gottfried
(1639-1710) Gehilfe des Hevelius und seit 1700 in Berlin bei der neu gegründeten Akademie der Wissenschaften. Kirch war verantwortlich für die Herausgabe eines astronomischen Kalenders. Sein Werk wurde nach seinem Tod von seiner Ehefrau weitergeführt.

Kirch, Margarete
(1670-1720) Ehefrau des Gottfried Kirch. Gab nach dessen Tod seinen astronomischen Kalender heraus und berechnete für mehrere Städte Ephemeriden.

Kleiner Hund
Sternbild, (lat. Canis Minor), Kurzbezeichnung CMi, siehe auch Canis Minor.

Kleinplanet

Die Kleinplaneten, Asteroiden oder einfach nur kleine Planeten genannt, umkreisen die Sonne so wie die Planeten.

Es handelt sich um Objekte, welche in Masse und Größe sich erheblich von den übrigen Planeten unterscheiden. Ebenso kann ihre Zusammensetzung gewaltig differieren.

Kleine Körper wurden bereits lange vor ihrer Entdeckung zwischen Mars und Jupiter vermutet, da sich bei den Abständen der Planeten von der Sonne hier eine Art "Lücke" auftat. So vermuteten bereit Johann Titius und J. E. Bode dort einen bisher unbeobachteten Planeten.

1801 fand Giuseppe Piazzi vom Palermo-Observatorium auf Sizilien den ersten Kleinen Planeten in dieser Lücke, Ceres. 1802 folgten Pallas durch Olbers, 1804 Juno durch Harding und 1807 Vesta durch Olbers.


Es wird zwischen mehreren Asteroidentypen unterschieden. Die meisten liegen im sogenannten Hauptgürtel zwischen Mars und Jupiter. Wissenschaftler haben versucht, die Asteroiden aufgrund ihrer Oberflächenbeschaffenheit zu Familien zusammenzubringen, um so größere Gebilde rechnerisch zu konstruieren.

Innerhalb der Jupiterumlaufbahn gibt es zwei Bereiche, an denen Asteroiden eigefangen wurden, die Lagrange-Punkte, die jeweils ca. 1/6 vor und nach dem Jupiter liegen. Die Asteroiden in diesem Bereich werden Trojaner genannt.

Ein weiterer Typ wird durch die erdnahen Asteroiden bestimmt. Der erste wurde im Jahre 1989 von Henry Holt endeckt. Er kam der Erde bis auf 800.000 km nahe. Ein weiterer, nur 3m großer Körper wurde 1993 von Tom Gehrels gefunden, der sich der Erde sogar bis auf 140.000 km näherte, sich also innerhalb der Mondumlaufbahn befand.

Kohlensack
Große Dunkelwolke im Stenbild Kreuz des Südens. Der Kohlensack hebt sich deutlich gegen den hellen Hintergrund der Milchstraße ab.

Koma
1. Gas- und Staubhülle, die einen Kometenkern in Sonnennähe umgibt. Ihr Durchmesser kann bei aktiven Kometen mehrere hunderttausend Kilometer betragen .

2. Abbildungsfehler in optischen Systemen. Ausserhalb der optischen Achse werden Lichtpunkte radial zu "kometenähnlichen" Abbildungen verzerrt.

Kometen

Ein Komet besteht aus Kern, Koma und Schweif, welcher immer von der Sonne wegzeigt. Der Schweif unterteilt sich in Staub- und Gasschweife. Der Staubschweif leuchtet durch Reflektion des Sonnenlichtes, die Gasschweife hingegen werden durch die Sonnenenergie zum Eigenleuchten (Resonanzleuchten) gebracht.

Suche nach neuen Kometen durch Himmelsüberwachung, Suche nach kurzperiodischen Kometen, welche nach ein bis vier Jahren wiederkehren. Als Herkunftsort der Kometen gilt die Oortsche Wolke in ca 1/2 bis 2 Lichtjahren Entfernung.

Berühmte Kometen der letzten Jahre waren:

  • Shoemaker Levy 9
  • Hyakutake
  • Hale Bopp
Komet Halley
Komet mit einer Periode von 76 Jahren. Er wurde nach E. Halley benannt, weil dieser als erster die periodische Wiederkehr des Kometen vorausberechnete.

Konjunktion
Wenn ein  innerer Planet von der Erde aus gesehen seinen geringsten Sonnenabstand hat, wird dieses Konjunktion genannt. Man unterscheidet obere Konjunktion und untere Konjunktion.

Konvektion
Wärmetransport in Gasen oder Flüssigkeiten durch Strömung.

Kopernikus, Nikolaus (1473.1543)
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Korona
Äussere Bereiche der Sonnenatmosphäre. Die Korona besteht aus sehr heißem, aber auch sehr dünnem Gas. Durch die hohe Temperatur ist das Gas stark ionisiert. Während einer totalen Sonnenfinsternis ist die Korona mit blossem Auge als Strahlenkranz um die verfinsterte Sonne zu sehen.

Koronograph
Gerät zur Sichtbarmachung der Sonnenkorona. Dabei wird durch eine im Strahlengang angebachte Kegelblende eine "künstliche Sonnenfinsternis" erzeugt. Voraussetzung dafür ist allerdings eine extrem durchsichtige Atmosphäre, da selbst geringstes Streulicht den Kontrast soweit herabsetzt, dass die Korona nicht mehr erkennbar ist. Aus diesem Grund sind fast keine erdgebundenen Koronographen mehr im Einsatz.

Kosmische Strahlung
Man unterscheidet primäre und sekundäre kosmische Strahlung. Bei der primären Strahlung handelt es sich um sehr energiereiche, fast lichtschnelle Elementarteilchen. Sie entstehen in Pulsaren, AGN, Supernovae, aber auch bei Strahlungsausbrüchen auf unserer Sonne. Wenn diese Teilchen in der Atmosphäre der Erde mit Atomkernen zusammenstossen, entstehen eine ganze Reihe weiterer Teilchen. Diese werden als sekundäre Strahlung bezeichnet.

Kosmologie
Ein Zweig der Astrophysik. Die Kosmologie beschäftigt sich mit dem Weltall als einheitlichem System und untersucht z.B. Verteilung der Materie und Energie, Bestimmung der Hubble Konstante sowie Anfang und evtl. Ende des Kosmos.

Krebs
Sternbild, (lat. Cancer), Kurzbezeichnung Cnc, siehe auch
Cancer.

Kreuz des Südens
Sternbild, (lat. Crux), Kurzbezeichnung Cru, siehe auch Crux.

Kugelsternhaufen
Kugelsternhaufen sind quasi das Gegenstück zu den Offenen Sternhaufen. Sie enthalten die ältesten Sterne unseres Sonnensystems und dementsprechend sind sie in einem riesigen Halo um unsere Milchstraße angeordnet.

Selbst in größeren Amateurteleskopen sind Kugelsternhaufen nicht bis hin zur Mitte auflösbar, d.h. die Sterne sind in der Mitte nicht in einzelne Komponente zerlegbar. Dass die Sterne der Kugelsternhaufen die ältesten Gebilde unsere Galaxis ist, wissen die Astronomen aus ihrer Zusammensetzung: Wasserstoff und Helium sind die überwiegenden Elemente; schwere Elemente wie Eisen, sind in Kugelsternhaufen nur gering enthalten.

Dieses Element entsteht durch Kollaps von Sternen, welches dann in den Weltraum geblasen wird und als Baumaterial für neue Sterne dient.

Frage nach dem inneren Aussehen in einem Kugelsternhaufen: Abstand in unserem Sonnensystem: Sonne-Pluto haben einen Abstand von 40 AE. Die nächsten Sterne zu unserer Sonne haben einen Abstand von 0,02 - 0,002 pc (das sind 4.000 - 40.000 AE). Wir können also davon ausgehen, daß selbst im Zentrum der Kugelsternhaufen ein Abstand von 10-100 fachen Abstand unseres Sonnensystems herrscht, also genügend Leere existiert.

Wie wissen wir von der Entfernung der Kugelsternhaufen? RR Lyrae Sterne sind Veränderliche, welche in Pulsationsraten von einigen Stunden bis 1 1/2 Tage pulsieren. Mittels der Perioden-Leuchtkraft-Beziehung errechnet sich aus RR Lyraesternen, welche in Kugelsternhaufen identifiziert wurden, der Abstand.

Kugelsternhaufen bilden ein riesiges Halo um unsere Milchstraße, sie nehmen an der galaktischen Rotation nicht teil, haben eigene Bahnen. Dies Bahn kann sie durchaus quer durch die galaktische Ebene treiben.

Kuiper Gürtel
Ein Planetiodengürtel jenseits der Neptunbahn. Auf Grund seiner Entfernung wurde er erst spät entdeckt. Über seine Ausdehnung und Besetzung mit Planetioden liegen noch keine genauen Daten vor.

Kulmination
Der Zeitpunkt, an dem ein Himmelskörper seinen höchsten Punkt über dem Horizont erreicht.

Lagrangepunkte
Durch den Mathematiker Joseph Louis de Lagrange wurde 1722 berechnet, dass in einem Zwei-Körper-System  insgesammt fünf Punkte gibt, an den sich die Kräfte der beiden Körper gegenseitig aufheben. Die Punkte werden werden auch Librationspunkte genannt.

Laurentius Tränen
Der Mönch Laurentius wurde am 10. August 268 auf Befehl des Kaisers Valerian auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert. Ihm zu Ehren wird der alljährlich im August stattfindende Sternschnuppenstrom der Perseiden "Laurentius Tränen" genannt.

Lepaute, Nicole
(1723-1788) berechnete die Wiederkehr des Halleyschen Kometen sowie die ringförmige Sonnenfinsternis vom 1. April 1764.

Sie machte sich außerdem einen Namen mit Ephemeridenberechnungen und war Lehrerin für den Nachwuchs der Cassini Familie in der 5. Generation.

Leuchtende Nachtwolken
Wolken in Höhen um 80 km. Diese werden im Sommer von der in unseren Breiten nur wenige Grad unter dem Horizont stehenden Sonne beleuchtet und erscheinen in einem perlmuttartigen Glanz.

Leuchtkraft
Die Energiemenge, die ein Himmelskörper in Form von elektromagnetischer Strahlung abgibt. Oftmals wird die Leuchtkraft für einen bestimmten Spektralbereich angegeben.

Leviathan von Parsanstown
Lord Rosse - ein englischer Adeliger - konstruierte und erbaute viele Teleskope, darunter die grössten seiner Zeit. Als ihm 1845 nach vielen vergeblichen Versuchen der Guss eines vier Tonnen schweren Spiegels gelang, hatte er damit das zu seiner Zeit grösste und beste Teleskop geschaffen. Mit seinem Durchmesser von 180 cm wurde es "Leviathan von Parsanstown" geannt.

Obwohl der Standort dieses Teleskops so hoch im vernebelten und verregneten Irland denkbar ungünstig war, gelangen ihm einige bahnbrechende Beobachtungen. So erkannte er erstmals die Spiralstruktur von M 51. Dies war für die Theorie, dass sich auch unser Sonnensystem aus solch einer spiralförmigen Struktur entwickelt haben könnte, von grosser Bedeutung.

Leavitt, Henrietta Swan
(1868-1921) studierte vorwiegend Sternansammlungen außerhalb unserer Galaxis und es gelang ihr, einzelne Sterne herauszulösen. Sie fand Veränderliche, sogenannte Cepheiden, und konnte eine Perioden-Leuchtkraft-Beziehung bestimmen. Damit war die Grundlage für Entfernungsbestimmungen von Galaxien geschaffen.

Libration
Der Mond wendet der Erde zwar immer die gleiche Seite zu, aber auf Grund unterschiedlicher Faktoren scheint er etwas zu "schwanken". Diese Schwankung wird Libration genannt. Dabei wird zwischen der Libration in der Länge und der Libration in der Breite unterschieden. Die Libration in der Länge entsteht dadurch, dass die Umlaufgeschwindigkeit des Mondes in Erdnähe größer ist als in Erdferne. Deshalb tritt eine Schwankung um die Rotationsachse des Mondes ein. Die Libration in der Breite entseht, weil die Mondbahn um ca. 5° gegen die Erdbahn geneigt ist. Somit ist jeweils etwas mehr von der Nord- oder Südhalbkugel zu sehen.

Lichtablenkung
Beugung des Lichts in einem Gravitationsfeld. "Gravitationslinse". Bei der Sonne beträgt die Lichtablenkung am Sonnenrand 1”,75. Durch die Lichtablenkung von Hintergrundgalaxien kann auf die Gesamtmasse eines Galaxienhaufens geschlossen werden.

Libra
Sternbild (dt. Waage), Kurzbezeichnung Lib. Kleines Sternbild zwischen Virgo und Scorpion gelegen.

Lichtgeschwindigkeit
Ausbreitungsgeschwindigkeit elektromagnetischer Wellen im Vakuum. Sie beträgt 299792458 m/s.

Lichtjahr
Das Lichtjahr ist ein Längenmass. Es bezeichnet die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt.
1 LJ = 9.465.000.000.000 km (oder 9,46 Billionen Kilometer).

Linsenfernrohr
Fernrohr, bei dem als Lichtsammelndes Ojektiv eine oder mehrere Linsen verwendet werden. Das Linsenfernrohr wurde 1608 von dem niederländischen Brillenmacher Jan Lipperhey erfunden.

LMC
Large Magellanic Cloud. Siehe Magellansche Wolken.

Lokale Gruppe
Ein kleiner Galaxienhaufen, zu dem unsere eigene Milchstraße gehört. Bedeutendste Mitglieder sind weiterhin M31 und M33. Dazu kommen noch eine Reihe von Zwerggalaxien.

LSB-Galaxien

Leuchtschwache Galaxien, welche in Häufigkeit, Anzahl der Sterne und Aussehen den bekannten Galaxien ähneln sollen. Allerdings sind die Galaxien betreffend der Flächenhelligkeit weitaus schwächer.

Das erste Objekt wurde in Australien durch Bothun, Impey und Malin aufgenommen. Die Untersuchung des Spektrums ergab eine 25fach größere Entfernung wie der Virgo-Haufen. Damit ist diese Galaxie 20x so groß wie unsere Milchstraße.

Die Objekte erhielten den Namen LSB Galaxien ("Low Surface Brightness Galaxy") und das erste gefundene Objekt den Namen Malin1. In LSB bewirkt die geringere Gasdichte, dass sich die Sternentstehung langsamer und in geringerem Maß abspielt. Die entstehenden Sterne sind von geringer Masse und damit von langer Lebensdauer. Man hofft, in ihnen neue Erkenntnisse über die Vergangenheit unseres Kosmos zu bekommen, da sie langlebige Gesellen sind.

Inzwischen hat man 1.000 LSB Galaxien gefunden, allerdings erwiesen sie sich nicht als so groß und weit entfernt wie Malin1. Trotz der zusätzlichen, neu hinzugekommenen Masse genügt diese nicht, die dunkle Materie im Weltall zu erklären.

Luftpumpe
Sternbild (lat. Antlia) siehe auch Antlia

Lupus
Sternbild (dt. Wolf), Kurzbezeichnung Lup. Sternbild des südlichen Himmels, zwischen Centaurus und Norma gelegen.

Magellansche Wolken
Die beiden Magellanschen Wolken sind unsere nächsten Nachbarn im All. Leider sind sie nur von der südlichen Halbkugel aus zu sehen. Benannt sind die Galaxien nach Ferndinand Magellan (1489-1521), der diese Nebelwolken am Himmel erstmals in seinem Bordbuch erwähnt.

Die beiden Galaxien werden auch oft als LMC ("Large Magellanic Cloud") und als SMC ("Small Magellanic Cloud") bezeichnet.

Die große Magellansche Wolke hat ein Viertel der Leuchtkraft unserer Milchstraße, die kleine nur 1/25 davon. Die LMC steht uns mit einer Entfernung von 185.000 Lichtjahren am nächsten. Die SMC ist unsere zweitnächste Nachbarin mit einem Abstand von ca. 250.000 Lichtjahren Entfernung.

Beide Magellanschen Wolken spielten und spielen aufgrund ihrer geringen Entfernung zur Milchstraße eine zentrale Rolle in dem Teil der Astrophysik, der sich mit extragalaktischen Objekten beschäftigt. Die große Magellansche Wolke hat einige spektakuläre Beobachtungsobjekte zu bieten, unter anderem den großen 30 Doradus Komplex (Tarantelnebel),

Im Jahre 1987 leuchtete in der LMC eine Supernova auf, die den Astronomen die einmalige Gelegenheit bot, eine solche extragalaktische Explosion aus "geringer" Entfernung zu beobachten. Diese wissenschaftlichen Untersuchungen dauern bis heute an.

Magnitudo
siehe
Helligkeit der Sterne

Mars

Mars ist der erste äußere Planet mit einer Umlaufzeit von 687 Tagen um die Sonne. Seine rote Farbe verdankt er seinem eisenhaltigen Gestein, dem "Rost". Mars hat eine dünne Atmosphäre, die Fluchtgeschwindigkeit beträgt 5 km/sec, gerade genug, um ein paar wenige Wolken zu erhalten. Wolken und Staubstürme sind im großen Teleskop zu beobachten. Mars hat eine recht exzentrische Umlaufbahn, was zu starken Klimaveränderungen führt.

Pole und Permafrostboden: Mars besitzt vereiste Polkappen aus Wassereis und gefrorenem Kohlendioxyd. Im Lauf eines Marsjahres wachsen oder vermindern sich diese Eiskappen. Im Marssommer entweicht das Kohlendioxid in die Atmosphäre, die Eiskappe verringert sich. Im Permafrostboden, welchen man auf einen Kilometer Dicke schätzt, sollen sich enorme Wasserreservoire befinden. Würden sie schmelzen, wäre der Mars mit einem Ozean bedeckt, welcher bis zu 100 m hoch wäre.

Dunkle Zonen mit braun-grünen Details: Es handelt sich um Hochländer und Tiefebenen. Die von Schiaparelli eingeführten "canali", fälschlicherweise als Kanäle übersetzt, existieren nicht. Auf dem Mars gibt es ausgedehnte Tiefebenen, Krater und Vulkane. Der größte Vulkan im Sonnensystem, der Olympus Mons auf Mars, hat eine Höhe von 26 km.

Meridian

Merkur und Venus sind die inneren Planeten, welche zwischen Sonne und Erde stehen. Sie können nie am Nachthimmel beobachtet werden, sondern lediglich zur Zeit ihrer größten Elongation am Morgen- und Abendhimmel. Sie zeigen folglich Phasen wie unser Mond.

Merkur ist der sonnennächste Planet, er umrundet sie in 88 Tagen. Die Elongation des Merkur beträgt nur 28°, da er eine sehr kleine Bahn um die Sonne beschreibt. Er besitzt keine Atmosphäre, seine Oberfläche ähnelt der des Mondes, vernarbt und zerklüftet.

Merkur ist in Amateurteleskopen kein lohnendes Objekt, lediglich die Bahnbewegung ist von Interesse. Der nächste Merkurdurchgang vor der Sonne ist am 15.11.1999.

Messier, Charles (1730-1817)

Charles Messier wurde am 26.06.1730 als zehntes Kind von 12 Kindern in Badonviller (Frankreich) geboren. Er musste sehr früh die Schule verlassen und zum Unterhalt der Familie beitragen. Mit 21 Jahren verliess er seine Heimatstadt und versuchte sein Glück in Paris.

Hier erhielt er eine Anstallung auf einer kleinen Sternwarte und die Begegnung mit der Astronomie bestimmte fortan seinen Lebenslauf. Von besonderem Einfluss waren der Komet von 1744 sowie die Sonnenfinsteris von 1748.

Eine der wichtigsten Aufgaben war die Suche nach Kometen, besonders die Erstentdeckung des Halleyschen Kometen, dessen Wiederkehr nach 86 Jahren bevorstand, faszinierte ihn.

Da ihn die nebeligen Flecke am nächtlichen Himmel zwischen den Sternen immer wieder bei der Suche nach Kometen störten, beschloss er einen Katalog mit genauen Koordinaten und Beschreibungen aufzustellen, um nicht ständig durch diese in die Irre geführt zu werden. So begann er seinen berühmten Katalog der nebeligen Objekte, welcher noch heute sich großer Beliebtheit unter den Amateurastronomen erfreut.

Durch ihn und nicht durch seine unzähligen Kometenentdeckungen wurde Charles Messier berühmt. Charles Messier starb in der Nacht vom 11. auf den 12. April 1817.

Wer mehr über Charles Messier und seine aufgezeichneten Objekte wissen möchte, unter der Galerie gibt es das Projekt "Messier".

Mesosphäre

Die Mesosphäre, aus dem griechischen "meso" abgeleitet, heisst nichtssagend "Schicht". Der kälteste Punkt der Atmosphäre liegt in der Mesopause. Dies liegt daran, dass die Wärme der Mesosphäre in den Weltraum abgestrahlt wird. Sie reicht bis etwa einer Höhe von 80 km.

Meteore

In periodischen Zeitintervallen tauchen Kometen aus der Tiefe des Weltalls auf, umrunden die Sonne, um dann wieder auf Jahre oder Jahrtausende im Weltall zu verschwinden. Da ein Komet ein "schmutziger Schneeball" ist, - also aus Eis, Gasen und verschiedenen festen Staubteilchen besteht - wird er bei Annäherung an die Sonne erwärmt und ein Teil des Eises sublimiert.

Der Komet verliert so u.a. feste Masse, die in Form von größeren bis winzig kleinen Teilchen seine Bahn innerhalb unseres Sonnensystems markieren.

Wandert nun die Erde durch eine solche Kometenbahn, treffen die vom Kometen freigesetzten kleinen Teilchen auf unsere Lufthülle. Ihre Geschwindigkeiten variieren dabei zwischen 10 bis 70 km/sec. Die Teilchen prallen auf die Luftmoleküle, die solchen Geschwindkeitkeiten nicht ausweichen können. Dabei wird die Luft komprimiert und erhitzt. Die Luftmoleküle und die kosmischen Teilchen glühen auf. Diese Erscheinung nennen wir Meteore oder Sternschnuppen.

Der Radiant, der vermeintliche Herkunftsort, ist nur ein optischer Eindruck, tatsächlich rasen die Staubteilchen parallel auf die Erde zu. Zur Berechnung der Meteorgeschwindigkeit benutzt man die Langzeitfotografie und setzt einen Shutter vor die Linse.

Meteor Krater in Arizona
Der berühmteste Krater der Welt ist vermutlich der "Meteor Crater" in Flagstaff, Arizona ( auch Barringer Crater genannt nach dem Ingenieur Barringer, welcher dort bohrte, um die Hauptmasse des gefallenen Meteoriten zu finden).

Die dort in geringer Anzahl gefundenen Bruchstücke des Eisenmeteoriten werden als "Canyon Diabolo" gehandelt. Vor etwa 20.000 bis 22.000 Jahren stürzte ein Eisenmeteorit von etwa 30 Tonnen Gewicht auf die Erde. Der Geologe Shoemaker schätzt die Explosionsstärke des Meteoren auf 1,7 Megatonnen TNT und 15 km/s. 20.000 Jahre ist für einen irdischen Krater ein junges Alter, das erklärt die noch kaum verwischte und gut erkennbare Form des Kraters.

Meteorite

Meteoriten sind die festen Teilchen, die unsere Erdoberflaeche erreichen, also auf Grund ihrer Größe den Reibungsprozess in der irdischen Atmosphäre zumindest teilweise überleben.

Die Mehrzahl des meteoritischen Zuwachses auf der Erdoberfläche ist allerdings wenig spektakulär. Das meiste Material rieselt in Form von mikroskopisch winzigen Teilchen zur Erde. Die Schätzungen gehen dabei von mehreren tausend Tonnen Mikrometeoriten pro Tag aus. Trotz dieser hohen Zahl ist der Gesamtzuwachs auf dem Erdreich geringfügig.

Meteorit von Ensisheim
Der älteste europäische Meteoritenfall, von welchem noch Teile vorhanden sind, geschah am 7. November 1492 in Ensisheim im Elsaß. Unter "Großem Donder Klapff" und mit "langs gedöss welche man weith vnnd breidt hört vnnd fiel ein Stein vonn den Lüfften herab bey Ensisheim".

Der Stein wog bei seinem Aufschlag 127 kg. Kaiser Maximilian I liess sich zwei Stücke vom Donnerstein abschlagen, der Rest wurde in der Kirche verwahrt und angekettet. Allerdings half dies nicht viel: Der Stein wiegt heute weniger als 60 kg.

Meteorit von Nogata
Das älteste Beispiel eines Meteoritenfalls, bei dem das Exponat noch vorhanden ist, stammt aus Japan. Am 19. Mai 861 fiel ein Meteorit durch das Dach des Shinto Tempels von Nogata und grub sich in das Erdreich ein. Die Nacht soll von dem Meteoroidenflug grell erleuchtet gewesen sein und ein fürchterliches Donnergrollen weckte die Bewohner.

Am nächsten Tag wurde der faustgroße Stein im Tempelboden entdeckt. Den Meteoritenfall betrachtete man als göttliches Zeichen, als Besuch des Gottes persönlich. Der "fliegende Stein" wurde in eine eigens dafür angefertigte Holzschatulle gelegt, das Datum des Falls eingraviert und im Tempel aufbewahrt.

Erst 1980 wurde dieser Meteoritenfall von Wissenschaftlern untersucht. Mittels Radiokarbondatierung des Holzschreines bestätigte sich das Alter des Falls. Der Meteorit fiel tatsächlich vor über 1.100 Jahren auf die Erde. Er ist somit der älteste Meteoritenfall, bei dem der Meteorit noch vorhanden ist.

Meteoriten vom Mars
Es gibt eine geringe Anzahl von Meteoriten, deren Herkunft man unserem Nachbarplaneten Mars zuschreibt. Diese sogenannten SNC-Meteoriten sind:

S für den Meteoriten Shergotty (Indien)
N für den Meteoriten Nakhla (Ägypten)
C für den Meteoriten Cassigny (Frankreich)

Einige Bücher sprechen von fünf, andere von zwölf gesicherten Mars-Meteoriten. Man glaubt, dass diese Meteoriten von einem "jungen" Planeten stammen müssen, weil sie ein bedeutend jüngeres Entstehungsalter haben. Ihr Herkunftsland muss noch vor kurzer Zeit (ca 1 Milliarde Jahre) in einer aktiven Phase gewesen sein. Dies spricht gegen eine Herkunft aus dem Asteroidengürtel.

Mond und Asteroidengürtel sind viel älter und haben ihre aktive, magmatische Phase bereits vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren hinter sich gelassen. Meteoriten aus ihrem Bereich enthalten also weitaus älteres Material.

In den sog. SNC Meteoriten befinden sich ausserdem kleine Gasblasen, bestehend aus Edelgasen und Stickstoff. Ihre Isotopenzusammensetzung ähnelt den Proben der Marsatmosphäre, welche die Viking Mars-Sonden gemessen haben.

Meteoriten vom Mond
Von den circa 20.000 Meteoriten, welche sich derzeit in Forschungslabors und Museen befinden, gibt es weltweit 12 Meteorite, denen eine Herkunft vom Mond nachgesagt wird (Stand: 2001).

Weshalb man das weiss: Einige dieser Meteoriten ähneln in Material und Aufbau den Proben, welche von den amerikanischen Mondmissionen mitgebracht wurden.

Vermutlich wurden die Meteoriten ihrerseits durch Meteoriteneinschläge auf dem Mond losgebrochen und in den Weltraum geschleudert. Dabei muss der Körper allerdings die Entweichgeschwindigkeit des Mondes von 2,4 km/sec. überwinden.

Meteoritenfall
Ein Meteoritenfall ist ein beobachteter Flug und das sich daraus ergebende Auffinden des Meteoriten.

Meteoritenfall von Aigle
1794 ging ein Meteoritenschauer über der italienischen Stadt Siena nieder. 200 einzelne Steine wurden aufgelesen. Immer mehr Meteoritenfälle wurden beobachtet und publiziert, gefallene Steine untersucht.

Allmählich setzte sich die These von den "Irrläufern aus dem All" durch. Den endgültigen Durchbruch seiner Theorie erlebt Chladni 1803, als in Aigle (Frankreich) über 3.000 Steine niederfallen.

Der Wissenschaftler Biot, vom französischen Innenminister mit der Untersuchung beauftragt, entdeckt die frappierende Ähnlichkeit der gefallenen Steine miteinander und dass sie sich erheblich von den lokal vorhandenen, irdischen Steinen unterscheiden.

Physikalische und chemische Untersuchungen ergeben gravierende Unterschiede. Insbesondere der hohe Gehalt an Nickel sowie die bis zu dreifach höhere Dichte des meteoritischen Gesteins geben den Ausschlag; die Theorie Chladnis wird anerkannt und die Herkunft der Meteorite aus dem All als bewiesen akzeptiert.

Meteoritenfund
Bei einem Meteoritenfund wurde der Flug durch die Atmosphäre nicht beobachtet, der Meteorit wurde durch Zufall aufgelesen.

Meteoroide
Ein Meteor ist die am Himmel zu beobachtende Leuchterscheinung, welche auch vom Volksmund Sternschnuppe genannt wird. Die kleinen (bis zu winzigen) Teilchen, welche dieses Leuchten verursachen, nennt man Meteoroide. Nur die Gesteinsbrocken, welche unsere Erdoberfläche erreichen, werden Meteoriten genannt.

Milchstrasse
Milchstraße nennen wir das weisslich, diffus leuchtende Band, welches sich vorwiegend in klaren Sommernächten über unseren Sternenhimmel spannt. Sie beginnt (in unseren Breitengraden) in den Sternbildern "Schütze" und "Skorpion" tief im Süden am Horizont, steigt über "Adler" und "Schwan" hinauf in den Zenit zu "Cassiopeia" und "Perseus". Dann sinkt sie hinunter über das Sternbild "Cepheus", bis sie zwischen "Orion" und den "Zwillingen" im Sternbild "Großer Hund" wieder den Horizont berührt.

Der Name Milchstraße stammt aus der Antike, er ist abgeleitet aus dem griechischen Wort für Milch ("Gala"). Die Griechen glaubten, dass sich am Himmel eine Art göttlichen Milchstromes befände. Aus der Übersetzung von "Gala" entstand die Definition für unsere galaktische Heimat, die Milchstraße.

Als Galilei erstmals das neu erfundene Teleskop auf die Milchstraße richtete, erkannte er, dass sie aus Millionen von Sternen bestand. Die Sterne der Milchstraße sind so weit von uns entfernt, dass sie mit blossem Auge nicht in Einzelsterne aufgelöst werden können.

Alle anderen Sternansammlungen, welche wir im Weltall sehen, nennen wir nach dem griechischen Original Gala "Galaxis". Die Ausdehnung solcher Galaxien können von etlichen tausend bis mehreren hundertausend Lichtjahren betragen, die Anzahl der in ihnen enthaltenen Sterne bewegt sich dabei bis zu mehreren hundert Milliarden Sternen.

Miranda
Mond des Planeten
Uranus ; 1948 entdeckt von Kuiper ; sein Durchmesser: 500 km.

Mirasterne
Mira und alle "Mira-Sterne" verdanken ihre Bezeichnung dem Astronomen Hevelius, welcher 1648 diesen Namen für den 15. Stern des Sternbildes Cetus vorschlug, um der wunderbaren Veränderlichkeit des Sternes Rechnung zu tragen.

Mira Ceti war der erste bekannte veränderliche Stern. Am 15. August 1596 bemerkte der deutsche Astronom David Fabricius die Helligkeitsschwankungen des Sternes. Da er der 15.hellste Stern im Sternbild Cetus ist, hatte Johannes Bayer ihm den griechischen Buchstaben "omikron" gegeben.

Miras Helligkeit schwankt, weil sie pulsiert. Sie verändert ihren Durchmesser von 200 Sonnendurchmessern im Minimum auf 400 Sonnnendurchmessern im Maximum. Ihre Masse liegt bei doppelter Sonnenmasse. Dadurch ist sie im Minimum weniger leuchtkräftig als die Sonne, im Maximum jedoch strahlt sie 250 mal so stark.

Mira ist ein Roter Riese und bewegt sich auf ihr Endstadium zu. Dass ihre Helligkeit so stark schwankt, liegt nicht an der Veränderung der Leuchtkraft, sondern an den Temperaturschwankungen, welche zwischen 2.200 und 1.700 Grad liegen. Steigt die Energieproduktion im Kern, wird der Strahlungsdruck stärker und der Stern bläht sich auf. Mira hat eine Periode von 331 Tagen.

Mitchell, Maria
(1818 bis 1889) Entdeckerin eines Kometen. 19 Jahre lang arbeitete sie als "weiblicher Computer", als Bibliothekarin der amerikanischen Marine. Sie berechnete Venusdaten, Sonnenfleckenzahlen und untersuchte Planetenoberflächen. 1848 wurde sie Direktorin an der Sternwarte des Vassar College, welches sich ausschliesslich um die Ausbildung von Mädchen kümmerte.

Mond
1. Ein Himmelskörper, der einen Planeten oder Planetoiden umkreist. Ausser Merkur und Venus haben alle Planeten unseres Sonnensystems Monde.

2. Gewöhnlich Bezeichnung für den Erdmond. Im Schnitt 384.000 km von uns entfernt, zieht der Erdmond in 29,5 Tagen eine Ellipse um die Erde. Da er sich in der gleichen Zeitspanne einmal um sich selbt dreht, zeigt er uns immer die gleiche Seite. Man sagt, die Rotationsdauer des Mondes ist gleich seiner Umlaufdauer, man spricht von einer gebundenen Rotation.

Da der Mond eine elliptische Umlaufbahn beschreibt, also während seines Umlaufes unterschiedliche Geschwindigkeiten hat, sehen wir mehr als 50 % seiner Oberfläche. Diese Libration läßt uns 59 % der Oberfläche beobachten.

Der Mond hat 1/8 der Erdmasse, er entfernt sich pro Jahr um 12,5 cm von der Erde. Die Mondphasen Neumond, Erstes Viertel, Vollmond, Letztes Viertel erklären sich durch die Stellung des Mondes zur Sonne. Terminator (lat. Abgrenzer) nennt man die Grenzlinie zwischen beleuchtetem und unbeleuchtetem Mondgebiet. Das aschgraue Licht entsteht durch die Rückstrahlung des Sonnenlichtes von der Erde.

Der Mond hat keine Atmosphäre, also auch keine Dämmerungszonen. Bei Sternbedeckungen erlischt der Stern abrupt und ohne Abschwächung. Sternbedeckungen, von verschiedenen Orten beobachtet, können mithelfen, Oberflächendetails des Mondes zu berechnen. Im Zeitalter des Radars allerdings nicht mehr wichtig.

Maria: Dunkle, große Flecken, ausgedehnte Tiefebenen. Sie sehen wie Meere aus und wurden deshalb von Galileo so bezeichnet. Die Gebiete heißen Oceanus, Sinus (Bucht), Lacus (See) oder Palus (Sumpf).

Terrae: Hochländer mit zerklüfteten Landschaften und Bergen. Krater: Erloschene Vulkane und/oder Meteoritentrichter? Beides vermutlich. Man bezeichnet die Krater auch als Wallebenen. Die Krater sind recht flach, ihre Wände sind nicht sehr hoch, sie erscheinen nur deshalb hoch, weil der Schattenwurf durch das Sonnenlicht sehr schräg verläuft. Stünde man in einem Krater, würde man wegen der Mondkrümmung die Wände nicht mehr erkennen. Strahlensysteme: Verstreuter Staub, welcher bei einem Einschlag herausgeschleudert wurde. Die Zentralberge entstanden durch den Rückstoß des Mondbodens bei Meteoriteneinschlägen.

Berge, Täler, Rillen, Verwerfungen: Am besten zu beobachten bei intensivem Schattenwurf. Ihre Höhen wurden ebenso durch den Schattenwurf berechnet.

Mondfinsternis

Mondfinsternisse entstehen, wenn Sonne, Erde und Mond genau in einer Linie stehen, das Naturschauspiel kann sich also nur abspielen, wenn wir Vollmond haben.

Da der Mond jedoch ca. 5° zur Ekliptik geneigt ist, passiert dies nicht immer zur Vollmondzeit, sondern nur dann, wenn sich der Mond gerade durch die Ekliptikebene bewegt.

Die alten Chinesen nannten diesen Knotenpunkt den Drachenpunkt. Sie glaubten, dass in diesem Moment der Mond von einem Drachen verspeist wird, allerdings anschliessend wieder ausgespuckt wird.

Warum findet bei einer Mondfinsternis keine totale Verdunkelung des Mondes statt? Wir schauen durch eine dichte Atmosphäre hindurch ins Weltall. Deshalb erscheint der Erdschatten, wenn er über die Mondfläche wandert, nicht scharf umrissen, sondern diffus.

Unsere Erdatmosphäre ist auch für die Rotfärbung des Mondes verantwortlich. Der Mond befindet sich eigentlich im Kernschatten der Erde und müsste total unsichtbar sein. Aber unsere Atmosphäre bricht das Sonnenlicht in unendlich vielfältiger Weise. Und somit gelangen doch noch Teile des Sonnenlichtes zum Mond und er erscheint im roten Licht. Denn das rote, langwellige Licht wird in erheblichem Ma?e stärker gestreut als das blaue, kurzwellige Licht.

Deshalb ist der Mond bei einer Mondfinsternis rötlich. Und der Grad der dunklen Rotfärbung des Mondes hängen z.B. davon ab, ob sich in unserer Atmosphäre zum betreffenden Zeitpunkt viel Staub (Vulkanausbrüche) befindet.

Montierungen

Azimutal (1)
Azimutal montierte Geräte lassen sich in einer horizontalen und in einer vertikalen Achse schwenken. Fotografieren läßt sich damit nur der Mond und - mit starker Abfilterung- die Sonnenoberfläche. (neuerdings gibt es aber auch Computer, die größere azimutal montierte Amateurteleskope nachführen, im Profibereich schon lange üblich)

Parallaktisch (2)
Bei parallaktischen Montierungen wird eine Achse (die sog.Rektaszensionsachse, P) auf den Himmelsspol ausgerichtet, sodaß sie parallel zur Rotationsachse der Erde liegt. Somit ist ein Ausgleichen der Erdrotation (und damit der Bewegung der Sterne und der Planeten) durch das Bewegen einer Achse möglich. Bringt man an der Rektaszensionsachse einen Motor an, der genau eine Umdrehung am Tag macht, so kann man die durch die Erddrehung verursachte Bewegung der Beobachtungsobjekte im Teleskop ausgleichen.

Das Bild "steht" dann ruhig. Bei der azimutalen Montierung müßten dazu beide Achsen von Hand gleichzeitig mit unterschiedlicher Geschwindigkeit bewegt werden. Zum nächtlichen Fotografieren von Himmelsobjekten wie z.B. Galaxien und Gasnebeln ist eine parallaktische Montierung mit ansteuerbaren Nachführmotoren in beiden Achsen unbedingt erforderlich.

Es gibt mehrere verschiedene Bauarten für parallaktische Montierungen, die gängigsten sind die Deutsche Montierung (Grafik links) und die nachstehend besprochene Gabelmontierung.

Montierungen, Sonderform Gabelmontierungen

Eine Sonderform der parallaktischen Montierung. Sie wird hauptsächlich zusammen mit den weit verbreiteten Schmidt-Cassegrain -Systemen verkauft.

Vorteil: Kein Gegengewicht, kompakt, leicht, einfach zu transportieren.

Nachteil: Die exakte Ausrichtung auf den Himmelspol ist für den Anfänger etwas schwierig. Sie erfordert Übung. Auch bei der Stabilität muß man Abstriche in Kauf nehmen. Das Aufsatteln von mehreren weiteren Teleskopen und Kameras gestaltet sich schwierig.



Morgenstern
Merkur und Venus sind näher bei Sonne als die Erde. Ihre Bahnen verlaufen innerhalb der Erdbahn. Stehen sie in einer Sichtlinie Erde - Sonne - Merkur oder Venus, dann stehen sie mit der Sonne am Taghimmel (Konjunktion) und sind für uns unsichtbar.

Bei ihrem schnellen Lauf um die Sonne gehen sie zeitweise mit der Sonne auf oder unter, man spricht von grösster westlicher oder grösster östlicher Elongation.

Steht die Venus in westlicher Elongation, bezeichnet der Volksmund sie als Morgenstern. Sie ist am Morgenhimmel - kurz vor Sonnenaufgang - zu sehen. Umgekehrt bedeutet östliche Elongation, dass uns der Planet als Abendstern erscheint.

Als Abend- oder Morgenstern wird meist die Venus bezeichnet, es soll aber erwähnt werden, dass sich diese Konstellationen ebenso mit Merkur ereignen.

Da die Planeten jedoch leicht unterschiedliche Bahnneigungen durchlaufen, passieren Merkur und Venus die Sonne meist oberhalb oder unterhalb unserer Sichtlinie. Deshalb ist es ein seltenes und interessantes Schauspiel, wenn Merkur oder Venus vor der Sonne als kleiner, schwarzer Punkt vorbeiwandern. Venus wird uns das nächste Mal in den Jahren 2004 und 2012 dieses Schauspiel bieten.

Nadir
Fußpunkt: Punkt, der dem Zenit gegenüber liegt.

Nautische Dämmerung
Zeitraum, in dem die Sonne nach ihrem Untergang oder vor ihrem Aufgang zwischen 6° und 12° unter den Horizont steht.

Nebel
Gas- und Staubwolken im Raum zwischen den Sternen, die interstellare Materie, befindet sich vorwiegend in der Mittelebene unserer Galaxis, also in der Kernregion und in den Spiralarmen. Sie absorbiert das Licht der dahinterstehenden Sterne, sie kann aber auch durch heiße, helle Sterne angeleuchtet und selbst zum Leuchten angeregt werden.

Nebelfilter
So genannte "Nebelfilter" werden ebenso ins Okular geschraubt und lassen vom ganzen Lichtspektrum nur dasjenige durch, in dem die Gasnebel im Weltraum strahlen.

Das Licht von irdischen Quellen wie z.B. Straßenlampen wird damit größtenteils nicht zum Okular durchgelassen. Mit Nebelfiltern lassen sich in Stadtnähe die Nebel wesentlich besser beobachten. Unter dunklem Himmel wird der Kontrast erheblich gesteigert, mehr Details werden sichtbar. Vorher unsichtbare Nebel sind zu erkennen.

Es gibt verschiedene Arten von Nebelfilter für die Beobachtung der verschiedenen Nebelklassen, die in unterschiedlichen Spektralbereichen strahlen.

Neptun
In seiner Größe und Zusammensetzung dem Uranus ähnlich, ist dieser Planet so weit von der Erde entfernt, daß Untersuchungen von der Erde aus nur wenige Details bieten. Daten von der Voyager 2 bestätigen das Vorhandensein eines schwachen Ringsystems. Die Sonde passierte am 24. und 25. August 1989 den Neptun und seine Monde. Ihre Aufnahmen zeigen eine zonierte Atmosphäre und einen großen Wirbelsturm, den großen dunklen Fleck. Außerdem entdeckte die Sonde helle Wolken aus Methan.
Neptun aus einem Abstand von 16 Mio. km. Aufnahme von Voyager 2 Neptun Detailaufnahmen von Voyager: Der "Große dunkle Fleck".

Voyager fand ausserdem heraus, dass der Planet von Ringen umgeben ist, die allerdings feiner und nicht so deutlich zu erkennen sind wie die des Jupiter.

Neptun hat acht Monde: Naiad, Thalassa, Despina, Galatea, Larissa, Proteus, Triton und Nereid.

Daten des Planeten Neptun
Siderische Umlaufzeit 165 Jahre
Rotationsperiode 16 h 7 min
Mittler Bahngeschwindigkeit 5,43 km/s
Bahnneigung 1° 45` 19.8"
Bahnexzentrizität 0,009
Scheinbarer Durchmesser max. 2.2", min. 2.0"
Reziproke Masse (Sonne=1) 19.300
Dichte (Wasser=1) 1,77
Masse (Erde=1) 17,2
Volumen (Erde=1) 57
Fluchtgeschwindigkeit 23,9 km/s
Oberflächengravitation (Erde=1) 1,2
Mittlere Oberflächentemperatur -220°C
Abplattung 0,02
Albedo 0,35
Maximale scheinbare Helligkeit + 7,7 mag
Durchmesser 50.538 km

Er wurde im Jahr 1846 von Johann Gotfried Galle und Urbain Jean Joseph Le Verrier entdeckt, nachdem man seine Position am Himmel vorausberechnet hatte. Er verriet den Astronomen seine Existenz durch die Beeinflussung, die sein Schwerefeld auf die Bewegung des Uranus ausübt.

Neutrino
 Die Neutrinos sind Elementarteilchen. Sie gehören mit den Elektronen zu der Gruppe der Leptonen. Neutrinos sind sehr leicht (ihr genaues Gewicht konnte noch nicht ermittelt werden) und elektrisch neutral, d.h. ungeladen. Sie entstehen z.B. beim radioaktiven Zerfall (Beta-Zerfall) oder bei der Kernfusion in der Sonne. Da sie nur über die Schwache Wechselwirkung mit anderer Materie reagieren, können sie fast ungestört große Massen, wie z.B. die Erde, durchfliegen. Diese Eigenschaft macht ihren Nachweis in Neutrinoteleskopen sehr schwierig. Nähere Infos unter Neutrino -Artikel in der Bibliothek.

Neutron
Ein Neutron ist ein neutraler Baustein von Atomen. Er befindet sich neben den etwas leichteren Protonen im Atomkern. Besteht als Hadron aus 3 Quarks.

Neutronenstern
Neutronensterne sind die Überreste massereicher Sterne, welche am Ende ihres Lebens in einer Supernova kollabieren. Wenn der Fusionsprozess im Sterninnern mangels Masse zum Erliegen kommt, wird die Kontraktionsphase nochmals verstärkt und die höhere Temperatur eröffnet dem Stern neue Fusionsmöglichkeiten, bis hin zur Produktion von Eisen.

Die Bildung von Eisen bringt dem Stern aber keine weitere Energie, im Gegenteil, sie benötigt noch weitere Energie. Das feine Gleichgewicht zwischen Strahlungsdruck und Schwerkraft ist gestört, der Stern muss sich, um zu überleben, etwas anderes einfallen lassen.

Der Stern schleudert nun die größte Menge seiner Materie (die äußere Hülle) in den Weltraum ab. Wir können diese feinen Blasen aus sich ständig immer weiter ausdehnender Gasfäden am Firmament bewundern, bis sie so weit auseinanderdriften, dass sie nicht mehr erkennbar sind.

Das dichte, kompakte Sterninnere kollabiert zu einem unglaublich dichten Kern. Atome können nicht mehr existieren, die Elektronen werden in den Atomkern hineingepresst. Elektronen und im Atomkern vorhandene Protonen wandeln sich zu Neutronen, ein Neutronenstern ist entstanden.

Die rasend schnelle Rotation von Neutronensternen erklärt man sich durch den Zusammenbruch des Kerns in Sekundenschnelle und die dadurch entstehende Zentrifugalkraft. Man kennt Neutronensterne, welche sich in weniger als 0,1 Sekunde drehen.

Newton, Isaac (1643-1727)

(1643-1727), wuchs in England, in in einem Dorf der Grafschaft Lincoln bei seiner Mutter auf. Schon früh zeigte sich sein außerordentliches Talent. Seinem Onkel hatte er es zu verdanken, dass er mit 18 Jahren in das Trinity College der Universität Cambridge eintreten durfte. 1667 bestand er sein Examen als Magister, 1669 übernahm er eine Professur der Mathematik. 1971 wurde Newton in die "Royal Society" berufen und 1703 wurde er deren Präsident . 1699 Vorsteher der königlichen Münze.

1664 entdeckt er das Sonnenspektrum, untersucht optische Phänomene, wie z.B. die Zerlegung des Sonnenlichts mittels Prisma in die einzelnen Wellenlängen und die chromatische Aberration. Aus den vergeblichen Versuchen heraus, Farbringe bei optischen Linsen zu vermeiden, konstruierte er sein erstes Spiegelteleskop.

Es entstand der so genannte Newton Reflektor. Er unterscheidet sich von anderen Konstruktionen dadurch, dass im Strahlengang mittels zweitem, um 45° geneigten Spiegel das Licht seitlich aus dem Tubus herausgelenkt wird.

"Warum fällt der Apfel vom Baum?" Die bahnbrechenden Werke Kepler`s bildeten die Grundlage für Bahnberechnungen der Planeten in einer Genauigkeit, wie sie zuvor nicht bekannt war. Kepler erkannte wohl, dass die Sonne eine unbekannte, ungeheure Macht besitzen müsse, welche die Planeten auf ihren Bahnen hielt.

Sie zu entdecken, war allerdings Isaak Newton vorbehalten. In seinem fundamentalen Werk "Mathematische Prinzipien der Naturphilosophie" von 1687 wies er nach, dass sich zwischen zwei Massen eine Anziehungskraft bildet, welche den Massen proportional und dem Quadrat ihres Abstandes umgekehrt proportional ist.

NGC
New General Catalogue (of nebular objects). Ein 1888 von John Dreyer herausgegeber Katalog. Er erweitert den von John Herschel herausgegenbenen Gerneral Catalogue of Nebulae. Der NGC enthält 7840 Einträge.

Nördliche Krone
Sternbild, (lat. Corona Borealis), Kurzbezeichnung CrB, siehe auch Corona Borealis.

Nördlinger Ries
Das Nördlinger Ries verdankt seine Form einem Meteoriteneinschlag vor ca. 15 Millionen Jahren. Zwischen den Städten Nürnberg, Stuttgart und München gelegen, versteckt sich die Form des ursprünglich 11 km breiten und 700-800 m tiefen Impaktkraters.

Man glaubt, dass ein Steinmeteorit mit einem Durchmesser von ca. einem Kilometer Durchmesser und einer Geschwindigkeit von 70.000 km/h auf die Erdoberfläche zu raste. Die Stosswelle mit einem Druck von 6,6 Millionen Atmosphären bewirkte ein Zusammenpressen des Meteoriten und des betroffenen Untergrundes auf die Hälfte ihres Volumens. Es entstanden Temperaturen von 30.000 Grad Celsius. Meteorit und Erdreich verdampften mit einer Wucht, welcher der Zerstörungskraft von 250.000 Hiroshima-Bomben gleichkam. Von dem Meteoriten ist nichts übrig geblieben.

Allerdings kann man den Einschlag anhand bekannter Spuren nachweisen. Es fanden sich Seeablagerungen im Krater, Einschlagspuren in Sedimentgesteinen und ein neues Mineral, welche sich nur bei hohen Drücken bildet, das Suevit.

Shoemaker und Chao untersuchten das Nördlinger Ries und fanden Spuren, welche nur durch einen Meteoriteneinschlag entstanden sein könnten. Das Suevit entspricht dem Mineral Coesit. Es entsteht nur bei Drücken und Temperaturen, wie man sie bei Meteoritenimpakten vorfindet.

Norma
Sternbild (dt. Winkelmaß), Kurzbezeichnung Nor, kleines Sternbild des südlichen Himmels, zwischen Lupus und Ara gelegen.

Nova
Ein Stern, dessen Helligkeit fast sprunghaft um mehrere Größenklassen ansteigt und danach langsam wieder absinkt. Da der Helligkeitsanstieg dazu führen kann, dass ein vorher unbeobachtbarer Stern plötzlich sichtbar wird, hielt man ihn früher für einen neuen Stern und nannte ihn deshalb Nova.
Novae sind Doppelsterne, bei denen ein weißer Zwerg Masse von seinem Begleiter abzieht. Dabei kann es auf der Oberfläche des weißen Zwerges zu thermonuklearten Reaktionen kommen. Diese bewirken den Helligkeitsausbruch.

Nutation
Nutation stammt von lat. "nutare", d.h. nicken, ein Nebeneffekt, welcher die Präzession überlagert, so dass der Präzessionskreis wie Wellblech aussieht. Ursache ist der Mondeinfluss.

Die Mondbahn ist um 5,°1 zur Ekliptik geneigt. Deklinationswerte des Mondes ändern sich, sie ist dann am höchsten, wenn die 23,°5 der Ekliptik mit den 5,°1 der Mondbahn sich addieren. Das ist, wenn der aufsteigende Knoten mit dem Frühlingspunkt zusammenfällt; Zyklus ist 18,6 Jahre. Der Mond hat also nicht immer gleich starken Einfluß auf die Erde. Seinen minimalsten Einfluß hat er, wenn sein Winkelabstand vom Erd- bzw. Himmelsäquator am geringsten ist, den maximalsten Einfluß, wenn der Winkelabstand am größten ist.

OB-Assoziation
Gruppen von jungen, heißen Sternen der Spektraltypen O und B.

Obere Konjunktion
Planetenstellung, bei der sich ein innerer Planet im erdfernsten Punkt seiner Bahn befindet. Er steht von der Erde aus also hinter der Sonne bzw. knapp nördlich oder südlich von ihr.

Oberon
Mond des Planeten
Uranus ; Durchmesser ca. 1.200 km. Einige Jahre nach der Entdeckung des Planeten Uranus von Herschel im Jahr 1787 gefunden.

Observatorium
Ort, von dem aus der Himmel mit Instrumenten beobachtet wird.

Obstruktion
Bei vielen Teleskopen wird ein Teil der Öffnung durch den Fangspiegel abgeschattet. Die Abschattung wird Obstruktion genannt. Mit steigender Obstruktion verringern sich der mögliche Kontrast und die Lichtstärke des Bildes.

Octans
Ein von Lacaille eingeführtes Sternbild des Südhimmels. Dt. Name: Oktant. Kurzbezeichnung: Oct. Das Sternbild liegt am südlichen Himmelspol, enthält allerdings keine hellen Sterne. Einen südlichen Polarstern gibt es nicht.

Öffnung
 Unter Öffnung versteht man den Objektivdurchmesser eines Teleskopes. Beim Refraktor ist das der Durchmesser der Linse vorn am Teleskop. Beim Reflektor ist es der Durchmesser des Hauptspiegels. Je größer die Öffnung, desto mehr Licht wird gesammelt und gebündelt und um so mehr Details werden an Planeten und Nebeln sichtbar. Also steigt die sinnvoll nutzbare Vergrösserung.

Öffnungsverhältnis
Darunter versteht man das Verhältnis von der Öffnung einer Optik zu ihrer Brennweite. Man erhält das Öffnungsverhältnis, wenn man den Objektivdurchmesser in cm durch die Brennweite in cm teilt.

So ist zum Beispiel bei einem Refraktor mit 1:10 (oder auch f/10) die Brennweite 10x so lang wie der Durchmesser der Linse. Je größer dieses Verhältnis ist, um so höher vergrößert ein Teleskop mit einem gegebenen Okular, aber umso geringer wird die LICHTSTÄRKE des entstehenden Bildes. Das Bild wird also umso dunkler, je höher die Vergrößerung ist.

Refraktoren sind bauartbedingt meist mit Öffnungsverhältnissen von f/6 bis f/15 zu finden, Newton-Reflektoren haben gewöhnlich f/4 bis f/7, Schmidt-Cassegrain und Maksutov-Cassegrain besitzen meist f/10, es sind aber auch abweichende Konstruktionen möglich.

Wenn ein Teleskop hoch vergrößert z.B. Planeten darstellen soll, ist auf ein hohes Öffnungsverhältnis (f/7 bis f/10) zu achten. Sollen hingegen großflächige, lichtschwache Nebel und Kometen betrachtet und fotografiert werden, sind geringe Öffnungsverhältnisse (f/4 bis f/6) von Vorteil.

Off-Axis-Guider
Hilfsmittel zur Nachführung eines Teleskops bei Aufnahmen. Im Off-Axis-Guider befindet sich ein kleines Prisma im Randbereich des Strahlenganges. Über dieses wird das Licht des Leitsterns in ein Fadenkreuzokular oder auf eine automatische Nachführung gelenkt.

Offene Sternhaufen
Der Übergang zwischen Mehrfachsternsystemen und Offenen Sternhaufen ist fließend. Ab circa 10 Sternen spricht man von Offenen Sternhaufen. Offene Sternhaufen sind im Teleskop auflösbar, d.h. man kann die einzelnen Sterne gut voneinander trennen. Im Gegensatz zu den kugelförmigen Sternhaufen ist keine Konzentration an Sternen zum Zentrum hin auszumachen, ihre Gestalt ist unregelmäßig.

Die Sterne eines Offenen Sternhaufens haben einen gemeinsamen Ursprung, sind zu annähernd gleicher Zeit im gleichen Raum aus gleicher Materie entstanden, können aber durchaus unterschiedliche Masse enthalten. Die Sterne werden durch die wechselseitig wirkende Gravitation zusammengehalten und sie reisen gemeinsam durch Zeit und Raum. Sie bewegen sich in gleicher Richtung mit gleicher Geschwindigkeit. Offene Sternhaufen nehmen an der galaktischen Rotation teil.

Wenn man die Bahn der Sterne eines Offenen Haufens auf einer Grafik aufträgt, schneiden sich die verlängerten Linien in einem gemeinsamen Fluchtpunkt, dem Vertex.

Da die Sterne in einem Offenen Sternhaufen weit voneinander stehen und die Anzahl der Sterne gering ist, ist ihr Zusammenhalt relativ instabil. Es ist zu vermuten, daß die Sterne eines Offenen Sternhaufens im Laufe der Zeit auseinanderdriften, daß einzelne Komponenten "ausreißen".

Diese Instabilität, sowie die Tatsache, daß Offene Sternhaufen an der galaktischen Rotation teilnehmen und sie vorwiegend im galaktischen Zentrum unserer Milchstraße vorgefunden werden, läßt die Astronomen vermuten, dass die Sterne eines Offenen Sternhaufens junge, soeben erst entstandene Sterne sind. Damit meint man, dass diese Sterne erst lange nach der Entstehung unserer Milchstraße geboren wurden und immer noch geboren werden.

Man hat bisher ca. 500 Offene Sternhaufen katalogisiert, vermutlich beinhaltet unsere Milchstraße über 10.000 Offene Sternhaufen. Der nächstliegende Sternhaufen sind die Hyaden, 120 Lichtjahre von uns entfernt. Sie enthalten ca. 150 Sterne, welche ca. 800 Millionen Jahre alt sind. Der helle Stern Aldebaran, welcher in den Hyaden zu stehen scheint, ist ein Vordergrundstern. Er gehört nicht zu dem Offenen Sternhaufen, er liegt quasi zufälligerweise in der gleichen Blickrichtung. Man nennt solche Sterne Feldsterne.

Bei einigen Sternhaufen kann man noch die Gas- und Staubwolke, aus denen die Sterne sich gebildet haben, erkennen.

Okulare

Optische Bauteile, die das vom Teleskop entworfene Bild nochmals nachvergrößern. Je kleiner die Brennweite eines Okulars ist, desto höher ist die entstehende Vergrößerung. Mit einer einfachen Formel läßt sich die Vergrößerung ausrechen:

Brennweite des Teleskops : Brennweite des Okulars=Vergrößerung

Okulare gibt es in Brennweiten von c.a. 2,5mm bis c.a. 60mm. Die Steckhülsen, welche am Ende des Okulars sitzen und in den Okularauszug gesteckt werden, haben genormte Durchmesser. Die kleineren Okulare haben 24,5mm, die "normalen" Okulare 31,8mm (1,25"), die größten 50,0mm (2") Steckdurchmesser. Je größer der Okulardurchmesser, umso größer ist auch das Gesichtsfeld im Okular.

Die meiste Auswahl gibt es bei 31,8mm Okularen. Von Zeiss, Lichtenknecker und anderen Firmen gibt es noch andere Steckdurchmesser, die aber nicht so gängig sind wie 31,8mm. Für weitergehende Informationen siehe unsere Spezialseite "Okulare".

Okularauszug
Er sitzt dort, wo das vom Teleskopobjektiv oder -spiegel gebündelte Licht den Teleskoptubus verläßt. Beim Linsenteleskop (Refraktor) ist dies am hinteren Ende, beim Newton - Reflektor oben seitlich am Teleskoptubus. In ihn werden die Okulare hineingeschoben. Durch drehen am Verstellknopf des Okularauszuges wird das Okular zum Einstellen der Schärfe vor- und zurückbewegt.

Oktaedrite
Die Oktaedrite bestehen vorwiegend aus Nickeleisen und einem geringeren Anteil aus Nickel. Besonderes Merkmal eines Oktaedriten sind die Widmanstättensche Figuren. Sie werden allerdings erst sichtbar, wenn man die Schnittfläche mit Alkohol und Salpetersäure behandelt.

Siehe auch Eisenmeteorite.

Olbers, Heinrich
Heinrich Wilhelm Matthias Olbers - Pastorensohn aus Arbergen bei Bremen, geb. 1758 - war im Hauptberuf Arzt, doch schon während seines Studiums in Göttingen interessierte ihn vor allem die Astronomie, insbesondere die Beobachtung von Kleinplaneten und Kometen.

Am 20. 9. 1800 wurde anläßlich eines Astronomentreffens in Lilienthal die "Vereinigte Astronomische Gesellschaft" gegründet, deren Hauptaufgabe die Auffindung des "fehlenden Planeten" zwischen Mars und Jupiter sein sollte. Olbers war der erste, der am 1. 1. 1802 die Ceres wiederfand, die Piazzi ein Jahr zuvor entdeckt, dann aber verloren hatte und deren Position Gauß in der Zwischenzeit berechnen konnte.

Olbers entdeckte selbst den zweiten und den vierten Kleinplaneten (Pallas 1802, Vesta 1807).

Omega Centauri
Omega Centauri ist der größte und hellste Kugelsternhaufen an unserem Firmament. Selbst mit bloßem Auge ist er von der südlichen Hemisphäre aus zu sehen. Das brachte ihm auch die Bezeichnung "Omega" ein, also eine Sternbezeichnung, welche in der Reihenfolge der Helligkeit vergeben wird.

Omega Centauri steht in einer Entfernung von 16.500 Lichtjahren im Sternbild Centaurus . Der Kugelsternhaufen besteht vermutlich aus mehreren Millionen alter Sterne. Neuere Forschungen haben entdeckt, dass seine Sterne zusammen fünf Millionen Sonnenmassen ergeben! Dieses riesige und unter Kugelsternhaufen einmalige Gewicht lässt darauf schliessen, dass Omega Centauri als Mittelding zwischen Kugelsternhaufen und Zwerggalaxie angesehen werden muss.

Oortsche Wolke
Unter der Oortschen Wolke - so genannt nach dem niederländischen Astronomen Jan Hendrik Oort (1900 - 1992) - versteht man eine Ansammlung von einigen Milliarden Bruchstücken, Eisklötzen, Kometen, welche sich an den Grenzen unseres Sonnensystems in einem riesigen Halo aufhalten.

Man vermutet, dass sich diese Wolke in einer Entfernung von 20.000 bis 70.000 AE befindet. Bei diesen tiefgefrorenen Klötzen handelt es sich vermutlich um unverfälschtes Material aus der Geburtszeit unseres Sonnensystem, welches bisher nie aufgeschmolzen und verformt wurde. Durch Bahnstörungen werden gelegentlich Körper aus der Oortschen Wolke in das innere Sonnensystem geschleudert, wo sie dann als Komet sichtbar werden.

Ein direkter Nachweis der Oortschen Wolke ist bislang noch nicht gelungen.

Opposition
Planetenstellung, bei der ein äußerer Planet mit Erde und Sonne eine gerade Linie bildet. Der Planet erreicht also um Mitternacht seine größte Höhe.

Orion
Bekanntestes Wintersternbild. Kurzbezeichnung: Ori. Am auffälligsten sind die drei in einer Reihe stehenden Gürtelsterne. Das Sternbild enthält ausserdem den schon mit blossem Auge zu erkennenden Orionnebel (M42) und den ebenfalls berühmten, aber nur mit größeren Instrumenten zu erkennenden Pferdekopfnebel.

Ozon
Ein dreiatomiges Sauerstoffmolekül (O 3). Ozon wird in der unteren Stratosphäre aus molekularem Sauerstoff gebildet. Da Ozon für UV-Strahlen mit Wellenlängen von unter 350 nm fast undurchlässig ist, schützt die Ozonschicht die Erde vor dieser Strahlung.

Palomar-Sky-Survey
Fotografischer Atlas des Himmels nördlich von -30°. Er wurde im Palomar-Observatory mit dem 1,2 m Schmidt-Teleskop aufgenommen.

Paradiesvogel
Sternbild (lat. Apus), Kurzbezeichnung Aps,siehe auch Apus.

Parallaktisch
Montierung eines Teleskops, bei der die Rektaszensionsachse parallel zur Erdachse auf den Himmelspol ausgerichtet ist. Dadurch muß nur um eine Achse nachgeführt werden.

Parallaxe
Die Erde bewegt sich im Laufe eines Jahres um die Sonne, die sichtbare Position des Sternes ändert sich in dieser Zeit. Der Winkel, den diese Änderung umfasst, nennt man Parallaxe. Ihr Betrag ist ein direktes Maß für die Entfenung des Sterns. (Parsec)

Parallaxe, dynamische
Methode für die Entfernungsmessung bei Doppelsternen. Bekannt sein müssen Abstand der beiden Komponenten in Bogensekunden und als lineares Maß. Die erste dynamische Parallaxe wurde durch Bessel am Stern 61 Cygni berechnet. Bessel hatte als Grundlage die genauen Messungen Bradleys der Änderung des Positionswinkels zu 60°, das entspricht einer Umlaufzeit von 350 Jahren. Unter der Annahme, daß beide Komponenten jeweils eine Sonnenmasse betragen und der Herleitung des 3. Keplerschen Gesetzes, bestimmt Bessel die große Halbachse des Systems zu 50 Astronomischen Einheiten. Es ergab sich für 61 Cygni eine Parallaxe von etwa 0,3 Bogensekunden, was der Wahrheit sehr nahe kam.

Parallaxe, photometrische
erstmals von James Gregory (1638-1675) angewandt.

Parallaxe, spektroskopische
Voraussetzung ist die Eichung von Sternen bekannter Leuchtkraft. Aus scheinbarer Helligkeit und Entfernung werden diese bestimmt. Von einem Stern, desseln Leuchtkraft spektroskopisch bestimmt werden kann, ermittelt man mit Hilfe von Formeln die Entfernung. Sie kann bis zu 1.000 Lichtjahren angewandt werden. Bis zu 10.000 Lichtjahren reicht die Methode der Spektraltypparallaxe, welche sich lediglich mit dem Spektraltyp des Sternes bescheidet.

Parsec
Abkürzung für Parallaxensekunde. Ein Längenmaß. Ein Objekt im Abstand von einem Parsec von der Erde würde am Himmel eine Parallaxe von einer Bogensekunde aufweisen. Ein Parsec entspricht 3,26 Lj.

Payne, Cecilia
(1900 bis 1979) studierte unter Harlow Shapley und legte 1925 als erste Frau ihre Dissertation in Harvard ab. Payne fand auch heraus, dass Sterne aus Wasserstoff und Helium bestehen, veröffentlichte allerdings ihre Ergebnisse nicht. Dies tat später Henry Russell - allerdings ohne Cecilia Payne zu erwähnen.

Pegasus
Sternbild, (dt. Pegasus) Kurzbezeichnung Peg

Die griechische Sage erzählt, dass Pegasus, das himmlische Pferd, aus dem Rumpf der Gorgone Medusa entsprang, als ihr Perseus den Kopf abschlug. Pegasus hatte Flügel und war unglaublich schnell. Als Sohn des Gottes Neptun und der Medusa war er unsterblich.

Lange Zeit diente Pegasus als Reitpferd des tapferen Kriegers Bellerophontes und die beiden vollbrachten phantastische Heldentaten. Bis Bellerophontes überheblich wurde und mit Pegasus den Olymp, den Göttersitz, stürmen wollte. Das erzürnte die Götter, Bellerophontes wurde abgeworfen und das geflügelte Pferd Pegasus wurde als warnendes Zeichen menschlicher Überheblichkeit an den Himmel versetzt.

Das Sternbild Pegasus kulminiert im September und ist gut durch das von vier Sternen gebildete Pegasusquadrat zu identifizieren. Die vier Sterne sind Alpha And (Sirrah), Beta Peg (Scheat), Alpha Peg (Arkab) und Gamma Peg (Algenib). Dabei gehört Alpha And bereits zum Sternbild Andromeda.

Das Sternbild enthält wenige helle Objekte, es seien lediglich die Galaxie NGC 7331 mit ihren Nachbargalaxien sowie der schöne Kugelsternhaufen Messier 15 erwähnt.

Penumbra
Bereich eines Sonnenflecks. Sie umgibt die Umbra als Bereich aus radialen hellen und dunklen Filamenten.

Perigäum
Punkt größter Erdnähe des Mondes oder eines Satelliten.

Perihel
Punkt größter Sonnennähe eines Planeten.

Phobos
Innerer Marsmond. Er wurde 1877 von Asaph Hall entdeckt. Es handelt sich um einen kleinen und unregelmäßig geformten Körper (26,2 x 21,4 x 19,2 km). Bedeutendstes Oberflächenmerkmal ist der mehr als 10 km große Krater Stickney. Der Name Phobos ist der griechische Ausdruck für Furcht, einem der Begleiter des Kriegsgottes.

Ptolemäisches Weltbild
Die Vorstellung von einer Himmelswölbung aus mehreren sphärischen Schalen, an denen Mond, Sonne, Planeten und die Sterne befestigt sind.

Photon
Energiequant des elektromagnetischen Feldes. Das Photon ist elektrisch neutral und besitzt keine Ruhemasse. Es tritt nicht nur als Lichtteilchen auf, sondern umfasst alle Wellenlängen von der langwelligen Radio- bis zu kurzwelligen Gammastrahlung.

Photometrie
Instrumentelle Messung der Lichtmenge von Objekten.

Photosphäre
Die sichtbare "Sonnenoberfläche". Eigentlich eine ca. 500 km dicke Schicht der Sonnenatmosphäre.

Planck, Max
.........

Planetarische Nebel
Planetarische Nebel sind Endstatien von Sonnen am Ende ihres Lebens. Sie stehen deshalb immer in Verbindung mit einem (Zentral)stern. Planetarische Nebel zeigen im Teleskop ein mehr oder weniger symmetrisches diffuses Scheibchen und erinnern so an eine Planetenoberfläche.

Etwa 15.000 sind in unserer Milchstraße katalogisiert, geschätzt wird ihre Gesamtzahl auf etwa 50.000. Die Namensgebung "planetarische Nebel" geht auf den hannoverschen Amateurastronom Friedrich Wilhelm Herschel zurück, der im November 1790 ein Objekt entdeckte, welches heute als NGC 1514 bekannt ist.

Planetarische Nebel entstehen, wenn ein alternder Stern mit einer Masse zwischen einer bis achtfacher Sonnenmasse seine innere Stabilität verliert, weil im Kern die Umwandlung von Wasserstoff zu Helium mangels Masse erlischt. Der Stern bläht sich auf zum roten Riesenstern. Dabei tritt ein Sternwind mit hohen Masseverlusten auf.

Das empfindliche Gleichgewicht zwischen Gravitation (Druck nach innen) und Strahlung (Lichtphotonen nach aussen) kann nicht aufrecht erhalten werden. Der Kern kollabiert zu einem weissen Zwergenstern und die äussere Hülle wird ins Weltall abgestossen. Es ist ein Planetarischer Nebel entstanden, welcher sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 bis 40 km/sec. ausdehnt und sich innerhalb von einigen zehntausend Jahren verflüchtigt.

Planeten
Griechisch "Wandelsterne".  Vielmehr werden sie von der Sonne angestrahlt und sind für uns nur durch das von ihnen reflektierte Licht sichtbar. Bereits in der Antike war aufgefallen, das nicht alle Sterne unverändert ihre Position am Himmel einhielten. Einige von ihnen schinen umherzuwandern und erhielten deshab den Namen Planeten. Es handelt sich bei den Planeten jedoch nicht um Sterne, da ihnen eine eigene Energiequelle in Form von Kenfusion fehlt. Es werden heutzutage zwei Formen von Planeten unterschieden: Die Erdähnlichen- oder Gesteinsplaneten und die Gasplaneten. Die Gesteinsplaneten besitzen eine feste Oberfläche aus Gestein und einen Kern aus Metall. Die Gasplaneten besitzen hingegen keine feste Oberfläche sondern eine dichte Atmosphäre.

Planeten, extrasolare
Planeten die nicht um unsere Sonne, sondern um einen anderen Stern kreisen.

Planetesimale
Körper von bis zu 10 km Durchmesser, der sich in der protoplanetaren Scheibe bilden und aus denen die Planeten entstehen.

Planetoiden
Himmelskörper des Sonnensystems, der kleiner als ein Planet ist. Die meisten Planetoiden umkreisen die Sonne in einem Gürtel zwischen Mars und Jupiter sowie im Bereich jenseits von Neptun.

Plejaden

In einer Entfernung von ca. 390 Lichtjahren befindet sich der Offene Sternhaufen "Plejaden" im Sternbild Taurus (Stier). Sechs bis neun Sterne kann ein Beobachter mit guten Augen erkennen. Im Teleskop sieht man, dass der Sternhaufen von bedeutend mehr Sternen gebildet wird. Die grössten von ihnen sind heisse B-Sterne. Alycone z.B. ist 10 mal so gross wie unsere Sonne und leuchtet 1.000 mal heller.

Das besondere an den Plejaden sind jedoch die bläulich leuchtenden Nebel, die sich um die grösseren Sterne gruppieren. Es sind Reflexionsnebel, gestreutes Licht der Sterne, welche sich an Staub und Partikel n im All brechen. Es handelt sich dabei nicht Reste des Urnebels, aus dem sich der Sternhaufen gebildet hat, sondern um eine Staubwolke, durch die die Plejaden hindurchziehen.

Plössl-Okular
Okulartyp aus zwei achromatischen Linsengruppen. Plössl-Okulare haben ein großes Gesichtsfeld.

Pluto
Pluto wurde im Jahre 1930 durch Clyde W.Tombaugh entdeckt. Sein Durch messer mit 2324 km ist für einen Planeten äußerst gering, sogar kleiner als unser irdischer Mond. Er besitzt nur 2/1000 der Erdmasse.

Pluto war in der griechischen Mythologie der Gott der Unterwelt, also ein passender Name für einen eisigen, unwirtlichen Körper am entferntesten Ort unseres Sonnensystems.

Pluto umrundet die Sonne auf einer stark elliptischen Bahn, die teilweise noch innerhalb der Neptunbahn verläuft. Auf seinem exzentrischen Verlauf kommt Pluto der Sonne phasenweise sogar näher als Neptun. Beobachtungen des Pluto legen nahe, daß er eine dünne Atmosphäre hat, die gefriert, wenn er sich dem sonnenfernsten Punkt seiner Bahn nähert.

Pluto ist weder ein Gesteinsplanet wie die Erde, noch ein Gasriese wie Saturn. Vermutlich besteht er aus Planetesimale, Überbleibsel aus der Zeit der Entstehung unseres Sonnensystems vor ca. 4,5 Milliarden Jahren und wurde irgendwann von der Sonne eingefangen. Deshalb tendieren einige Astronomen dazu, Pluto nicht mehr zu den Planeten zu zählen. Letzte Meldungen dazu besagen, dass man Pluto nun doch seinen Status als Planeten belässt, ihn aber auch als TNO (" Trans Neptun Objects ") zuordnen wird.

Planetendaten
Siderische Umlaufzeit 248 Jahre
Rotationsperiode 6d 9h 17m
Mittlere Bahngeschwindigkeit 4,7 km/s
Bahnneigung 17,2°
Bahnexzentrizität 0,248
Scheinbarer Durchmesser < 0,25"
Reziproke Masse (Sonne=1) < 4.000.000
Fluchtgeschwindigkeit 1,18 km/s
Mittlere Oberflächentemperatur ca. -220°C
Albedo ca. 0.4
Maximale scheinbare Helligkeit 14 mag
Durchmesser 2.324 km

Pluto hat einen Mond, dem man den bezeichnenden Namen Charon gab. Charon war der Fährmann in der griechischen Mythologie, der die Verstorbenen über den Fluss Styx in die Unterwelt leitete.

Entdeckt wurde er am 22.Juni 1978 durch James W.Christy. Der Mond ist mit halben Plutodurchmesser für einen Trabanten ungewöhnlich groß, seine Masse beträgt 1/12 der des Pluto. Sein Abstand zum Planeten 20.000 km.

Polarlicht
Polarlichter entstehen in der Hochatmosphäre, wenn elektrisch geladene Teilchen von der Sonne in die tieferen Schichten der Atmosphäre vordringen und dort die Luftmoleküle zum Leuchten anregen.

Polarsiationsfilter (Polfilter)
Filter, der das Licht in einer Ebene polarisiert. Dadruch können Informationen über die etwaige polariastion der beobachteten Strahlung gewonnen werden. Wenn man zwei Polfilter gegeneinander dreht, kann man die Helligkeit des Bildes verringern (z. B. bei Mondbeobachtungen).

Polarisierte Strahlung
Strahlung, die innerhalb einer bevorzugten Richtung schwingt.

Polarstern
Polarstern nennt man denjenigen Stern, der in unmittelbarer Nähe der gedachten verlängerten Erdachse am Himmel steht. Das ist in unserer Zeit ein Stern in der Deichsel des Kleinen Bären.

Die Höhe des Polarsterns entspricht jeweils der geographischen Breite des Beobachters.

Polhöhe
Höhe in der der Himmelspol zu stehen scheint. Entspricht der geographischen Breite des Beobachtungsortes.

Polsucher
Bei manchen Montierungen ist die Rektaszensionsachse durchbohrt. Darin sitzt nochmal ein kleines Teleskop. Damit läßt sich damit die Montierung genau auf den Polarstern ausrichten, d.h. es wird zur Erdachse parallel ausgerichtet.

Porro-Prisma
Prismenanordnung die ein aufrechtes, seitenrichtiges Bild erzeugt. Dazu werden zwei 90° Prismen zueinander ebenfalls um 90° gedreht. Porro-Prismen werden z. B. in einigen Feldstechern eingesetzt.

Praesepe
Offener Sternhaufen im Sternbild Krebs in 520 Lj Entfernung.Er enthält ca. 500 Sterne mit scheinbaren Helligkeitkeiten von 6 mag bis 17 mag. Der Durchmesser beträgt ca. 12 Lj. Der Name bedeutet Krippe. Er trägt die Messier-Nummer 44 und ist bereits seit dem Altertum bekannt.

Präzession
Die Erde ist ein Rotationsellipsoid. Mond und Sonne üben gravitatorische Kräfte auf die Erde aus, insbesondere die Sonne versucht die Erde "aufzurichten". Dadurch wurde die Erde ein gigantischer Kreisel, welcher in 25.780 Jahren einmal um ihre Achse schwankt. Die Drehachse steht dabei nicht senkrecht auf der Umlaufebene, dadurch werden immer wieder andere Sterne zum Polarstern.

Protostern
Phase der Sternentstehung bevor die Wasserstofffusion einsetzt. Der Protostern ist von einer Gaswolke umgeben, aus der er Materie aufnimmt. Dabei kontahiert der Stern so weit, bis Druck und Temperatur in seinem Inneren für die Fusion ausreichen.

Proton
Elementarteilchen mit positiver Ladung. Das Proton ist zusammen mit dem Neuton Baustein der Atomkerne. Gewöhnlicher Wasserstoff enthält als Kern nur ein Proton.

Protuberanzen
Protuberanzen sind fontänen-, schleifen-, oder büschelförmige Gebilde am Sonnenrand, die durch das Hochschleudern heisser Gase auf der Sonnenoberfläche entstehen. Die Ursachen dürften magnetische Felder sein, die das Plasma in bestimmte Richtungen zwingen. Sie verändern ihr Aussehen manchmal innerhalb von Minuten.

Protuberanzen können bis zu 100.000 km über die Sonnenoberfläche steigen und sie erreichen Geschwindigkeiten von 100 km/sec. Meist treten sie in den oben erwähnten Schleifen oder Bögen auf, es gibt allerdings auch Fälle, wo die Energie des Ausstoßes so hoch ist, daß die Materie in den Weltraum hinausgeschleudert wird und nicht mehr zur Sonnenoberfläche zurückkehrt.

Hier sei dringend gewarnt vor der Beobachtung der Sonne mit dem blossen Auge. Das Licht der Sonne ist zu extrem, man benötigt spezielle Filter und Geräte, um gefahrlos die Sonne und ihre interessanten Erscheinungen zu beobachten.

Pulsar
Ein Neutronenstern dessen Strahlung gebündelt an den Magnetpolen austritt. Die Strahlenbündel kreisen durch die schnelle Rotation des Neutronensterns wie bei einem Leuchtturm. Liegt die Erde im Bereich eines solchen Strahlenbündels, entsteht der Eindruck eines "Blinkens"

Pulsationsrate
Geschwindigkeit, mir der ein Veränderlicher Stern seine Helligkeitsmaxima und -minima durchläuft.

Quadrant
Frühes astronomischesWinkelmessgerät in Form eines Viertelkreises mit Gradeinteilung.

Quantenausbeute
Der mit einem Detektor (z. B. CCD) nachweisbare Prozentsatz der zur Verfügung stehenden Photonen.

Quasare
Die "Quasi Stellar Radio Sources, Quasare" wurden 1963 durch ihre enorme Radiostrahlung entdeckt. Sie senden jedoch Strahlung über das gesamte Spektrum ab, also auch im Röntgen- oder Infrarotbereich.

Aufgrund ihrer Entfernung erscheinen sie uns im optischen als winzige Pünktchen, so als ob es sich bei ihnen "quasi" um Sterne handeln würde. Ihr optischer Lichtausstoß wird außerdem durch die interstellare Materie stark abgeschwächt.

Die Entdeckungsgeschichte der Quasare liest sich wie ein Krimi. Sie wurden von Cambridge aus systematisch am Himmel gesucht. Hatte man eine Quelle gefunden, versuchte man im optischen Bereich einen geeigneten Kandidaten für die Radiostrahlung zu finden. Der Krebsnebel entpuppte sich als Radioquelle 3C144, der Andromeda-Nebel sendet als 3C231 Radiostrahlung aus und die Galaxie M87 ist identisch mit 3C274. 3C bedeutet 3rd Cambridge Catalogue of Radio Sources.

Der Quasar 3C273 war die erste Radioquelle, bei welcher man das optische Pendant fand. Und zwar benutzten die Astronomen eine Bedeckung des Mondes zur genauen Lokalisierung der Radioquelle. Sie fanden an der Stelle im optischen Bereich einen Stern, welcher (im Teleskop) ungewöhnlich aussah. Er scheint einen Strahl auszusenden. Außerdem zeigt er seltsame Linienmuster im Spektrum.

Erst drei Jahre später hatte ein Astronom am Mount Palomar (Maarten Schmidt) die passende Idee, es waren ganz normale Wasserstofflinien. Diese befinden sich allerdings in einem ganz anderen Bereich des Spektrums. Bei dem Quasar 3C273 waren diese Linien extrem zum roten Ende des Spektrums verschoben. Das Objekt entfernt sich mit einer ungeheuren Geschwindigkeit von uns weg.

Damit war klar, daß es sich nicht um ein Objekt aus unserer Milchstraße handeln konnte. Quasi Stellar, es war kein Stern, sondern eine Galaxie, welche sich in einem Abstand von 2 Milliarden Lichtjahren von uns befindet und mit einer Geschwindigkeit von 16 % der Lichtgeschwindigkeit von uns entfernt.

Inzwischen hat man Quasare gefunden, welche sich mit 95 % der Lichtgeschwindigkeit von uns entfernen und einen Abstand bis zu 18 Milliarden Lichtjahre haben. Der Quasar 3C273 erzeugt z.B. in einem relativ kleinen Volumen 100 mal mehr Licht als das ganze Milchstraßensystem zusammen.

Um diese enorme Energie zu erzeugen, muß im Innern ein Schwarzes Loch sitzen. Einfallendes Gas und Materie kreisen in der Akkretionsscheibe. Dabei werden sie so weit erhitzt, dass sie Röntgenstrahlung aussenden. An den Polen des Schwarzen Loches bilden sich zwei entgegengesetzte Jets. Wie in einem Kanal schießen die Teilchen heraus versorgen die Radioemissionsblasen mit Energie.

Quark
Quarks sind Elementarteilchen, Bausteine der Hadronen und Mesonen. Die Quarks sind neben den Leptonen - wie dem Elektron und Neutrino - die Bausteine, aus denen die Materie aufgebaut ist. Quarks kommen nie alleine in der Natur vor. Je drei Quarks bilden ein Hadron, z.B. ein Proton oder ein Neutron, je zwei ein Meson, wie z.B. das Mue-Meson.

Es gibt sechs verschiedene Arten von Quarks: up (u), down (d), strange (s), charm (c), top (t) und bottom (b). Sie besitzen eine elektrische Ladung, +- 1/3 bzw. +- 2/3 der Ladung eines Elektrons, sowie eine sog. „Farbladung“. Weiterführendes findet man im Artkel von Bernd Hoffmann unter Neutrinos .

Rabe
Sternbild, (lat. Corvus), Kurzbezeichnung Crv
siehe auch
Corvus.

Radarastronomie
Radioastronomie muss nicht nur als passive Wissenschaft ausgeübt werden, man kann die Möglichkeit der Radiostrahlung auch nutzen, indem man durch Aussenden von Radiostrahlen das Weltall und seine Körper untersucht.

Mittels eines ausgesandten Radarstrahls, welcher wie alle elektromagnetischen Wellen eine Geschwindigkeit von 300.000 km/sec. hat, können Entfernungsbestimmungen von Monden und Planeten durchgeführt werden.

Ein Radarstrahl wird ausgesandt, er wird am zu untersuchenden Objekt reflektiert und erreicht nach einer bestimmten Zeit wieder die Erde. Mit dieser Methode können Informationen über genaue Ortsbestimmung Oberflächenstrukturen, Achsenneigung und Rotationsdauer der Planeten und Planetoiden gewonnen werden.

Radialgeschwindigkeit
Die Eigenbewegung eines Sterns gibt nur Auskunft über die von der Erde meßbare Bewegung. Nicht darin enthalten ist die Bewegung, die der Stern eventuell im Raum von uns weg oder zu uns hin vollführt.

Unter der Radialgeschwindigkeit (RG) versteht man die Bewegung eines Sterns in der visuellen Richtung zum Beobachter auf der Erde.

Radiant
Punkt am Himmel, von dem aus scheinbar die Meteore eines Meteorstromes ausgehen.

Radiostrahlung/-astronomie

Die elektromagnetischen Wellen, welche den Bereich von 1 mm bis zu mehreren hundert Meter umfassen, bezeichnet man als Radiowellen. Dieser Oberbegriff beinhaltet Langwellen, Mittelwellen, Kurzwellen, Ultrakurzwellen (UKW), Dezimeterwellen, Zentimeterwellen und Submillimeterwellen. Darunter grenzt die Wellenlänge des Infraroten.

Bereits 1865 und 1873 vermutete der Physiker J.C. Maxwell in diversen Abhandlungen, dass es außer dem sichtbaren, dem infraroten und dem ultravioletten Licht noch weitere elektromagnetische Wellen geben müsse. Mit seinen Veröffentlichungen inspirierte er den deutschen Physiker Heinrich Hertz, welcher daraufhin zum Entdecker der Radiowellen wurde.

Der Siegeszug des Radios sowie der enorm steigende Bedarf an Funkverbindungen zwang die Ingenieure von den langen Radiowellen auf immer kürzere Wellenbereiche auszuweichen. Allerdings tauchten bei den kurzen Wellen Störgeräusche auf, die die Wellen empfindlich störten. Die Firma Bell Telephone Laboratories beauftragte daher 1932 den Ingenieur Karl Jansky mit der Untersuchung dieser Hintergrundgeräusche. Jansky fand die Ursache der Störungen im Zentrum unserer Milchstraße. Der Amateurastronom Grote Reber baute daraufhin als erster 1940 ein Radioteleskop, mit welchem er den Himmel nach Radiostrahlern abtastete.

In den Kriegsjahren wurden Radioantennen aus militärischen Gründen gebaut. Es galt ein Frühwarnungsystem zur Erkennung der deutschen V2 Raketenangriffe aufzubauen, welche über 100 km hoch fliegen konnten. Sozusagen als Nebenprodukt wurden die ionisierten Bahnen von Meteoren gefunden.

Ein weiteres militärisches Einsatzgebiet von Radioempfängern war die Erfassung und Lokalisierung der Störsender der deutschen Abwehr. Als man wieder einmal ein starkes Störgeräusch ortete, glaubte man an einen neuen Störsender, gefunden hatte man jedoch die Radiostrahlung der Sonne und besonders die ihrer Sonnenflecken.

Als nach dem Krieg die Radioteleskope militärisch nicht mehr benötigt wurden, nahm sich die Astronomie der ausgemusterten Empfänger an. Das sich bereits angedeutete neue Forschungsgebiet der Radioastronomie erwies sich in den folgenden Jahren als überaus reichhaltig und voller neuer Ergebnisse.

Die Radioastronomie revolutionierte das Bild unseres Weltalls. Radiostrahlung aus dem Weltall wird - ähnlich wie bei irdischen Funksendern - mit Antenne und Verstärker aufgefangen. Die Intensität der außerirdischen Radioquelle wird auf Registrierstreifen aufgezeichnet.

Bei Radioteleskopen handelt es sich fast ausnahmslos um Parabolspiegel, in dessen Brennpunkt eine Antenne angebracht ist. Sie nimmt die gebündelte Strahlung auf und leitet sie über einen Verstärker weiter zur Anzeige oder Registrierung.

Radiowellen bestehen aus einer bedeutend größeren Wellenlänge als sichtbares Licht. Es ist deshalb problematisch, die georteten Radioquellen genau zu lokalisieren. Man benötigt große Teleskope um zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen. Radiostrahlung bedeutet, dass die aufgefangene Wellenlänge um ein Vielfaches größer ist als im optischen Bereich.

Um eine ähnlich gute Winkelauflösung zu haben wie bei optischen Wellen, muß das Radioteleskop bedeutend größer sein. Zum Beispiel kann ein 5 m Spiegel (theoretisch)  im optischen Bereich noch Doppelsterne trennen, welche 0,023 Bogensekunden voneinander entfernt sind. Ein gleich großer Radiospiegel (welcher z.B. im 1 m Bereich arbeitet) trennt höchstens Objekte, welche mehr als 13,8 ° Abstand haben. Deshalb gilt in der Radioastronomie die gleiche Regel wie in der optischen Astronomie, allerdings noch weitaus stärker: "Immer größer"!

Radiowellen werden an den Luftschichten unserer Ionosphäre reflektiert, so daß sie nicht im Weltall auf "Nimmerwiedersehen" verschwinden. Mittels Reflektion kann man also Radiowellen um den ganzen Erdball senden. Allerdings verhindert die Ionosphäre auch, dass sich Radiowellen aus dem Weltall bis auf die Erdoberfläche verirren und dies erklärt auch, weshalb sie erst spät entdeckt wurden.

Radioteleskop
Das größte bewegliche Radioteleskop befindet sich in der Eifel in Effelsberg. Es ist ein Antennen-"Spiegel" mit einen Durchmesser von 100 m. Es gehört zum Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Es wurde 1972 in Betrieb genommen und überwiegend von der Volkswagenstiftung finanziert (ca. 15 Mio. ¤).

Auf dem Eifelberg Stockert steht seit 1956 ein ebenso voll bewegliches 25-Meter-Radioteleskop, welches zur Universität Bonn gehört.

In Grenoble hat das Institut für Radioastronomie im Millimeterbereich (RAM) seinen Sitz, es besteht aus der Max-Planck-Gesellschaft und dem französischen Centra national de la Rechere Scientifique (CNRS).

Diese Zusammenschlußgesellschaft betreibt mit Spanien zusammen auf dem Pico Veleta in der Sierra Nevada bei Grenada ein 30m Teleskop.

Das Physikalische Institut der Universität Köln betreibt auf dem Gornergrat (Schweiz) ein Drei-Meter-Teleskop.

In Puerto Rico hat man einen 305 m Spiegel fest zwischen Bergen eingebaut (Radioteleskop Arecibo). Man akzeptiert dabei den Nachteil, daß sich der Spiegel nicht auf ein beliebiges Objekt einstellen läßt und begnügt sich mit dem Überstreichen des Himmels im Laufe der scheinbaren Erdbewegung.

Eine bedeutende Verbesserung der Auflösung brachte das Zusammenschalten von mehreren Radioteleskopen, sogenannte Radio-Interferometer.

Raumgeschwindigkeit
Unter der Raumgeschwindigkeit versteht man die wahrhaftige Bewegung des Himmelsobjektes in räumlicher Vorstellung. Sie setzt sich zusammen aus der Radialgeschwindigkeit (RG) und der Eigenbewegung (EB) des Objektes. Sie ist hier in der Zeichnung fett dargestellt.

Reduktionselemente

Reduktionselemente sind Einflussfaktoren auf Abweichungen der Sternörter und müssen bei genauen Positionsbestimmungen herausberechnet werden.

Im einzelnen sind das Eigenbewegung der Sterne, die Refraktion (in unserer Atmosphäre), jährliche, tägliche und säkulare Aberration , die Präzession und die Nutation .

Reflektoren (Spiegelteleskope)
Bei Reflektoren wird mittels eines Spiegels (Hauptspiegel) im hinteren Ende des Tubusrohres Licht gesammelt und gebündelt, dann auf einen kleineren Spiegel (Sekundärspiegel) im vorderen Tubusbereich reflektiert. Dieser reflektiert es weiter zum Okularauszug.

Vorteile: Spiegel zu schleifen ist wesentlich billiger als Linsen herzustellen. Daher sind Reflektoren preisgünstiger.

Nachteile: Durch Beugungseffekte am Sekundärspiegel und dessen Halterungen sowie durch Lichtverluste bei der Reflektion und Abschattung (Obstruktion) der Hauptoptik durch den Sekundärspiegel wird das Bild unschärfer und nicht so kontrastreich wie bei einem gleich großen Refraktor.

Reflektoren: Newton-Bauart
Image
Die bekannteste, preisgünstigste Spiegelteleskop-Konstruktion. Vom Sekundärspiegel wird dabei das Licht zur Seite durch das Tubusrohr gelenkt.

Reflektoren: Schmidt-Cassegrain Bauart

Bei dieser Art von Spiegelteleskop muß das Licht zunächst durch eine Korrekturplatte am vorderen Tubusende, wird dann vom Hauptspiegel auf den Sekundärspiegel reflektiert und von dort wieder zurück in Richtung Hauptspiegel geworfen. Dort geht es durch ein in der Mitte des Hauptspiegel befindliches Loch. Hinter dem Loch sitzt der Okularauszug. Das Licht läuft also dreimal durch den Tubus.

Vorteil: Der Tubus ist halb so lang wie bei einem Newton und einfach zu transportieren

Nachteil: Der Sekundärspiegel ist größer als beim Newton, es entsteht eine größere Abschattung (Obstruktion) des Hauptspiegels. Deshalb wird weniger Licht gesammelt als in einem gleich großen Newton-Spiegel. Durch Brechungseffekte an den Rändern des großen Sekundärspiegels wird das Bild unscharf, die Sterne sehen dicker, aufgeblasener aus als bei einem Newton und erst recht als bei einem Refraktor. Außerdem besitzen die SC-Teleskope bauartbedingt Öffnungsverhältnisse um 1:10, sehr lang also. Übersichtsbeobachtungen größerer Himmelsfelder gelingen nicht.

Reflektoren: Maksutov Bauart
Ähnlich dem Schmidt-Cassegrain-Teleskop, jedoch sind Spiegel und Korrekturplatte in einer aufwendigeren Art geschliffen.

Vorteil: Das Bild ist schärfer als bei einem Schmidt-Cassegrain.

Nachteil: Die Geräte sind teurer.






Reflexionsnebel
Nebel aus interstellarem Staub, der von nahen Sternen beleuchtet wird.

Refraktoren (Linsenteleskope)
Bei Refraktoren wird durch eine oder mehrere Linsen vorne am Tubusrohr das Licht gesammelt und in den Okularauszug am anderen Ende des Rohres gebündelt.

Vorteile: man erhält verglichen mit gleich großen Spiegelteleskopen schärfere Sternabbildungen und sieht mehr Details auf Planeten.

Nachteile: Refraktoren sind sehr teuer und daher nur bis ca. 12 Zoll ( 1 Zoll=1"=2,5cm) in Amateurkreisen erhältlich. Ein Top-Refraktor von 12 Zoll kostet etwa das zehnfache eines gleichgroßen Newton und benötigt dazu noch eine wesentlich stabilere, teurerer Montierung.

Refraktoren haben dennoch ihre Einsatzgebiete, auf denen sie unvergleichliche Leistungen bringen (hochvergrößerte Sonnen- u. Planetenbeobachtung, bzw. Fotografie, detaillierte CCD-Aufnahmen, Astrofotografie sehr großer Himmelsareale). Mehr dazu und über die verschiedene Typen von Refraktoren auf einer eigenen Seite "Refraktoren".

Refraktion
Brechung von Wellen an der Grenzfläche zweier Medien unterschiedlicher optischer Dichte. Da die Atmosphäre mit zunehmender Höhe eine abnehmende Dichte hat,  wird das Licht eines Himmelskörpers um so stärker abgelenkt, je näher er dem Horizont steht.

Regulus
Regulus oder Alpha Leonis ist der Hauptstern des Sternbilds Löwe (lat. Leo). Der Name stammt aus der lat. Sprache und bedeutet "Kleiner Löwe". Entfernung 85 Lj, Farbe weiss. Visuelle Helligkeit 1m,4. Der Löwe kulminiert im Frühjahr.

Rektaszension
Koordinate zur Ortsbestimmung eins Himmelskörpers. Auf dem Himmelsäquator gemessener Abstand des Himmelskörpers vom Frühlingspunkt. Wird der Himmelsdrehung entgegen in Stunden gezählt. Siehe auch Deklination.

Riesenast
Bereich des Hertzsprung-Russel-Diagramms, der von Riesensternen gebildet wird.

Roche-Grenze
Je stärker sich ein Körper sich einem anderen, massereicheren annähert, desto größer werden die auf ihn einwirkenden Gezeitenkräfte. Ab der Roche-Grenze werden diese so groß, dass der davon zerrissen wird.

Röntgenstrahlung/-astronomie
Bei der Röntgenstrahlung handelt es sich um Lichtwellen mit Wellenlängen zwischen 0,1 bis 100 Angström, d.h. zwischen einem Milliardstel bis zu einem Millionstel Zentimeter. Röntgenstrahlung ist energiereich, sie durchstößt Materie, wie z.B. den menschlichen Körper.

1896 meldete Wilhelm Conrad Röntgen aus Würzburg die Entdeckung von seltsamen Strahlen, welche selbst durch Metallplatten hindurch gehen konnten. Er nannte sie X-Ray, so werden sie noch heute in der englisch sprachigen Welt genannt. Wir nennen die Strahlen nach ihrem Entdecker, Röntgenstrahlen.

Die Röntgenstrahlung aus dem All erreicht nicht unsere Erde. Die Strahlung wird an den Schichten der irdischen Lufthülle geschluckt. Um die Röntgenstrahler aus dem All zu untersuchen, muß man folglich Detektoren und Röntgenteleskope über unsere Atmosphäre schicken.

Dies tat man erstmalig 1948 mittels einer von den Deutschen aus dem 2. Weltkrieg erbeuteten V2 Rakete. Der erste Versuch schlug fehl, die nächsten Versuche waren erfolgreicher. An Bord der Rakete befanden sich fotografische Platten, welche mit Beryllium-Folie ummantelt waren. Diese Folie war für normales Licht nicht durchlässig, für Röntgen- und ultraviolette Strahlung jedoch passierbar.

Das Ergebnis entsprach den Vermutungen: Als die Rakete, welche auf 168 km Höhe geschossen worden war, wieder auf die Erde zurückfiel, war die Platte geschwärzt. Es mußte also Röntgenstrahlung im Weltall existieren. Allerdings ließen die Schwärzungsspuren keine genaue Positionierung der Quellen zu.

Im Lauf der nächsten Jahre wurden immer bessere Detektoren in den Weltraum geschickt, um neben einer vollzähligen Katalogisierung auch genauere Ortsbestimmungen durchzuführen.

Im Dezember 1970 wurde von Kenia aus der amerikanische Satellit UHURU in das Weltall geschickt. UHURU heißt auf suahelisch "Freiheit", weil der Satellit am Unabhängigkeitstag von Kenia startete. Er fand ca. 400 Röntgenquellen, die meisten davon in unserer Galaxis, einige andere in anderen Sterneninseln.

Röntgenquellen
Himmelskörper, die starke Röntgenstrahlung abgeben, z. B. Quasare, AGN, Neutronensterne, aber auch die Sonnenkorona.

Röntgenteleskop
Teleskop zur Abbildung von Röntgenquellen. Da sich Röntgenstrahlen nicht mit gewöhnlichen Linsen oder Spiegeln bündeln lassen, handelt es sich hierbei um speziell für diesen Zweck entwickelte Instrumente. Dabei wird die Totalreflektion an Grenzflächen für die Bündelung genutzt. Da die Erdatmosphäre für Röntgenstrahlung undurchlässig ist, müssen Röntgenteleskope im Weltraum stationiert werden.

ROSAT
ROSAT und EINSTEIN sind Vorläufer des CHANDRA Röntgenobservatoriums, alle auf Satelliten ins All geschossen, um ihre Aufgabe zu erfüllen.
ROSAT entstand in Zusammenarbeit der USA, England und Deutschland. Vorgeschlagen, entwickelt und gebaut vom MPE (Max Planck Institut für extraterrestrische Physik) und vom MPE wurde die Mission auch überwacht. ROSAT wurde am 1. Juni 1990 von USA aus ins All gebracht. Die Mission dauerte 9 Jahre, bis zum 12. Februar 1999.

Rosse, Lord (1800-1867)
William Parsons, 3. Earl of Rosse, studierte in Dublin und in Oxford Mathematik. Obwohl er seit 1823 dem Unterhaus angehörte, interessierte er sich weniger für die Politik seines Landes als für die Herstellung von immer grösseren Spiegel für Teleskope. Nach mehreren mehr oder minder geglückten Versuchen, erstellte er mit Hilfe neuer Metallegierungen und Schleiftechniken einen 90 cm Spiegel, der allein 14 Tage lang abgekühlt werden musste und der seinen Erwartungen entsprach.

Von dem Erfolg seines Spiegels begeistert, machte er sich daran, einen noch grösseren Spiegel von 180 cm mit den bewährten neuen Techniken zu erstellen. So entstand der "Leviathan von Parsanstown", einen 180 cm Spiegel.

Nach vielen vergeblichen Versuchen - man benötigte für einen Schmelzvorgang vier Tonnen der Legierung - gelang endlich der 5. Versuch und 1845 war der Leviathan fertiggestellt.

Die Güte des Teleskops war ausgezeichnet, allerdings beschwerten sich sämtliche Besucher, dass man durch das miese Wetter in Irland die hervorragende Güte des Spiegels nicht genügend ausnutzen konnte. Aber es wurden trotzdem interessante Entdeckungen mit dem Leviathan gemacht. Zum Beispiel erkannte man zum ersten Mal, dass viele der diffusen Nebelflecken am Himmel sich in Spiralstrukturen auflösen liessen.

Rotverschiebung
Die kosmologische Rotverschiebung wurde von Edwin Hubble 1929 entdeckt. Danach ist das Licht der sich von uns entfernenden Galaxien zum roten Ende des Spektrums verschoben. Je weiter die Galaxien von uns entfernt sind, desto "röter" ist ihr Licht. Dieser Zusammenhang wird auch als "Hubble Effekt" bezeichnet.

Der Doppler Effekt , erstmals 1842 vom österreichischen Physiker Christian Doppler beschrieben, besagt, dass sich die Lichtwellen "stauchen", wenn die Quelle sich auf den Beobachter zu bewegt und dass sie auseinanderdriften, wenn die Quelle sich entfernt.

Sind die Spektrallinien einer Galaxie also zum roten Ende des Spektrums verschoben, entfernt sie sich. Aus der Geschwindigkeit können die Astronomen die Entfernung berechnen.

Als "Hubble Konstante" wird die Abstandsvergrößerung bezeichnet.

RR-Lyrae Sterne
RR Lyrae Sterne sind Riesensterne, welche rasch pulsieren. Ihre Perioden liegen zwischen 0,05 und 1,2 Tagen. Ihre Helligkeit ändert sich dabei um eine Magnitude. RR Lyrae Sterne findet man häufig in Kugelsternhaufen.

Rubin, Vera
amerikanische Astronomin, welche sich vorwiegend mit der Erforschung der Verteilung der dunklen Materie beschäftigt.

RV-Tauri Sterne
RV Tauri Sterne sind Überriesen. Ihre Helligkeitsperioden schwanken zwischen 30 und 150 Tagen, sie können ihre Helligkeit bis zu drei Magnituden verändern.

Sagittarius
Sternbild, (dt. Schütze), Kurzbezeichnung Sgr

Der Schütze wird in der griechischen Mythologie als der Zentaur Cheiron dargestellt, ein Fabelwesen mit menschlichem Oberkörper und dem Unterleib eines Pferdes.

Den Zentaurn wird nachgesagt, dass sie wild und ungebärdig waren. Nicht so jedoch der Zentaur Cheiron, er war weise und gütig und fungierte als Erzieher vieler berühmter griechischer Helden.

Aus Versehen traf ihn bei einem Getümmel ein vergifteter Pfeil des Herakles. Um den Unglücklichen nicht weiter leiden zu sehen, bat Herakles seinen Vater, den Göttervater Zeus, um Hilfe. Und dieser machte Cheiron`s Leiden ein Ende und setzte ihn als Sternfigur an den Himmel.

Das Sternbild Sagittarius steht direkt in der Milchstraße und so sind viele bekannte und schöne Objekte in ihm zu bewundern. Besonders imposant sind die dicken, dichten Sternwolken der Milchstraße sowie die vielen hell leuchtenden oder angeleuchteten Gasnebel. Um nur einige zu nennen: M 20, der Trifid-Nebel, M 8, der Lagunen-Nebel und M 17, der Omega-Nebel,

Saros-Zyklus
Nach dem babylonischen Zahlwort für 3.600 benannter Zyklus der Sonnenfinsternisse. Finsternisse des gleichen Zyklus wiederholen sich nach 18 Jahren und 11,3 Tagen. Dabei verläuft der Finsternispfad um ca. 120° gegenüber dem vorhergehenden nach Westen versetzt. Ein Zyklus beginnt beim Pol, wandert von dort aus über die Erde und endet am anderen Pol. 

Satellit
Körper auf einer Umlaufbahn um einen Planeten. Neben den Monden als natürlichen Satelliten werden mittlerweile einige Planeten, allen voran die Erde, von künstlichen Satelliten umkreist.

Saturn
Der Saturn hat annähernd die Größe Jupiters, seine Umlaufzeit um die Sonne beträgt 29 Jahre. Seine Rotation beträgt 10 Stunden.

Oberfläche: Saturn ist ein Gasriese wie Jupiter, aber doppelt so weit weg wie er. Deshalb sind in den Wolkenformationen die Strukturen weißlich, verwaschen, nicht so gut strukturiert wie die Wolkenformationen auf Jupiter. Für Amateure mit größeren Teleskopen untergliedert sich die Saturnatmosphäre in helle Zonen und dunkle Bänder parallel zur Äquatorrichtung. Am Äquator sieht man ein helles Band. Daran schließen sich nach oben wie nach unten dunkle Bänder. Die Pole sind dunkel bis grau. Da die Saturnatmosphäre keine oder nur selten Flecken zeigt, ist die Rotationsdauer schlecht messbar.

Der weiße Fleck: Zum ersten Mal 1876 von Hall beobachtet, dann 1903 (Barnard), 1933 (Hay) und 1960 (Dollfus/Botham). 1990 vom Hubble Space Teleskop beobachtet. Man glaubt, dass der Weiße Fleck circa alle 30 Jahre auf der Nordhalbkugel erscheint und auf die Umlaufzeit des Saturn um die Sonne (29) Jahre zurückzuführen ist. Das bedeutet, dass der Fleck ein jahreszeitliches Phänomen sein kann, da durch die Polneigung von 29° zur Bahnebene alle 29 Jahre die Sonneneinstrahlung auf der Nordhalbkugel eine Art Sommer produziert.

Saturnringe: Erst im 17 Jhd. wurde von Huygens die tatsächliche Natur des "dreifachen Planeten" erkannt. Die Ringe schweben "frei" um die Äquatorebene des Saturns. Äquator und Ringe sind um 27° gegen die Bahnebene geneigt. Das führt während der 29jährigen Umlaufbahn zur unterschiedlichen Perspektive auf die Ringe. Mal sind sie stark geöffnet, mal schaut man direkt auf die Ringkante.

Cassini-Teilung: 1675 entdeckt Cassini die Teilung der Ringe. Insgesamt enthalten die Ringe Tausende von Einzelringen (Schallplatte), selbst die Cassini-Lücke besteht aus Ringsegmenten.


Scheinbare Helligkeit
Unter der scheinbaren Helligkeit eines kosmischen Objektes (z.B. Stern) versteht man die Helligkeit,unter der wir den Stern beobachten. Es wird hiermit also der rein optische Eindruck, den ein stellares Objekt auf unser Auge macht, bewertet. Als solches ist die scheinbare Helligkeit ein Produkt der Strahlungsleistung und seiner Entfernung.

Die scheinbare Helligkeit ist folglich die Helligkeit eines Sternes, so wie wir ihn im Verhältnis zu anderen Sternen sehen, wobei nicht vergessen werden darf, dass alle Sterne unterschiedliche Entfernungen haben. Die scheinbaren Helligkeiten der Sterne sind also subjektiv zu bewerten und sagen nichts über ihre wahren Helligkeiten aus.

Die scheinbare Helligkeit wird mit einem kleinen hochgestellten m bezeichnet. Siehe auch Helligkeit der Sterne.

Schnellläufer
Sterne mit ungewöhnlich hoher Raumgeschwindigkeit. Schnellläufer sind vermutlich aus Mehrfachsystemen herausgeschleudert worden.

Schmidt-Kamera
1930 von Bernhard Schmidt entwickelte Astrokamera mit großem Gesichtsfeld. Der durch den kugelförmigen Hauptspiegel verursachte Bildfehler wird durch eine Korrektionsplatte im Strahlengang korrigiert. Die Fotoplatte muss sphärisch gekrümmt sein.

Schiffskiel
Sternbild, (lat. Carina), Kurzbezeichnung Car, siehe Carina.

Schwan
Sternbild, (lat. Cygnus), Kurzbezeichnung Cyg, siehe Cygnus.

Schwarzes Loch
Sterne mit mehr als 8 Sonnenmassen, welche ihre Brennmasse aufgebraucht haben, haben ein spektakuläres Ende. Den größten Teil ihrer Masse schleudern sie in einer gewaltigen Explosion ins All.

Der verbleibende Rest von ca. 1,8 Sonnenmassen in Form von Eisen kollabiert zu einem ungeheuer kompakten Zwergenstern von nur wenigen Kilometer Durchmesser. (Zum Vergleich: Die Sonne mit ihren 1,4 Millionen km Durchmesser würde zu einer Kugel von sechs km schrumpfen, die Erde hätte einen Durchmesser von zwei Zentimeter).

Ein schwarzes Loch hat eine so ungeheuere Gravitation, dass weder Teilchen noch Lichtstrahlen seiner Anziehungskraft widerstehen können. Deshalb können Schwarze Löcher nicht gesehen werden.

Schwarzschildradius
Radius unterhalb dessen bei einem Objekt bestimmter Masse kein Licht mehr entweichen kann. Der Schwarzschildradius ist gewissermaßen die "Oberfläche" eines schwarzen Loches.

Sculptor
Sternbild (dt. Bildhauer), Kurzbezeichnung Scl,
Kleines Sternbild unterhalb von Cetus. Im Sculptor steht die schöne Galaxie NGC 253.

SETI
Das SETI Suchprogramm nach außerirdischen Signalen wurde am 12. Oktober 1992 von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA aufgenommen. Eingerichtet wurde es zu Ehren der Entdeckung Amerikas, welche sich zum 500ten Male jährte.

Pionier auf dem Gebiet der Suche nach extraterrestrischer Intelligenz ist Frank Drake, der bereits 1960 mit Hilfe von Radioteleskopen den Weltraum nach außerirdischen Signalen absuchte.

Seyfert-Galaxien
Aktive Galaxien mit sehr hellem Zentralbereich.

Shoemaker-Levy 9
Im März 1993 fanden die Wissenschaftler Carolyn und Eugene Shoemaker sowie David Levy am 0,46 m Teleksop des Mount Palomar Observatoriums ein seltsames Objekt, welches auf ihren Aufnahmen eine kleine Strichspur bildete, also eventuell ein Kleinplanet sein könnte. Bald darauf stellte sich heraus, dass es sich um einen zerbrochenen Kometen handelte und dass die einzelnen Bruchstücke aufgereiht wie auf einer Perlenkette ihre Bahn zogen.

Der Komet war 1992 zu nahe an den Riesenplaneten Jupiter herangekommen und durch dessen Gezeitenkräfte in mehrere Bruchstücke zerrissen worden.

Am 16. Juli 1994 stürzten in nur wenigen Tagen Abstand die 22 Bruchstücke des Kometen in die Gashülle des Jupiter. Selbst in kleineren Amateurteleskopen konnte man die größten Impakte beobachten.

Singularität
Einen einzelnen, nicht definierten Wert einer Funktion bzw. einer Gleichung nennt man „Singularität“. Die bekannteste Singularität ist f(x)=1/x an der Stelle x=0. Die Lösungen der Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie beinhalten auch Singularitäten, die man wegen ihrer Eigenschaften als „Schwarze Löcher“ bezeichnet.

SMC
Small Magellanic Cloud: Kleine Magellansche Wolke. Eine kleine Begleitgalaxie unserer Milchstraße, die vom Südhimmel aus zu sehen ist.

SOHO
Um detaillierte Informationen über die Vorgänge im Innern und auf der Oberfläche der Sonne zu erhalten, wurde am 2. Dezember 1996 das Sonnenobservatorium SOHO ("Solar and Heliospheric Observatory") ins All gebracht.

SOHO hat an Bord eine Unzahl wissenschaftlicher Instrumente. Auf der Sonnenoberfläche beobachten die Wissenschaftler kurz- und langperiodische Oszillationen, Schwankungen der Strahlungsintensität sowie der Leuchtkraft der Sonne.

Ein Experiment beschäftigt sich mit der Verteilung des Wasserstoffs in der Heliosphäre, andere sammeln Stichproben der solaren Materie.

Der Satellit SOHO entdeckte über 50 Kometen, sah, wie einige in die Sonne stürzten, beobachtete die durch Eruptionen ausgelösten Sonnenbeben und vermass Tornados auf der Sonnenoberfläche, welche mit Windgeschwindigkeiten von 54.000 km/h rasen (zum Vergleich, auf der Erde haben Tornados Geschwindigkeiten von 400 bis 500 km/h).


Sommersonnenwende
Die größte nördliche oder südliche Stellung der Sonne auf ihrer Jahresbahn. Die Sommersonnenwende ist um den 21. Juni herum, die Wintersonnenwende um den 22. Dezember herum. 23,5 Grad N oder S.

Sonne
Die Sonne ist der nächste Stern, sie beinhaltet 99,99 % der Gesamtmasse unseres Sonnensystems. Die Energie der Sonne entsteht durch Kernfusion. Die Sonne wird in jeder Sekunde um vier Millionen Tonnen leichter!

Die Sonnen strahlt vorwiegend im sichtbaren Licht, aber das gesamte elektromagnetische Spektrum ist vorhanden. Unter der Solarkonstante versteht man den Energieanteil, welcher pro Sekunde pro Quadratmeter auf die obere Erdatmosphäre einfällt.

Die Sonne ist 150 Mio. km von uns entfernt und hat einen Durchmesser von 1,4 Mio. km (109 Erden müßte man aneinanderreihen, um den Durchmesser der Sonne zu erhalten).

Ihre Rotationsdauer beträgt 25 Tage. Die Rotation ist differentiell, d.h. an den Polen langsamer als am Sonnenäquator. Photosphäre und Chromosphäre sind ca. 6.000K heiß, die Korona hat 1 - 2 Mio. K. Die Sonne untergliedert sich in Kern, Strahlungszone, Konvektionszonen, Photosphäre, Chromosphäre und Korona.

Sonnenflecken
Dunkle, zentrale Regionen auf der Oberfläche der Sonne. Sie werden geglieder in Umbra und die hellere, umgebende Region, die Penumbra.

Sonnenflecken sind Bereiche, in denen die Konvektionsströme, welche heißes Material aus dem Sonneninnern bringen, durch Magnetismus gestört werden (Babcock). Treten magnetische Verwirbelungen durch die differentielle Rotation der Sonne auf, kommt es regelrecht zur Bündelung von magnetischen Linien und zu Flussröhren, wo die Strömung besonders stark stattfindet.

Sonnenfleckenzyklus
Die Anzahl der Sonnenflecken variiert und hat circa alle 11 Jahre ein Maximum und ein Minimum. Es gibt im Laufe der Jahrhunderte kräftige und schwache Maxima, z.B. das Mounder-Minimum in den Jahren 1645-1715, wo man von einer kleinen Eiszeit sprechen kann.

Sonnenkorona
Heiße äußere Atmosphäre der Sonne. In der Korona herrschen Temperaturen von 1 - 2 Millonen Kelvin. Das Gas ist allerdings sehr dünn verteilt. Die Beboachtung der Korona mit Amateurmitteln ist nur während einer totalen Sonnenfinsternis möglich.

Sonnenfinsternis
Sonnenfinsternisse können partiell, ringförmig oder total sein. Die Form richtet sich nach der Überdeckung durch den Mond. Nur bei totaler Sonnenfinsternis ist die Korona zu sehen, da die Photosphäre überdeckt ist. Bei einem Sonnenfleckenmaximum ist die Korona fast kreisförmig, bei einem Minimum stark elliptisch.

Sonnensystem
Ein Sonnentag ist die Zeiteinheit zwischen zwei Meridian- Durchgängen der Sonne. Zwischen Sonnentag und Sterntag liegen 4 Minuten.

Die Erde auf ihrem Lauf um die Sonne bewirkt, dass sich pro Tag die Sterne um vier Minuten verfrühen. Ein Sterntag dauert 23 Stunden und 56 Minuten. Multipliziert man die (knapp) 4 Minuten mit der Anzahl der Tage eines Jahres, ergeben sich 1.450 Minuten, oder 24 Stunden. In einem Jahr gibt es also 365 Sonnentage und 366 Sterntage.

Sonnenwind
Die Sonne gibt pro Sekunde mehrere Millionen Tonnen geladener Teilchen in den Weltraum ab. Dieser Teilchenfluss wurde von Mariner 2 vor fast 40 Jahren entdeckt. Dieser nie endende Teilchenfluss, den die Sonne ständig aussendet und der die Erde innerhalb weniger Tage erreicht, wird Sonnenwind genannt.

Space Shuttle
engl.: Raumtransporter. Das Space Shuttle dient zum Transport von Gerätschaften und Materialien zu einer Raumstation. Space Shuttles sind wiederverwendbar.

Spektralanalyse

Chemische Zusammensetzung und Struktur von Sternen können über die Spektralanalyse gewonnen werden. Dabei wird das Licht des kosmischen Objektes in sein Spektrum zerlegt.

Spektroskop
Optisches Gerät, mit dem Licht in seine Farbkomponenten zerlegt wird. Aus dem Spektrum lassen sich umfangreiche Informationen über die Lichtquelle gewinnen.

Spektroskopische Doppelsterne
Doppelstene, die so dicht beieinanderstehen, dass sie durch Teleskope nicht mehr optisch getrennt werden konnen. Sie können spektroskopisch kann nachgewiesen werden, dass sich die Komponenten umeinander bewegen. Durch den dabei auftretenden Doppler-Effekt verschieben sich die Spektrallinien periodisch ins rote oder blaue.

Spektrum
Newton verdanken wir die Erkenntnis, dass weißes Licht sich aus farbigen Komponenten zusammensetzt. Die Legende erzählt, dass er im Dämmerlicht - er hatte den Laden seines Fensters geschlossen - Versuche mit Licht machte. Dabei liess er einen Lichtstrahl, der durch ein Astloch seines Fensterladens fiel, durch ein Glasprisma gleiten. Auf der dahinterliegenden Wand bildete sich kein weißer Fleck, sondern ein farbiger Streifen.

Newton nannte diese Erscheinung, die ihm sehr sonderbar, fast gespenstig anmutete, "Spektrum".

Kontinuierliches Spektrum: Wird Licht durch einen gasförmigen oder festen Körper geleitet, entsteht ein ununterbrochenes Farbenband. Huygens erklärte bereits 1690, daß Licht (ähnlich wie die Schallwellen der Luft) eine Wellenbewegung des Äthers sei. Newton fügt 1704 hinzu, dass Licht aus winzigen Teilchen (Korpuskeln) besteht. Sie werden von einer Lichtquelle ausgesandt und bewegen sich gradlinig.

Maxwell stellt 1862 seine elektromagnetische Lichttheorie auf und Heinrich Hertz bringt 1888 den experimentellen Nachweis, daß Reflexion, Brechung, Beugung, Interferenz und Polarisation Grundeigenschaften aller elektromagnetischen Wellen sind.

Beim Durchgang von weißem Licht durch ein Glasprisma wird das Licht in seine einzelnen Regenbogenfarben zerlegt, es entstehen Violett, Indigo, Blau, Grün, Gelb, Orange und Rot. Jede Farbe hat also eine eigene Wellenlänge, oder jede Wellenlänge erzeugt eine eigene Farbe. Rot hat dabei einen geringeren Brechungsindex wie die Farben blau und violett. Rotes Licht hat eine Wellenlänge von 750 Nanometer, die Wellenlänge von violett liegt bei 400 Nanometern. Das Sehvermögen unseres Auges umfaßt insgesamt die Wellenlänge zwischen ca. 4.000 bis 7.500 Angström.

Spiegelteleskop
Siehe Reflektor

Spikulen
Erscheinung der oberen Chromosphäre der Sonne. Nadelartige Spitzen kurzer Lebensdauer (ca. 5 bis 10 min), die über die normale Chromosphäre hinausragen

Spiralnebel
Galaxie mit Zentralbereich und einer Scheibe aus Sternen. Je nach Typ sind in der Scheibe ein mehr oder weniger stark ausgeprägte Spiralarme vorhanden.

Steinbock
Sternbild, (lat. Capricornus), Kurzbezeichnung Cap
siehe auch
Capricornus.

Steinmeteorite
Steinmeteorite erkennt man auch an ihrer schwarzen Schmelzrinde, die sie sich durch ihren Flug durch unsere Atmosphäre erworben haben. Das Innere des Steinmeteoriten ist dagegen hell.

Durch den Flug des Meteoriten durch unsere Atmosphäre wird hohe Reibungshitze erzeugt. Die Außenhaut des Meteoriten wurde dadurch aufgeschmolzen und eine schwarze Kruste erzeugt. Diese Kruste zeigt oftmals Fließstrukturen, die durch die Luftströmung verursacht wurden.

Ist diese schwarze Rinde nicht mehr vorhanden, kann man den Steinmeteoriten durch seltene Mineralbeimengungen und durch die innere Struktur erkennen. Fast alle Steinmeteorite bestehen aus Silikaten mit unterschiedlichem Nickelgehalt. Man unterteilt die Steinmeteorite in Chondrite, Achondrite und Siderolite.

Steineisenmeteorite
Steineisenmeteorite sind eine Meteoritenart, in welchen sowohl Eisen als auch Steine vorhanden sind. Sie sind äußerst selten.

Überwiegen in einem Steineisenmeteoriten die Silikate, spricht man von Siderolithen, überwiegt das Eisenvorkommen, nennt man sie Lithosiderolithe. Pallasite und Mesosiderite sind auch Steineisenmeteorite, sie bestehen sowohl aus Nickeleisen als auch aus Silikaten. Pallasite haben eine Gitterstruktur aus Oktaedrit, die Zwischenräume sind ausgefüllt mit Olivin. Mesosiderite sind bedeutend seltener aufzufinden als Pallasite. Ihre Zusammensetzung bestehen meist zu gleichen Teilen aus Silikaten und Nickeleisen.

Stern
Ein Stern ist eine aus Gas und Staub zusammengebackene riesige Kugel, welche in ihrem Innern so hohe Temperaturen entwickelt, dass eine Kernfusion in Gang gesetzt wird. Dabei wird die entstehende Massedifferenz in Energie umgewandelt. Z.B. wird bei unserer Sonne (also dem nächsten Stern, den wir gut untersuchen können), pro Sekunde 564 Mio. Tonnen Wasserstoff in 560 Mio. Tonnen Helium umgewandelt. Die Sonne wird also pro Sekunde um 4 Mio. Tonnen leichter.

Nach einem langen Weg durch die Sonne wird diese Energie in Form von sichtbarem Licht, Ultraviolett- und Infrarotstrahlung sowie in Form von Radiowellen, Gamma-, Röntgen- und Neutrinostrahlung abgegeben.

Der Transport der erzeugten Energie durch den Stern erfolgt vorwiegend mittels Strahlung und Konvektion (Gasströmung).

Sternbilder
Sternbilder, also die willkürliche Interpretation der Anordnung der Sterne am Himmel, ist so alt wie die Menschheit. Bereits in den alten babylonischen und chinesischen Kulturen sah man in auffällig angeordneten Sterngruppen Helden, Objekte, Sagengestalten.

Im Jahr 1930 beschloß die Internationale Astronomische Vereinigung die Einführung von 88 Sternbildern. Die damals festgelegten Grenzen der Sternbilder sind heute noch gültig. Sie werden sowohl von Amateuren wie Fachastronomen verwendet.

Die einzelnen Sternbilder sind auf einer Sonderseite alphabetisch angeordnet.

Sternentstehung
In kaltem, interstellaren Gaswolken können sich Turbulenzen bilden, welche sich wie Wasserstrudel verhalten und sich an verschiedenen Orten verdichten.

Je mehr Masse sich zusammenzieht, desto stärker wirkt die Schwerkraft des Gases. Dabei wird neue und immer mehr Materie aufgesogen und es bildet sich eine immer größer werdende Gasansammlung mit immer stärkerer Gravitationswirkung.

Wenn immer mehr Materie auf den entstehenden Stern herabregnet und der Kern sich immer stärker verdichtet, erreicht das Innere einige Millionen Kelvin. Bei ca. 10 Millionen K beginnt das Wasserstoffbrennen, ein neuer Stern ist entstanden.

Der neue Stern erreicht also sein Hauptreihenstadium, wenn die ersten Kernreaktionen gezündet haben und der dadurch entstandene Gasdruck aus dem Innern sich mit der Gravitation im Gleichgewicht befindet.

Diese Phase im Leben eines Sternes ist die längste Phase. Ein Stern wie unsere Sonne verbleibt in diesem stabilen Stadium etwa 10 Milliarden Jahre. Die (sich vom Kerninnern nach außen hin zur Sternoberfläche durchkämpfenden) ausströmenden Gase benötigen viele tausend Jahre bis sie die Oberfläche des Sterns erreichen. Gasdruck und Gravitation halten den Stern im Gleichgewicht. Nur im Sterninnern ist die Temperatur hoch genug, daß Wasserstoff zu Helium verbrannt werden kann. Es gibt keine Durchmischung der Materie des Kerns und der äußeren Schichten eines Sterns, der Kern brennt für sich.

Sternkarten
Sternkarten oder Atlanten sind fotografische oder gezeichnete Sternkarten. In ihnen sind die Sterne nach ihrer Position dargestellt, wobei ihre Helligkeit in Form von größeren oder kleineren Punkten angedeutet wird. Hier eine Auswahl für den Amateurastronomen:
  Bright Star Atlas 2000.0
  Cambridge Star Atlas 2000.0
Schurig-Götz-Schaifers "Tabulae Caelestes" bis 6m,50
Becvar "Atlas Coeli" bis 7m,75
Beyer/Graff Sternatlas bis 9m,00
Tirion "Sky Atlas 2000.0" bis 8m,00
  Uranometria 2000.0 bis 9m,50
Vehrenberg "Falkauer Atlas" (fotografisch) bis 13m,00
Vehrenberg "Atlas Stellarum" (fotografisch) bis 14m,40
Becvar Atlas Eclipticalis (1958)
Becvar Atlas Borealis (1972) bis 13m,50
Becvar Atlas Australis (1976)
POSS Palomar Observatory Sky Survey bis 21m,00

Sternkataloge
Historische Sternkataloge:
Uranometria Nova Johannes Bayer 1603
Sternkatalog des Südhimmels Edmond Halley 1679
Atlas Coelestis John Flamsteed 1725
Atlas der nebeligen Objekten Charles Messier 1784
Verzeichnis von 269 Doppelsternen Wilhelm Herschel 1782
Verzeichnis von 32.000 Fixsternen Friedrich Wilhelm Bessel 1821

Fundamentalkataloge (wenige Sterne, genaue Ortsbestimmung)

GC General Catalogue 1950.0 BOSS 1936/37 33.000 Sterne
N30 Catalogue of Standard Stars 1950.0 Morgan 1952 1.500 Sterne
FK 4 Vierter Fundamentalkatalog Fricke 1963  
FK 5 Part I The Basic Fundamental Stars Fricke 1988  

Durchmusterungen (viele Sterne, geringere Genauigkeit)

BD Bonner Durchmusterung
CD Cordoba Durchmusterung
HD Henry Draper Catalogue
HR Harvard Revised
BS Bright Star Catalogue (inhaltlich gleich mit HR)
SAO Smithsonian Astrophysical Observatory

Bonner Durchmusterung von ARGELANDER stammt aus den Jahren 1852 bis 1859. Sie enthält Sterne bis zur Größenordnung von  9m,7. In ihm sind ca. 324.198 Sterne verzeichnet.

Die Südliche Bonner Durchmusterung ist die Ergänzung des Argelander-Kataloges durch seinen Nachfolger SCHÖNFELD. Beinhaltete die Bonner Durchmusterung alle Sterne vom Nordpol bis zur Deklination von -2°, so erweiterte Schönfeld den Katalog bis zur Deklination von -23°.

Cordoba Durchmusterung des Südhimmels: Eine zweite Weiterführung der Bonner Durchmusterung für den Südhimmel ist die Cordoba-Durchmusterung (Thome, Cordoba in Argentinien). Die Sterne erhalten ein vorgestelltes "CD".

Cape Photographic Durchmusterung: Noch eine weitere Ergänzung der Bonner Durchmusterung, die Sterne werden mit "CPD" beschriftet.

Potsdamer Durchmusterung: Sie wurde 1886 - später als der Harvard Katalog - begonnen, aber im selben Jahr wie dieser Veröffentlicht..

Henry Draper Catalogue: In ihm erhalten die Sterne zu ihrer fortlaufenden Durchnummerierung ein vorgestelltes "HD"

Harvard Revised Photometry: Dieser Sternkatalog wurde 1879 begonnen und im Jahr 1907 veröffentlicht. Die Sterne werden mit einem vorgestellten "HR" (z.B. als HR 12344) bezeichnet.

Smithsonian Astrophysical Observatory (Star Catalogue): In ihm erhalten die Sterne "SAO" vor ihrer Sternnummer. Der Katalog enthält 258.997 Sterne bis zur 9. Größenklasse.

Als Beispiel für die unterschiedliche Benennung eines Sternes in den Katalogen soll Beteigeuze, der zweithellste Stern im Sternbild Orion dienen: Beteigeuze heißt nach Johannes Beyer Alpha Orionis. In der Bonner Durchmusterung hat dieser Stern die Bezeichnung BD + 7° 1055; im Henry Draper Katalog heißt er HD 39 801 und im Smithsonian Catalogue SAO 113 271.

Es gibt noch weitere Sternkataloge, dies soll nur eine Auswahl darstellen. Der New General Catalogue of Nebulae and Clusters (NGC) von DREYER, sowie die Erweiterung, der Index Catalogue (IC)sind keine Sternverzeichnisse, sondern Kataloge über Sternhaufen, Nebel u.ä.

Sternschnuppen siehe Meteore

Sterntag
Zeitraum zwischen zwei Meridiandurchgängen des Frühlingspunktes. Ein Sterntag dauert 23 Stunden, 56 Minuten und 4 Sekunden.
 
Sternwarte siehe Observatorium

Stratosphäre
Im Gegensatz zu der untersten Schicht der Atmosphäre, der Troposphäre, ist die Stratosphäre bedeutend ruhiger. Die Ableitung des Namens stammt aus dem Griechischen; Stratos bedeutet Schicht. Die Temperaturen sind auf Grund des Ozons wieder höher als in den oberen Schichten der Troposphäre. Dies liegt daran, dass das Ozon der Stratosphäre die Ultraviolettstrahlung der Sonne absorbiert, also festhält, die Schichten werden erwärmt. In der Stratosphäre gibt es so gut wie keine Feuchtigkeit, auch die Wolken befinden sich in der Troposphäre. Nur sehr selten bilden sich hier Wolken aus Eiskristallen, welche Permuttwolken heissen. Das Ende der Stratosphäre heisst Stratopause, sie befindet sich etwa in Höhe von 50 km.

Stundenwinkel
Winkelabstand eines Objekts von des Südrichtung. Man erhält den Stundenwinkel, indem man die Rektaszension von der Sternzeit abzieht.

Struwe, Friedrich Georg Wilhelm
(1793-1864) Astronom in Dorpat (heute Tartu, Estland). Er gilt als berühmtester Forscher für Doppelsterne. Struwe untersucht Alpha Lyrae (Wega), um die Sternparallaxe zu finden. Am 13. Januar 1837 verkündet er in einem Brief an die Petersburger Akademie der Wissenschaften den Erfolg. Der Brief wurde erst vor einigen Jahren wiederentdeckt. Struwe ist damit der eigentliche Sieger im Wettstreit der ersten Parallaxenfindung vor Bessel und Henderson.

Sucher
Ein kleines Fernrohr mit geringer Vergrößerung und Fadenkreuz, das zum Ausrichten des Teleskops am Himmel dient. Bezeichnungen wie "7 x 50" bedeuten: 7-fache Vergrößerung, Durchmesser der Frontlinse: 50mm. Ein brauchbarer Sucher sollte die Werte 7x 50 oder 8 x 40 haben, bei 8 x 20 zum Beispiel ist das Bild durch die kleine Frontlinse viel zu dunkel.

Südliche Krone
Sternbild, (lat. Corona Australis), Kurzbezeichnung CrA, siehe Corona Australis.

Supergranulation
Großflächige (Durchmesser 30.000km) Konvektionszonen auf der Sonnenoberfläche. In ihrem Inneren strömt heißes Gas nach aussen, an ihrem Rand abgekühles nach innen.

Supernova
Bei den Supernova-Erscheinungen unterscheidet man zwischen Typ 1 und und Typ 2. Innerhalb kurzer Zeit erfolgt ein Helligkeitsausbruch, der bis zu 21 Größenklassen absoluter Helligkeit sein kann. Supernovae sind so hell, daß wir sie auch in weit entfernten Galaxien auffinden können.

Bei Typ 1 handelt es sich um den Gravitationskollaps eines Weißen Zwerges innerhalb eines Doppelsternsystems. In einem Weißen Zwerg findet keine Kernfusion mehr statt, er leuchtet auf Grund thermischer Vorgänge. Nimmt der Weiße Zwerg von seinem Doppelsternpartner weiterhin Masse auf, verdichtet sich sein Kern weiterhin. Erreicht er seine obere Massegrenze, die von dem indischen Astronomen Chandrasekhar 1932 definiert wurde - sie liegt bei ca. 1,4 Sonnenmassen und wird Chandra-Limit - genannt, explodiert der Weiße Zwerg.

Bei Typ 2 handelt es sich um die Explosion eines massereichen Einzelsternes (8 bis 60fache Sonnenmasse), dessen Helligkeit sich um das 108 fache erhöhen kann (1.000.000.000).

Bei der Supernovaexplosion eines Sternes wird die gesamte noch vorhandene Reserve an Energie freigesetzt und ein beträchtlicher Teil der Sternenmasse in den Weltraum abgestoßen.

Die Geschwindigkeiten, die dabei erreicht werden, liegen bei 10.000 bis 20.000 Kilometer in der Sekunde.

Wir können die Überreste solcher gigantischer Explosionen als großflächige, schleierartige Nebelfetzen am Himmel erkennen, z.B. Vela-Supernova, Cirrus-Nebel, S 147 im Stier.

Die Materie innerhalb des Kerns wird so eng zusammengepresst, dass entweder ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch entsteht.

Symbiotische Sterne
Der Name stammt aus dem Griechischen, Symbion heißt "Zusammenleben". Die Namensgebung in der Neuzeit stammt von Paul W. Merill. Es handelt es sich um sehr enge Doppelsternpaare. Ihr Abstand voneinander entspricht in etwa dem Abstand Sonne-Jupiter (das sind 5 Astronomische Einheiten).
  Maximale Minimale   Radialgeschwin-
Objekt Helligkeit Helligkeit Periode digkeit (RG)
Z And 8m,5 12m,4 698d -
R Aqr 5m,8 11m,5 387d 9740d
? und VZ Ceti 2m,0 10m,1 332d 36000d
T Crb 2m,0 10m,8 - 228d
CH Cyg 7m,4 9m,1 97d -
SS Lep 4m,8 5m,1 - 276d
AX Mon 6m,6 6m,9 - 232d
RS Oph 5m,2 12m,3 - -
AR Pav 8m,5 13m,6   605d
AG Peg 6m,0 9m,4 800d 830d
V 2027 Sgr 6m,2 14m,4 - -
RR Tel 6m,5 16m,5 - -

Bei den beiden Komponenten handelt es sich um einen Roten Riesen oder einen Überriesen und einen kleinen Stern, meist ein heißer Zwergenstern.

Beide Sterne sind von einer gemeinsamen, riesigen Gashülle umgeben, welche von dem Sternenwind der großen Komponente gespeist und in Bewegung gehalten wird.

Die beiden Sterne umkreisen einander um ihren gemeinsamen Schwerpunkt. In unregelmäßigen Abständen stürzt Materie vom Roten Riesen auf die kleinere Komponente. Dabei tritt für kurze Zeit eine Wasserstoff-Fusion auf.

Szintillation

Szintillation ist das Funkeln der Sterne, das auf die atmosphärische Unruhe (Luftunruhe) zurückzuführen ist.
Im wesentlichen handelt es sich dabei um nur etwa 5 bis 10 cm grosse turbulente Luftbereiche, die vor allem in den bodennahen Schichten der Erdatmosphäre, höchstens aber bis zur Obergrenze der Troposphäre auftreten.

Die Szintillation führt zu kurzzeitigen Helligkeitsschwankungen, aber auch zur Farbveränderung. Sie ist wesentliche Ursache dafür, dass die volle optische Leistungsfähigkeit eines astronomischen optischen Fernrohrs nicht ausgenutzt werden kann. Vor allen das Auflösungvermögen eines Fernrohrs wird dadurch erheblich herabgesetzt. Oberflächeneinzelheiten auf den Planeten erscheinen verwaschen. In der Zukunft wird man diese Schwirigkeiten , die mit jeder Beobachtung von der Erdoberfläche aus einhergehen, durch Beobachtung mit Teleskopen außerhalb der Erdatmosphäre vermeiden können.

Tagbogen
Tägliche scheinbare Bahn eines Himmelskörpers.

Taube
Sternbild, (lat. Columba), Kurzbezeichnung Col, siehe auch Columba.

Teilkreise
Mit Zahlen gravierte Scheiben an den beiden Achsen einer Montierung. Mit ihnen kann man das Teleskop nach Koordinaten ausrichten.

Teleskop
1. Optisches Gerät zur Betrachtung entfernter Objekte. Es wurde 1608 von dem niederländischen Brillenmacher Jan Lippershey erfunden. Bereits ein Jahr später führte Galileo Galilei mit einem selbst gebauten Fernrhor erste astronomische Beobachtungen durch. Er entdeckte damit Berge, Täler und Krater auf dem Mond, die Phasen der Venus und die vier größten Jupitermonde. In der Folgezeit entwickelte sich das Teleskop zu einem der wichtigsten astronomischen Instrumente.
Man unterscheidet heute zwei Grundtypen von Teleskopen: Das Linsenteleskop (Refraktor) und das Spiegelteleskop (Reflektor) mit vielen Untertypen.
2. Sternbild. Siehe Fernrohr.

Tektite
Ein beim Einschlag von Meterotiten durch Aufschmelzung entstehendes, natürliches Glas. Tektite werden durch die Wucht des Aufschlages oft über sehr große Strecken geschleudert und treten deshalb nicht nur in unmittelbarer Umgebung des Einschlagortes auf.

Terminator
Grenze zwischen beleuchtetem und unbeleuchtetem Teil eines Himmelskörpers. Im Gebiet des Terminators fällt das Licht in flachem Winkel auf die Oberfläche und lässt dadurch Geländestrukturen besonders deutlich hervortreten.

Thermosphäre
Die Thermosphäre (griech. thermo = warm) ist wärmer als die darunterliegende Schicht Mesosphäre. Dieser Teil der Atmosphäre ist bereits so dünn, dass die geringfügige kurzwellige Strahlung aus dem Weltall ausreicht, um die Schicht zu erwärmen. In über 200 km Höhe kann die Luft tatsächlich über 1.000° C erreichen.

Titan
Größter Saturnmond (5.150 km). Er besitzt eine dichte und undurchsichtige Atmosphäre. Titan wurde 1655 von Christian Hygens entdeckt.

Titania
Größter Mond des Planeten Uranus (1578 km). Titania wurde 1787 von Herschel selbst gefunden, einige Jahre nachdem er den Planeten entdeckt hat.

TLP`s
TLP`s (Transient Lunar Phenomena): Leuchterscheinungen, welche besonders im Gebiet der Mondkrater Aristarch und Alphonsus auftauchen. Man hat insgesamt 713 solcher Phänomene zusammengetragen. Vermutlich handelt es sich dabei um die Rückstrahlung besonders intensiver (ultravioletter) Strahlungsausbrüche der Sonne.

Eine weitere Erklärung wären Impakte durch Meteoriteneinschläge. Sie sind sicher nicht mehr so intensiv wie zur Frühzeit unseres Sonnensystems, aber auch heute noch wird die Erde von Meteoriten getroffen, warum nicht auch der Mond.

TNO`s
"Trans Neptun Objects" (oder Plutinos) sind eisige, kleine Körper, die das Sonnensystem hinter Neptuns Orbit bevölkern. Gegenwärtig kennt man mehr als 300 Objekte, die meisten von ihnen sind einige wenige hundert km im Durchmesser.

Triton
Triton ist der größte Mond des Planeten Neptun, gefunden wurde er 1846 von Lassell. Er hat einen Durchmesser von 2.700 km und umkreist seinen Planeten in etwa der gleichen Entfernung wie der Mond unsere Erde.

Als die Sonde Voyager 1989 den Planeten Uranus besuchte, wurden auch Aufnahmen von Neptun und seinem Mond Triton gewonnen. Die Überraschung der Wissenschaftler war groß, als sie auf dem Mond aktiven Vulkanismus entdeckten.

Triton hatte noch eine weitere Überraschung für die Astronomen parat: Er umrundet den Neptun retrograd, also entgegengesetzt der Rotationsrichtung des Planeten. Das bedeutet, dass Triton seinem Planeten immer näher kommen wird und in einigen Millionen Jahren durch die Gezeitenkräfte des Neptun zerrissen werden wird. Man vermutet, dass sich dann aus den Trümmern eine Art Ringsystem bilden wird.

Trojaner
Zwei Gruppen von Asteroiden, die sich um die dem Jupiter vorauseilenden und nachfolgenden Lagrangepunkt bewegen. Ihre bedeutendsten Mitglieder wurden nach den Helden aus Homers Ilias benannt.

Troposphäre
Die unterste Schicht, welche die Erde umgibt, ist die Troposphäre. Da die über ihr liegenden Luftschichten sie zusammendrückt, ist die Temperatur am Boden meist höher als in den oberen Schichten. Die Tropopause bezeichnet das Ende der Troposphäre, sie liegt bei etwa 12-15 km, je nach geographischer Breite. In diesem Bereich spielen sich die Winde und Stürme ab.

T-Tauri Sterne
Sterne in einer frühen Entwicklungsphase. Sie sind noch in die Gasnebel, aus denen sie entstanden sind eingebettet und akkretieren aus diesen noch Materie. Gleichzeitg wird von ihnen Materie über starke Sternwinde und Jets wieder abgegeben.

Tunguska
Am 30. Juni 1908 ereignete sich in einem der unzugänglichsten Gebieten der sibirischen Taiga, der Tunguska, eine Katastrophe riesigen Ausmasses. Noch in 600 km Entfernung beobachteten die Reisenden der Transsibirischen Eisenbahn einen grellen, blendenden Feuerball. Im Umkreis von 65 km (Handelsposten Vanovara) wurden Menschen zu Boden geschleudert, Fenster gingen zu Bruch, einfache Holzhütten wurden umgeblasen.

Monatelang hielt sich der Staub in der Atmosphäre, verdunkelte tagsüber die Sonne und machte die Nacht taghell (Lichtstreuung an den Partikeln in der Atmosphäre = Pinatubo). Erst 19 Jahre danach gelangte eine erste Expedition in das verheerte Gebiet. Bereits 40 km vor dem Zentrum der Explosion fanden die Forscher Millionen von umgeworfenen und entlaubten Baumstämmen, alle radial vom Zentrum der Explosion wegzeigend. Je näher man dem Zentrum kam, desto mehr mehrten sich die Brandzeichen. Die Bäume standen teilweise noch, jedoch entlaubt und entastet, verbrannt und ihrer Kronen beraubt. Im Zentrum selbst war alles verbrannt, aber es war kein Krater und kein meteoritisches Material zu finden.

Mittels Computersimulationen glaubt man heute die Katastrophe rekonstruieren zu können: Ein kohliger Meteorit von 50-100 m Grösse explodierte vermutlich 6-10 km über der Erdoberfläche. Die Druckwelle, welche er dabei erzeugte, hatte die Kraft von mehreren tausend Hiroshima-Bomben.

Überriesen
Klasse der größten und leuchtkräftigsten Sterne.

UHC-Filter
Ultra-High-Contrast-Filter. Ein Filter, das den Kontrast von Gasnebeln gegenüber dem Himmelshintergrund steigert.

UHURU
1970 gestarteter Röntgensatellit, mit dem die erste vollständige Durchmusterung des Röntgenhimmels durchgeführt wurde. Uhuru ist Suaheli: Freiheit.

Ultraviolettstrahlung
Die an das sichtbare Licht im violetten Teil des Spektrums anschließende kurzwellige Strahlung mit Wellenlängen unter 380 nm. Kurz UV. Die Erdatmosphäre ist für große Bereiche des UV-Lichts undurchlässig. Deshalb werden UV Beobachtungen von hohen Bergen oder besser noch von Satelliten aus durchgeführt.

Umbriel
Mond des Planeten Uranus , 1851 endeckt von Lassell , Durchmesser 800 km.

Umlaufbahn
Bahn eines Körpers im Gravitationsfeld eines anderen Körpers.

Umlaufzeit
Zeit, die ein Körper für einen Umlauf auf seiner Umlaufbahn benötigt.

Untere Konjunktion
Planetenstellung, bei der sich Merkur oder Venus zwischen Erde und Sonne befinden. Da die Plantenbahnen leicht gegeneinander geneigt sind, sind allerdings nur selten Durchgänge der Planeten vor der Sonnenscheibe zu beobachten.

Urania
(griech) Muse der Astronomie

Uranus
Siebter Planet des Sonnensystems. Er wurde 1781 von William Herschel entdeckt. Seine Rotationsachse ist um 98 Grad gegen die Bahnebene geneigt, so dass der Plantet gewissermaßen auf der Seite liegt. Sein Äquatordurchmesser beträgt 51 118km. Er braucht für einen Umlauf im die Sonne 84,01 Jahre. Beim Betrachten im Teleskop zeigt Uranus keinerlei Details. Das Ringsystem ist bei weitem nicht so ausgeprägt wie dass des Saturn und lässt sich mit Amateurmitteln nicht erkennen.

Urknall
Als die Astronomen feststellten, dass Galaxien ständig auseinander driften, entstand die Theorie des Urknalls. Denn wenn man zurückrechnet, muss sich vor etwa 12-15 Milliarden Jahren sämtliche Materie geballt an einem zentralen Ort befunden haben. In Form einer gewaltigen, unvorstellbar heftigen Explosion wurde unser Universum geschaffen und dehnt sich seither weiter aus. Diese Theorie wird auch "Big Bang" genannt und gilt als ziemlich gesichert.

UV-Ceti Sterne
Bei den UV Ceti Sternen erfolgt ein Helligkeitsausbruch in unregelmäßigen Abständen, der nur wenige Sekunden bis Minuten dauert. Es können Amplitudenänderungen bis zu 6m auftreten. Man nennt diese Ausbrüche auch Flares und die Sterne dementsprechend Flare-Sterne.

Vakuumteleskop
Spezialteleskop, bei dem der Strahlengang durch einen evakuierten Tubus verläuft um Störungen durch die Luftunruhe, besonders bei der Sonnenbeobachtung, zu vermeiden.

Van Allen Gürtel
Der Van Allen Gürtel ist der Strahlungsgürtel um unsere Erde, welcher 1958 von den Satelliten/Sonden Explorer 1 und Pioneer 3 entdeckt wurde. Positiv geladene Protonen des Weltraum werden vom Magnetfeld der Erde eingefangen und auf Bahnen gezwungen, welche sich zwischen den magnetischen Polen der Erde aufbauen.

Venus
Venus ist der zweite Planet des Sonnensystems. Ihre Umlaufzeit um die Sonne beträgt 225 Tage. Die Oberfläche ist nicht beobachtbar, da sie von strukturlosen Wolken bedeckt wird. Die Oberflächentemperatur beträgt ca. 480 Grad. Bei der Venus ist die Rotation gegenüber allen anderen Planten umgekehrt. Die Venus ist Morgen- und Abendstern, sie hat eine größere Elongation wie der Merkur, mit 48° ist sie besser beobachtbar, auch ihre Phasen kann man dann sehen.

Veränderliche Sterne
Normalerweise strahlen Sterne eine gleichmäßige Lichtmenge aus. Die Sterne, welche ihre Helligkeit in einer uns beobachtbaren Zeitspanne verändern, nennen wir Veränderliche.

Es gibt regelmäßig und unregelmäßig Veränderliche. Zur Beobachtung wählt man eine Schätzmethode, z.B. Stufenschätzmethoden von Herschel oder Argelander. Die Helligkeitsmessung von veränderlichen Sternen mittels visueller Beobachtung muß geübt werden. Besser ist die Helligkeitsmessung durch Fotografie oder durch Photometer. Anschließend erfolgt die Auswertung der Ergebnisse, man erstellt Lichtkurven.

Veränderliche werden unterteilt in Pulsationsveränderliche und Bedeckungsveränderliche.

Kurzperiodisch Veränderliche: Delta Cephei-Sterne, Schwankungen der Leuchtkraft innerhalb von 50 Tagen. Der Stern pulsiert und deshalb schwankt die Größe des Sterns um fünf bis zehn Prozent. Dadurch verändert sich die Oberflächentemperatur

Pulsierende Veränderliche: Z.B. Delta Cephei Sterne, W Virginis Sterne, RR-Lyrae-Sterne, Delta Scuti-Sterne, Mira-Sterne, Beta Cephei-Sterne und ZZ Ceti-Sterne.

Eruptiv Veränderliche: Kataklysmische, Novae, U-Geminorum, AM Herculis-Sterne, Symbiotische Sterne, T-Tauri-Sterne, Flare-Sterne, R-Coronae-Borealis-Sterne. (Siehe auch Eruptiv Veränderliche ).

Bedeckungsveränderliche: Doppelsternsysteme. Hierbei bedeckt ein Stern den anderen Stern. Liegt diese Bedeckung in Sichtlinie zur Erde, sehen wir einen Lichtabfall. Die Bedeckung kann total oder teilweise sein, je nach dem, ob die Umlaufbahnen der beiden Sterne genau in Sichtlinie liegen oder zu einem gewissen Prozentsatz verschoben sind.

Vignettierung
Abschattung im Strahlengang einer Optik. Sie macht sich als Helligkeitsabfall zum Bildrand hin bemerkbar.

Virgo Haufen
Der uns am nächsten stehende große Galaxienhaufen. In einem ca. 120 Quadratgrad umfassenden Himmelsareal in Richtung des Sternbildes Jungfrau (Virgo) stehen mehrere tausend Galaxien zusammen.

VLA
Das "Very Large Array" (VLA) Radioteleskop steht in New Mexico. Auf Y-förmig gelegten Schienen (19 - 21 km) bewegen sich 27 Einzelteleskope mit jeweils 25 m Durchmesser und imitieren somit ein Radioteleskop von 27 km Durchmesser.

VLBI

Ein noch größeres Radio-Interferometer als das VLA ist das "Very Long Baseline Interferometer" (VLBI), welches einen Zusammenschluß von Radioteleskopen in Amerika, Kanada und Europa beinhaltet.

VLT
........

Voyager Sonden
Zwei Sonden zur Erforschung des äußeren Planetensystems. Mit den beiden Sonden wurden wichtige Daten über die Gasplaneten und ihre Monde gewonnen.

Waage
Sternbild (lat. Libra), Kurzbezeichnung Lib, siehe auch
Libra.

Wandelsterne
Die Wandelsterne sind unsere Planeten. In den alten Kulturen beobachtete man, dass die Sterne als fixe Punkte am Himmel verblieben und ihre Positionen zueinander nicht veränderten. Im Gegensatz dazu gab es fünf Lichtpünktchen, welche ihre Positionen veränderten. Das waren Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Im Gegensatz zu den "Fixsternen " nannte man sie deshalb "Wandelsterne".

Waldmeier Klassifikation
1938 von Max Waldmeier eingeführte Klassifikation von Sonnenflecken in acht Klassen. Bereits 1939 wurde es von W. Brunner um eine auf neun Klassen erweitert. Die Waldmeier Klassifikation ist heute das Standardschema für Sonnenfleckengruppen.

Waldmeier, Max Schweizer Astronom (1912- )

Walfisch
Sternbild, (lat. Cetus), Kurzbezeichnung Cet, siehe auch Cetus.

Wassermann
Sternbild (lat. Aquarius), Kurzbezeichnung Aqr, siehe auch Aquarius.

Wasserschlange
Sternbild (lat. Hydra), Kurzbezeichnung Hya, siehe auch
Hydra.

Wasserschlange, Kleine
Sternbild (lat. Hydrus), Kurzbezeichnung Hyi, siehe auch Hydrus.

Wasserstoff
Leichtestes und häufigstes Element. Es wurde 1766 durch den Engländer Henry Cavendish entdeckt. Normaler Wasserstoff besteht nur aus einem Proton und einem Elektron. Als Isotope des Wasserstoffs treten Deuterium mit einem Neutron und Tritium mit zwei Neutronen auf.

Wasserstoffbrennen
Fusion von vier Wasserstoffkernen zu einem Heliumkern. Die Hauptenergiequelle sonnenähnlicher Sterne.

Weisse Zwerge
Endstadium in der Entwicklung sonnenählicher Sterne. Es handelt sich um kleine, extrem dichte und heiße Sterne.

Weizsäcker, Carl Friedrich deutscher Physiker (1912- )

Wendekreis
Bei Sommer- und Winteranfang erreicht die Sonne mittags den nördlichsten bzw. südlichsten Punkt ihrer scheinbaren Bahn. An allen Orten mit einer Breite von +23,5 Grad bzw. -23,5  Grad steht die Sonne an diesen Tagen mittags im Zenit. Danach wendet sie und strebt dem anderen Punkt zu. die entsprechenden Breitenkreise heißen Wendekreis.

Whirlpool Galaxie
Anfang Mai kulminiert - zwischen den Sternbildern Bootes, Ursa Maior und Leo gelegen - das unscheinbare Sternbild "Canes Venatici". In ihm befindet sich eine große Anzahl von Galaxien, darunter die berühmte "Whirlpool Galaxie".

Im Messierkatalog unter der Bezeichnung M 51 geführt, besteht diese Galaxie eigentlich aus zwei Teilen, die über eine Art "Lichtbrücke" miteinander verbunden zu sein scheinen. Die größere der beiden Galaxien, die wir mit ihren weit geöffneten Spiralarmen bewundern können, ist uns näher. Die kleinere - weiter von uns entfernt - wird zum Teil von dunklen Staubwoken verdeckt. Man schätzt den Durchmesser von M 51 auf ca. 100.000 Lichtjahre und ihren Abstand zu uns auf 35 Mio. Lichtjahre.

Vor vielen Millionen Jahren haben sich die beiden Galaxien im Weltall vermutlich berührt, sich gegenseitig durchdrungen und somit beeinflusst. Dabei ist es zu Veränderungen gekommen, die wir heute noch erkennen können. Die größere der Galaxien zeigt einen weit nach oben geöffneten Spiralarm, den sie vermutlich diesem Zusammenprall verdankt.

Nicht nur für heutige Amateurastronomen und -fotografen ist diese Galaxie eine Herausforderung, sondern auch in der Geschichte der Astronomie hat M 51 eine wichtige Rolle gespielt.

Lord Rosse, - ein englischer Adeliger - interessierte sich weniger für die Politik, als für den Bau großer Spiegelteleskope. Mit seinem 180 cm "Leviathan von Parsanstown " gelang es ihm, dass damals größte Teleskop zu schaffen. Obwohl der Standort dieses Teleskops so hoch im verregneten Irland denkbar ungünstig war, gelang mit ihm erstmalig die Auflösung der Spiralstruktur von M 51.

Whipple, Fred amerikanischer Astronom (1906- )

Widder
Sternbild (lat. Aries), Kurzbezeichung Ari, siehe auch Aries.

Wilson-Effekt
In der Nähe des Sonnenrandes erscheinen Sonnenflecken in die Sonnenoberfläche eingesenkt. Dies wurde bereits 1769 von Alexander Wilson beschrieben. Er gab auch Erster eine Erklärung des Effekts. Trotzden wurde der Wilson-Effekt bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts oft als optische Täuschung abgetan.

Winkelauflösung
Maßangabe für die Fähigkeit eins Teleskops , benachbarte Punkte zu trennen.

Winkelmaß
Sternbild (lat. Norma), Kurzbezeichnung Nor, siehe auch Norma.

Wolf
Sternbild (lat. Lupus), Kurzbezeichnung Lup, siehe auch Lupus.

Wolf-Rayet-Sterne
Sehr heiße, massereiche und leuchtkräftige Sterne. In ihren Spektren treten extrem breite Emissionslinien auf. Sie wurden das erste Mal 1867 von Charles Wolf und Georges Rayet beschrieben.

Wolter, Hans deutscher Physiker (1911-1978)

W-UMa Veränderliche
Bei den W Ursae Majoris Veränderlichen stehen die beiden Komponenten so eng beieinander, dass die Sternform stark elliptisch verformt ist und Materieaustausch stattfindet.

Die Radien der Sterne berühren sich. Die Lichtkurve der W-UMa Veränderlichen ist geprägt von zwei Minimas, welche gleich tief sind und von einem Maxima deutlich unterbrochen wird. Die Perioden liegen immer unter 24 Stunden.

X-Ray siehe Röntgenstrahlung.

Yerkes Observatorium
Observatorium in den USA, im Staat Wisconsin. 1897 von der Universität Chicago gegründet. Im Yerkes Observatorium steht das zur Zeit grösste Linsenteleskop mit einem Objektivdurchmesser von 102 cm.

YOKOH
1991 gestarteter, nach dem japanischen Wort für Sonnenstrahl benannter Satellit zur Röntgen- und Gammabeobachtung der Sonne.

Yolo
Teleskoptyp, der von Arthur S. Leonard entwickelt und nach seinem Lieblings-Urlaubsort benannt wurde. Es handelt sich um einen Schiefspiegler mit sehr geringen Bildfehlern.

Zeemaneffekt
Ein durch Pieter Zeemann beobachteter Effekt. 1896 erkannte er, dass sich Spektrallinien unter dem Einfluss von starken Magnetfeldern aufspalten.

Zeitgleichung
Die Differenz zwischen der mittleren und wahren Sonnenzeit. Sie kann sowohl negativ als positiv sein.

Zenit
Auch als Scheitelpunkt bezeichnet. Damit ist der Punkt gemeint, der genau senkrecht über dem Beobachter liegt. Der Gegenpunkt wird Nadir genannt.

Zenitprisma
Ein Glasprisma, das zwischen Teleskop und Okular gesteckt wird. Es lenkt das Licht um 90 Grad ab, so dass eine bequemere Beobachtungshaltung möglich ist.

Zenitteleskop
Ein auf den Zenit ausgerichtetes Instrument. Mit ihm werden Sterne beim Zenitdurchgang gemessen.

Zentralstern
Stern, der einen planetarischen Nebel erzeugt hat. Es handelt sich bei ihm um einen weissen Zwerg.

ZHR
Zenithal Hourly Rate. Sie gibt an wie viele Meteore eines Meteorstroms ein Beobachter unter idealisierten Bedingungen sehen könnte.

Zirkumpolar
Auf einen bestimmten Ort bezogen stehen zirkumpolare Sterne im Lauf eines Jahres immer am Himmel, sind also ständig sichtbar. Das sind z.B. Casiopeia, Perseus, Grosser Bär.

Sterne, deren Abstand vom Pol kleiner ist als die Polhöhe an diesem Ort, sind Zirkumpolarsterne.

Zodiak
Auch Tierkreis. Er umfasst das Gebiet der scheinbaren jährlichen Sonnenahn. Auf Ihm liegen 13 Sternbilder.

Zodiakallicht
Als Zodiakallicht bezeichnet man den Lichtkegel, der direkt vor Sonnenaufgang oder -untergang an der Stelle zu sehen ist, wo die Sonne auf- oder untergegangen ist.

Im inneren Sonnensystem befindet sich in der Ebene der Planeten eine flache Wolke winziger Staubteilchen. An diesen wird das Sonnenlicht gestreut. Von Mitteleuropa aus ist das Zodiakallicht, sehr klaren Himmel vorausgesetzt, am besten im Frühjahr nach Sonnenuntergang und im Herbst vor Sonnenaufgang zu sehen.

Zöllner, Karl Friedrich
deutscher Physiker und Astronom (1834-1882).

Zwerg-Cepheiden
Die Zwerg-Cepheiden nennt man auch Delta Scuti Sterne. Sie haben eine geringe Leuchtkraft. Bei ihnen liegt die Periode der Helligkeitsschwankung unter sechs Stunden; Minimas und Maximas sind deutlich weniger ausgeprägt wie bei den klassischen Cepheiden. Beispiel für einen Zwerg-Cepheiden ist Polaris. Er hat eine Periode von ca. vier Tagen.

Zwerggalaxie
Galaxien mit Durchmessern von nur wenigen tausend Lj werden Zwerggalaxien genannt. Es handelt sich oft um kleine elliptische oder irreguläre Galaxien. Bekannteste Vertreter sind M32 und die Magellanschen Wolken.

Zwergstern
Ein Stern mit geringem Durchmesser. Es treten hauptsächlich weiße und rote Zwergsterne auf. Bei roten Zwergsternen handelt es sich um Sterne, die schon bei ihrer Entstehung nur eine geringe Masse besitzen. Sie sind kühl und leuchtschwach. Weisse Zwergsterne entstehen, wenn ein Riesenstern seine äusseren Hüllen abstößt und nur der Kern übrig bleibt. Dieser ist sehr dicht und heiß.

Zwergnova
Ein Doppelsternsystem, bei dem einer der Partner, ein weisser Zwerg, vom anderen Materie absaugt. Diese sammelt sich in einer Akkretionsscheibe um den weissen Zwerg. Durch noch nicht vollständig geklärte Vorgänge erzeugt ein solches System Helligkeitsausbrüche .

Zwicky, Fritz Schweizer Physiker und Astronom (1898-1974)

Zirkel
Sternbild (lat. Circinus), Kurzbezeichnung Cir, siehe auch
Circinus.

Zwillinge
Sternbild (lat. Gemini), Kurzbezeichnung Gem, siehe auch Gemini.

Ich bedanke mich für Ihr Interesse an Astronomie.




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